Ich bin´s, der Funfairist

So manche sagen, dass Essen in NRW die Perle des Ruhrgebiets sei. Ts, ihr Banausen, die Perle ist und bleibt Dortmund, und Ende der Diskussion. Und genau in dieser Perle habe ich mein zu Hause gefunden.
Tach Leute, ich bin der Funfairist, oder auch der Sebastian. 1978 brachte eine wunderschöne Frau im Knappschaftskrankenhaus in Brakel (liebevoll auch Schabrakel genannt) einen wunderschönen süßen Wonneproppen zur Welt, der alsbald nicht nur seine Umgebung, sondern auch NRW, Deutschland, was sage ich, die Welt beglücken sollte. Ich lag benachbart zu diesem Prachtjungen in der Wiege nebenan und schrie wie am Spieß. Ein knautschgesichtiges Balg mit roten Haaren, der sich vorgenommen hat, genau das Gegenteil zu tun, was dieser Mistkerl neben mir vorhatte. Menschen mit meinem Geschrei auf den Sack gehen, frech sich mit Vermietern anliegen und einer besorgten Mutter zeigen, dass neue Hosen doch reißen, wenn man von Bäumen in die Hecken springt. Ja, das und vieles mehr sollten meine Lebensmaxime sein und einen Nerd aus mir machen, wie es ihn nur einmal auf der Welt gibt.

Kaum zu glauben, dass aus diesem vorlauten Schweineblag (wie mich liebevoll meine Eltern nannten), ein heißbegehrter Klassenbester werden sollte, der nicht nur 5 Jahre Turniertanz in Standard und Latein zum Abschluss gebracht hat, sondern auch sein Studium in Film- und Fernsehwissenschaften, Medienpsychologie und Wirtschaftswissenschaften – allein für die Kombo sollte ich mich heute noch in den malüsigen Arsch treten.

Aber es stimmt, Filme haben es dem Rammstein und Ärzte Fan mit blonder Glatze ziemlich angetan; ganz besonders die Konstellation Horror vs. Disney. Es ist schwierig zu sagen, wie viel Liter Blut aus Hieb- und Schnittwunden der Vollbarttäger über seinen Bildschirm und im Kino hat fließen sehen, aber so einige werden es gewesen sein.

Neben der Vorliebe zum Fantastischen Film sind es auch Hörspiele, die dem tätowierten Comicleser das Leben versüßen. Ich weiß nicht, mit wie vielen Männern und Frauen ich schon eingeschlafen bin, aber heute noch säuseln mir allabendlich Die Drei FragezeichenDie Fünf FreundeJohn Sinclair, etc. den Schlafsand in die Klüsen.

Letztlich sind da noch die Spiele, die einen nicht unerheblichen Teil seines Lebens ausmachen. Mittlerweile hat der kaffeetrinkende Schokoladenfan so viele Spieleschachteln angekarrt, dass er sich ein eigenes Spielezimmer eingerichtet hat. Das ist in der Spieleszene aber keine Seltenheit – wie ich herausgefunden habe. Dabei spielt der als Bildungsreferent für die Freiwilligendienste Kultur und Bildung des Landes NRW arbeitende Mann liebend gerne kooperative, bunte und mit liebevoll gestaltendem Material ausgestattete Spiele. So Langzeitendlosschmachtfetzen gehen ihm eher auf den Piss, als nah, und unübersichtlichen komplizierten Regelwerken kann er auch nicht so viel abgewinnen. Etwas auf Kriegsfuß steht er mit so manchem Amerikanerscheiß, die Geschichten erzählen, komplexe und narrative Stränge in Spiele einweben – auf so´ne Spiele kann er nicht so ganz.

10 intime Fragen an Funfairist

Wie spät ist es gerade?

Nun, jetzt gerade ist es 10:44 Uhr. Ich habe heute frei und bin schon wieder seit kurz vor 06:00 Uhr wach. Bin nämlich ein Frühaufsteher. Ich habe schon 4 Kaffee intus und ein Stück Schokolade habe ich auch schon verputzt. Gleich noch eins …

Drehe Deinen Kopf um 50 grad nach oben und um 30 Grad na links! Was siehst Du?

Nun, wenn ich jetzt nach oben schaue, erblicke ich ne weiße Wand. Da ist nicht viel los. Zu meiner Linken sitzt mein Freund, der liest. Noch ein bisschen weiter links liegt Charlotte und pennt – wie immer.

Rauchst Du?

Nein, ich rauche nicht. Ich habe mal mit 13 oder 14 gepafft, aber das war es dann auch. Sorry, bin absoluter Nichtraucher.

Was ist Deine Lieblingsfarbe?

