Brööömmbröööömm macht das Frittenmobil!
Matthias Claudius hat mal gesagt: „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.“ Und da die Spielfritte mal wieder unterwegs war, hat sie auch jede Menge zu erzählen!
Wir waren nämlich am letzten Freitag in Friedberg. Das ist in der Nähe von Frankfurt. Und das ist das Zuhause von Pegasus Spiele. Die haben nämlich zum alljährlichen Presse-Event eingeladen und dieses Jahr hatten wir auch die Möglichkeit, daran teilzunehmen.
Aber mal von vorn.
Freitag Morgen, 5.45 Uhr: PIEP PIEP PIEP!! „AUFSTEHEN!!!“, schreit mein Wecker. Normalerweise würde ich ihm den Vogel zeigen, aber nicht so heute. Schließlich liegt heute ein besonderer Tag vor mir! Aber erstmal … Kaffee. Ohne den geht bekanntlich nix. Dann schnell noch Täschchen packen, Zähne putzen und ab ins Auto. Navi an: Navigiere mich zu Funfairist! Gesagt – getan. Ungefähr eine Stunde später drückte ich auf seine Klingel und wir fielen uns in die Arme. Zeit für ´nen Kaffee und ein bisschen Getratscht war auch noch, bevor wir uns wieder ins Auto setzten und die zweistündige Fahrt nach Friedberg antraten. Eeeendlich mal wieder quatschen – so ganz in Ruhe, weil man beim Fahren einfach nix Spielen kann. 😉
10.40 Uhr: Angekommen in Friedberg. Zur Begrüßung gibt´s erstmal ein Notizbuch, n Kaffee, Popcorn und Cola. So werden die Spielfritten doch gern begrüßt! Nach einer Begrüßungsrunde, in der wir weitere Bloggerkollegen und -kolleginnen nach langer Zeit einmal wieder in die Arme schließen konnten, begann dann das „straffe“ Programm. Nach einigen Begrüßungsworten vom Verlagschef und vom PR-Leiter ging es direkt mit der ersten Spielerunde los:
Crown of Emara
Wir hatten die Freude, gemeinsam mit Brettspielpoesie in das Spiel hineinschnuppern zu dürfen. Crown of Emara ist ein Spiel, in dem wir im Mittelalter sind, Ressourcen sammeln müssen, um dem König Geschenke zu machen, um in der Kirche zu spenden, Häuser zu bauen und andere Dinge zu tun. Gespielt wird mit 2 eigenen Figuren auf 2 Spielfeldern, wobei (in den meisten Fällen) immer nur eine von beiden aktiviert werden kann. Die bewegt sich dann im Kreis und kann verschiedene Aktionen ausführen – abhängig davon, wo sie sich gerade befindet. Natürlich gab es noch viel mehr zu tun, aber alle Möglichkeiten hier aufzugreifen würde wohl den Rahmen sprengen. Schön fand ich an dem Spiel, dass es 2 separate Spielbretter gibt und man sich gut überlegen muss, auf welchem von beiden man seine Aktionen ausführen möchte. Auch die Punktevergabe hat mir ganz gut gefallen. Es gibt 2 unterschiedliche Punktearten: Punkte für Menschen und Punkte für Häuser. Wir bewegen also auch 2 Punktmarker über die Leiste. Nur, wenn wir genug Häuser für die Menschen gebaut haben, bekommen wir auch die entsprechenden Siegpunkte. Liegt unser Haus z.B. auf 50 und unsere Menschen stehen auf 48, dann bekommen wir 48 Punkte. Sollte das Haus auf der 43 stehen und die Menschen auf der 48, dann gibt´s nur 43 Punkte, weil nicht genug Häuser für alle Menschen da waren. Allerdings hat jeder so sein eigenes Süppchen gekocht und miteinander hatten wir bis auf einige kleine Ausnahmen nicht wirklich viel zu tun. Das fand ich schade. Aber gut, es war eine und dann auch noch die erste Spielrunde. Ich glaub, aus dem Spiel kann man ne Menge rausholen, wenn man sich erstmal seine Taktiken zurechtgelegt hat.
