Blurbleido!
B…Bl…Blurble. Ja, genau. Genau das hab ich auch gedacht, als ich das erste Mal Blurble gespielt habe. Leider ist Blurble kein Wort, das man bei Blurble benutzen darf. Aber dafür gibt es jede Menge andere Worte, die man aussuchen kann. Welche das sind und wieso ihr euch Worte aussuchen müsst? Lest weiter, wenn ihr mehr wissen wollt!
Wortsalat
Blurble ist ein Wortrate und Blitzdenker-Spiel für 2 bis 12 Spieler ab 7 Jahren von HCM Kinzel. So kann man das Spiel auf jeden Fall ganz schön gut zusammenfassen. ? Bei HCM Kinzel frage ich mich ja immer, wer die Spiele macht. Denn weder auf der Schachtel noch in der Spieleanleitung sind Informationen über den Autoren zu finden. Oder gibt es jemanden, der Heinz-Christian-Michael Kinzel heißt und Spieleautor ist?!
Angegeben ist die Spieldauer mit eta 30 Minuten – das haut auch durchaus hin. Da man Blurble aber anpassen kann, wie man lustig ist, kann sich die Spieldauer so auch noch ändern. Ich hab natürlich auch mal wieder gegoogelt, ob Blurble ein richtiges Wort ist, vielleicht auch Englisch oder so. Aber ich hab nichts gefunden. Das Wort Burble gibt´s und bedeutet „Wirbel“, „plätschern“ oder „laminares Ablösungsfließen“. Wirbel … joa, könnte passen. Blurble sorgt für Wirbel im Gehirn. Und die guten Ideen plätschern auch eher, als dass sie geschossen kommen. Aber laminares Ablösungsfließen … ähm, ja. Keine Ahnung.
Schonmal vorab: Ich werde hier jetzt nicht alle Regeln im Detail erklären. Wenn sie euch interessieren, dann könnt ihr sie euch hier anschauen … ähm. Nee, könnt ihr nicht. Aber hierkönnt ihr die Anleitung für Pädagogen anschauen. Ääääähm… Naja… In den Pädagogen-Regeln findet ihr noch andere Möglichkeiten, wie ihr Blurble spielen könnt. Da ist die Zielgruppe allerdings ein bisschen jünger.
Ich erzähl einfach mal kurz, worum´s in der unpädagogischen Variante geht.
Ab geht´s.
Eigentlich ist es schnell erklärt, worum´s bei Blurble geht. Eine von den 250 Karten wird aufgedeckt und dann muss man so schnell wie es geht ein Wort nennen, das mit dem gleichen Buchstaben anfängt. Dabei dürfen keine Eigennamen, keine Abkürzungen und keine fremdsprachigen Worte genannt werden. Und keine Worte, die bereits in der Partie genannt wurden.
Normalerweise wird in Duellen gespielt – das heißt der Blurbler deckt eine Karte auf und er und sein linker Nachbar beginnen das Duell. Der Gewinner bekommt die Karte und darf das nächste Duell beginnen. Das kann sowohl der alte Blurbler sein, der dann die Chance hat, reihum ein Duell nach dem nächsten auszuführen, oder aber es ist eben der andere Spieler.
Wann das Spielende eintritt, könnt ihr innerhalb der Gruppe selbst bestimmen: Ihr könnt nach Zeit spielen, ihr könnt spielen, bis eine bestimmte Anzahl an Karten von einem Spieler gesammelt wurden … Oder ihr legt nicht alle Karten in die Tischmitte, sondern nur eine bestimmte Anzahl, die dann weggespielt wird. So oder so gilt: Derjenige, der die meisten Karten am Ende hat gewinnt.
Aber es gibt auch noch eine Variante, in der man seine Handkarten loswerden muss. Dabei starten alle mit gleich vielen Karten und mit jedem gewonnenen Duell darf man eine Karte abgeben. Verliert man als Blurbler da Duell, bekommt man eine Strafkarte.
Anders.
Um die ganze Sache dann nach einigen Partien noch etwas schwieriger zu gestalten, kann man die Vorgaben für die erlaubten Worte noch etwas enger schnüren: Jedes Wort muss aus einer bestimmten Anzahl an Silben bestehen. Oder: Wenn ein Eisbär ausliegt, muss man ein Wort mit D oder F nennen, aber keines mit E. Und dann gibt´s noch andere Möglichkeiten, um das Hirn noch ein bisschen mehr zu strapazieren. In den Spielregeln finden sich dafür einige Möglichkeiten, aber natürlich kann man hier auch selbst kreativ werden.
So kann es in einer Runde nur um Adjektive gehen, in der nächsten nur um Verben und in einer anderen darum, dass jedes Wort aus genau 5 Buchstaben oder 3 Silben bestehen muss. In solchen Momenten merkt man dann doch schnell, wie eingeschränkt unser Hirn manchmal ist, wenn es darum geht, so schnell es eben geht ein Wort zu benennen. Oder ist es dann doch unsere Zunge, die Probleme macht? Wahrscheinlich ist es das Zusammenspiel zwischen Hirn & Zunge.
Witzig
Blurble hat bei uns am Spieletisch auf jeden Fall für einige lustige Momente gesorgt. Auch hier ist es, ähnlich wie bei Wortblitz mini, immer wieder spannend zu sehen, was für einen Blödsinn man manchmal ausspricht. Da sind Worte bei, die man im Leben vorher noch nicht gehört hat und auch in keinem Lexikon dieser Welt finden wird.
Blurble war auch zu Gast bei einem Familienspieletag hier bei uns um die Ecke. Und es hat sich bewiesen: Für Nicht-ganz-so-häufig-Spieler ist Blurble nicht nur lustig, sondern auch eine ganz schöne Herausforderung. Ich glaube, wenn man schon häufiger Dodelido, Wortblitz oder Kakerlakensalat auf dem Tisch hatte, trainiert man einen bestimmten Nerv, der einem gerade bei so Spielen wie Blurble dann weiterhilft.
Blurble ist sicherlich nichts für Vielspieler, die wert auf Strategie und hohen Anspruch legen. Aber für alle die, die einen Icebreaker suchen, ihr Hirn ein bisschen anschmeissen wollen und gut im Worte finden sind, kann Blurble auf jeden Fall was taugen.
Pädagogen, hier lang!
Ich muss sagen, dass ich es ganz cool finde, dass HCM Kinzel das Spiel auch noch aus pädagogischer Sicht belichtet. Mal davon abgesehen, dass manche Varianten davon wirklich eher für die kleineren Spielkinder sind (wie z.B. das Buchstabieren des Gegenstands, der auf der Karte abgebildet ist). Aber klar: Man kann die 250 Karten natürlich auch als Story-Cards nutzen, einige aufdecken und dann eine Geschichte erzählen, in der alle Dinge vorkommen.
Generell bin ich ja der Meinung, dass Brettspiele in vielen Fällen wirklich gut als pädagogisches Lernmittel genutzt werden können. Und, dass das Ganze echt unterschätzt wird. Natürlich kann man das hier nicht pauschal für alle Spiele sagen … Aber gerade viele kooperative Spiele eignen sich total gut für sowas. Aber auch Spiele wie Agricola können da so einiges leisten. Aber egal, ich schweife ab. Es geht ja nicht um Pädagogik, sondern um Blurble!