Cryptid

Brettspiele Frittenrezensionen
6

Gute Fritte

Mal gewinnen die anderen, mal verlierst du.

Das ist auf jeden Fall das Motto, unter dem ich anfangen möchte, mit euch über Cryptid zu sprechen. Denn das ist mein Leben, wenn dieses Spiel auf dem Tisch liegt … ;-D

Fangen wir aber mal vorn an: Was ist dieses Cryptid?

Wir schlüpfen in Cryptid in die Rolle von Kryptozoologen, die auf der Suche nach einem ganz besonderen Wesen sind, dessen Existenz bislang noch nicht bewiesen werden konnte. Alle haben vorab schon einige Informationen gesammelt und jeder kennt Bruchteile der Wahrheit, aber so wirklich eine Ahnung, wo dieses Biest steckt, hat (noch) keiner …

Das gilt es zu ändern! Nur eine Person wird ganz groß rauskommen und das kann nur die sein, die als erste den genauen Aufenthaltsort des Wesens bestimmen konnte. Und das funktioniert folgendermaßen:

Ich sehe was, was du nicht siehst

Zur Verfügung stehen jede Menge unterschiedliche Szenarien, die vorgeben, wie man den Spielplan zusammenbauen muss. Auf den Spielplanteilen sieht man unterschiedliche Geländearten, bestimmte Strukturen und Territorien. Bevor es losgeht, bekommen alle noch ihr Spielmaterial und ein Heft, das jede(r) geheim halten muss. Denn darin befindet sich jeweils ein Bruchstück der Informationen, die gemeinsam ergeben, wo sich das Wesen in unserem Szenario befindet. So ein Tipp kann zum Beispiel sein: Das Wesen befindet sich im Wasser oder Sumpf. Oder: Das Wesen befindet sich im Umkreis von 1 Feld um Wald. Oder so in der Art. Es gibt also einen Hinweis, der sich auf Details des Spielplans bezieht. Davon kriegen wir alle einen bestimmten Hinweis zugeteilt. Und dann gehts los: Wenn ich dran bin, dann kann ich loslegen und meine Mitstreitenden befragen: Ich zeige auf ein Feld und frage jemanden, ob dort das Wesen sein kann. Die Person antwortet mit Hilfe eines Markers und sagt mir so entweder “ja” oder “nein”. Durch diese Information weiß ich zwar noch nichts über die Details, die die Person kennt, aber ich kann schauen, wie das mit meinen Informationen zusammenhängt. Wenn ich ein Feld wähle, wo das Wesen nicht sein kann, dann muss ich als kleine Strafe selbst auch noch ein Feld kennzeichnen, das es nicht sein kann. So geht es immer reihum und wenn ich denke, dass ich den genauen Standpunkt des Wesens kenne, kann ich das Zielfeld benennen und alle reihum fragen, ob das Wesen da sein kann. Wenn alle mit “ja” antworten, dann hab ich gewonnen. Sollte mindestens eine Person “nein” sagen, dann geht das Spiel so lange weiter, bis irgendwer das korrekte Feld benennt.

Ich verlinke euch mal die Regeln, falls ihr noch mehr über die Details des Spiels erfahren möchtet: klick hier!

Unterm Radar

Cryptid lief bei mir ganz lange unterm Radar, weil mich das Cover und das, was ich gehört habe, nicht so wirklich angesprochen haben. Ich hatte es nicht auf dem Schirm. Dann hab ich aber aus verschiedenen Ecken gehört, wie super es sein soll und wollte es mir daher auch anschauen. Und ja: Ich war auch angetan von Cryptid, auch, wenn ich dazu sagen muss, dass ich wirklich eine Vollniete bin in Sachen kompetitiver Deduktion. Ich habe wirklich, wirklich (ja, wirklich) keine Chance, in diesem Spiel zu gewinnen. Das finde ich gar nicht schlimm, Cryptid macht mir auch mit der Verlier-Garantie Spaß und ich spiele es immer wieder gern mit. Wir hatten schon verschiedene Situationen am Spieltisch, in denen mich die Leute gefragt haben, ob ich sie verarsche, mit dem, was ich da gerade versuche. Aber: Nein, ich verarsche dabei nicht – ich kann es einfach nicht besser. 😉

Tatsächlich waren auch die Spielerlebnisse meiner MitspielerInnen positiv. Viele wollten direkt noch eine Partie spielen und fanden gut, was sie da mit Cryptid erlebt haben.  Nichtsdestotrotz habe ich erlebt, dass sich Cryptid ein bisschen abnutzt. Natürlich ist es in jeder Partie anders, weil die Hinweise anders sind und es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade gibt und so – aber trotzdem bleibt es im Kern immer das Gleiche.

Trotz alledem

ist Cryptid ein gutes Deduktionsspiel, das schnell erklärt ist und trotzdem für grüblerische Ruhe und Denkfalten am Spieletisch sorgt. Es kommt gut an und macht Spaß, es gefällt Gelegenheits- ebenso wie Vielspielern und ist ein Allrounder, wenn man was sucht, das eine einhalb bis einstündige Lücke füllen soll. Das kann Cryptid wirklich gut!

Ein herzlicher Dank geht an Skellig Games, die uns für die Rezension ein vergünstigtes Exemplar zur Verfügung gestellt haben.

Lecker

  • So simpel eigentlich und doch so besonders! Cryptid sorgt - anfangs - für eine wirklich schöne Grübelei am Tisch

Pfui

  • Cryptid nutzt sich etwas ab. Sowohl bei denen, die es drauf haben, als auch bei mir, die das nicht so gut hinkriegt ;-)

Fazit

Kaddy findet ... nix.

  "Aber das ist tatsächlich für meine Bewertung irrelevant. Cryptid ist ein gutes Spiel, ich bin einfach eine schlechte Cryptidspielerin, deren Verhalten jedoch immer wieder für Gelächter sorgen kann. Schön, wenn ich meine Freunde glücklich machen kann. ;-D Mal Spaß beiseite: Cryptid ist "einfach nur" ein Deduktionsspiel, das aber für Unterhaltung sorgt und in den unterschiedlichen Leveln immer wieder neue Suchaufträge bietet. Neue Herausforderungen bietet es nur bedingt: Es gibt verschiedene Schwierigkeitsgrade, die man spielen kann, aber im Kern bleibt das, was man bei Cryptid tut, das gleiche: Man geht auf die Suche nach dem Wesen, in dem man Informationen von allen anderen auswertet und durch Ausschlussverfahren herausfindet, wo das Monster steckt. Oder man ist wie ich und spielt ... auch mit ... und gibt den anderen Informationen. ;-) "
6

Gute Fritte