Die Spielfritte unterwegs – #Spiel21

Ein fetter Funken Lebendigkeit

So! Das war es. Die SPIEL21 ist vorüber und wir können auf 4,5 Tage zurückschauen. Beseelt, beflügelt, gehypt, geschmeichelt, geldentleert und glücklich schauen wir zurück und berichten hier in unserem Text auf all die vielen Impressionen der SPIEL. Schaut gerne rein und schwelgt in Erinnerung, wegen etwaiger gleicher Erlebnisse, oder aber seid herzlich informiert. Vielleicht ist ja die eine oder andere Perle für euch bei.

Die SPIEL21

Endlich konnten wieder Menschen aus aller Welt die Messehallen begehen und zwischen Pappkartons, Miniaturen, Plastikfolie, Aufstellern, Würfelauslagen, Spieltischen, Erklärhasen und Verkaufskassen umherschlendern. War es letztes Jahr schon nicht möglich, so war das Zusammenkommen in diesem Jahr um so „wichtiger“!? Doch, das sage ich an dieser Stelle schon. Dass die SPIEL in diesem Jahr real, live und Farbe auch stattgefunden hat, war und ist ein Hoffnungsschimmer und genau richtig. Der Friedhelm Merz Verlag hat die SPIEL sehr gut organisiert und durchgeführt. Dies ist auf den ersten und damit offensichtlichen Blick auf jeden Fall festzuhalten.

Aber dass dieses Jahr wieder keine SPIEL wie jede SPIEL war, haben wir auch gemerkt. Die ständig nach oben gehende Erfolgsquote der SPIEL, die bis 2019 ein ständig steigendes Hoch erlebte, hat einen kleinen Einknick erfahren. Während 2020 nichts in real stattgefunden hat, so war das Beisammensein jetzt 2021 wesentlich kleiner, als noch vor 2 Jahren.

Hier mal im Vergleich ein paar Zahlen im Vergleich:

2019 kamen um die 209.000 Menschen in die Messehallen – 2021 waren es knapp 94.000 Menschen. Vor zwei Jahren stellten ca. 1200 Ausstellende aus 52 Nationen an die 1500 Neuheiten vor. Jetzt, in diesem Jahr, waren es 600 Ausstellende aus 41 Nationen, die ca. 500-800 Neuheiten am Start hatten (Warum so eine breite Spanne bei den Neuheiten? Da unterschiedliche Quellen ständig wechselnde Neuheiten listen und sich auch hier die Aufzählungen unterscheiden, zum Beispiel wurden viele Spiele schon als Neuheit beworben, auch wenn sie erst 2022 herauskommen, haben wir die Spanne jetzt mal mehr als breit gelassen.)

Die Ausstellfläche war im Jahr 2019 auf 86.000 qm hochgepumpt, die teilweise bis an die Ränder der Messehallen voll war. Jetzt, 2021, waren es die Hallen 1, 2, 3, 5 und 6, wie auch die Galerie, und damit wesentlich kleiner. Man sah in manchen Hallen auch mehr abgetrennte Bereiche und Hinterland, die nicht bespielt wurden (wie in den Hallen 3, 5 und 6 zum Beispiel). Dennoch kann man nicht sagen, dass die Messe sprirrelig und ausgedünnt war. Es gab reichlich zu sehen und zu erleben, und dennoch zeigte sich dem SPIEL-Besuchserfahrenen einiges anders.

Was war anders?

Damit ihr uns nicht falsch versteht, ich will gar nicht groß einen Artikel verfassen, der mit dem Mimimischeiß daherkommt, was nicht war, was nicht ging, was nicht was weiß ich, und dennoch scheint es uns wichtig zu sein das eine oder andere zu nennen, da diese Besonderheiten auch immer die SPIEL ausgemacht haben. Darum packen wir das „Andere“ einfach mal vorneweg, damit wir gleich vollends auf die Tatsächlichkeit eingehen können.

