Small World of Warcraft

Brettspiele Frittenrezensionen

Die Welt ist immer noch zu klein

Ach, Du mein geliebtes Small World. Jetzt gehst Du auch eine Ehe mit Warcraft ein. Und was passiert am Tisch? Mord und Totschlag. So haben wir uns die Flitterwochen nicht vorgestellt. Ich schaue heute auf Small World of Warcraft von Philippe Keyaerts aus dem Hause Days of Wonder, was hierzulande über Asmodee vertrieben wird. Wetzt die Messer und zündet die Bomben an, die Horde und die Allianz will verdroschen werden.

Eine Farb- und Materialexplosion

Small World begleitet die Spielfritte schon lange, und ihr findet auf unserer Seite so manch Rezension zu dieser schier endlosen Serie.

Und, zum Glück, ist noch lange nicht Ende in Sicht. Philippe Keyaerts hat sich wieder ausgetobt und Small World mit der Warcraft-Welt verbunden. Heraus kommt ein Farbenspiel der Extraklasse, was an Material und Spielvariabilität nicht geizt.

Um euch einen Eindruck geben zu können, was alles in der Schachtel zu finden ist, hier mal unser Unboxing für euch.

 

 

Azeroth – ich hau Dich platt

Ich werde hier nicht auf die Mechanismen von Small World eingehen, denn wir haben schon viele Texte zu Small World und die Spielweise verfasst – da könnte ich auch hier Copy & Paste machen.

Vielmehr möchte ich euch erzählen, was anders ist, wie sich Small World of Warcraft spielt und ob ich es bereue oder befürworte dieses Spiel in der Sammlung zu haben.

Also, an sich ist Small World of Warcraft Altbekanntes und genau das Gleiche, was Small World zu bieten hat. Na ja, ich sage mal so: Small World of Warcraft ist die Symbiose aus Small World und Small World Underground. Wir haben wieder Völker, wir haben Spezialfähigkeiten, wir rangeln wieder um Münzen, die die Siegpunkte darstellen.

Etwas neu könnte so manchen sein, wenn ihr Underground nicht kennt, dass nun auch Artefakte und Legendäre Orte genutzt werden können. Diese bringen zu bestimmten Zeiten Boni, so dass der Run auf diese Landschaftsfelder mit diesen Plättchen drin attraktiv ist.

Wenn ich aber meine Spielrunden so anschaue, so richtig stark war der Run auf diese Felder jetzt nicht. Nett zu haben und zu kontrollieren, aber dass dadurch die Strategie sich ändert, nun, nicht wirklich.

Neu ist, dass wir neben neutralen Völkern auch Allierte (blau) und Horden (rot) haben. Diese blau-rot-Feindschaft ist dann interessant, wenn man auf Jagd nach den Völkern geht, denn Extrasiegmünzen lauern, wenn man die gegnerische Fraktion eliminiert.

Wer dies sogar noch etwas auf die Spitze treiben möchte, kann die Spielweise „Battle for Azeroth“ spielen, die dem Spiel ebenso beiliegt. Hier haben wir einen anderen Aufbau, und die unterschiedlichen Völker werden anders ausgelegt. Aber im Grunde spielt sich das Spiel wie die regulären Spiele auch. Aber nett ist dieses Setting schon. Vor allem die Endabrechnung in einer größeren Runde ist ganz pfiffig gemacht.

Vielfalt

Was ich aber hier noch mal nennen möchte, und das ist bei allen Small World Auskopplungen so, ist die enorme Vielfalt der Kombinationen. Ich bin echt begeistert, dass nach so vielen gespielten Partien, immer noch andere Kombinationen vorkommen, die in ihrer Spielbarkeit so unterschiedlich und immer wieder faszinierend sind.

So auch bei Small World of Warcraft. Wir haben eine enorme Fülle an Kombinationsmöglichkeiten. Das macht richtig Spaß immer wieder zu sehen, wie sich die Völkerfähigkeiten mit den Spezialfähigkeiten mischen können. Auch einige Neue sind dabei, die sich richtig gut spielen.

Zum Beispiel besitzen die Goblins Bomben, Treffer und Blindgänger, die auf benachbarte Terrains gelegt werden können. Eine ganz tolle Fähigkeit, um kriegerische Nachbarn abzuwehren. Toll. Mag ich. Auch die Spezialfähigkeit Tierherrschaft, die weiße Tiger beschwört, ist sehr interessant.

Neue Plättchen, besondere Fähigkeiten und die überaus große Auswahl machen auch Small World of Warcraft zu keinem „ich spiele das Spiel nur einmal“-Spiel. Hier ist so viel Vielfalt drin, das ist schon erstaunlich.

Und falls jetzt die Frage aufkommen sollte, ob man Small World of Warcraft auch mit den anderen Small World Ablegern mischen könnte? Nun, klar, warum auch nicht. Zwar gibt es ein paar Besonderheiten, die doppelseitigen Spielpläne angeht, und deren Eroberung, aber das lässt sich ganz schnell mit ein paar Hausregeln lösen.

So, wenn ihr im Besitzt der anderen Small World Auskopplungen und Erweiterungen seid, habt ihr nun die ultimative Auswahl an Völkern und Spezialfähigkeiten.

Allein das ist schon eine echte Empfehlung, um die Vielfalt noch weiter auszubauen.

Geschmack

Nun, ich gebe es ja immer wieder und gerne zu. Ich bin ein Small World Fan. Zwar habe ich mit Warcraft nichts am Hut, aber diese beiden Welten harmonieren ausgezeichnet und passen sehr gut zusammen. Die wenigen neuen Regeln sind okay, aber nicht so herausragend, dass man unbedingt alle alten Small Worlds wegwerfen muss. Nein, das nicht, aber wer noch kein Small World im eigenen Besitzt hat, ist hier sehr gut bedient.

Ich bin ganz ehrlich: Ich bin nicht so sonderlich der Fan von den separaten Spielbrettern. Gerne mag ich eher ein komplettes Brett oder wie bei Realms selbst geschaffene Kontinente. Aber das schmälert nur gering den Spielspaß.

Das Material und die Ausstattung ist wieder einmal 1a. Days of Wonder halt. Das hat man nichts zu mosern. Im Gegenteil. Wer auf pöppeln und sortieren steht, hier werdet ihr fündig.

Der Spielspaß ist das, was Small World verspricht. Ich finde das Spiel super und mir darf das Spiel immer und jederzeit auf den Tisch kommen. Egal mit oder ohne World of Warcraft.

Sammler*innen werden eh zuschlagen. Und wer kein Bock auf Haue und auffe Fresse hat, wird den Bogen um Small World machen. Also, ist doch nun klar, wer sich angesprochen fühlt, oder?

Lecker

  • So viele Kombinationsmöglichkeiten, so bunt und echt viel Spiel gegeneinander. Toll.

Pfui

  • Ich habe an sich kein Pfui.

Fazit

Funfairist holt aus und schmettert heraus

Ganz klar ne Superfritte. Ist halt Small World und ich bin ein Fan. Ich mag die Ausstattung, die Fähigkeiten und ich bin sehr damit zufrieden, dass Small World immer noch das ist, was es ist. Keine große Veränderung, nur hier und da punktuell nachgepfeffert. Sehr schön. Ich bin begeistert. Herzlichen Dank an Asmodee, die uns ein Rezensionsexemplar gestellt haben.