Ach, der … ja, warte. Den kenn ich doch.
Als mitten in der Hochphase der Pandemie die Game Factory mit einem Partyspiel um die Ecke bog, da hat mein Herz schon ein bisschen geblutet – denn es hat sich auch noch absolut unterhaltsam angehört! Es gab aber eben keine Möglichkeit, mit bis zu 8 Leuten zusammenzukommen, um es zu spielen. *beißt auf Holz* aaarrggghhh.
Da Fiesta de los Muertos ab 4 Personen spielbar ist und es durchaus auch gern 5 bis 6 Personen sein dürfen, damit es noch etwas mehr Spaß macht, musste es leider erstmal einige Monate ungespielt im Schrank verweilen. Online spielen kann man das Spiel leider nicht mit seinen Freunden.
ABER!
Dinge ändern sich und daher kann ich mit Freude verkünden: Fiesta de los Muertos hat inzwischen in den unterschiedlichsten Runden für großartige Unterhaltung gesorgt und ich bin sehr froh, es inzwischen wieder regelmäßig auf den Tisch werfen zu können. Ich hab es bisher mit maximal 6 Personen gespielt und würde auch eher zur Empfehlung mit 5-6 Personen tendieren, wenn ich an diese Runden zurückdenke.
Aber … ihr wisst ja noch gar nicht, worum es geht. Also: Wir spielen gemeinsam und versuchen, uns gegenseitig möglichst gute Hinweise zu toten Persönlichkeiten zu geben, um am Ende möglichst viele von ihnen zu besänftigen.
Also:
Alle bekommen einen aufklappbaren und abwischbaren Totenkopf, einen Stift und eine Karte mit einem Namen von einer toten Person. Das kann eine echte Person oder auch eine fiktive sein. In den Totenkopf schreiben alle den Namen von ihrer Karte und klappen ihn zu. Darunter ist ein Feld, in den jetzt ein Hinweis in Form eines Wortes aufgeschrieben werden muss, der Aufschluss darüber gibt (ähä. Ja, er SOLL Aufschluss geben, sagen wir´s mal so), um welche Person es sich handelt. Dann wird noch, ganz wichtig und das wird immer wieder vergessen, ein Zahn komplett schwarz ausgemalt. Keine Bilder oder geheimen Zeichen, einfach ganz schwarz ausmalen. Dann wird der Hinweis an die nächste Person gegeben. Das bedeutet auch: Man bekommt ein Wort als Hinweis, aber weiß ja gar nicht, um wen es sich handelt – denn man darf sich selbstverständlich nicht anschauen, welche Person im Totenkopf steht. Ausgehend von diesem Hinweis muss man nun also überlegen, welche Person damit gemeint sein könnte. Hat man eine Idee, wischt man den Hinweis weg und schreibt einen neuen, anderen Hinweis auf (und malt den Zahn aus), der dann auch weiter an die nächste Person gegeben wird. Das ganze geschieht 4 Mal und dann gibt´s das Finale, in dem alle Karten mit den Namen zusammengemischt werden … und es kommen noch ein paar zufällige dazu. Die Namen werden dann ausgelegt, sowie auch alle Hinweise auf den Totenköpfen (die ja inzwischen schon ein bisschen Stille Post über sich haben übergehen lassen müssen), und den Totenköpfen werden Zahlen zugeteilt. Alle müssen nun geheim auf einer kleinen Tafel notieren, welche Nummer (also welcher Hinweis) wohl zu welchem der ausliegenden Namen gehört.
Dann kommt eine Abrechnung: Unser Ziel ist es, dass möglichst alle (oder wenigstens viele …) die richtigen Hinweise den richtigen Personen zuordnen. Es wird also geschaut, wer welchen Namen zu Hinweis 1 (usw) zugeordnet hat. Dann wird der Totenkopf geöffnet und gibt den gesuchten Namen frei. Für jeden richtigen Tipp aus der Gruppe machen wir ein Kreuz. Wenn alle richtig getippt haben, gibt´s einen Knochen und die Persönlichkeit ist besänftigt. Den Knochen können wir ausgeben, um woanders ein fehlendes Kreuz auszugleichen. Je mehr Persönlichkeiten wir am Ende besänftigt haben, desto besser schneiden wir ab.
Kann man machen.
Das mit den Knochen kann man sicherlich machen, aber das kann man auch lassen. Fiesta de los Muertos besticht durch das Spiel an sich und auch durch die Auflösung, die nach so einer Runde ansteht. Da braucht es für mich persönlich keine Bewertung mehr, denn der Spaß, der dabei rumkommt ist für mich Belohnung genug. Aber: Für alle die es mögen gibt´s das eben.
Fiesta de los Muertos ist in meinen Runden immer als eine echt runde Sache angekommen. Da sind sicherlich auch Namen dabei, die der eine oder die andere nicht kennt, aber dann kann man einfach eine neue Karte ziehen oder – wenn es seitens der Gruppe zugelassen ist – mal schnell nachschauen, wer das ist. Und wenn dann alle wissen, wen sie vor sich haben, geht das große Nachdenken los. Wer sitzt neben mir? Kann ich einen Insider losschicken oder muss das was Offensichtliches sein, was ich weitergebe? Man muss auch immer bedenken, dass es Persönlichkeiten in dem Stapel gibt, die vielleicht auch ähnliche Hinweise bekommen könnten. So kann es funktionieren, bei Marie Curie FRAU aufzuschreiben, aber, es kann (und wird) ganz sicher in die Hose gehen – spätestens bei der Auflösung. Denn: Ja! Es gibt mehr als eine FRAU in diesem Stapel. 😉
Gerade, wenn man mit mehr als 4 Personen spielt, liegen am Ende Hinweise aus, die nicht an allen vorbeigekommen sind. Manchmal kann ich aufgrund dessen, was ich aufgeschrieben habe, noch ableiten, was da eventuell hätte bei rauskommen können. Wenn ich allerdings gar keine Ahnung habe, worauf sich so ein Wort beziehen könnte, dann wird es – natürlich abhängig von den Namen, die ausliegen – auch mal spannend.
Eine wirklich lustige Situation hatten wir mal, als als Hinweis im Finale „Orion“ in einem Totenkopf auslag. Unter den Namen der Runde befanden sich Beate Uhse und Galileo Galilei, war es glaub ich. Da guckste dann doof, wenn dein achso-unverwechselbarer Hinweis dann doch nicht mehr ganz so hilfreich ist. 😉 In jeder Runde, in der ich Fiesta de los Muertos gespielt habe, kam es gut an und wir haben immer was zu lachen gehabt. Es ist kein Spiel, das den ganzen Abend gezockt wird, aber das muss es ja auch gar nicht sein. Meistens haben wir es für 4 bis 5 Runden auf dem Tisch gehabt, um dann zu etwas Schwergewichtigerem überzugehen. Die Stimmung war auf jeden Fall locker danach und der eine oder andere Insider hat sich durch dieses Spiel auch schon ergeben.
Wer es noch ein bisschen schwieriger mag, kann auch noch Vorgabenkarten ins Spiel bringen, die vorgeben, um welche Art von Hinweis es sich handeln muss. So kann nur ein Gegenstand erlaubt sein, oder der erste Buchstabe des Hinweises wird vorgegeben.