Mystic Vale – Der große Manasturm

Frittenrezensionen Kartenspiele
5

Knusperfritte

Pustefix

In Mystic Vale schlüpfen wir in die Rolle von mächtigen, starken Fantasy-Druidenhelden und wollen das Tal des Lebens retten. Das Land ist krank und wir müssen es heilen. Das Spiel funktioniert über einen sogenannten Card-Crafting Mechanismus. Wir haben anfangs Karten, die in Hüllen stecken. Es gibt drei Kartenplätze und zu Beginn haben wir auf einigen Karten eine Besonderheit, die uns Mana bringt oder grüne oder rote Bäume, die bestimmen, wieviele Karten uns in unserem aktuellen Zug zur Verfügung stehen. Unser Ziel ist es, am Ende der oder diejenige mit den meisten Siedepunkten zu sein. Ähm, nein, Quatsch. Unser Ziel ist es, dass das Tal des Lebens wieder gesund ist! Verzeihung.

Magnetismus

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich bekennender Mystic Vale Fan. Nicht nur, dass man mich mit dem Thema „Fantasy“ irgendwie fast immer kriegt, nein, auch bin ich schnell zu haben für besondere, haptische Erlebnisse. Und die gibts bei Mystic Vale auf jeden Fall. Für alle, die Mystic Vale nicht kennen: Es ist eine absolute Sünde in Sachen Plastikmüll, sorgt damit aber auch für ein leuchtendes Spielerinnenherz. Wieso? Die Plastikkarten sind durchsichtig und, wenn das Spiel neu ist, noch mit Schutzfolien beklebt, damit nichts zerkratzt. Davon mal abgesehen wird man im Lauf des Spiel die nicht mehr folierten Karten (die sogenannten Aufwertungen) kaufen und in die Hüllen stecken, und zwar so, dass im besten Falle alle drei Kartenplätze irgendwann mit super Sachen belegt sind und mal eine super starke und praktische Karte nach der anderen in seine Auslage ballern kann.

Wen die Regeln des Grundspiels interessieren, der sollte hier mal nachschauen.

Neue Schachtel

Nun gibt es inzwischen schon die zweite Erweiterung für Mystic Vale. Da, wo es uns das letzte Mal ins Tal der Magie und er Wildnis versetzt hat, geht es dieses Mal in eine etwas andere Richtung für uns. Wir warten auf den großen Manasturm im Tal des Lebens in Erweiterung Nummer zwei. Kein unbekannter Ort für uns also, aber ist das, was wir in der Schachtel unbekannt für uns? Jein! Neue Aufwertungen und Unterstützungen sind dabei, und neue Anführer, die wir prinzipiell auch schon aus Erweiterung  Nummer eins kennen. Neu ist aber: Es gibt jetzt Totems, die und besondere Möglichkeiten verleihen, und wir können die Manaplättchen aus dem Grundspiel gegen Amulette tauschen, die uns nach dem Aufladen (immer dann, wenn wir unser Feld verdorben haben, weil wir zur gierig waren) jedes Mal eine besondere Aktion erlauben.

Die Totems aka das Konklave der Seelen sorgen dafür, dass wir ihre besonderen Fähigkeiten in jedem unserer Züge nutzen dürfen. Das kann laut Anleitung dafür sorgen, dass die Spielbalance beeinflusst wird … was ich auf jeden Fall bestätigen kann. Wird auch nur erfahrenen Spielern empfohlen, aber zu denen würde ich mich wohl schätzen.

Die Aufwertungen

Und wieder habe ich Lust, in die Tischplatte zu beißen, auf der Mystic Vale liegt. Die Aufwertungen sind nicht markiert! Das heißt, wenn ich sie mit den Karten aus dem Grundspiel oder der ersten Erweiterung vermische, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als dass ich mir alle Anleitungen hinlege, in denen jeweils eine Auflistung aller Aufwertungen enthalten ist, und dann fleißig sortiere, lese und suche. Das finde ich ziemlich nervig, denn das war auch schon einer der größten Kritikpunkte, die ich bei der ersten Erweiterung hatte. Es sind wieder Aufwertungen aller 3 Stufen enthalten und sorgen für Überraschungen, vor allem auch am Spielende.

