My City Roll & Write

Frittenrezensionen Würfelspiele
5

Knusperfritte

Würfellande

2020 stand das Plättchenlege-Puzzle-Spiel, oder auch Flip-and-Puzzle, zum Spiel des Jahres auf dem Treppchen. Der Pöppelkelch ging zwar an Pictures, aber dennoch hat der Puzzelspaß Reiner Knizia nicht losgelassen. Jetzt ist das Roll & Write nachgerückt, was ich mir etwas genauer angeschaut habe. Erschienen ist es, wie der große Bruder, bei Kosmos.

Vom Flippen zum Rollen

Beim Grundspiel haben wir noch Karten umgedreht, und haben Plättchenpuzzleteile a la Tetris auf unser Spielfeld gelegt. Es kamen Aufkleber und weiteres Zeug dazu, da My City als Legacy Spiel angelegt war. Aus dem Karten umdrehen ist nun ein Würfelwerfen geworfen, und wie schon aus anderen Spielen bekannt, zeichnen wir Tetris-Teile auf einer kleinen Landschaft ein, um unsere Stadt wachsen zu lassen.

Farben haben wir nicht mehr, stattdessen malen wir Gebilde aus, Xen sie oder straffieren. Die Würfel geben die Form vor, und so stehen „Ls“ und Quadrate für Häuser und Gebäude. Peu a peu wird der Zettel voller, und die Aufgabe des jeweiligen Blattes gibt vor, wofür es Punkte gibt, und was für Minuspunkte sorgt.

Die, die sich mit My City etwas auskennen, werden ganz schnell Wiedererkennungen spüren, denn My City Roll & Write fühlt sich fast wie ein 1 zu 1 Double des großen Spiels an.

Auch das Legacy-Gefühl ist fast, aber auch nur ganz minimal, enthalten. Die Regeln werden aufgenommen, verändert und später beeinflussen auch vorige Spiele das Spielfeld. Punkte, die man in bestimmten Leveln gesammelt hat, werden in der Gesamtabrechnung eingetragen, und am Ende von 12 Partien steht dann, wie gut man seine Stadt ausgebaut und entwickelt hat.

Knobelspaß allein

Aber letztlich geht es doch darum eine schöne und verspielte Zeit zu haben. Und das schafft auch der kleine Ableger von My City ganz gut. Zwar spielen alle nur eher für sich und puzzeln ihr eigenes Süppchen, aber schlimm ist es nicht. Daher sei hier schon mal geschrieben: Wir ZUSAMMEN SPIELEN will, sollte sich eher ein anderes Spiel suchen. Wettstreit um Punkte ist nicht gleich zusammen spielen.

Wir füllen eher alleine und jede*r für sich den eigenen Zettel. Am Ende steht, wer mehr Punkte bekommt. Interessant an My City Roll & Write ist eher, dass von Zettel zu Zettel weitere Regeln und etwas anderes dazukommt. Das macht den Reiz aus, der mindestens 12 Runden anhält, denn wir spielen 4 Kapitel, was 12 Level ausmacht.

Spielt man sie alle hintereinander, hat man schon einiges zu tun. Auch wenn eine Runde ziemlich schnell um ist (ca. 5-8 Minuten), so machen 12 Runden hintereinander schon etwas Zeit aus.

Einzelne Kapitel zu spielen wäre auch eine Möglichkeit, so spielt man immer 3 Spiele, und kann dann immer noch aufhören.

Nur eine einzelne Partie zu puzzeln ergibt wenig Sinn und habe ich auch noch nicht erlebt, dass das jemand so spielen wollte. Darum sollte man schon mindestens 3 Runden spielen. Aber die sind ja wie schon geschrieben schnell rum.

Braucht man´s?

Die Frage ist doch: Brauche ich My City Roll & Write, wenn ich das große Spiel schon habe? Nun, das große Spiel ist ja irgendwann verhunzt. Auch wenn man beim großen Spiel die Rückseite für dauerhafte Spielrunden nutzen kann, so ist der Reiz doch eher dabei, das Spielbrett fertig zu machen. Hat man einmal My City durchgespielt, mal ehrlich, rührt man das Ding doch nicht mehr an, und auf kurz oder lang wandert das Ding in die Tonne.

Bei dem Roll & Write ist das nicht so. Hier schmeißt man nur die Blätter weg, nicht aber das ganze Spiel. Okay, irgendwann ist auch mal so ein Block weg, aber mit fast 200 Seiten (doppelseitig) kann man schon einiges an Runden schmieren. Daher finde ich was die Langzeitspielaufnahme angeht den kleinen Bruder besser, als das große Spiel. Allerdings fällt hier das haptische Puzzeln weg, was leider sehr schade ist. My City Roll & Write ist das simple abgespeckte Spiel vom großen Spiel. Daher echt weniger.

Dennoch würde ich das kleine Spiel eher rausholen, um My City noch einmal zu spielen, als die dicke Kiste. Dennoch bleibt die Frage im Raum: „Brauche ich das Spiel, auch wenn ich Spiele wie Kartograph und andere Konsorten im Schrank stehen habe.“

DIE Antwort darauf habe ich nicht. Aber ich kann sagen, dass mir die Runden mit My City Roll & Write sehr viel Freude bereitet haben, und ich eher zur kleinen Schachtel greife, als zur Großen.

Lecker

  • Schön schnell gespielt und nett ist es auch, dass eine Art Kampagne das Spiel ist.

Pfui

  • Braucht man´s?

Fazit

Funfairist zeichnet ein

Ich finde es knusprig bis gut. Daher eine echt gute Knusperfritte. Ein kurzweiliges und leichtes Spiel, was seinen Charme im Wiederspielen mit weiteren Regeln hat. Eine Partie alleine spielt man nicht, aber so 3-6 Runden gehen immer.

Vielen Dank an den Kosmos Verlag, denn die haben uns ein Spiel für eine Rezension gestellt.

5

Knusperfritte