Wo waren die Aussteller? Ja, das hat man sich wirklich an manch Stellen gefragt? Dass zum Beispiel so ein globaler Player wie Asmodee mit seinen drölfzichtausend Verlagen nicht da war, hat Mensch gemerkt: sichtlich und hörbar. Große Bühnen und Lichtshows auf Leinwänden gab es nicht. Wir hatten keine riesige Days of Wonder Zug um Zug Spielfläche, es stapften keine Repos Production-Statisten durch die Gänge und gröhlten, keine aufgebauten Betten, kein live-Großgruppenspiel, keine Werwölfe, kein kein kein … Dass Asmodee und Konsorten auf Messen wahrgenommen werden, sieht und hört man. Keine explodierenden Katzenbauten, keine Lounges und kein Pressebereich. Vielleicht hat der fehlende Geräuschpegel auch was gutes, denn viele Erklärbärchen hatten am zweiten Tag immer noch Stimme und mussten nicht gegen Lautsprecher ankrächzen und brüllen.

Aber nicht nur Asmodee fehlte, viele weitere Verlage waren nicht anzutreffen, wie die Simba Dickie Group mit Zoch, Noris, etc., 2F-Spiele, und viele viele internationale Mitspieler, wie CMON, Fantasy Flight Games, Japan Brand und viele weitere asiatische Verlage. Es wäre an dieser Stelle unsinnig noch weitere Verlage aufzuzählen, denn was bezwecken wir damit, wenn wir aufzählten, wer NICHT da war? Genau! Das wäre jetzt nicht sinnvoll. Und dennoch lässt es den Geschmack da, dass etwas fehlte

Was ebenso fehlte, waren ausladende Spielbereiche: Tische mit haufenweise Erkläreulen, die herumwuseln, um bonbonbepackt Spiele erklären, waren wesentlich seltener zu sehen, als in den Jahren zuvor. Was total verständlich war, denn schließlich stecken wir noch mittendrin in einer Pandemie. Und ja, es gab viel Platz zum spielen und ja, es waren viele Tische zu finden, aber manch riesige Spielteppiche, die sonst Queen Games, Asmodee, und viele weitere angeboten haben, waren nicht aufgebaut.

Auch waren manch „Verkaufsgedärme“ nicht zu finden, wie den „Heidelberger Darm“ zum Beispiel, oder die riesige Verkaufsebene, die Galeria Kaufhof sonst darbot, waren nicht vertreten. Auch gab es keine Trödel-Flohmarkt-Gebrauchs-Halle – nur ein paar wenige Wiederverkaufende haben ihre alten Schachteln angeboten und aufgestapelt.

Ebenso anders zeigten sich die fern ab des Spielbretts dazugehörigen Mitausstellenden, die den Comic-Bereich, das LARP-Angebot und das Rollenspiel abdeckten. Zwar tummelten sich in Halle 6 diese Aussteller zum Teil, aber die enorme Vielseitigkeit ward nicht zu entdecken, wie Zeichnende, Figuren-Menschen, Klamotten, und so weiter.

Ja, die SPIEL 21 war anders. Aber nicht schlecht und auch nicht besser, sondern, wie schon eingangs beschrieben, genau richtig. Und damit kommen wir mal zum Herzen des Textes, nämlich das, was uns so sehr bewegt hat.

SPIEL 21 – ein lebendiger Funken

Ja, das war er. Ein lebendiger Funken. Ein Funken Hoffnung, ein Brand der Glückseligkeit und ein Feuer an Freude. So erging es uns auf jeden Fall, denn nach all der langen und bildschirmflimmernden Zeit war die SPIEL für uns ein Zirkus der Attraktionen. Wie heißt es noch so schön: Menschen, Tiere und Attraktionen. Nun, wenn wir die Tiere durch Spiele austauschen, dann können wir das mal so bezeichnen.

Menschen

Ja, die SPIEL ist eine internationale Verkaufsmesse, ein Ort für Autor*innen, eine Verlagsmodenschau, ein Lehrangebot und ein Wettbewerbsaustragungsort. All das und noch mehr. Und dies wird durch Menschen belebt und ausgefüllt. Klar gehen so viele Menschen mit Pappschachteln nach Hause und reiben sich am Abend die Schulter, weil der spielerische Tineff nach so vielen Stunden des Tragens schmerzt, aber was ebenso mitgetragen wird, sind die vielen Gespräche, die lachenden Augen, die freundlichen Stimmen, das bei einander stehen, das herzen und die Wiedersehensfreude. Für uns ist die SPIEL, und wir wissen für so viele andere auch, ein Festival der Begegnungen. Und es war so tränenreich schön, endlich wieder die Menschen wiederzusehen, die wir in all den Jahren so in unser Herz genommen haben.