Weiter ging´s mit Mittagessen und in der Sonne stehen und schnacken. Alter Schwede – Mitte Oktober und im T-Shirt kommt man draußen in Schwitzen. Wir haben tolle Gespräche geführt, die Wärme genossen und freuten uns natürlich auch auf das Programm, das noch folgen sollte. Und es ging dann auch bald weiter und zwar mit
Spirit Island
Auf allen Tischen lag nun die Neuheit Spirit Island bereit, wobei man dazu sagen muss, dass es sich beim Spielmaterial noch nicht um das finale handelte. Aber spielbar war es trotzdem. Was ist Spirit Island? Ein kooperatives Spiel, in dem wir unsere geisterhaften, gruseligen Präsenzen ins Land schicken. Es gibt unterschiedliche Gebiete und Invasoren haben sich dort eingezeckt, die wir vertreiben wollen. Die bauen aber auch Häuser und Städte und greifen uns an, wenn wir sie nicht platt machen. Wer von euch Ghost Stories kennt, der kennt wahrscheinlich auch die Tatsache, dass es kooperative Spiele gibt, die man (gefühlt) nicht schaffen kann. In unserer Partie von Spirit Island in Schwierigkeitsgrad null von elf haben wir ziemlich schlecht abgeschnitten. Das ist echt ein harter Knochen und diese Invasoren hängen echt an einem wie die Mücken in einer Sommernacht. Die kommen von überall – haste einen kaputt gemacht, kommen unzählige wieder neu ins Spiel.. mooaaah. Ein Kampf gegen Windmühlen. Die erste Partie hat mich noch nicht wirklich überzeugt, ich glaube aber, dass das in der richtigen Truppe und mit der richtigen Atmosphäre schon Spaß machen kann. Aber auch hier: Das ist nur mein erster Eindruck und der kann ja auch manchmal täuschen. Werden wir ja noch sehen. 😉
Dann war freies Spielen angesagt und die Neuheiten lagen bereit. Ich habe in Roll-Player und Mythos-Tales reingeschaut (hatte leider keine Zeit, es zu spielen) und muss sagen: Vorfreude hatte ich auf Roll-Player, weil ich ja auch Rollenspielerin bin – aber der erste Blick drauf hat mich nicht soooo umgehauen. Dafür aber die Überraschung Mythos Tales: Das sah wirklich klasse aus und es klang vielversprechend. So viel sei schonmal verraten: Darüber könnt ihr sicherlich bald bei uns schon mehr lesen. 😉
Aber nicht nur Pegasus waren natürlich anwesend, auch Partner wie Portal Games, Edition Spielwiese, Eggert Spiele und Frosted Games waren vor Ort um ihre Neuheiten zu präsentieren.
Ein bisschen Bewegung und Ameisen
Funfairist hatte sich nach der ganzen Sitzerei dann auch einen Spaziergang verdient und schloss sich der Führung durch das riiiieeeesige Gebäde und die Lagerhallen von Pegasus an. Dabei wurden auch so einige Schätze entdecktund es war interessant zu sehen, wie es bei Pegasus so aussieht. Und vor allem: Wie voll und groß das Lager ist! Soooo viele Spiele. Ein Träumchen.
Aber eigentlich waren wir ja nicht zum Spazieren da, sondern zum Spielen.. Daher kam auch noch Micropolis auf den Tisch, ein Spiel, in dem wir Ameisen sind und die Aufgabe haben, unterirdische Tunnel und unseren Ameisenhaufen zu bauen. Das ging recht flott, etwa 20 Minuten braucht man für eine Runde und es handelt sich dabei um ein Familienspiel.
In unserem Hügel wollen wir möglichst viele Ameisen versammeln, wollen unterschiedliches Obst in einem Tunnel haben und auch Ameisenköniginnen möchten wir unser Eigen nennen. Jeder beginnt mit einem Zentrum und mit ein paar Ameisen und Runde um Runde zieht man eine neue Kachel, die man dann anlegt. Um an die neuen Bauteile zu kommen muss man allerdings auch Ameisen bezahlen, so man sich eine aussucht, das gerade nicht gratis zur Verfügung steht. Nach 10 Zügen hat man dann einen ordentlichen Bau und am Ende des Spiels gibt´s dann Belohnungen in Form von Punkten, wenn man geschickt gebaut hat.
Farben
Da war ich wirklich neugierig drauf und daher freute ich mich, dass Johannes von Hunter & Cron zu einem gemeinsamen Farbspiel einludt. Farben stammt aus dem Hause der Edition Spielwiese. Das Spielprinzip ist denkbar einfach und erscheint auf den ersten Blick merkwürdig. Es gibt Karten auf denen 2 Begriffe stehen – einer auf jeder Seite. Jeder Spieler hat 12 Farbkarten auf der Hand – 11 Farben und eine Punktekarte. Die sind bei allen Spielern gleich. Dann geht’s los, der erste zieht die oberste Karte vom Stapel, wählt eine Seite aus und legt die Karte offen auf den Tisch. Dann müssen alle aus ihren Handkarten eine Farbe aussuchen, die sie mit dem Wort verbinden. Haben sich alle entschieden, erklärt jeder reihum, weshalb er die Farbe für dieses Wort gewählt hat.
Beispiel: Das Wort Hochzeit liegt aus und ich lege eine rote Karte hin, weil ich Hochzeit mit roten Rosen verbinde.
Alle Farbkarten haben auf den Rückseiten Symbole, um anzuzeigen, zu welchem Spieler sie gehören, und die werden dann gestapelt. Oben drauf kommt die Wortkarte und es geht weiter mit dem nächsten Wort und den nächsten Farben. Das Ganze passiert 10 Mal (es liegen dann 10 Worte und darunter je eine Farbe von jedem Spieler aus).
