Frittenplausch mit Fabian Zimmermann

Dürfen wir vorstellen…?

Liebe Frittenfreunde! Da es so viele großartige Menschen da draußen gibt, können wir gar nicht damit aufhören, euch noch mehr Frittenplauschgäste vorzustellen. Heute haben wir einen netten jungen Mann für euch eingeladen, den ihr bestimmt alle gerne näher kennenlernen wollt: Es ist Fabian Zimmermann!

Und damit ihr auch wisst, wer Fabian ist, haben wir die Standard-Frage mal gestellt:

Wer bist du und was machst du so?

Fabian: Mein Name ist Fabian Zimmermann. Ich arbeite als Software-Entwickler bei einem Unternehmen, das sinnvolle Dinge macht. Wir beschäftigen uns mit Nachhaltigkeitsratings für Finanzprodukte. Als ich noch einen weniger spannenden Job hatte, habe ich angefangen in meiner Freizeit Brettspiele zu entwickeln. Durch Zufall habe ich von der deutschen Spieleautorentagung erfahren und dort teilgenommen. Es hat mir dort richtig gut gefallen und spätestens von da an wollte ich auch einer dieser coolen Spieleautoren werden.

So habe ich dann auch schließlich mein erstes Spiel entwickelt. Dies war Tiefe Taschen, ein Verhandlungsspiel mit korrupten Politikern. Leider, oder vielleicht auch im Nachhinein zum Glück, konnte ich damals keinen Spieleverlag davon überzeugen, dieses Spiel zu veröffentlichen. Daher habe ich es schließlich selbst herausgebracht, was sich dann als Glücksfall erwiesen hat.

Aber wir wären nicht die Spielfritte, wenn nicht noch spannendere Fragen kämen. Und die sind jetzt dran! Viel Spaß mit unserem Frittenplausch mit Fabian!

Tiefe Taschen ist dein eigenes Spiel, das du in deinem eigenen Verlag Fobs Games veröffentlicht hast. Jetzt gewinnt es auch unter „GoodCritters“ an Bekanntheit. Wie kam es dazu, dass die Taschen durch Tiere getauscht wurden?

Fabian: Ich hatte 2016 mein Spiel Tiefe Taschen, ein Verhandlungsspiel, bei dem sich die Spieler als korrupte Politiker ungeniert die eigenen Taschen füllen, im Eigenverlag veröffentlicht. Voller Optimismus hatte ich gleich ca. 2500 Exemplare produzieren lassen und wollte die auch irgendwie verkaufen.

Um das Spiel etwas bekannter zu machen, habe ich verschiedene Rezensenten um ein Review gebeten. Einer dieser Rezensenten war Tom Vasel von Dice Tower. Und er war von meinem Spiel so begeistert, dass er es dem amerikanischen Spieleverlag Arcane Wonders zur Veröffentlichung vorgeschlagen hat. Und da Arcane Wonders es ebenfalls mochte, haben wir einen Vertrag ausgehandelt. Allerdings war ihnen das Thema korrupte Politiker letztendlich wohl etwas zu kontrovers – etwas, was ich auch schon früher bei der Verlagssuche öfter gehört hatte. So kam die Idee die korrupten Politiker gegen kriminelle Tiere im Stil von Mafiosi der 1920er Jahre auszutauschen. Und so ist dann Tiefe Taschen mit leicht veränderten Regeln und neuem Thema 2018 als GoodCritters erschienen. Der Name ist übrigens eine Anspielung auf den Filmtitel Good Fellas.

Hast du bereits andere Spiele veröffentlicht? Und gibt es etwas, worauf wir uns jetzt schon freuen können?

Fabian: Nein, Tiefe Taschen war meine erste Veröffentlichung. Allerdings arbeite ich natürlich – wie wahrscheinlich fast alle Spieleautoren – an weitere Ideen.  Aber von den ersten Ideen bis zur Veröffentlichung dauert es oft sehr lange. Momentan kann ich leider noch keine konkrete Veröffentlichung vermelden. Am Weitesten bin ich bei einem Roll and Write Spiel, an dem ich gemeinsam mit Manfred Keller arbeite. Bei diesem Spiel gestalten die Spieler mit ihren Würfelergebnissen möglichst wertvolle Cupcakes.