Darum möchten wir an dieser Stelle ein ganz großes „Dankeschön, es war so schön mit Dir, schön Dich wieder zu sehen, hallo und überhaupt“ an alle aussprechen, die wir wiedergesehen haben, oder auch leider verpasst haben, und es ihnen nicht persönlich sagen konnten. Manchmal war es etwas schwierig die Leute zu erkennen, da der Mundschutz nur die Augen zeigte. Teilweise haben wir erst auf dem zweiten Blick die Leute erkannt, oder erst dann, wenn sie redeten. Wir bitten um Entschuldigung.

Es war so schön euch zu sehen, mit einander zu quatschen, sich hier und da in die Arme zu nehmen und einfach so beisammen zu sein. Es war einfach toll wieder so ein Klassentreffen zu haben. Danke. Das gibt so viel Stärke, Freude, Mut, Hoffnung, Seligkeit, Entspannung, Witz und so viel mehr. Danke. Danke. Danke.

Aber nicht nur Menschen machen die SPIEL erst möglich und lebendig, nein, auch die Spiele sind es – wer hätte es gedacht. Darum schreiben wir hier mal unseren heißen Scheiß auf, den wir so erleben konnten.

Spiele

Es fängt ja alles schon am Mittwoch an. Normalerweise geht es nach dem Presseevent im Congress Center (Saal Europa) runter in die Halle 1A, wo die Neuheitenschau aufgebaut ist. Dieses Jahr wurde das Pressevent ins Internet per Stream gelegt (eine Woche zuvor), weshalb wir gleich zur Schau gegangen sind. Die Verlage (nicht alle) stellen hier ihre Neuheiten vor und hier hat man den Raum und Ort mit Pressebereichen der Verlage ins Gespräch zu kommen. Auf Tischen stehen die Spiele da, um erklärt, aber nicht bespielt zu werden. Entlang auf roten Teppichen kann man sich einen sehr guten Rundumblick geben, was in den Messehallen zu sehen, spielen und zu kaufen sein wird. Hier präsentierten die Verlage sehr hübsch ihre Neuheiten, und manch Blogger*in, Schreibende*r, Radio und Podcast-Prduzent*in und weitere können hier noch den einen oder anderen Tipp bekommen, Termine machen, etc.

Zwar könnten wir hier alle Spiele auflisten, die wir gesehen haben, was wir aber mal lassen, da sich einiges doppeln würde in der weiteren Texterstellung. Wir haben hier einige Bilder für euch zusammengestellt, die ihr euch anschauen könnt:

Halle 1

Die Halle 1 ist oft das laute Sündenpfuhl von Asmodee gewesen. Hier ging es immer sehr laut zu, da Videoperformances, Lautsprecher und Co für lautstarke Unterhaltung sorgten. Auch ist die Halle für gute Ausbeute bekannt, da hier viele Verkaufsstände wie der Heidelberger Darm, Galeria Kaufhof und weitere Spiele im Geldtausch anboten. Dieses Jahr nicht. Hier zeigen Verlage wie zum Beispiel FunForge, Hans im Glück, Deep Print Games, Heidelberger Spieleverlag, Frosted Games, und Czech Games ihre neuen Spiele. Sie waren aber nicht alleine, noch viele weitere Verlage luden zum stöbern und spielen ein.

Ein paar Highlights konnten wir hier erleben, wie das familienfreundliche Savannah Park von Deep Print Games, bei dem wir Plättchen umlegen und neu sortieren, um den eigenen Park herzurichten. Paleo-Freunde hatten hier die Möglichkeit das (wie wir finden) herausfordernde und mit dem Kenner-Pöppel-versehende Spiel samt Erweiterung kennen zu lernen. Schöne Deko ließen sich die Menschen von Hans im Glück einfallen. Auch die Heidelbären und Czech Games hatten einige interessante Titel im petto, wie zum Beispiel das kleine Kartenspiel Blaze, die Erweiterung zu Arnak, und ein sehr großes Modell zu Under Falling Skies. Richtige Hingucker hatte wieder FunForge im Gepäck dabei, denn aus der Tokaido-Welt konnte man das Namiji nicht nur bestaunen, sondern auch spielen.

