3 x Sherlock und Decktective

Sherlock, Sherlock, Sherlock und Decktective

Wenn bei mir ein Päckchen von abacusspiele ankommt, dann freu ich mich immer besonders, denn meisten sind dann auch neue Sherlocks drin – und das kann nur 3 Stunden Freude bedeuten! Naja – hoffentlich! In dem letzten Päckchen lag auch noch ein Decktective dabei und auch dazu komme ich im Laufe dieses Texts drauf zu sprechen.

Zuerst einmal geht ein ganz herzlicher Dank an abacusspiele raus, die uns die Spiele für die Rezension zur Verfügung gestellt haben.

Und jetzt starten wir mit diesen 3 kleinen Schachteln hier. Die Sherlocks bestehen alle aus 33 Karten, sind geeignet für 1-8 Personen ab 12 Jahren und ein Spiel dauert etwa 1 Stunde. Die Spiele sind von Martí Lucas Feliu und Josep Izquierdo Sánchez, an der Séance hat Quim Gómez auch mitgearbeitet. Alle Spiele können nur einmal gespielt werden, denn es geht darum, die Lösung eines Falls möglichst genau rauszubekommen.

Das funktioniert so:

Alle bekommen 3 Handkarten (bzw. 2, wenn man in größerer Runde spielt), wobei der Stapel vorher gemischt wurde. Die Informationen, die es gibt, sind also nicht in einer fixen Reihenfolge oder so. Von denen darf man nur bestimmte, markierte Informationen (die meisten ziemlich kryptisch weil offen gefasst sind) mit den anderen teilen. Dann muss man 1 Karten loswerden: Entweder, man spielt sie offen aus und teilt so alle (offenbar sehr wichtigen?) Infos mit allen oder man spielt sie verdeckt und hält die Informationen für nicht so wichtig und schweigt bis zum Ende des Spiels über den Inhalt der Karten – egal, was passiert!

Ziel ist es, die Informationen zu sortieren in WICHTIG und UNWICHTIG, ohne zu wissen, ob sie das eine oder das andere sind … Da man immer nur “Überschriften” und einzelne Worte / Satzfetzen von den anderen als Infos bekommt, ist die Unterscheidung da allerdings nicht immer wirklich leicht … Am Ende müssen mindestens 6 Karten als unwichtig und somit verdeckt abgelegt worden sein. Und wenn alle Karten gespielt wurden, dann geht´s darum, die Fragen zu beantworten, die zum Fall gestellt wurden. Für richtige Antworten (multiple choice) gibt’s Punkte, Minuspunkte gibt’s für Karten, die unwichtig sind, aber trotzdem offen gespielt wurden. Je mehr Punkte, desto besser. Meiner Erfahrung nach ist es aber auch nicht schlimm, wenn man nicht so viele Punkte hat: Die Fälle sind alle cool, manche haben auch noch coole Twists in sich und das das sorgt dafür, dass man sich so oder so über´s Ende freut, oder sich ärgert, weil man zu dumm war … aber nun gut! Fangen wir mal mit den neuesten Sherlocks an:

Séance mit einem Toten

Auf den war ich besonders neugierig, denn ich habe eine Affinität für Geistergeschichten. 😉

Was ist passiert?

John Marlowe, Anwalt und Fürsprecher der Arbeiterklasse, wurde tot aufgefunden. Da die Polizei nicht weiterkommt, müssen wir helfen. Was hatte es mit dem Tod Marlowes WIRKLICH auf sich? Wie ihr euch denken könnt, spielt eine Séance eine Rolle, also eine Art Ritual, um mit Verstorbenen in Kontakt zu treten.

Meine Hoffnungen in die Story sind nicht ganz erfüllt worden, aber wir hatten mit der Séance trotzdem – wie immer – Spaß. Der wird zwar nicht in meine Top 5 einsteigen, aber hat für gute Unterhaltung gesorgt, und das obwohl wir einen kleinen Teil der Geschichte nicht rausbekommen haben … 😉

Die Fälschung

Der hat mich von der “Aufmachung” und dem Thema von den Dreien am wenigsten angesprochen, aber … bei den Sherlocks bin ich ja sogar blind am Start!

Was ist passiert?

Bei einer Auktion von Kunstgegenständen wurde – womöglich – eine Fälschung entdeckt. Was für eine Schurkerei! Wieder kriegt die Polizei es nicht hin und ruft uns an, damit wir helfen … Vielleicht sollten die aber auch mal interne Bildungsveranstaltungen anbieten, damit die das auch mal hinkriegen!