Welches Erlebnis war das intensivste, lustigste oder traurigste, das du mal in einer Spielerunde erlebt hast? Welches Spiel lag auf dem Tisch und was ist passiert?

Fabian: Ich erinnere mich an eine Partie Geheimnis der Abtei. Bei diesem Deduktionsspiel sind die Spieler Mönche, die einen Mord aufklären wollen. Der Mörder ist auf einer Karte abgebildet, die ungesehen aus dem Spiel genommen wird. Die anderen Karten werden unter den Spielern verteilt. Dummerweise hatte ich vergessen, die Mörderkarte zu entfernen, so dass nach und nach jeder seine Theorie vorgetragen hatte und sich von den anderen auslachen lassen musste. Dies ging mehrere Runden bis wir schließlich festgestellt haben, dass es kein Mord war 😉

Wenn man dir das Ultimatum stellen würde, dass du nur noch 5 Spiele besitzen dürftest – welche wären es? Würde es dir schwerfallen, die anderen zu vernichten?

Fabian: Taluva ist eines meiner Lieblingsspiele und bleibt daher auf alle Fälle. Außerdem das wahrscheinlich beste Rennspiel aller Zeiten: Formula De. Ein Wirtschaftsspiel wie Franchise sollte in meiner Sammlung nicht fehlen, und mit Modern Art ein Versteigerungsspiel. Als Social Deduction Spiel würde ich wahrscheinlich Mafia de Cuba behalten. Und noch ein schnelles Geschicklichkeitsspiel wie Cookie Box oder Dr. Heureka.

Es wäre sicherlich schade um die ganzen Spiele, aber zum Glück haben meine Freunde ja auch noch jede Menge gute Spiele wie Terraforming Mars oder Wingspan, so dass ich diese Spiele nicht selbst brauche. Es ist mir eigentlich eh viel lieber, wenn sie ihre Spiele mitbringen und ich die Regeln nicht lesen muss 😉

Und die Erlebnisse beim Spielen finde ich sowieso viel wichtiger als einen großen Schatz an Spielen zu horten, wobei meine Sammlung möglicherweise anderes vermuten lässt 😉

Hast du einen Rat für alle angehenden Spieleautoren dort draußen?

Fabian: Besucht jede Menge Veranstaltungen wie Messen, Spieleautorentagungen, Prototypen-Testwochenenden, etc.. Dort trefft ihr andere Autoren, die euch alle gerne helfen.

Als ich das erste Mal mit einem Kumpel auf dem Spieleautorentreffen in Göttingen war, kannten wir dort noch fast niemanden. Das nächste Mal kannte ich schon ein paar andere Autoren und einer von ihnen hat mir dann Tipps gegeben, welche Redakteure ich dort ansprechen kann. Inzwischen freue ich mich über die vielen Bekannten, die man auf diesen Veranstaltungen immer trifft. Sprecht andere Autoren ruhig an und löchert sie mit euren Fragen. Die meisten freuen sich angesprochen und um Rat gefragt zu werden. Mir geht es jedenfalls so.

Und lasst euch nicht entmutigen, wenn Verlage eure Ideen ablehnen. Entwickelt eure Spiele, weil es Spaß macht. Freut euch, wenn Verlage sich eure Prototypen genauer ansehen und gutes Feedback geben. Bleibt weiter dran. Vielleicht ist euer aktueller Prototyp einfach noch nicht gut genug, aber dafür dann der nächste. Die Veröffentlichung ist eigentlich nur noch die Kür.