Die Unterstützungen

Ich muss ja sagen, dass ich die Illustrationen der Unterstützungen ganz, ganz großartig und sehr inspirierend finde. Ich könnte stundenlang dasitzen und nur die Bilder anschauen. Besonders angetan haben es mir der Gespaltene Baum und Gaias Tränen. Die nehmen mich echt mit ins Tal des Lebens. Wahnsinn. Spieltechnisch muss ich sagen, dass sie irgendwie nicht wirklich präsent bei mir sind. Das liegt sicherlich größtenteils daran, dass es schon etwas dauert, bis man alle Seelensymbole zusammengesammelt UND aufgedeckt hat und dann für eine Unterstützung ausgeben kann. Da neigt sich das Spiel schon fast dem Ende zu! Aber sie schmücken den Tisch auf jeden Fall von Beginn an und wenn man mal eine Aufwertung hat, dann ist’s fein. Klar gibt’s starke und weniger starke, aber das kann man sich schonmal gönnen. Über die Totems bekommt man übrigens auch Seelensymbole, die man ausgeben kann.

Die Anführer

Die Anführer funktionieren so, wie wir es auch schon aus der ersten Erweiterung kennen. Einmal im Spiel können wir sie hochleveln und dann sind sie mega stark. Jeder bringt so seine Eigenheiten mit und da hier in der Schachtel 8 neue Anführer stecken ist für jede Menge Abwechslung gesorgt. Kann man auf jeden Fall immer wieder mit ins Spiel nehmen und wird nicht langweilig!

Die Amulette

Die Amulette werden anstatt der Mana-Plättchen aus dem Grundspiel genutzt. Die dreht man ja immer als „Entschädigung“ um, wenn man sein Land verbrannt hat. Im Grundspiel erhält man dadurch 1 Mana, das man beim Shoppen ausgeben kann, mit den Amuletten wird das ein bisschen anders. Denn jedes hat natürlich eine supermagische Fähigkeit, die einmalig genutzt werden kann, wenn das Amulett aufgeladen ist. Dann wird es wieder umgedreht und wartet auf die nächste Aufladung. Die sind auf jeden Fall cool und gehören für mich ins Spiel.

Die Totems

… mit denen hab ich aber ordentlich so meine Probleme. Durch das Nutzen der Totems haben wir uns den Spielspaß total versaut. Vielleicht hatten wir Pech, weil wir sie in ungünstigen Konstellationen gespielt haben, aber die waren echt total unbalanciert. Einmal haben wir ein Spiel nach ca. der Hälfte sogar abgebrochen und es gut sein lassen, weil klar war, dass Aufholen zum ersten in KEINEM Fall mehr möglich gewesen wäre. Die Totems haben für mehr Frust als Freude gesorgt. Schade, die werde ich nicht mehr mit ins Spiel nehmen.

Das Fazit

Nach wie vor finde ich, dass Mystic Vale ein tolles Spiel ist. Nichtsdestotrotz stellt sich mir gerade bei dieser Erweiterung die Frage: Braucht es wirklich noch eine Erweiterung? Wäre es nicht gut gewesen, das Grundspiel mit einer Erweiterung zu haben und gut ist?! Meiner Meinung nach tut sich Mystic Vale mit dieser Erweiterung keinen Gefallen, wenn man mal von den Amuletten absieht. Wirklich mehr Anführer, Unterstützungen und Aufwertungen bräuchte es meiner Meinung nach gar nicht zwingend. Durch die schier unendlichen Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Aufwertungen ist es bei uns noch nie vorgekommen, dass es sich langweilig angefühlt hätte oder so. Kann man also machen, muss man aber nicht. Ich würde diese Erweiterung höchsten für die Amulette empfehlen, die ich wirklich als Bereicherung empfinde. Auf den Rest kann ich für meinen Teil eigentlich auch gut verzichten.

Lecker

  • Die Amulette sind super!
  • Die neuen Unterstützungen sehen wieder wunderschön aus
  • Tolle Atmosphäre am Tisch

Pfui

  • Die Totems sind (zu) stark
  • Aufwertungen: einmal eingemischt, nie mehr wieder gesehen.
  • Die Karten sind eigentlich überflüssig.

Fazit

*knirsch* Ups - bin ich da auf dein Totem getreten? Sorry.

  "Schade, dass es dann doch so ernüchternd war und meine große Vorfreude auf die neue Erweiterung in diesem Fall zu großen Teilen enttäuscht wurde. Manchmal ist weniger mehr und das gilt für mich auch für diese Erweiterung. Trotzdem wie immer: Wunderschöne Grafiken, für die ich sogar ein paar Punkte vergebe! Für die Amulette gebe ich 6 Punkte, für den Rest leider nur 4 Punkte. Mir tut´s selbst beim Schreiben weh, dass ich Mystic Vale mal nur so wenig Punkte gebe .. aber ... es ist immerhin noch ne knappe Knusperfritte."
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