Dann wird´s ernst und der Clou des Spiels beginnt: Mein rechter Sitznachbar drückt mir einen Kartenstapel in die Hand und ich muss nun aus meinem Gedächtnis erzählen, wer welche Farbe bei diesem Wort ausgewählt hat. Das heißt aber auch: Ich muss mir über die ganze Partie alle 10 Begriffe mit den Geschichten (nicht nötig, aber das macht es leichter) und den Farben und den Besitzern merken. Liege ich richtig gibt´s Punkte, wenn nicht halt nicht. Ich kann auch nen Tipp anfragen, aber dann werden die Punkte, die ich kriege, weniger.
WAS haben wir gelacht. Die Geschichten, die man erzählt, wenn man eine Farbe auslegt und erklärt, müssen nicht wahr sein, können es aber durchaus. Großartig, was da zwischendurch bei rumgekommen ist. Und es ist Wahnsinn, wie gut man sich dann Sachen merken kann, obwohl man zu Beginn denkt: Dat wird nix. Schade nur, wenn man die Farben der anderen Stapel hoch und runter weiß – und dann den Blackout hat, wenn man selbst an die Reihe kommt. 😉 Großartig, könnt aber für Farbfehlsichtige eine Herausforderung werden. Ich freue mich auf viele weitere Runden Farben und bin gespannt, wie es in Sachen Langzeitspaß abschneiden wird.
Adventure Island
Als „Absacker“ vor der Abfahrt haben wir uns dann auch noch Adventure Island geschnappt und versucht, gemeinsam ein bisschen zu überleben. Adventure Island ist ebenfalls ein kooperatives Spiel à la Robinson Crusoe, in dem wir am Strand angespült werden und uns offensichtlich auf einer einsamen Insel befinden. Unsere Aufgabe: Erstmal Futter machen und ein Butze bauen. Dafür haben wir allerdings nur 4 Tage Zeit, dann sterben wir. Na, das sind ja gute Aussichten! Uns stehen zu Beginn unterschiedliche Aktionen zur Verfügung. Wir können Treibgut sammeln, die Insel erkunden, Futter machen … So kommen wir an neue Karten – zumindest manchmal, denn oft werden Würfelproben verlangt und die kann man riiiiichtig gut verkacken. 😉 So werden aber auch die Orte, die uns zur Verfügung stehen, immer zahlreicher und wir finden allerlei Dinge, die wir gut gebrauchen könnten. Jedem von uns stehen 2 Aktionen am Tag zur Verfügung, die wir machen können und wenn das erledigt ist, folgt eine Nachtphase und Unheilkarten kommen ins Spiel. Dadurch kann man schnell mal zum Arsch der Runde werden, wenn man, wie ich: Erst ne Fressattacke bekommt und in der Nacht die hartgejagten Nahrungsvorräte vernichtet, dann in der nächsten Nacht dasitzt und rumheult, weil man Heimweh hat, um dann in der dritten Nacht und von einer riesigen Welle umgeklatscht zu werden. Achso, und in einen Seeigel bin ich auch getreten, als ich nach Treibgut gesucht habe. Funfairist hingegen hat so richtig schön dafür gesorgt, dass unsere hart erkämpfte Feuerstelle einfach ausgegangen ist. Weil der wieder in den Flammen tanzen wollte…. 😉 Wir haben viel gelacht, diskutiert und geredet und es … wie ihr euch wahrscheinlich vorstellen könnt … nicht geschafft. Aber Adventure Island hat uns sehr neugierig gemacht und wir wollen uns schon bald der Herausforderung stellen, Feuer zu machen und eine Bude zu bauen – und natürlich herausfinden, welche Abenteuer danach noch auf uns warten.
Dann, so gegen 22 Uhr, war es Zeit, auf Wiedersehen zu sagen und alle mit den Worten „Bis in nicht mal mehr 2 Wochen!!“ zu verabschieden. Denn dann ist ja die Spielemesse in Essen, auf die wir uns schonunfassbar freuen. Eine lange Rückfahrt lag noch vor Funfairist und mir, die wir nutzen, um den Tag Revue passieren zu lassen und über unsere Eindrücke der gespielten Neuheiten zu sprechen. Natürlich konnten wir längst nicht alle Spiele spielen, die zur Verfügung standen, aber natürlich haben wir für euch die Kamera geschwenkt und alle festgehalten, damit ihr auch sehen könnt, welche Schachteln auf euch warten!
Wir hatten einen großartigen Tag bei euch, Pegasus, und wir freuen uns auf eure Neuheiten! Vor allem natürlich auch darauf, in Essen auch die ausprobieren zu können, die wir leider noch nicht anspielen konnten … 🙂