Gibt es ein Thema, das du unbedingt mal in einem Spiel sehen möchtest? Im besten Falle eines, das aus deiner Feder stammt … 😉

 Fabian: Zu meinem Lieblingsthema Farming gibt es zum Glück schon viele tolle Spiele wie beispielsweise „Eine Frage der Ähre“ und Agricola. Nach neuen, frischen Themen bin ich natürlich auch immer auf der Suche, aber leider fällt mir da gerade nichts ein.

Welches Spiel würdest du am liebsten in kochendes Frittierfett tauchen, damit du es niemals wieder spielen müsstest?

Fabian: Es ist ja schon etwas gemein hier Spiele zu nennen, aber ich habe hierfür gleich zwei Favoriten: Spirit Island und Caverna.

Weswegen es Caverna überhaupt gibt, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Mit Agricola hat Uwe Rosenberg sowas Ähnliches, aber in richtig gut veröffentlicht.

Und Spirit Island hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht, obwohl ich kooperative Spiele eigentlich mag. Die guten Bewertungen, die dieses Spiel seltsamerweise überall erhält, machen es umso notwendiger, es schnell verschwinden zu lassen 😉

In welchem Spiel würdest du gerne einmal 24 Stunden in real verbringen, wenn du es dir aussuchen dürftest?

Fabian: Dies ist wirklich eine schwierige Frage. Ich glaube, ich würde einen Tag als Panda in Takenoko verbringen.

Was bestellst du, wenn du in eine Pommesbude gehst?

Fabian: Auf alle Fälle einmal Pommes mit Mayo bitte, und dazu noch eine Bratwurst, wenn ich großen Hunger habe.

Gibt es jemanden, den du uns als einen unserer nächsten Frittenplauschgäste vorschlagen würdest? Vielleicht auch jemanden, von dem dich schon immer interessiert hat, was er / sie in einer Pommesbude bestellt? 😉

Fabian: Florian Racky ist einer der  Spielautoren, deren Veröffentlichungen ich immer gespannt verfolge. Mit Blöde Kuh hat er zuletzt wieder ein tolles Spiel veröffentlicht.

Oder Jimmy Maas, dessen Erstveröffentlichung Auf der Walz jetzt bei spielworxx angekündigt ist. Ich habe ihn mal auf einem Spielautorenseminar bei Christwart Conrad getroffen. Das Spannende ist, dass er früher selbst auf der Walz war, aber Genaueres kann er euch ja dann erzählen.

Und nun – deine letzte Aufgabe – Sekt oder Selters? Bitte wähle eine der beiden Möglichkeiten aus und entscheide aus deinem Bauch (oder Herzen?? Wenn es um Pommes geht, ist es ja doch meistens das Herz…) heraus.

  • Mayo oder Ketchup?

Fabian: Ich nehme Mayo.

  • Cola oder Cola light?

Fabian: Cola, wobei lieber Spezi mit mehr Fanta als Cola, oder besser Orangensaft, Wasser oder Bier.

  • Pommes Frites oder Bratkartoffeln?

Fabian: Schwierig, eigentlich mag ich fast alles mit Kartoffeln. Wenn ich mich entscheiden muss, wahrscheinlich Bratkartoffeln.

  • Herr der Ringe oder Raumschiff Enterprise?

Fabian: Eindeutig Raumschiff Enterprise. In meiner Jugend war TNG fester Bestandteil meines Nachmittagsprogramms.

  • Berge oder Meer?

Fabian: Im Winter die Berge und im Sommer das Meer. Und da Sommer schöner ist als Winter, entscheide ich mich hier für das Meer.

  • Würfel oder Karten?

Fabian: Wieder schwierig: Beides sind tolle Spielmaterialien, aber mit Karten kann man noch viel mehr machen als mit Würfeln, also im Zweifelsfall Karten.

  • Kaffee oder Tee?

Fabian: Kaffee, leider häufig zu viel.

  • Elefantenbaby oder Otterbaby?

Fabian: Elefantenbaby.

  • Kooperativ oder kompetitiv?

Fabian: Kooperativ mit Verräter und der großen Hoffnung selbst der Verräter zu sein 😉

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