T.I.M.E Stories – Jagd durch die Zeit – Roman

Brettspiele Frittenrezensionen
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Ich werd jetzt Buchbloggerin.

Also, zumindest für die nächsten Absätze. Denn heute wird´s auf der Fritte mal ein bisschen verrückt: Wir schauen uns nämlich ein Buch an! Uff, ja, ihr müsst jetzt alle ganz stark sein: Kein Spiel. Aber – ein Buch zum Spiel! Ob das nicht genauso gut ist? Werden wir sehen.

Fangen wir mal vorn an in der Geschichte.

Kennt ihr T.I.M.E Stories – das Spiel? Das Grundspiel ist 2015 erschienen. Danach kamen 8 1/2 Erweiterungen (1/2, weil es eine kleine Erweiterung gibt) und nun in 2020 beginnt ein neuer Zyklus des Spiels in Form von T.I.M.E Stories Revolution.

Die Grundgeschichte des Spiels ist folgende: Wir sind Agenten der T.I.M.E Agency, die uns in Zeitkapseln steckt, die durch die Zeit schleudert und uns so an einen bestimmten Schauplatz bringt. Dort schlüpfen wir in den Körper eines sogenannten Wirten, der zu der Zeit und an dem Ort lebt. Und wir sind dann quasi er oder sie. Und dann haben wir eine große Aufgabe, bei der es meistens das Ende der Welt mit mit sich bringt, wenn wir sie nicht ordentlich erledigen. 😉 Da wir selbst noch nicht genau wissen, was passieren muss, erkunden wir gemeinsam als Gruppe den Schauplatz, finden uns an unterschiedlichen Orten wieder, erkunden, kombinieren … und fangen wieder von vorn an. Wir haben nämlich nicht viel Zeit und werden, wenn die Zeit abgelaufen ist, wieder zurück in die Zentrale geschleudert, nur um dann wieder zurückgeschickt zu werden. Wir wissen natürlich dann mehr und kennen Dinge, die wir unbedingt und Dinge, die wir auf keinen Fall tun sollten, aber von seeehr weit vorne beginnen wir in den meisten Fällen trotzdem. Das wiederholen wir so lang, bis wir alle Infos haben, die wir brauchen und die uns gestellte Aufgabe erfolgreich abgeschlossen haben.

Hier kommt ihr zur Übersichtsseite von Asmodee, falls ihr neugierig geworden seid. Wir wollen zwar eigentlich über´s Buch sprechen, heute, aber an dieser Stelle sei gesagt: Ich liebe T.I.M.E Stories! Die Revolution-Spiele habe ich noch nicht gespielt und aktuell fehlt mir aus der “alten” Reihe noch das letzte Spiel, Madame, aber bis auf die Endurance Expedition fand ich alle T.I.M.E Stories Fälle wirklich, wirklich gut. Da sind großartige Erinnerungen dran und durch entstanden.

Nun aber wirklich zum Buch.

Ja, okay. Aber natürlich ist das, worum es im Buch geht, auch das, worum es in den Spielen geht – also in den Grundzügen.

Der Klappentext verrät, dass wir uns im Jahre 2014 befinden und dass es dort ein Mädchen gibt, die Tess heißt. Sie sitzt in der Psychiatrie und darf diese verlassen, wenn sie sich einer Geheimorganisation “anschließt”. “Doch Tess ahnt nicht, dass dieses Angebot ein riskantes One-Way-Ticket ist.” Boah, wie reißerisch .. naja, wie auch immer. Natürlich ist diese Geheimorgansiation die T.I.M.E Agency und die gibt es nur im Jahr 2469 im Weltraum und da muss Tess hin und von dort aus durch die Zeit reisen.

Naja, und dann passieren da halt Dinge. Ich glaube, das Ende eines Buchs zu verraten, ist so schlimm, wie bei einem EXIT-Spiel zu spoilern, oder?

Also, am Ende …

nein, Spaß, ich verrate natürlich nichts.

Das Buch hat mir Asmodee für die Rezension zur Verfügung gestellt – danke dafür. Es kam Ende letzten Jahres bei mir an. Und das ist schon ein bisschen her. Ich hatte mir für 2020 vorgenommen, mal wieder ein bisschen mehr zu lesen und dachte mir, dass der T.I.M.E Stories Roman ja der perfekte Auftakt für diesen Vorsatz bilden würde. Zuerst haben wir – das sind mein Mann und ich – das Buch abends gemeinsam gelesen, bevor es in die Falle ging. Das war aber nicht sonderlich komfortabel und das haben wir dann auch schnell wieder gestrichen. Mir sind aber schon Dinge aufgefallen, vor allem beim lauten Vorlesen, die ich ziemlich … naja … fand. Auf einigen Seiten war es zum Beispiel so, dass der Autor so viele Tiernamen oder Worte, die mit Tieren zu tun haben, hat einfließen lassen, dass ich verwundert darüber war, dass man noch mehr davon in so wenige Sätze packen lassen kann. Pferd, Nacktschnecke, ein dicker Fisch, Rüssel, Gorilla, Raubtier im Käfig, Hummer … das ist nur ein Beispiel aus 5 Seiten. Und das hier ist keine zoologische Abhandlung über Tierarten!

Beim Lachen der Hyäne!

Nachdem das mit dem gemeinsamen Lesen also nix wurde und mein Mann auch nicht traurig drum war, hab ich mich also alleine weiter ans Lesen gemacht. Ich hab immer mal wieder gelesen, aber wenn ich das Buch weggelegt habe, hatte ich nicht ein einziges Mal das Gefühl, zu verpassen, wie es weitergeht. Also dieses: “ICH MUSS DAS JETZT ZU ENDE LESEN!” Das hab ich schon bei einigen Büchern gehabt, aber hier beim T.I.M.E Stories Roman war es eher ein … “Joa, heute könnteste mal wieder lesen.”

Die gesamte Geschichte an sich finde ich so lala, manche Passagen fand ich aber auch ganz gut. Wenn jemand totaler T.I.M.E Stories Fan ist, dann tut er sicherlich nichts falsches, wenn er dieses Buch liest. Es ist seichte Unterhaltung, an manchen Stellen hab ich mich jedoch auch gefragt, ab wieviel Jahren dieses Buch geeignet ist … “Unumgängliches Hintergrundwissen”, wie es auf der Rückseite des Buches steht, ist das alles für mich auf keinen Fall. Das ist ne nette Story, die man kennen kann, aber nicht muss.

Alles in allem würde ich sagen: Kannste machen, kannste aber auch lassen. Ich glaub, ich würde es mit der Erfahrung, die ich jetzt habe, eher lassen, aber wie gesagt: Es war jetzt keine verschenkte Zeit und ich hab schon schlechtere Bücher abgebrochen und weggeschmissen. (hab ich wirklich.) Wenn man sich die Bewertungen auf einschlägigen Plattformen anschaut, dann sieht man schnell, dass die Meinungen auseinander gehen. Das ist ja auch gut so! Ich hab auch schon von einigen gehört, dass sie das Buch wirklich gut fanden. Ich aber leider nicht so …

Fazit

Kaddy kann lesen!

  "Eine Frittennote kann ich für ein Buch hier nicht wirklich geben, denn es steht ja in keinem Verhältnis zu irgendwas anderem. Ich denke, ich konnte meinen Eindruck ganz gut spoilerfrei wiedergeben und würde es noch einmal mit einem Satz zusammenfassen, den ich gerade schon genutzt hab. Der beschreibt es ziemlich gut, wie ich finde: Kannste machen, kannste aber auch lassen."
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