Wild Shots

Frittenrezensionen Kartenspiele
7

Superfritte

Peng Peng

In Wild Shots fliegen die Kugeln, na ja, eher die Karten, denn Wild Shots ist ein Stichspiel aus dem Hause Piatnik. Dennis Kirps und Christian Kruchten stecken dahinter und vereinen so manche Mechanik aus bekannten Stichspielen zu einem. Zusammen mit der wunderbaren Optik des Spiels wird aus Wild Shots ein tolles und sehr kurzweiliges Spiel. Wenn Du mehr erfahren willst, dann folge mir in den Wilden Westen, pew-pew-lasergun, ähhh, knarren-peng-peng!

Sheriff? Wo ist der Sheriff hin?

Das können wir Dir auch nicht sagen. Vielleicht ist er eben in den Rewe gegangen, denn er wollte noch einen Pflaumenkuchen heute Abend backen – ihm fehlen noch ein paar Zutaten. Der Deputy wollte heute Abend bei ihm vorbeikommen, und da dachte sich Sheriff Silverstar, er könne noch einen Pflaumenkuch…

Ups, ich schweife ab. Verzeihung. Okay, zurück zur Sache. Hut zurecht gerückt. Stimme tiefer. Mal eben einen ordentlichen Jonny im Rachen zusammengeraunt und auf den Boden geflatscht. Willkommen zu Wild Shots, dem Stichkartenspiel, in dem es nicht um kleine kurze Schnapsgläschen geht. Howdy Cowboy, Lust auf ein schnelles Stichduell? Mit Karten? Dann bist Du hier genau richtig. Komm wir setzen uns und zocken ne Runde Wild Shots. Denn die Regeln sind kurz und knackig und schnell erzählt.

54 Karten – mehr brauchen wir nicht

Und von diesen 54 Karten werden auch nur 40 Karten für die Stichrunde benötigt. Die 14 anderen Karten sind das Schlangenwasser, die uns für Runde zu Runde etwas Würze in die Spielerhand haucht. Ziel ist ganz einfach: Nicht so viele Minuspunkte bekommen, die im Spiel niedlich als Einschusslöcher gestaltet sind. Wer nach 4 Runden mit 10 Stichen die meisten Einschusslöcher hat und zersiebt ist, wie mein Tee-Ei im Whiskeyglas, der hat verloren. So sieht das aus.

Pro Runde werden 10 Karten verteilt, die es in den Farben rot, grün, blau und schwarz gibt. 1 ist die Niedrigste, 10 die Höchste. Trumpf bestimmt die in jeder Stich-Runde aufgedeckte Schlangenwasser-Karte. Pro Runde zeigt die Runden-Übersichtskarte, welches Symbol vermieden werden sollte. Eine Runde läuft immer über 10 Stiche ab. Und ziel ist es, die wenigsten Minuspunkte zu bekommen.

In den Stich geschossen

Wild Shots ist ein echt fieses Stichspiel. Man kann in diesem Spiel seinen Mitspielern so richtig fett und gemein Minuspunkte in den Stich schmeißen, wenn die passende Snake-Oil-Karte ausliegt. Gemein!!! Was haben wir schon geflucht bei diesem kurzweiligen Spiel.

Aber wenn die Schlangenwasser-Karte einfach immer so blöd daherkommt, ist man mit seinen Karten aber echt hier und da gef***t, so ein Mist aber auch.

Aber genau das macht Wild Shots aus – die teilweise Unberechenbarkeit. Zwar ist alles bekannt: 5 x gibt’s die Pistole, 4 x den Hut, 3 x den Sheriff-Stern und nur 2 x den Steckbrief. Aber gefühlt fühlt sich das anders an. Da kommen Pistolen nach Pistolen, und Hüte nach Hüte. Grrrr, und die Mitspieler spielen genau dies und das aus, und werfen die fetten Minuspunkte rein. Ahhhh…

Für Dich, lieber Leser und liebe Leserin, wird sich das jetzt nach böhmischen Dörfern anhören, aber spiele mal eine Runde Wild Shots, und Du verstehst sehr schnell, was ich meine …

Und noch ne Runde

Wild Shots, so unsere Erfahrung, spielt sich am besten und am taktischsten in einer 4er Runde, da hier alle Karten verteilt sind. Zwar besteht mit den Snake-Oil-Karten noch etwas Toleranz, aber eigentlich ist alles klar. Und dennoch verläuft keine Runde, wie jede zuvor gespielte Runde.

Schnell sind die 4 Runden um, und auf dem Punktezettel haben sich schon einige Minuspunkte angehäuft.

Schnell wird noch mal gebrüllt: Komm, wir machen noch mal ne Runde. Und an den anfänglich geplanten 4 x 10 Kartenrunden, reiht sich Runde, um Runde, um Runde.

Wild Shots hat in unseren Spielrunden wirklich ausgesprochen gut funktioniert, weshalb ich es hier festen 4er-Gruppen wärmstens empfehlen möchte.

Aber auch in kleineren Runden ist es gut spielbar. Endlich mal ein Stich-Spiel, was auch in einer 2er-Besetzung spielen lässt. Wobei mir die 3er- und vor allem die 4er-Besetzung mehr gefallen hat.

Oha, ein Cowboy am Horizont …

Gerne wollte ein Mitstreiter am Zockertisch auch etwas zu Wild Shots schreiben, was ich ihm nicht verwehren wollte. Darum lasse ich hier unserem neuen Cowboy mal am Tresen was sagen: Spitzt die Augen und die Ohren, hier weitere Worte zu Wild Shots.

