Drei auf einen Schlag
Hallo alle zsuammen, ich begrüße euch wieder zu einem weiteren Text in der Rubrik „Funs Dreier“. Wenn ihr noch keinen Text aus dieser Rubrik gelesen haben solltet, dann schaut doch HIER oder HIER mal nach, oder lest einfach weiter, denn auch dieser Text hat sich wieder 3 Spiele zusammengesucht, in dem ich auf ein bestimmtest Merkmal hinweise, und diese drei Spiele anlässlich dessen untersuche und mir genauer betrachte. Heute habe ich „APP als Vorlage“ gewählt, und kommt damit in die Rubrik der Lizenzspiele. Lizenzspiele gibt es eine Menge da draußen, und viele Verlage machen ne Menge Knete mit bekannten Themen zu meist auch verkaufsträchtigen Spielemechanismen. Neue und innovative Spieleideen passieren selten bis fast gar nicht, wenn es um Lizenzspiele geht. Wollen sie auch nicht, denn schließlich verkauft sich ne Marke, und nicht die Idee dahinter.
Ich möchte heute auf 3 Spiele schauen, die als Vorlage eine digitale Umsetzung erfahren haben, und die als Browser- und APP-Spiele eher bekannt sind, als analoges Spiel. Ich habe heute Bejeweled, Cut the Rope und Wo ist mein Wasser? Im Fokus, die alle drei bei Hasbro Gaming erschienen sind. Also los, fangen wir an und schauen mal, wie diese 3 Spiele dem digitalen Vorgänger nachkommen.
Bejeweled
Die Spielweise von Bejeweled ist sicherlich vielen bekannt. Und auch wenn so manche von euch nicht wissen, was Bejeweled eigentlich ist, so kennen doch viele von euch Spiele wie Candy Crush und Konsorten. Bejeweled gehört in die Rubrik der „Three in a row“, worum es darum geht bestimmte Juwelen farblich in 3er-Pakete (auch 4er oder 5 er oder sonstige Kombinationen) zu tauschen. Dabei tauscht man eine Position eines Edelsteins mit der eines Nachbarn. Hat man dabei eine 3er, 4er sonst wie Kombo geschaffen, erhält man Punkte. In der digitalen Umsetzung verschwinden dann immer diese Edelsteine, und von oben rutschen neue Juwelen nach. Der Spaß kann weitergehen.
Bei Bejeweled haben wir es mit dem gleichen Prinzip zu tun. Auf einem weißen Quadrat werden die funkelnden Juwelen ausgelegt. Im Spielzug tauscht man die Position mit 2 benachbarten Edelsteinen und hofft darauf, dass nun eine 3er- bis 5er-Reihe gebildet wurde. Entsprechend erhält man Punkte. Danach wird die Reihe entfernt, die anderen Spielsteine werden zur Mitte geschoben, und schon wird wieder geschaut, ob eine Kettenreaktion einsetzt, und wieder Punkte bringt. Letztlich wird die Reihe mit Spielsteinen aus der Tüte aufgefüllt.
Bejeweled das „Brettspiel“ ist das gleiche Prinzip, wie die digitale Vorlage auch. Es wird getauscht, geschoben, es werden Reihen gebildet und Punkte vergeben. Alles geschieht nur etwas langsamer, lauter und klimpernder. Große Kombos sind nicht möglich, und bestimmte Kräfte, die in den APP-Umsetzungen gibt, sind hier ausgespart. Stattdessen haben wir es mit einer Sammlung von blinkendem Plastik zu tun. Wow, Schmuckherzen werden beim Anblick von Bejeweled echt höher schlagen. Das Spielherz dagegen ist eher so la la. Eine Menge Bling-Bling und Schick-Schick, aber langanhaltenden Spielspaß bekommt man hier nicht. Dafür aber nette Plastikjuwelen, die man gerne Zweckentfremden kann. Allein aus Dekosicht ist diese Anschaffung richtig gut.
Cut the Rope
Nom Nom ist nicht nur ein zuckerliebener Vielfraß, sondern auch eine eierlegende Wollmilchsau. ZeptoLab hat 2010 diesen kleinen niedlichen grünen Fresssack auf die Bildschirme gebracht, und seitdem bringt dieser kleine Wicht der Firma die Scheine in Millionenhöhe in deren Tasche. Zwar ist er nicht so erfolgreich wie die Angry Birds, aber doch sehr gewinnversprechend, agiert Om Nom als Breitmaul, das mit Süßigkeiten gefüttert werden will. In Cut the Rope haben wir es digital mit einem Puzzel-Spiel zu tun, bei dem es darum geht, die kleinen runden Bonbons in Om Noms Maul zu werfen, zu schwingen, rollen zu lassen und irgendwie dort hin zu bringen. Cut the Rope ist ein Spiel voller Taktik, dem zeitpassenden Moment und der Augen- und Fingerkoordination.
Genau das versucht auch die analoge Vorlage, denn in Cut the Rope das „Brettspiel“ haben wir ein Geschicklichkeitsspiel im Gewand eines 4 Gewinnt vor uns.
