Farben über Farben
Wie ihr wisst, mag die Fritte es bunt. Wie ihr aber auch wisst, bin ich, Kaddy, nicht der größte Fan von Quiz-Spielen. Meistens gefallen mir die Fragen nicht so, dann ist da noch das Problem mit der Zeitlosigkeit und manchmal macht mir die Umsetzung des „besonderen“ Quizspiels einfach keinen Spaß. Ich kann diesbezüglich also sehr gut meckern, das wissen wir jetzt schonmal.
Und dann habe ich mich im Januar auf der Spielwarenmesse mit Rico von der Game Factory getroffen und er hat mir Color Brain gezeigt. Meine Meckertirade über Quizspiele ging wieder los und er sagte: „Kaddy, das kann ich ja verstehen, aber DAS hier ist anders.“ Jaja, dachte ich mir, ihr seid ja alles anders. Alle Eltern haben das schönste Baby. Aber gut. Ich will ja offen sein für alles. Von daher war die Quintessenz aus unserem Gespräch: Ich geb Color Brain eine Chance!
Es ist eigentlich auch schnell erklärt: Man kann Color Brain mit 2 bis 12 Personen spielen. Man hat Farbkarten auf der Hand, die auch die Farben darstellen, die man gleich „finden“ muss. Also in seinem Gehirn. Jeder hat auch noch einen Farbkopierer – das ist quasi ein Joker, komm ich gleich noch zu.
Welche Farbe hat eine Fritte?
Naja, eigentlich sind Fritten bunt, aber wir nehmen mal die normale Backofenpommes als Beispiel. Wenn jeder nämlich seine Farbkarten hat, kann es losgehen und die erste Frage wird vorgelesen:
„Welche Farbe hat eine Fritte?“ Dann steht darüber noch eine Nummer, in unserem Fall „1“. Jeder muss nun die Farbkarte aus der Hand verdeckt vor sich auslegen, die die – vermutlich – richtige Farbe zeigt. Haben sich alle entschieden, werden die Karten aufgedeckt und die Fragekarte wird ein Stückchen aus der Box gezogen. Dort sieht man nämlich die richtige Antwort. Wer richtig liegt, bekommt einen Punkt. Wer nicht, der nicht. Wer als erstes eine vorgegebene Anzahl an Punkten gesammelt hat, gewinnt. Ist man mal unsicher, welche Farbe die richtige ist, kann an den Farbkopierer spielen. Aber nur einmal pro Spiel! Der erlaubt es, eine Farbe, die von einer anderen Person gespielt wurde, zu kopieren, nachdem alle ihre Karten gezeigt haben. Bei mehr als 4 Personen bildet man Teams, in denen dann gespielt wird.
Damit es sich nicht so schnell ausrätselt, spielt man das erste Kartenpack einmal durch, stößt dann auf eine Karte, die sagt, dass man das Ganze umdrehen soll, um die Rückseiten auch durchzuspielen. Und wenn man dann damit durch ist, öffnet man auch noch das Kartenpack Nummer 2 und macht damit weiter. Es ist also – erstmal – einiges an Material in Sachen Quizfragen vorhanden.
Das war auch schon alles!
Color Brain hat es sogar geschafft, Menschen zu einem Kauf des Spiels zu überzeugen, die eigentlich nicht spielen. Ich krieg euch alle!!!! 😉 Warum schafft das Color Brain? Weil es kurzweilig ist. Und die Regeln sind innerhalb von 2 Minuten erklärt. Das Spiel dauert vielleicht so 20 Minuten und es ist NICHT wichtig, wie ausgeprägt die persönliche Allgemeinbildung ist. Es geht ja nicht darum, dass ich Fakten kenne, sondern darum, dass ich mich an das Aussehen von Dingen erinnere. Farben sehen können die meisten. Sich dran erinnern? Vielleicht auch, aber mal mehr und mal weniger. Spannend ist auch einfach, wie sich gewisse Dinge in unsere Gehirne einbrennen. Die Farben der Zunge der Rolling Stones? Ich hab das Logo schon viele Jahre nicht mehr vor Augen gehabt … und trotzdem erscheint es auf einmal in meinem Kopf, als hätte ich es erst gestern gesehen.
Mich wundert es nicht, dass es auf die Empfehlungsliste des Spiel des Jahres 2020 gekommen ist, denn das ist auf jeden Fall was, das man mit Familie, Freunden, groß und klein spielen kann. Ruckzuck, gern auch mal 2 Runden hintereinander. Vielleicht auch 3, dann reicht es aber auch. Color Brain tut genau das, was es soll: vielseitigen, innovativen Quiz-Spaß bringen! Quizze mit Jahresangaben, Größen und Wörtern als Antworten gibt´s schließlich schon eine Menge. Wieso also nicht auch mit Farben? Ich weiß allerdings nicht, wie gut Farbfehlsichtige dieses Spiel hinkriegen …