Richtig hypnotisiert hat uns Granna, da sie mit ihren beiden Spielen Zwergar und Gutenberg ihre Aufmerksamkeit auf sich zogen. Besonders Gutenberg war sehr beliebt (und nach einem Tag schon ausverkauft): Wir spielen Schrift- und Druckkünstler*innen, die Aufträge erfüllen. Dabei bieten wir am Markt, sammeln Tinte und führen Aktionen aus. Das Spielfeld ist unbeschreiblich schön gestaltet und die Font-Buchstabenklötze sind ein echter Traum. Ein echtes Highlight der Messe.

Auch zu entdecken und kaufen gab es viel, denn in der Halle 1 hatten die SpieleOffensive Verlage: Corax, FunBot, Grimspire, Giant Roc, Kobold und Mirakulus einiges aufgebaut. Manch Menschentraube machten ihre Taschen voll und waren angetan von der Vielfalt.

Zwei weitere Highlight waren folgende Neuankündigungen, auf die wir uns schon freuen: Einmal auf das dreidimensionale Iron Forest (Brain Games), was das alte ICECOOL auf ein neues Level bringt (Kickstarter startet bald), und dann noch Masters oft he Universe – Fields of Eternia (Archon Studio), was schon gebacken wurde, und sich derzeit im Ofen befindet.

Schöne und viele Miniaturen und ein Gehaue und Gepanke auf Eternia.

Halle 2

In der Halle zwei hatte man das Vergnügen in einem lauten Musikgewirr einen KLASK-Stempel ins Gesicht zu bekommen. Nicht aber in diesem Jahr, denn das 2 Personen Magnet-Schießen ward nicht anzutreffen. Dafür glänzten Verlage wie zum Beispiel: Edition Spielwiese, Mindclash Games, PD-Verlag, Skellig Games, und noch viele weitere.

Die Edition Spielwiese hatte ganz dem Spieldesign entsprechend einen MicroMacro-Stand, bei dem man auch den zweiten Teil des Spiel des Jahres 2021 erwerben konnte. Und es gab auch noch rote Luftballons, die nach und nach die Hallen schmückten und bunt machten.

Bei Skellig Games konnte man leider nur Vorabexemplare von Honey Buzz und Darwin´s Journey anschauen, aber dafür konnte man beim PD-Verlag auch gleich mit der Orange Erweiterung Pictures legen.

Wer in der Halle nicht nur Spiele ausprobieren will, sondern auch den passenden Tisch für zum unten drunter stellen benötigt, damit das Brett nicht so wackelt, kann beim Rathskeller oder bei Geeknson ein paar Tausender ablatzen, um den passenden Spieletisch zu bekommen. Selbstverständlich mit allem und sämtlichen SchnickSchnack, den man sich vorstellen kann.

Und Schnäppchenjagende werden bei Spiele-Offensive richtig fündig, denn die hatten wieder ein paar Traumangebote, so dass die Taschen schön schwer wurden.

Halle 3

Die Halle 3 ist wohl das Hollywood der angesagten Verlage und der Platz der Angesagten. Großverlage und -vertriebe wie Kosmos, Amigo Spiele, Ravensburger, Queen Games, Schmidt Spiele, Pegasus Spiele, Plan B Games, Next Move, Jumbo, moses.Verlag und noch viele mehr – hier findet man die Creme de la Creme.

So war es ganz schön auch eher bislang unscheinbare Verlage zu entdecken, die hier eine würdige Vorstellung hatten.

So zum Beispiel war Sorry We Are Frensh ein echter Hingucker für das Spiel Iki, bei dem wir im alten Japan Menschen zu Arbeitern machen, die in Shops nicht nur Geld verdienen, sondern auch dafür sorgen, dass sich das Feuer nicht ausbreitet.