Wir haben Om Nom Süßigkeiten in gelb und in rot. Diese müssen wir in diesem 2Personen Spiel wie bei 4 Gewinnt in eine Reihe bekommen (horizontal, vertikal, diagonal). Allerdings werden die Bonbons „nicht einfach“ hineingeworfen ins aufrechtstehende Gitter, sondern anhand einer „Seilschleuder“ werden die Bonbons ins Spielfeld gebracht, geschleudert, geworfen. Das bedarf zu Anfang einer Menge Koordination und Übung. Aber schon nach einer kleinen Lernphase ist klar, wie die Süßigkeit zu rollen, hopsen und zu werfen ist. Na ja, relativ, denn die Seilschleuder ist schon recht schwierig zu bedienen, und oft ist auch Zufall und Glück an der Seite.
4 Gewinnt mit einem Wurfmechanismus zu spielen ist schon recht cool und mal was anderes. Die „Geschichte“ und das Thema von Cut the Rope passt hier echt sehr gut. Wie in der digitalen Vorlage lassen wir die runden Süßigkeiten flutschen und kullern. Eine echt nette Übertragung und Übersetzung ins analoge Spiel.
Was den Spielspaß angeht, nun, ich sage mal so: Ist halt 4 Gewinnt, nicht wahr!?
Wo ist mein Wasser?
Ich muss es zugeben, ich war ja eine Zeit lang fast süchtig nach Wo ist mein Wasser? aus dem Hause Disney. Der kleine grüne Alligator Swampy hat sich von der ersten Minute an in mein Herz gespielt, und auf dem Lichtbrettchen habe ich diese APP fast täglich gespielt. Es geht um Swampy der in seiner Dusch-Badewanne gerne baden möchte. Nur hat Swampy leider kein Wasser. Das müssen wir zu ihm bringen. Wir ziehen mit unserem Finger Furchen durch Böden und lassen so Wasser fließen, in der Hoffnung oder in der guten Planung, dass das rauschende Wasser auf die Wasserröhren trifft, die zu Swampys Badewanne führen. Sollten dabei noch Quietscheendchen eingesammelt werden, schaffen wir Punkte und das Gewinnen des Levels.
In Wo ist mein Wasser? das „Brettspiel“ haben wir es mit einer aufrecht stehenden Kugelbahn zu tun, in der wir Wasser von oben (keine blaue Bälle) hineinwerfen, und die in Swampys Badewanne wieder rauskommen sollen. Dabei müssen wir im besten Fall auch Quietscheendchen einsammeln, die als gelbe Murmelbälle ebenfalls mit nach unten sausen. Doch Vorsicht vor den lilafarbenen Bällen – das ist Gift und unser Swampy hat die gar nicht gerne.
Anhand von Spielkarten werden Szenarien in die aufrecht stehende Kugelbahn erstellt. Das dauert leider oft wesentlich länger, als der eigentliche Spielspaß, aber gehört nun mal dazu. Durch taktisches Fallenlassen der Bälle, und mit etwas Feingefühl und Glück, rollt die Kugel oder rollen die Kugeln zu uns. Die Bälle bringen uns Punkte, und wer die meisten Punkte hat, gewinnt das Level – die Karte wird an den Sieger des Levels weitergegeben. So sammeln wir Karte um Karte.
Nun, in der analogen Umsetzung von Wo ist mein Wasser? ist unser „Wischfinger“ so gar nicht im Einsatz, wie es bei der digitalen Vorlage ist. Hier lassen wir ne Kugel plumpsen und das war es. Eine Kugelbahn mit fallen lassen, das ist alles. Das Spiel selbst ist in 10 Sekunden gespielt. Der Aufbau dauert knapp ne Minute oder auch mal länger – kommt auf das Szenario an. Hier steht Aufbau im großen Ungleichgewicht mit dem Spielspaß. Schade. Und auch so ist diese Umsetzung wirklich nur was für´s Auge, richtig Freude kommt hier nicht auf. Außer bei ganz kleinen, die lieben das Murmelwerfen sehr.
APP-umgesetzt
Ich habe hier 3 Spiele vorgestellt, die ihren Ursprung in einer digitalen Vorlage haben. Tatsächlich versuchen alle 3 Spiele der Vorlage so gut es geht zu imitieren, bis auf Wo ist mein Wasser?, jedoch zeigt sich, dass in den Umsetzungen der Faktor Zeit und Aufwand wesentlich höher ist, als in der reinen Spielfreude. Bei den digitalen Vorlagen ist ein Tausch, ein Schnitt und ein Wisch schneller gemacht, als in der analogen Umtextung. Zwar wird das Prinzip recht nah verfolgt, was auch ab und zu sehr gut gelingt, aber die Vielheit der digitalen Vorlagen kann die analoge Umsetzung nicht bieten.
Dafür weist der Transtext eine wunderschöne Gestaltung auf. Zwar alles Plastik, aber dennoch ein Hingucker. Kinderaugen fahren voll auf die Umsetzung ab, und wie ein Magnet werden Kinder auf das BlingBlink und die anschauliche Niedlichkeit anspringen. Ein Hingucker, als ein „Hinspieler“. Aber, ist das bei Lizenzspielen nicht oft so? Hmmm …
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