Geh in Deckung!

Wild Shots handelt nicht von kleinen Schnäppschen, die feurig scharf sich den Weg durch die Kehle fressen, nein, in Wild Shots hauen wir uns die Minuspunkte um die Ohren. Wir sind Cowboys, oder auch Cowgirls, und lassen mit unseren Colts Einschusslöcher bei unseren Mitspielenden. Wir schauen heute auf das echt tolle Stichspiel von Dennis Kirps und Christian Kruchten aus dem Hause Piantnik. Wenn Du mehr über dieses kleine uns sehr feine Kartenspiel wissen willst, dann folge uns und geh dabei in Deckung: Hier wird scharf geschossen, pew-pew …

Danke Dir Fremder für diesen kleinen Beitrag. Hast Du noch mehr zu melden? Jetzt echt? Na gut, dann schieß raus Junge …

Saloonkarten

Die Optik ist mal richtig geil. Alles richtig gemacht liebe Leute, alles richtig gemacht. Die Optik ist echt tollo. Egal ob Wild Shots-Karte, das Schlangenwasser oder die Rundenübersicht, die Karten in Wild Shots sind schon mal erste Sahne und machen Bock auf das Spiel.

So war das zumindest bei mir. Als ich die Spielschachtel aufmachte und reinschaute, da hatte ich gleich Lust das Spiel zu spielen. So´n leichten Gammellook, der gut und gerne ins Thema passt.

Nachdem ich auch die Spieleanleitung gelesen habe, wusste ich: Das ist ein Spiel für mich. Und tatsächlich, Wild Shots sollte genau meinen Geschmack treffen – wohl aber erst im zweiten Spiel …

Schießen im Stichspiel

Wild Shots ist ein Stichspiel. Auch wenn wir eher schießen, bzw. uns die Einschusslöcher die Minuspunkte auf den Pelz jagen, so haben wir es hier mit einem Stichspiel zu tun. Mal by the way an die Verlage: Das nächste Stichspiel bitte mit Mantel und Degen, okay?

Wild Shots wird immer über 4 Runden gespielt. Und immer hagelt es am Ende einer Runde Minuspunkte (Einschusslöcher). Diese bekommt man für bestimmte Symbole, die man vermeiden sollte: Pistole, Hut, Sheriffstern, etc.

Man selbst versucht diese „Minussymbole“ den anderen in den Stich zu werfen, so dass man am Ende keine Minuspunkte erhält, denn Ziel ist es, am Ende die wenigsten Minuspunkte zu besitzen.

Blöd ist nur, dass jede Runde, und zwar jede Stichrunde, eine Schlangen-Wasser-Karte aufgedeckt wird, die anzeigt, was in dieser Runde Trumpf ist. Tja, schön blöd, wenn bei Farbzwang auch noch ein Trumpf dazukommt, das sich zusätzlich auf den Karten befindet. Das kann schon mal recht ärgerlich werden …

Im Schlangen-Wasser liegt der Trumpf

Wild Shots ist ein Stichspiel, bei dem man versucht Nullrunden zu spielen – also möglichst keine Stiche bekommen. Oder zumindest nur die, die einem keine Minuspunkte bringen. Durch die aufgedeckte Schlangen-Wasser-Karte ändert sich pro Stich der Trumpf: Mal ist der Revolver Trumpf, dann wieder der Steckbrief, etc. Die Anzahl an Karten, die im Schlangen-Wasser-Kartenstapel sind, ist bekannt, aber die Reihenfolge nicht, da der Stapel gemischt wurde. So zählt man innerlich, wann es gut ist Pistolen abzuwerfen, wann die Hüte und wann die Sheriffsterne.

Dass jede Stichrunde ein neuer Trumpf auf den Tisch kommt, macht das Spiel ziemlich unberechenbar, aber so ist das nun mal bei Wild Shots- hier versucht man aus dem Miesesten das Beste zu machen. Sicherlich ist diese Form eines Stichspiels nicht die am besten zu berechnende, aber hallo, wir befinden uns in einer Schießerei, da ist nicht viel Rechnen angesagt. Wir sind ja hier nicht beim Skat.

Zu Tisch bitte!

Am meisten hat Wild Shots zu viert Spaß gemacht. Das muss ich sagen. In einer Runde zu 2. oder zu 3. war das Spiel tendenziell schlechter. In einer 4er Runde macht es jedoch sehr viel Spaß. Darum ganz klare Empfehlung von mir: Sucht euch noch 3 weitere Schieß(Stich)wütige und kloppt ein paar Runde Wild Shots – ich fand es echt klasse in dieser Besetzung.

Lecker

  • Wieder ein tolles Stichspiel mit Wendungen
  • Die Optik ist sehr schön

Pfui

  • Leider nur in voller Besetzung so richtig gut

Fazit

Funfairist ballert heraus

Wild Shots finde ich in einer vollen Besetzung echt toll und sehr sehr kurzweilig. Ich mag sowieso Stichspiele, und mit Wild Shots ist ein tolles und abwechslungsreiches Stichspiel herausgekommen. Wild Shots ist nicht zu vergleichen mit Wizard, auch nicht mit Fluxx, Stichmeister, etc. und dennoch steckt von allem etwas in diesem kleinen und sehr feinen Stich-Spiel. Herzlichen Dank an Piatnik und Dieterle + Partner, die uns dieses echt tolle Spiel für eine Rezension zur Verfügung gestellt haben. Das Ding hat uns echt super viel Spaß gemacht. Tolles tolles Spiel. Eine Superfritte mit einem kleinen Sheriff-Sternchen.
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Superfritte