Devir hatte das wunderschöne und bei BGG hoch gepitchte Bitoku dabei, was schnell ausverkauft war. Über 4 Jahre hinweg (in 4 Jahreszeiten) haushalten wir mit Ressourcen und versuchen uns nicht zu sehr von der wunderschönen Gestaltung des Spielbretts, der Karten und der über 170 Holzmaterialien ablenken zu lassen.

Auch ein Hingucker hatte AbaccusSpiele dabei, die mit Wonder Book einen kooperativen Dungeon Crawler dabei hatten, bei dem wir uns zu einem Pop-Up-Baum in 6 Kapiteln durchspielen.

Ein weiterer Run war auf Next Move zu spüren, denn viele Kaufende wollten den vierten Teil der Azul-Reihe für sich haben. Bei diesem führt das strategische Plättchen/Steinelegen in die Gärten der Königin. Auch das Spiel war am Ende der Messe nicht mehr zu bekommen und ausverkauft.

Bei Kosmos gab es endlich die Erfüllung für das Catanherz: Catan 3D. Lange mussten die Fans, und die, die es werden wollen, warten, endlich kann man die fette Box mit der richtig tollen Ausstattung bekommen. Catan 3D ist ein Hingucker eines richtig guten Spiels.

Und was hatte Kosmos mit an Bord? Neben einigen Harry Potter Ablegern war vor allem Die Rote Kathedrale ein Magnet für Vielspielerherzen. Ein kennerknackiges Ressourcenspiel mit Würfeln, bei dem wir beim Bau der Basilius-Kathedrale beschäftigt sind.

Hallo 5

Die Halle 5 fand ich (Funfairist) tatsächlich mit am interessantesten, da viele kleine Verlage hier sehr interessante Spiele mitgebracht haben, und auch einige, von denen ich mich hab überraschen lassen. Tatsächlich war es auch die Halle, zu der zu Messeanfang eines jeden Tages viele liefen, da sie in der Hoffnung waren, doch noch eins der heiß ersehnten Spiele zu bekommen. Die Rede ist hier eindeutig von Golem (Cranio Creations) und Messina 1347 (Delicious Games). Diese beiden Spiele waren so schnell ausverkauft bzw. auf Raten so schnell weg, da konnte man noch nicht mal peep zwischendruch sagen.

Aber auch Game Brewer hatten schon nach einem Tag ein paar Spiele nicht mehr auf Lager gehabt, denn das wunderschöne und trickreiche Hippokrates und das sehr thematische Rulebenders waren schnell vergriffen.

Eine wahre Perle zeigte sich in der Halle 5 fast unscheinbar als Eckstand: Steeped Games. Sowohl Chai also auch Chai Tea for 2 sind Spielekennende bekannt. Was aber die Begegnung zu einer unfassbaren Perle gemacht haben, waren die beiden Erklärpandas Wilf und Andrea Kazmaier, die die Eltern des Autorensohns sind. So unglaublich liebreizende und freundliche Menschen habe ich schon lange nicht mehr erlebt und ich bin so dankbar, dass ich etwas Zeit bei ihnen verbringen konnte. Und wer Chai oder aber auch Chai Tea for 2 noch nicht gespielt haben sollte, sollte dies schleunigst nachholen.

Neben diesen ausgewählten Verlagen waren aber noch so viele weitere Verlage vertreten, die interessante Spiele und Angebote hatten, dass dies die Auflistung sprengen würde. Wir bedanken uns aber ganz herzlich bei den Kampfhummeln, bei Board Game Circus, La Boite de Jeu, Oink Games, Red Mojo, Shepherd Kit Inc., und vor allem bei der Tischlerei Collin, die nicht nur wunderbare Spieltische besitzen, sondern auch die wohl sympathischsten, nettesten, freundlichsten und lustigsten Menschen sind, die wir kennen lernen durften. Danke, dass es euch gibt. Ihr seid beide ein Juwel.

