50 Clues – Das Pendel der Toten

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Absolute Superfritte

Kugelstoßpendel

Die Überschrift hat gar nichts damit zu tun, worüber ich heute quatschen wollte … Aber ich hab mich gefragt, wie dieses Kugelding heißt, das bei Psychologen in Serien oft auf dem Tisch steht. Das, wo so Kugeln runterhängen und aneinander ditschen, sodass die Kugel auf der anderen Seite auch angestupst wird, hochfliegt, und die Kugeln wieder anstößt, sodass die auf der anderen Seite auch wieder hochfliegt. Naja, und es heißt Kugelstoßpendel. Und das wollte ich euch erzählen.

Aber heute geht´s um ein anderes Pendel, nämlich DAS PENDEL DER TOTEN *uaaaahhhh*. Das ist ein Escape Room / Detektiv / Rätsel Spiel, das aus Karten und einer App besteht. Eigentlich stammt es aus Dänemark. Der Autor Jeppe Norsker hat es in seinem Verlag Norsker Games auf dänisch rausgebracht und die lieben Menschen von der Game Factory haben es dieses Jahr in Nürnberg auf deutsch präsentiert. Daher geht auch ein ganz lieber Dank an Game Factory raus, die uns DAS PENDEL DER TOTEN *uaaaahhhh* als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

Ersma lesen.

Worum es geht? Ich will wie immer nicht spoilern, daher sag ich es einfach mal ganz allgemein:

Uns ist etwas passiert, das wir ändern wollen, weil wir eine große Mission haben. Natürlich wird uns der Weg nicht als asphaltierte Schnellstraße vor den Latz geknallt, nein, jede Menge Steine und Äste liegen im Weg, die wir aus dem Weg schaffen müssen …

Also, wie geht das denn hier?

Wir brauchen eine App – naja, eine Website wohl eher … und dort müssen wir die Seriennummer unseres Spiels eingeben (die im Übrigen bis zu 30 Mal wiederverwendet werden kann). Das ganze sieht dann so aus:
Wenn ihr euch ein bisschen auskennt, dann werdet ihr jetzt vielleicht an Unlock oder die Adventure Games denken. Und ja, so ähnlich ist es auch – aber es ist leichter umgesetzt, als in den Spielen.

Kombination eingeben bedeutet: Wir sehen Zahlen auf verschiedenen Details der Karten. Wollen wir als 2 Dinge miteinander kombinieren, geben wir die entsprechenden Zahlen hier ein, wobei es keine Rolle spielt, in welcher Reihenfolge. Wenn wir die richtigen Dinge miteinander kombiniert haben, werden wir mit neuen Karten belohnt.

Ab und an haben wir auch die Möglichkeit, Codes einzugeben, die unabhängig von den gerade genannten Zahlen funktionieren uns weitere Informationen bringen. Und wir können auch hier Hinweise erhalten, falls wir mal nicht weiterwissen. Immer wieder im Verlaufe des Spiels bekommen wir Sterne-Bewertungen, die uns anzeigen, wie gut wir das jeweilige Rätsel gelöst haben.

Inhalt

Ich finde die Geschichte ziemlich cool, auch, wenn es manchmal Situationen gab, in denen ich dachte: “Äh, überflüssig.” Hat aber dem Spielspaß in unserem Fall nicht geschadet. Und was ich ja noch gar nicht verraten habe: Das hier ist der Start einer Trilogie – es folgen also noch 2 weitere Boxen, die die Geschichte weiter bzw. zu Ende erzählen. Und ich freue mich schon sehr darauf, die auszuprobieren.

Die Rätsel an sich waren logisch aufgebaut (auch, wenn wir hin und wieder HInweise nehmen mussten) und haben gut reingepasst. Obwohl … es gab ein Rätsel, bei dem wir uns vielleicht nicht ganz so schlau angestellt haben – das fand ich aber auch ein bisschen … mh … abwegig ist das falsche Wort, aber … sagen wir kryptisch. Da würde ich aber durchaus unsere Doofheit auch noch mit einem kleinen Teil draufrechnen. “Früher” haben wir übrigens lieber stundenlang rum überlegt, bevor wir uns einen Hinweis haben geben lassen … Aber inzwischen ist es bei vielen Escape Room Spielen so, dass wir uns viel mehr auf die Stimmung und die Geschichte des Spiels fokussieren, als darauf, am Ende die Sterne abzuräumen – und daher auch mal einen Hinweis nehmen, wenn wir glauben, nicht weiterzukommen. Hin und wieder machen wir es auch so, dass einer sich den Hinweis anschaut und dann entscheidet, ob es nicht vielleicht doch ohne ginge – und sich dann so lange raushält, bis das Rätsel gelöst ist.  Klar – der Wunsch nach einem guten Erlebnis bleibt, aber das Spielerlebnis rückt immer weiter in den Vordergrund ….

Tja, so ändern sich Dinge!

Ja, man wächst quasi an der Menge der Escape Room Spiele, die man spielt. 😉 Aber a propos anders: Hier bei 50 Clues ist auch was anders. Es gab 2 Momente, in denen ich dachte: “ALTER! ERNSTHAFT? Geil.” Es wird schon etwas morbider, als man es sonst gewohnt ist und es hat mir gut gefallen – aber: Das ist sicherlich nicht für alle was. Wer es nicht gern gemein, blutig, brutal mag, der wird vielleicht hier bei DAS PENDEL DER TOTEN *uaaaahhhh* keinen großen Spaß haben … Es ist nicht so, als würde man einen Slasherfilm durchspielen, weiß Gott nicht, aber es ist eben auch keine Blumenwiese.

Und auch die App ist irgendwie anders – die denkt nämlich mit und merkt sich, was wir gemacht haben – was an manchen Stellen dann zu einem noch immersiveren Erlebnis wird, wenn man eine Zahl eingibt und dann durch etwas Neues überrascht wird.

Lecker

  • Schickes Design
  • Stellenweise "morbide" - das mag ich sehr.
  • Mit einer intelligente App!

Pfui

  • hin und wieder gab es Situationen, von denen wir nicht wussten, was sie uns bringen
  • Manche Stellen sind nicht was für alle ...

Fazit

Kaddy trinkt am Wochenende Blut

  "Wer es nicht blutig mag, sollte nochmal drüber nachdenken, ob er das hier spielen will. Ich kann nur sagen: Es gab 2 besondere Stellen, die bei mir ein "WHAAAT? ECHT? MÜSSEN WIR DAS TUN?????"-Gefühl erschaffen haben. Obwohl das Spiel größtenteils schwarz-weiß (und öfter mal rot) ist, fehlt es an nichts: Die Geschichte wird super über die Illustrationen transportiert. Wer das grunsätzliche Prinzip von Unlock und was Düsteres mag, der könnte ebenso Freude an 50 Clues haben, wie ich. Und ich hatte Freude! Ich will mehr!! <3"
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