Üb-erlebe die Story!
Die Familie Crafton – welch dunkles Geheimnis trägt sie inne? Vielleicht erfahrt ihr es, wenn ihr euch in das Spiel Nightmare – Das Thriller Spiel von Noris traut. Ihr werdet es ganz sicher erfahren, denn egal ob ihr den Fall lösen könnt, oder nicht, das Rätsel wird am Ende gelöst – so oder so. Wir haben zu dunkler Stunde und bei Kerzenschein uns ins dunkle Anwesen getraut und bangten dabei um unser Leben.
Dem Psycho-Mörder auf der Spur
Nightmare – Das Thriller Spiel ist von den Machern der Escape The Room Spiele von Noris – ihr wisst schon, die Spiele mit dem Chronodekoder. Aber hier brauchen wir keine Plastik-Maschine mit Schlüsselchen, hier lassen wir nebenbei den Laptop laufen, der hier und da uns Anweisungen gibt, dafür sorgt, dass wir die Augen schließen sollen und der uns notwendige Informationen übermittelt.
Die meisten Infos, um das Thriller Spiel zu üb- und erleben, erhalten wir von Karten, die dem Spiel beiliegen.
Kurz zur Geschichte: Die Nachkommen der Craftons kommen nach 15 Jahren ins Familienanwesen und sind auf der Suche nach ihm (oder ihr?) – dem Psychokiller. Der spielt nämlich ein fieses Spielchen mit den Menschen und ist sogar auf der Jagd nach ihnen.
Aufgabe der Rollen-Spielenden ist es das Geheimnis zu entlüften, was vor 15 Jahren passiert ist und welch Schabernack mit ihnen betrieben wird.
Aufgrund von Informationen und gemeinsamer Vermutungen, versuchen wir das große Rätsel rund um die Craftons zu ermitteln. Dies sollten wir zügig tun, denn die Uhr tickt, und mit jeder Entscheidung verrinnt die Zeit und der Killer wartet nur darauf sein Messer an die Schlünde zu halten, he he he …
Spielweise
Dies reicht für eine kurze Zusammenfassung, denn viel kann man nicht sagen und sollte man nicht schreiben, denn Nightmare – Das Thriller Spiel ist ein Erlebnis, das man nur einmal spielen kann – danach weiß man den Fall und kann die Packung weiterverschenken. Schon mal zur Info: Es geht nichts kaputt. Und sollte etwas angemalt werden, kann man sich das wieder ausdrucken.
Nightmare ist eher ein Krimi-Dinner, ohne Essen, aber mit dem Flair. Wer denkt, hier stecke ein Escape Spiel mit Rätseln, Knobeleien und verspielten Kniffen in der Schachtel, irrt. Das Spiel lebt davon, dass man es auch mit Leben füllt. Also etwas Rollenspiel sollte schon eingehaucht werden, damit das Spiel atmosphärisch funktioniert.
Wir haben es im Dunkeln gespielt, Kerzen angemacht und der Schein vom Laptop war ausreichend für die Beleuchtung. Auch tut es dem Spiel und der Stimmung gut, wenn wir schauspielern und der gespielten Figur die Art und Weise einverleiben, damit Stimmung beim Spiel aufkommt. Also: Hochnäsige Nase raus und ruppig zu den Brüdern und Schwestern sein.
Im Gegensatz zu manch anderen Krimi-Dinnern haben wir keine Dialoghefte. Wir improvisieren und haben auch teilweise unterschiedliche Aufträge. Da wir durch karten dargestellt das Anwesen der Craftons auf dem Tisch ausliegen haben, und wir uns als Gruppe mit einem Gruppen-Pöppel bewegen, müssen wir uns für die eigenen Belange einsetzen. Sollte also vehement eine Person in die Küche wollen, aber eine andere dies nicht will, so diskutiert lebhaft, damit das Spiel schön hitzig wird.
