PULS!!
„Escape Tales – The Awakening kommt!“ und ich so:
Ich konnte es nicht abwarten, endlich dieses Spiel aus seiner Folie zu reißen und auf den Tisch zu bringen. So viel hatte ich schon gehört, gelesen und die Vorfreude war unfassbar riesig!
Klar also, dass ich Schnappatmung bekam, als DAS Päckchen von Kosmos an einem schönen Sommertag bei mir eintrudelte. Danke an dieser Stelle für den Moment kurz vorm Herzinfarkt an Kosmos, denn das Spiel war ein Rezensionsexemplar.
PLATZ DA!!
Bald war auch eine Möglichkeit gefunden, das Spiel ganz in Ruhe, ohne Stress und in der richtigen Stimmung zu spielen. Laut Schachtel soll es 180-360 Minuten dauern, was ich eine sehr amüsante Angabe der Dauer finde. 3 bis 6 Stunden .. mh. 😉 Aber gut! Wir hatten uns für den Ernstfall – 6 Stunden – gerüstet. Essen, Trinken, Mukke, mehr Essen, mehr Trinken und eben 2 Spielwütige, die richtig Bock auf das Spiel hatten. Und dann ging es los.
DÖMDÖMDÖM
Zuerst einmal wird die Geschichte, in der wir stecken, vorgelesen. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich hab mich richtig traurig gefühlt, als mir vorgestellt wurde, wer ich bin und was mir gerade passiert ist. Ich dachte mir: Wenn das so weitergeht, dann brauche ich nach dem Spiel einen Therapeuten, um über die ganze Trauer zu sprechen.
Dann ging es richtig los und wir starteten im ersten Raum.
Vom Prinzip her ist es so: Wir sind einem Raum und haben dort die Möglichkeit, bestimmte Plätze zu untersuchen. Dadurch kommen wir an neue Karten und erfahren Geschichtenschnipsel, die wir im Storybuch nachschlagen können. Darin befinden sich ziemlich viele Zahlen und die passenden Geschichtenschnipsel und dort darf man, wenn man dazu aufgefordert wird, nachschauen, was gerade passiert. Es gibt Raumkarten, Entdeckungskarten und Verzweiflungskarten, die man nutzen kann, um mehr Aktionen ausführen zu können. Denn: Wir haben nicht unendliche viele Aktionen frei, sondern nur eine begrenzte Anzahl. Und wenn wir alle wichtigen Informationen in einem Raum gefunden haben, dürfen wir in den nächsten.
Und dann gibt es auch noch eine Website, die man aufrufen muss, um die Antworten zu bestimmten Rätseln dort einzugeben und zu erfahren, wie es weitergeht. Darüber bekommt man auch Hinweise, wenn es mal stockt.
SPOILER!?
Nee, keine Sorge. Ich verrate nichts. Daher überspringe ich das ganze inhaltliche Mal und komme direkt zum Fazit, wie es bei Spielen dieser Art ja meistens ist.
Nachdem wir das Spiel beendet hatten, war ich irgendwie ein bisschen desillusioniert und irgendwie auch enttäuscht. Auf der anderen Seite fand ich es auch cool. Das waren irgendwie SEHR gemischte Gefühle, die Escape Tales – The Awakening bei mir hinterlassen hatte. Irgendwie merkwürdig, dass so konträre Gefühle gleichzeitig da sein können. Ich wollte das ganze noch ein bisschen sacken lassen und haben noch oft und intensiv darüber nachgedacht. Es war ein spannendes Spielerlebnis, das auch noch lang nachgewirkt hat. Die Story am Anfang hat mich wirklich gepackt und auch das Ende war ein bisschen … wie einen in die Fresse zu kriegen. Aber zwischendurch waren da immer mal wieder Dinge, die das Spielgefühl echt zerbombt haben. Wo ich mir dann dachte: EUER ERNST? Warum macht man das?! Ich war echt ein bisschen geschockt. Natürlich kann man sich erklären, warum das und jenes Teil der Geschichte ist, aber … ich hätte es um Längen besser gefunden, wenn bestimmte Teile nicht vorgekommen wären. Wahrscheinlich ist das auch wieder so eine Sache, die ich ätzend und andere total super fanden. Für mich war es danach aber auch nicht so wirklich einfach, wieder in die melancholische (und das ist überhaupt gar nicht negativ gemeint!) Stimmung, die ich am Anfang hatte, wieder hineinzukommen.
Ganz schön viel Spielzeit …
Ja, Escape Tales – The Awakening hat man sicherlich nicht in einer halben Stunde durch. Wir haben knapp 4 Stunden gespielt, viel diskutiert und genau abgewogen, was wir wann machen wollen. Man hat die Möglichkeit, das Spiel auch zu speichern und zu einem anderen Zeitpunkt weiterzuspielen. Trotzdem würde ich sagen, dass dieses Spiel eher etwas für Spieler ist, die schon häufiger mal und im besten Fall auch den einen oder anderen Escape Room gespielt haben. Man hat dann einfach ein anderes Gefühl, wie man mit so einem Spiel umgeht. Ich kann mir vorstellen, dass, auch, wenn man super in das Spiel und seine Regeln eingeführt wird, das Neulinge überfordert. Manche Rätsel waren für uns easy, andere wiederum haben uns an den Rand der Verzweiflung gebracht (man will es ja schon ohne Hinweise schaffen …. ), um dann für ein „OOOOAAAAAH“ am Spieltisch zu sorgen.