Zur Zeit stehe ich ja voll auf Magenta und Grau. Das schaut echt super aus. Und bei Grau nehme ich zwei unterschiedliche Graustärken, eins ist heller eins ist dunkler. Voll turbo.

Was sind die schönsten Namen?

Ach, da gibt es so einige, die ich nennen könnte. Aber ich belasse es mal bei dem Namen Thomas. Des finde ich nämlich echt schön. Ja, ich würde sogar sagen, dass das mein Lieblingsname ist. Und Emil, Emil finde ich auch super. Und Elisabeth, das ist auch ein toller Name.

Was war die unangenehmste Krankheit die Du jemals hattest?

Ich war mal auf nem Schützenfest in Borg und habe mich da übelst abgeschossen. So schlimm, dass ich nicht mehr weiß, wie ich nach Hause gekommen bin. Und da habe ich mir, weil ich aus so vielen unterschiedlichen Gläsern gesüppelt habe, einen fiesen Pilz weggeholt. Der war echt widerlich. Hat mir die ganze Zunge kaputtgemacht, dafür gesorgt, dass ich 2 Wochen Sprühwurst hatte und meine Haut verätzt. Bäch – voll ekelhaft.

Kaust du auf deinen Stiften herum?

Nicht mehr. Damals habe ich das ganz gerne gemacht. Jetzt lege ich die Stifte aus den Händen und knabbere lieber an Keksen, Schokoriegeln, etc. rum.

Was würdest Du machen, wenn Du 5 Million Euro gewinnen würdest?

Ich würde einen ganzen Batzen meiner Familie geben. Und mit dem anderen Geld würde ich ne Stiftung aufmachen. Auf jeden Fall würde ich nicht aufhören zu arbeiten, dafür liebe ich meinen Job viel zu sehr.

Halbleer oder halbvoll??

Immer halbvoll! Immer!

Woher kommt eigentlich der Name Funfairist?

Ich habe ja schon geschrieben, dass ich n Nerd bin, gell? Nun, früher hatte ich ein ganz besonderes Hobby: Achterbahnfahren. Ich habe es geliebt Achterbahnen zu fahren, in Freizeitparks umher zu spazieren, in Warteschlangen zu stehen, etc. Bin sogar bis in die Staaten geflogen, um Themenparks zu besuchen. Und so wurde aus dem Begriff Funfair (engl. Kirmes) Funfairist.

Deine 5 Lieblingsbrettspiele

Platz 1: Battlelore

Ja, das ist es. Das Battlelore-Universum ist und bleibt mein Lieblingsspiel. Für kein anderes Spiel habe ich so eine Spielfreude und sinnliche Begeisterung gehabt, wie für dieses Spiel. Zwar kommt es heute nur noch selten auf meinen Spieletisch, aber trotzdem ist das die Nummer eins für mich.

Platz 2: Schatten über Camelot und Zug um Zug

Dieser Platz muss geteilt werden, denn sowohl Camelot als auch Zug um Zug sind meine beiden Lieblingszweitplatzierten. Beim ersten Spiel liebe ich das Gefühl, wenn man mit Verrätern spielt, und nicht weiß, wer Freund und wer Feind am Tisch ist. Bei Spiel 2 ist es der simple und doch spannende Mechanismus. Nie ist ein Spiel wie das andere. Beide sind einfach nur großartig.

Platz 3: Kleopatra und die Baumeister

Man merkt schon, dass der Verlag Days of Wonder bei mir n Stein im Brett hat, nicht wahr? Bisher stammen alle Spiele aus dem Verlag. Bei Kleopatra finde ich den Moment immer noch so spannend, wenn die Pyramiden mit den Korruptionsplättchen gehoben werden. Auch die Optik und der Spielmechanismus sind super.

Platz 4: Flash Point – Flammendes Inferno

So simpel, so schnell, und so genial. Ich liebe das Spiel einfach. Dieses kooperative und spannende Spiel ist zwar etwas glückslastig, aber dennoch eine Perle im Meer der Spiele. Vielleicht ist das auch so ein Jungending endlich mal Feuerwehrmann zu sein.

Platz 5: Agricola

Auch wenn ich Agricola schon lange nicht mehr gespielt habe, so gehört es dennoch mit zu meinen besten 5. Ich mag dieses angespannte Gefühl in der Magengegend bei dem Spiel, das zu merken ist, wenn man noch so viel will, und keine Zeit mehr hat, dies alles zu tun. Eins der besten Workers Placement Spiele, die es gibt.

Funfairist2

So, und wenn ihr die fetten Hälse immer noch nicht voll genug bekommen habt mit Infos über mich, dann schreibt mir doch einfach eine Mail mit eurer Frage.

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