Jedoch verfolgen wir an sich ein Ziel: Herausfinden, was passiert ist. Und das geht nur, wenn wir uns im Haus umschauen und die Hinweise deuten. Wir können auf den Karten, die je in 4 Bereiche unterteilt sind, Informationen sammeln und müssen diese zusammenbringen. Ermittler und Spürnasen sind hier gefragt. Viel Text und so manch vorgelesene Stimmung aus dem Laptop bringen viele Informationen ans Licht. Aufgabe: Filtere die Dinge, die wichtig sind.
Erlebnisse
Leider muss ich sagen, dass ich nicht der liebste Krimi-Dinner-Spieler bin. Schon Kacke, dass ich jetzt diese Rezi hier schreibe, den tatsächlich kommt nach meinem Gustu dieses Spiel nicht ganz so gut weg. Nicht weil es mir nicht gefällt, sondern weil ich mich ganz gut auch in Menschen hineinversetzen kann, die nicht schauspielern können, denen es peinlich ist zu schauspielern am Spieletisch. Denen täte ein Dialogbuch schon ganz gut. Dem ist hier nicht so. Wir bekommen eine Fülle an Informationen, die zusammengebracht werden müssen. Und wenn ich Fülle schreibe, dann meine ich Fülle.
Jede Aktion, die wir durchführen kostet Zeit. Es ist unmöglich in der vorgegebenen Zeit alle Informartionen zusammen zu bekommen. Wir werden also nur ein Bruchstück von dem erfahren, um den Fall zu 100 % zu rekapitulieren. Und das muss ich sagen, missfällt mir am meisten am Spiel. Mir fehlen rote Heringe, die uns leiten, Clues, die darauf schließen lassen, in welche Richtung wir uns bewegen sollten, Hinweise, die uns bei die Hand nehmen, damit wir wissen, wo wir lang müssen. Zwar gibt es Wegweiser, wie zum Beispiel bestimmte Schlüssel finden, die wir brauchen, um diese oder jene Tür aufzumachen. Aber inhaltlich und geschichtlich ist es eher schwierig herauszufinden, in welche Richtung der Fall geht. Spielt man das Spiel mit nicht so ganz wachen Menschen, kann die Kombination der Hinweise ganz schön schwierig sein.
Aber lasse ich mal das Meckern, was mir nicht so viel Freude bereitet hat. Ich komme lieber zu dem, was ich ganz klasse fand, denn das Spiel würde nicht Nightmare heißen, wenn darin nicht auch ein Alptraum enthalten wäre. Dem Spiel liegen Schlafbrillen bei, die man aber nicht braucht – Augen zu geht auch, sogar besser. Denn im Spiel werden wir nach und nach dazu aufgefordert die Augen zu schließen, und Dinge passieren um uns herum. Wer bei Werwölfe oder manch anderen Spielen die Pimpernellen bekommt, da man die Augen schließen muss, wird hier extrem gefordert, denn das Spiel ist auch darauf aus, dass man sich erschreckt, oder dass es ungewiss ist, was um einen herum passiert. Das gehört zum Spiel und macht es sehr atmosphärisch. Sehr cool gemacht und ne Erfahrung wert. Diese unheimlichen Spielmomente sind ein nettes Gewürz im Spiel und machen es sehr aufregend. Aber sie sind eher nur Beiwerk und sorgen nicht wirklich dazu, den Fall zu lösen. Dennoch sind sie wichtig und machen auch Freude im Spiel.
Meine Mitspielenden fanden das Spiel von sehr gut bis okay und geht so. Also, für alle was dabei. Wir haben relativ lange dran gesessen, denn mit seinen vorgeschlagenen 2,5 Stunden kommt man gut hin. Wenn man sich ausgiebig Zeit zum Schauspielern nimmt, kann es noch länger dauern. Es wäre eine sehr gute Empfehlung von mir auf jeden Fall das Spiel mit genau 5 Menschen zu spielen. Nicht zu viert, da hier eine*r eine Doppelrolle annehmen müsste. Daher auf jeden Fall mit 5 Menschen spielen.