Halle 6

Die Halle 6 obliegt eher dem Rollenspiel und den Wiederverkäufern, weshalb es hier etwas schwieriger ist genauer aufzuschreiben, was es hier zu entdecken gab. Zu entdecken gab es viel, aber herausgestochen ist zumindest bei uns jetzt nicht so viel nennenswertes. Doch eine Sache könnte interessant sein, da das Spiel das Spieleherz hat höher schlagen lassen. Arkada Studio hatten das echt fette Dungeon Crawler Spiel Erune aufgebaut und ausgestallt, was Hero Quest Fans sicherlich gefallen kann. In der fetten Kiste ist so viel Material, dass ein ganzer Tisch vollgestellt werden kann. Monster, Kreaturen, Möbelstücke, Helden und jede Menge anderes Zeug sind in der Kiste verstaut. Doch das Spiel kommt mit einem weiteren Kniff daher, da zum Spiel eine APP programmiert wurde, mit der die Helden agieren. Wir können, was wir vorhaben, hineintippen, oder sprechen, und die APP zeigt uns, was geschehen wird. Ob wir Truhen öffnen können, was passiert, wenn Türen aufgemacht werden, und was die Nemesis von uns abverlangt – in Erune wird man es in vielen hunderten von Stunden erfahren. Ein echt tolles und beeindruckendes Spiel.

Galeria

Auch in der Galeria gab es Spiele zu spielen und zu begutachten. Es war sogar ein riesiges Galaxy Trucker aufgebaut, was man hektisch spielen konnte. Ein Blickfang war die Ausstellung in der Galeria. In diesem Jahr widmete sich die Europäische Spielesammler Gilde (ESG) unter dem Motto „Ein Leben für das Spiel… Zum 150. Geburtstag von Josef Friedrich Schmidt“ in ihrer Ausstellung am Stand GA19 einem besonderen Jubiläum: dem 150. Geburtstag von Josef Friedrich Schmidt (1871- 1948). Sein Name ist aufs engste verbunden mit der von ihm gegründeten, bis heute existierenden Firma und vor allem einem Spiel: Mensch ärgere Dich nicht®. Aus diesem Grund verbindet der Blick der ESG auf Josef Friedrich Schmidt die Verflechtung seines persönlichen Lebenswegs mit Schlaglichtern der Firmengeschichte und Geschichten rund um bekannte und weniger bekannte Spieletitel.

Attraktionen

Und dann wären wir auch schon bei den Attraktionen. Zwar gab es auf der Spiel wesentlich weniger Attraktionen, als sonst (zwar sah man hier und da ein paar Attraktionen, wie einen wandelnden MiMa-Hasen in den Gängen, tanzende Piraten auf Theken und so weiter), aber das eine oder andere Highlight gab es doch. So wurden zum Beispiel parallel zur SPIEL auch die SPIEL.digital angeboten.

Alle Aussteller waren auch mit einem digitalen Angebot am Start, so dass Daheimgebliebene sich dennoch informieren, spielen und irgendwie dabei sein konnten.

Im Rahmen der SPIEL ’21 fand auch in diesem Jahr wieder der EDUCATORS‘ DAY statt. Aufgrund der Pandemie fanden alle Beiträge auf der begleitenden Online-Plattform www.spiel.digital statt. Der EDUCATORS‘ DAY richtet sich an Pädagogen, Lehrende und interessierte Personen.

Und auch viele weitere YouTuber, Streamer, Verlage und Konsorten haben parallel und bis in die Abendstunden ein umfangreiches Programm angeboten.

Wer jetzt noch sagt: Er*Sie hätte nichts von der SPIEL mitnehmen können, ist selber schuld, denn Angebote und Attraktionen gab es zuhauf.

Ein paar letzte Worte

Abschließend können wir sagen: Uns tun die Füße und Beine noch etwas weh, die Schultern sind etwas lädiert, und ja, auch dröhnt etwas der Kopf vom zu wenig trinken. Aber all das hat sich gelohnt, denn die SPIEL21 war ein wahrer Genuss und absolut großartig.

Es macht so viel Vorfreude auf 2022, dass wir schon jetzt die Tage rückwärts zählen. Wir werden auf jeden Fall wieder dabei sein und sind jetzt schon in höchster Aufregung.

Noch einmal: Danke an alle, dass es euch gibt. Tragt eure verspielte Seele nach draußen und begeistert alle um euch herum, dass Spiel und spielen etwas wertvolles ist.

In diesem Sinne: Eure Fritten!

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