Naja, egal. Auf jeden Fall gibt es da dieses Bild und das ist eventuell nicht echt. Falls dem so sein sollte, steht auch noch eine weiter Frage im Raum: Wo ist das Original?!

Die Fälschung hat mir gut gefallen, sogar besser als die Séance. Es ist zwar das einzige mit einer Schwierigkeit von 1/3 unter den 3 neuen Sherlocks, aber ich fand die Rätsel nicht sooo einfach … ich hätte dem Spiel vermutlich eine Schwierigkeit von 2/3 zugesprochen. Der Fall hat mich gut gefallen, weil ich die Details toll fand.

Mord im Nachtzug

Da war ich sehr gespannt, ob es das Spiel schafft, mich in sein Setting zu ziehen.

Was ist passiert?

Im Nachtzug von Jodhpur nach Karachi ist jemand verstorben. Dieses Mal … oh Wunder … ist die Polizei mit der Aufklärung des Falls überfordert und braucht unsere professionelle (naja, mehr oder weniger) Hilfe. Wer ist für den Tod verantwortlich? Wie kam es dazu? Und was war das Motiv zum Mord? Das und noch viel mehr Fragen gilt es zu beantworten …

Ja, der Nachtzug hat mich abgeholt und ich hab mich ein bisschen gefühlt, als würde ich im Zug in Indien durch die Gegend gurken. (Also – so viel, wie 33 Karten im Stande zu sein vermögen.) Die entsprechende Playlist durfte bei uns allerdings in dem Fall dann mal nicht so lang laufen. 😉 Diese Schachtel ist mein Favorit aus den 3 neuen, weil sie eine schöne Szenerie erschafft, eine coole Geschichte hat und das alles gut gepasst hat, was da passiert ist.

DECKTECTIVE – Albtraum im Spiegel

Weg von den Sherlock, hin zu den Decktectives. Eine Sache muss ich vorschieben: Alle bisherigen Fälle von Decktective fand ich nicht so wirklich gut. Das Grundprinzip ist dem von Sherlock ziemlich ähnlich, nur sind die Karten größer, es sind mehr und die Reihenfolge der Karten ist festgelegt.

Auch hier müssen wichtige von unwichtigen Informationen getrennt werden und der Fall muss gelöst werden. Hinzukommt, dass ein 3D-Tatort in der Schachtel aufgebaut wird, an dem man sich umschauen kann.

Die anderen Decktectives hatten ein großes Problem für mich: Sie waren – meiner Meinung nach – zwischendurch so absurd für mich, dass ich die Lust verloren habe, das Spiel weiter zu spielen. Ich kann jetzt keine Details dazu nennen, weil ich sonst spoilern würde, aber … in der Wahrnehmung meiner Realität sind Dinge einfach grundsätzlich anders. Sagen wir einfach mal so…

Nun lag aber “Albtraum im Spiegel” da und ich wollte der ganzen Sache noch eine Chance geben. Ich rätsle ja gern und wenn ich Sherlock mag, wer weiß? Ich nehme vorweg: Die Erfahrung mit Albtraum im Spiegel war um Längen besser als das, was ich befürchtet hatte. Ich halte es für das beste der bisherigen Decktectives, aber würde jederzeit zu den Sherlocks greifen.

Das Spiel ist von Martino Chiacchiera und Silvano Sorrentino, spielbar für 1-6 Personen ab 12 Jahren und dauert etwa eine Stunde. Danielle Dove ist entführt worden und hat es trotzdem geschafft, einen Hilferuf loszusenden, der uns erreicht hat. Uns ist klar, dass wir nicht viel Zeit haben – ne Stunde nur vermutlich 😉 – und müssen sie retten. Dazu sammeln wir Hinweise aus Zeitungsausschnitten, Fotos, Zeugenaussagen und noch mehr. Am Ende sollten wir alle Infos (und vielleicht auch Danielle? Mh.) in den Händen halten, um die ganze Sache mit einem guten Ende zu versehen.

Mir hat dieser Fall ganz gut gefallen. Ich fand die Story nicht abgedreht und mochte die Art und Weise, wie sich die Informationen ineinander gefügt haben. Das würde ich empfehlen, wenn jemand nach Spielen dieser Art fragt und vielleicht schon die etwas “bekannteren Kaliber” durchgespielt hat. Aber: Ich würde Sherlock immer vorher empfehlen 😉

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