Race to the New Found Land

Brettspiele Frittenrezensionen
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Gute Fritte

Das Rennen beginnt

„Ahoi! Ich möchte mitfahren und das Neue Land erkunden. Haben sie noch Platz auf ihrem Schiff? Ich kann zwar nicht so kräftig anpacken, aber dafür 1 a Kaffee kochen. Und seekrank werde ich auch nicht. Darf ich mitkommen nach Neufundland?“

Ja, so kommen sie an, die Matrosen, die an den Schiffen herumbuhlen, um mit ins neue Land zu schippern. Alle möchten dabei sein, beim Wettrennen ums neue Land. Wir möchten euch eine kleine Geschichte erzählen, die sich einst begab, bei der Race to the New Found Land.

Ein Schiff wird kommen

Wir schreiben irgendwas um Ende des 15. Jahrhundert und in das 16. hinein. Amerika ist total angesagt, und überall auf den Straßen heißt es: „Boa, drüben ne, da gibt´s voll die goldene Nase zu verdienen. Neue Ländereien, neue Gebiete, und neue Möglichkeiten den eigenen Hintern sesshaft niederzulassen. Schröpfen, bis der Arzt kommt. Jau! Da muss ich hin.“

So mag sich manch Entdecker das zusammengedacht haben. Schade nur, dass man mit diesen Gedanken nicht allein ist, denn auch andere Nationen zeigen Interesse am „fernen drüben“, und in den Häfen der europäischen Welt werden Flotten gebaut und Menschen zur Besiedlung angeheuert.

In Race to the New Found Land wagen wir uns in ein Wettrennen nach Neufundland. Unser Ziel: Schnell sein, Punkte machen, Neufundland besiedeln und handeln. Wir möchten euch etwas mehr zu dem strategischen Wettstreitspiel von Martin Kallenborn und Jochen Scherer aus dem Hause Hans im Glück erzählen.

Zurück zur Geschichte

„Und? Wie sieht es aus? Darf ich mit an Bord kommen?“ Unser kleiner Skipper Hans Glück möchte mit auf die SS Schiffchen, um das neue Land zu sehen an der Ostküste Nordamerikas. Dass er eigentlich einen süßen Labradorwelpen von der Insel haben möchte, verschweigt er, aber das ist für das Spiel auch zweitrangig.

„Okay, Du darfst mit an Bord. Aber zuerst musst Du uns helfen das Schiff zu beladen. Da vorne stehen Kisten. Pack die mal an Bord Matrose.“ Und so fing das wuselige Wuseln an in den Häfen der Welt. Neben Frankreich setzen auch die Niederlande, England, Portugal und auch Spanien auf das Wettrennen nach drüben. Die Schiffe werden bepackt, die Mannschaft ist komplett, jetzt braucht es nur noch einen tüchtigen und erfahrenen Kapitän, und schon kann es losgehen. Wie? Was? Kein Kapitän gerade da? Hm, vielleicht gesellt sich ja später noch ein gewisser Columbus, Magellan, Cortés, Da Gama oder Drake dazu – mal gucken.

Jetzt heißt es erst einmal: „Die Segel gehisst und los gepest.“

Obwohl die Überfahrt nach Übersee Wochen gedauert hätte, sind wir im Spiel relativ schnell drüben und können siedeln, liefern und entdecken. Nach nur wenigen Minuten wird schon kartografiert und Punktereibach gemacht. Unsere Punktebötchen machen schnell einen Schub nach vorne und sammeln so kostbare Rahmenmarker ein, die uns Ziele/Aufträge, Kapitäne und dergleichen bringen. Die Devise heißt: Schneller, besser, geschickter und gewiefter. Zusätzlich zum Vorankommen des eigenen Schiffs braucht es noch weitere Schiffe, die wir bauen müssen, entsenden können, und die wieder für Waren, Siedler*innen und Punkte sorgen.

4 Runden lang machen wir immer das gleiche: Wir beladen und bauen, wir planen und führen durch, wir machen Punkte in der Schlussphase. Die Übersicht der Spielenden führt kleinschrittig durch alle Bereiche des Wettrennens.

Herr Gouverneur, errichten sie eine Flotte!!!

Race to the New Found Land ist ein kurzweiliges und strategisches Wettrennen um Handel, Besiedlung und geschicktem Planen. Auch wenn jede*r Spieler*in sein*ihr eigenes Flottensüppchen kocht, wird immer nach links und rechts geschaut und begutachtet, was nebenan alles so plant.

Race to the New Found Land ist ein schönes und leicht zu erlernendes und taktisch zu spielenden Spiel. Die Regeln des Spiels sind erste Sahne und führen Schritt für Schritt durch das Spiel. Hat man einmal eine Runde hinter sich, gehen Runde 2 – 4 flüssig von der Hand. Zumindest in der Spielabfolge. Welche Entscheidungen man trifft, welche Schiffe man bauen sollte, was die anderen machen, etc., das verlangt einen wachen und planerischen Geist. In einer 3er und 4er Runde ist das schon recht tricky zu schauen, was die anderen vorhaben, und welche Strategie sie verfolgen. Die Zugreihenfolge spielt oft eine wichtige Rolle, weshalb die eigene Schiffgeschwindigkeit immer im Blickfang sein sollte.

Ausstattung und Spielspaß

Das spielt hat einen echt tollen Spielplan, der meines Erachtens zwar viel zu groß ist, tolles Material und eine sehr klare und verständliche Regel. Auch das Spielertableau ist echt toll aufgebaut und versteht sich nach einer Runde von selbst. Vorbildlich und großes Lob an Hans im Glück – das ist super gelungen.

Auch der Spielspaß ist ein toller und großer. Sowohl in 2er bis zu 4er Besetzungen macht das Spiel Spaß. Wir haben es sehr gerne in einer 4er Runde gespielt, da hier in einer Runde sehr viel passierte. In einer 2er Partie kamen wir uns hier und da fast gar nicht in die Quere. Was aber auch nicht schlecht war.

Race to the New Found Land ist ein schönes und unterhaltsames Strategiespiel mit Wettlaufcharakter. Allerdings war es in keiner Situation so, dass ein „Noch mal“ nach einer Partie zu hören war. Die Bereitschaft es aber dann doch „irgendwann“ noch einmal zu spielen, war jedoch schon da.

Lecker

  • Ein Spiel für Nachdenker und Planer
  • Supergute Regeln
  • Tolles Spiel

Pfui

  • Wo ist der Labrador auf dem Spielbrett???

Fazit

Funfairist deutet nach vorne und sagt

Ein schönes Spiel. Ehrlich, mir gefällt Race to the New Found Land. Gerne hätte ich noch ein paar Labradorwelpen auf dem Land gesehen, aber auch ohne Labrador-Hund ist das Spiel ein tolles Spiel. Mir gefällt die Klarheit des Spielertableaus sehr und die kurzweilige Spielzeit. Eine gute Stunde, und man ist durch mit dem Spiel. Auch hat mir der ausgleichende Mechanismus des Erreichens der Rahmenmarker gefallen. Ein schönes Spiel, was man gerne hier und da spielen kann. Herzlichen Dank an Hans im Glück, die uns dieses Spiel für eine Rezension zur Verfügung gestellt hat.
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Gute Fritte