Pocket Imperium

Brettspiele Frittenrezensionen
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Kalte Fritte

Mhh.. Nutella.

Erst einmal ein fettiges Dankeschön an Ludicreations, dass ihr uns Pocket Imperium als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt habt.

Pocket Imperium ist ein Spiel von David J. Mortimer ab 12 Jahren, das man mit 2 bis 4 Spielern spielen kann. Die Spielzeit ist mit 45 Minuten angegeben.

Worum gehts?

Es geht um Krieg. Krieg im Weltall. Da sei an dieser Stelle einmal erwähnt, dass ich prinzipiell irgendwie eine Abneigung gegen Spiele habe, die irgendwas mit Raumschiffen und dem Weltall zu tun haben. Es gibt einige Ausnahmen, wie z.B. Space Alert, die ich echt feiere, trotz der Weltraumthematik. Aber gut. Also, wir wissen nun: Kaddy ist kein Weltraumfan. Aber egal. Ich gebe auch solchen Spielen wohlwollend eine Chance. Das Spiel besteht aus einigen Karten, Holzweltraumschiffen in 4 Farben und 4 verschiedenen Farben und Sektorkarten, die den Weltraum und die Planeten darstellen. Und genau da findet das Spektakel auch statt. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Punkte zu erhalten. Diese Punkte bekommt man, in dem man möglichst viele Planeten einnimmt.

Die Regeln…

Ja…… Die Regeln. Die sind, sagen wir, einigermaßen in Ordnung. Finden könnt ihr sie hier. Die versteckten Witze (ich hab 2 gefunden), erscheinen unter dem Deckmantel eines getarnten Scherzes. Sehr gut getarnt. Denn bis ich verstanden habe, dass gar kein Nutella-Frachter mitspielt, hatte ich mir schon einige Toasts mit Nutella in den Rachen gestopft. Das Glossar würde am Anfang der Regel Sinn machen.. nicht, wenn man sich einmal komplett durch´s Heftchen gekaut hat und zwischendurch denkt… „hää?“ aber gut. Und: Wenn ihr sagt, man soll die Blanko-Plättchen aussortieren, dann packt doch bitte auch Blanko-Plättchen ins Spiel. Blanko bedeutet unbedruckt. Unbedruckte Plättchen befinden sich in der Schachtel von Pocket Imperium aber nicht. Sie sind einseitig bedruckt und werden in der Regel auch nicht beschrieben… mh. Vielleicht stelle ich mich ja auch nur an.

Wie funktioniert das denn?

Wenn man´s dann mal verstanden hat, ist es gar nicht sonderlich schwer. Man hat 3 Karten, die verschiedene Aktionen erlauben. Ich übersetze die einzelnen Aktion mal in gängige Spielersprache. Man kann entweder neue Schiffe einsetzen, sich bewegen oder kämpfen. Am Anfang einer Runde legt man seiner drei Karten verdeckt vor sich und wenn alle die Karten ausgelegt haben, wird von links begonnen, die einzelnen Karten umzudrehen. Dann wird abgearbeitet. Erst alle Karten von allen Spielern, die ganz links liegen. Dann gehts eine Karte weiter, etc. Abhängig davon, wieviele Spieler die gleichen Karten gleichzeitig aufdecken, verändert sich die Reichweite der jeweiligen Aktionen. Zum Beispiel darf man eigentlich 3 Schiffe auf den Spielplan hinzufügen. Wenn eine benachbarter Spieler diese Karte auch spielt, darf man nur 2 Schiffe schicken und wenn 2 benachbarte Spieler die gleiche Karte spielen, darf nur 1 Schiff ins Weltraum. Wenn im Zweispielerspiel alle die gleiche Karte gleichzeitig spielen, darf die Karte nicht ausgeführt werden. Soweit ja ein ganz netter Mechanismus. Aber…

…. die Karten.

Sorry, die Karten sind weder hübsch noch leicht verständlich. Zumindest in meiner Welt. Da hätte man echt um einiges mehr draus machen können. Zum Thema Verständnis von Pocket Imperium noch ein Wort: Die Karten sind so aufgebaut, dass oben die Aktion genannt wird, darunter sind drei Reihen mit Symbolen und darunter befindet sich noch einmal ein anderes Symbol. In den drei Reihen befinden sich Punkte. Oben einer, in der Mitte zwei und unten drei. Die Sterne im Weltall auf den Sektorenplättchen sind ebenfalls mit Punkten versehen, die angeben, wie mächtig der jeweilige Planet ist.

Unsereins denkt also: man darf 3 Schiffe auf einen Einserpunkteplanet setzen, 2 auf einen Zweierpunkteplanet und 1 auf einen Dreierpunkteplanet. Das passt dann allerdings nicht mehr zu den Regeln.
Bis sich dann endlich der AAAAH-Effekt ergibt und klar wird…: Wenn 1 Person diese Karte spielt, dürfen 3 Schiffe gesetzt werden, wenn 2 Karten dieser Art gespielt werden, dürfen 2 Schiffe gesetzt werden und wenn 3 Mal diese Karte gespielt wird, darf ein Schiff ins Spiel gebracht werden. Leute. Wenn ihr Punkte auf dem Spielplan benutzt, um Siegpunkte zu markieren, dann tut das doch bitte nicht auch noch auf den Karten, wenn es dabei dann nicht um Siegpunkte geht. Oder erklärt es in der Regel. Ich will ja spielen und nicht puzzeln.

Wenn das Spiel dann mal lief….

… war mir ziemlich langweilig. Sorry. Für mich viel zu wenig Interaktion, zu wenig Auswahlmöglichkeiten, monotone Abfolge von den ewigen drei Aktionen. Du setzt Schiffe ein, bewegst sie und kämpfst. Beim Kampf verlierst du immer die gleiche Anzahl an Schiffen wie dein Gegner. Die anderen Schiffe musst du am Ende einer Runde verpflegen können. Wenn du es nicht schaffst, kommen die auch weg. Und die Wahrscheinlichkeit, dass im Zweispielerspiel häufig die gleichen Karten gespielt werden, ist irgendwie schon ziemlich hoch. Und das, obwohl jeder Spieler 2 Farben kontrolliert.

Design.

Die bunten Holzraumschiffe passen farblich so gar nicht in die Atmosphäre des Spiels. Da hätte man doch auch schwarz, weiß, blau und dunkellila nehmen können, statt knallgelb, knallrot, knallblau und knallgrün. Wir sind doch im Weltall und nicht in Regenbogenland!
Meine Meinung zu den Karten habe ich gerade auch schon kundgetan. Die Sektorenplättchen sehen im Gegenteil gut aus und schaffen Atmosphäre.

Lecker

  • Nutella!

Pfui

  • Interaktion? Nee ...
  • Monotone Spielzüge
  • Hübsches Design ist auch was anderes ..

Fazit

Kaddy sagt:

Sorry, liebe Menschen von Ludicreations, aber für mich geht Pocket Imperium gar nicht. Egal, ob mit 2 oder mehr Spielern, ich hab bei den meisten Spielrunden mehr an Nutella als an meine Raumschiffe im Weltall gedacht. Vielleicht wären Aktionskarten, die man irgendwie mit Siegpunkten kaufen kann und die dann noch für Abwechslung und Interaktionen sorgen, eine gute Idee gewesen… Leider reicht es hier – was nicht an den Raumschiffen lag!! – nur für eine Kalte Fritte.
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Kalte Fritte