Fernsehen oder nicht Fernsehen, das ist hier die Frage
Stellen wir uns einmal vor, dass jeder Mensch in Deutschland etwa 2 1/2 Stunden pro Tag in die Glotze schaut. (Diese Zahl habe ich im Netz gefunden und sie bezieht sich auf Zuschauer unter 50 Jahren.) Das sind hochgerechnet auf die Woche 17,5 Stunden. Im Monat sind das dann 70 Stunden. Und im Jahr 840. Das sind 35 Tage! Das wäre dann im Schnitt also mehr als ein Monat, den man im Jahr damit zubringt, vor der Glotze zu sitzen.
Da warten dann Sendungen wie Bauer sucht Frau, Bachelor/-ette oder das Dschungelcamp und ziehen die Zuschauer in ihren …. „Bann“?! Kann ich nicht nachvollziehen, daher gibt’s bei mir zu Hause auch keinen TV-Empfang. Aber überlegt mal, was man in diesen 2,5 Stunden am Tag Besseres tun könnte. Man könnte zum Beispiel 2 Partien The Networks spielen und dort sein eigenes Fernsehprogramm erschaffen. (Man kann natürlich auch noch andere Dinge tun, aber wenn ich die jetzt aufzählen würde, wäre meine Überleitung des Todes zerstört.)
Denn bei The Networks hat jeder von uns seinen eigenen Fernsehsender mit 3 Sendeplätzen (also 3 verschiedenen Uhrzeiten). Und zu diesen 3 Zeiten können die verschiedensten Serien ausgestrahlt werden. Nur, wenn auch die richtige Zielgruppe zuschaut, gibt’s ordentlich Zuschauerzahlen. Und wer schließlich nach 4 Jahren die meisten Zuschauer sammeln konnte, gewinnt.
Das Ganze ist natürlich nicht so leicht zu erfüllen, wie man es vielleicht jetzt meinen mag. Denn natürlich kosten solche Shows auch ordentlich Kohle in der Anschaffung, die man erstmal reinholen muss. Und wenn man den einen oder anderen Star hat, der bei einer Show mitspielt, dann bringt er oder sie natürlich auch seine Allüren mit und will z.B. nur in einem besonderen Genre mitspielen (und liefert ansonsten nicht so besonders gute Ergebnisse ab). Und Kohle sehen wollen die Stars natürlich auch. Auch der Unterhalt so einer Show ist nicht besonders günstig, so muss jedes Jahr eine gewisse Summe gezahlt werden, damit es mit der Show weitergeht.
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Zum Glück gibt es Werbespots, die man schalten kann und die dann dafür sorgen, dass die Sparschweine des TV-Senders ein bisschen aufgefüllt werden. Werbung bringt Geld und sorgt bei den Zuschauern dafür, dass sie Dinge kaufen, die sie nicht brauchen (was nichts mit dem Spiel zu tun hat, sondern nur meine Meinung ist. ;-))
Dann gibt es auch noch die Möglichkeit, sein Netzwerk zu erweitern und somit dafür zu sorgen, dass einem selbst besondere Vorteile zur Verfügung stehen. Schließlich ist Vitamin B in der TV-Branche sehr wichtig. Das können Aktionen sein, die einem sofort etwas bringen oder auch erst am Ende des Spiels.
Solltet ihr einen Einblick in die Regeln erhalten wollen, dann schaut mal hier nach. Wir danken an dieser Stelle auch Boardgame Circus ganz herzlich, da sie uns ein Rezensionsexemplar von The Networks zu Verfügung gestellt haben.
Kloppe
Allerdings ist man ja nicht der einzige Besitzer eines TV-Kanals am Tisch und daher geht die Kloppe um die beliebtesten Stars, die besten Shows und die lukrativsten
Werbungen bald los. Denn in jedem Jahr (also jeder Runde) steht nur eine gewisse Anzahl an Karten zur Verfügung – und wer zuerst kommt, der mahlt zuerst. Ärgerlich also, wenn eine Sendung ausliegt, die die perfekte Sendezeit hat und auch noch zu dem Genre gehört, auf das man sich spezialisiert hat – aber die Kohle fehlt, um sie einzukaufen. Da ist sie dann mal schnell von jemand anderem weggeschnappt, der spontan seine Pläne ändert und sein Programm umstellt.
Da die ausliegenden Netzwerkkarten nichts kosten, sollte man auch hier gut überlegen, wann man bei welcher zuschlägt. Entscheidet man sich für eine Netzwerkkarte, kann es sein, dass die Show, die man auch gern hätte, vergriffen ist. Denn man darf immer nur eine Karte nehmen, wenn man an der Reihe ist. Da die Karten nicht aufgefüllt werden, sondern einfach nur noch das daliegt, was noch vorhanden ist, muss man hier schonmal in den sauren Apfel beißen und schwerwiegende Entscheidungen treffen. Und das alles für das Wohl der Zuschauer.
Lustig
Jeder startet das Spiel mit einigen Anfangssendungen, die kaum Zuschauer bringen.
Eine lustige Vorstellung, wenn man sich die Titel der Sendungen mal genauer anschaut und sich vorstellt, sie würden auch im echten Fernsehen laufen. Leider glaube ich, dass sie auch heutzutage eine Menge Zuschauer ziehen würden. 😉
Naja, zum Glück hat man die Möglichkeit, diese Sendungen abzusetzen und durch andere, bessere zu ersetzen. Nicht nur die Titel sind lustig und kommen einem hin und wieder irgendwie bekannt vor, nein, auch den einen oder anderen Schauspieler, den man auf den Starkarten sieht, scheint man irgendwie schonmal irgendwo gesehen zu haben. Alleine das genaue Durchlesen der Karten ist schon ganz schön amüsant.
Details
Einige Shows können einfach so eingekauft und ausgestrahlt werden, wohingegen es auch andere gibt, die auf jeden Fall einen Star oder eine Werbung benötigen, um auf der Mattscheibe zu erscheinen. Von daher kann man sich leider nicht einfach auf seine Einkaufslust in Sachen Shows verlassen und einfach zugreifen, neee. Es muss gut geplant werden, ob alle Voraussetzungen für die neue Blockbustershow auch erfüllt sind. Ansonsten kann man sich die Kohle sparen.
Wenn man die Regeln erstmal geblickt hat, dann ist The Networks ein flüssiges Spiel, das sich in den verschiedensten Spielerzahlen gut spielen lässt. Echt gut hat es mir zu 4. bzw. 5. gefallen, weil der Kampf um die besten Karten da irgendwie am schlimmsten war. 😉 Aber auch die besonderen Regeln für 2 Spieler funktionieren gut. Da es verschiedene Erweiterungskarten in Sachen Netzwerk gibt, die man ins Spiel einfügen kann, finden sich auch nicht immer nur die gleichen Karten auf dem Tisch und man hat die Möglichkeit, verschieden Experimente in Sachen Zuschauerzahlen zu wagen.
Die Idee, einen eigenen Fernsehsender zu bespielen ist auf jeden Fall mal was neues und dank der witzigen Illustrationen und Beschreibungen auch etwas anderes. SpielerInnen, die einen Stock im Hintern haben, werden wahrscheinlich naserümpfend über der einen oder anderen Karte sitzen. SpielerInnen mit einem eher lockeren Humor werden hin und wieder genauso lachen, wie ich es getan habe. Nehmt euch mal die Zeit und stellt euch vor, welche Bilder bei der einen oder anderen Show über die Mattscheibe flimmern würden. Das ist lustig – und manchmal auch ein bisschen widerlich. 😉