blank

Frittenrezensionen Kartenspiele
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Gute Fritte

MEIN Spiel!

Legacy Spiele sind hipp, angesagt, oder wie sagt man noch: En Vogue? Fette Spieleschachteln lassen unsere Bretter wachsen, unsere Regeln zu einem Panini-Knibbelbilderbuch und nach jeder Partie zu etwas mehr. Warum nicht ein Kartenspiel als Legacy herausbringen? Nun, das gibt es jetzt, nämlich blank (ich klammere jetzt mal bewusst einen fabelhaften Saft aus) aus dem Hause Huch von Henri Kermarrec. In dem Spiel blank haben wir 110 Karten, von denen aber gerade mal 38 (und da auch nur zum Teil) bedruckt sind. Der Rest der Karten sind einfach blank. Und hier gilt es das Spiel wachsen zu lassen. Es liegt an euch und euren Partien immer etwas mehr aus dem Spiel zu machen. Darum: Mach blank nicht zu einem Spiel, sondern zu DEINEM Spiel.

Wenn … Dann …

Wenn eine 3 gespielt wird, muss der nächste einmal unter dem Tisch herkrabbeln. Oder: Wenn eine rote Karte gespielt wird, müssen alle Hasenohren mit ihren Händen imitieren. So könnte es in einer Runde blank abgehen. Bestimmte Regelkarten bestimmen die komplette Runde, und alle Spielkarten werden nach und nach zu weiteren „Unruhestiftern“. In blank haben wir es mit 2 Arten von Karten zu tun: Regelkarten, die eine Wenn/Dann-Bestimmung vorgeben, und dann noch Spielkarten, mit denen „von Partie zu Partie weitere Effekte“ mit ins Spiel kommen. Anfangs ist der Spielestapel der Spielkarten noch recht öde und leer, aber von Runde zu Runde wächst die Effekteshow mit jeder gespielten Karte.

Das Spielprinzip ist ein einfaches Kartenspiel: Gleiche Farbe auf gleiche Farbe legen, oder gleiche Zahl auf gleiche Zahl. Auch kann man gleich mehrere Karten spielen, wenn sie der Bedingung entsprechen: Zum Beispiel gleich 3 rote Karten ablegen. Dann wird geschaut, ob die oberste Karte einen Effekt hat. Wenn nicht, alles gut, wenn ja, dann wird sie ausgeführt. Dies kann mal gut, aber auch mal richtig übel sein – kommt drauf an, was ihr aus blank macht. Genau, denn blank wächst von Runde zu Runde. Der*Die Sieger*in darf eine neue Regel- oder Spielkarte gestalten, und damit das blank-Spiel zu einem besonderen Spiel machen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Entwicklung

In blank und in der Phantasie der Mitspielenden steckt sehr viel Potential; es kommt drauf an, was die Spielenden aus dem Spiel machen. Das Spielprinzip ist einfach, aber die Regeln, die aufgestellt werden, vermögen aus blank noch viel mehr zu machen. Damit verläuft eine Partie blank immer anders. Und es lohnt sich blank wirklich mehrmals und immer wieder zu spielen. Die ersten Partien sind noch recht gleich, aber von mal zu mal erwächst aus blank etwas besonderes. Wird es ein Party-Spiel werden? Ein trinkreiches Kippgelage? Oder wird es ein lustiges und körperlich anstrengendes Familienspiel? Wird es ein freundschaftliches und sich mitteilendes ehrliches Spiel? Oder wird es fies, gemein und überaus böse? Ihr selbst entscheidet, was aus blank letztlich werden wird. Darum lohnt es sich gleich mehrere von diesen blanks zu kaufen, denn die Möglichkeiten aus blank ein einzigartiges Spiel zu machen sind immens.

Gestaltung

Nun, an sich gibt blank nicht sonderlich viel an Gestaltung her. Spielkarten mit Zahlen und Farben, und dann noch Regelkarten. Da ist nicht viel Gestaltung. Die Gestaltung kommt erst durch die Spielenden. Leider ist die zeichnerische Begabung nicht sonderlich bei allen gegeben, so dass aus dem Spiel schnell ein Krickel-Krackel-Spiel wird. Auch manche Sauklaue macht aus einer Spielkarte eine: Was soll das heißen?????

Letztlich finde ich es schade, dass nicht alle Stifte auf den Karten schreiben. Manch Filzer schmiert, manch Kuli gibt mitten im Schreiben den Geist auf, weil Fettabdrücke auf den Karten das Schreiben verhindert. Einen schönen CD-Rohling-Beschreiber ist eine gute Wahl, und sorgt auch dafür, dass es nicht ach so sehr schmiert. Legt euch den am besten in die Spieleschachtel.

Fazit

Ich finde blank großartig und einer der tollsten und einfachsten Spiele mit einer Legacy-Erfahrung. Ich mag es sehr, dass durch die Kreativität der Mitspielenden aus blank von Partie zu Partie immer etwas mehr wird. Wer überhaupt keine Idee hat, was man auf Regel- oder Spielkarten schreiben kann, der kann mal in manch ähnliche Ableger wie Fluxx oder Stichmeister schauen. Da werdet ihr schnell fündig und könnt prompt aus einem blanken blank schnell ein eigenes und tolles Spiel machen. Ach, und noch eine Anmerkung: Die Menschen, die in der Schule oder mit jungen Menschen zusammen arbeiten: blank eignet sich sehr für den Einsatz im Unterricht oder in der Freizeitgestaltung. Es regt sehr zum kreativen Ausprobieren an Spielmechanismen an. Daumen hoch.

Lecker

  • Eine echt tolle Idee
  • Mach DEIN eigenes Spiel
  • Ein kreatives Spiel
  • Ein Spiel für Spielende

Pfui

  • Nicht jeder Stift schreibt auf den Karten
  • Es braucht so 15 Partien, bis das Spiel mit den eigenen Regeln an Fahrt gewinnt

Fazit

Funfairist sagt

Ich vergebe eine richtig gute Fritte dem Spiel. Ich mag blank und spiele es sehr gerne. Leider braucht es schon mindestens an 20 Partien, um das Spiel immer ausgereifter werden zu lassen, aber was soll´s. Langweilig wird es nicht. Besonders für Menschen des kreativen Trinkspielgestaltens ist blank eine wahre Freude. Nicht, dass ich da Erfahrung gesammelt habe, ist nur so ein Hirngespinst ... *pfeif*
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Gute Fritte