Wolle Rubine kaufen?
Herzlich Willkommen auf dem Basar von Istanbul!
Diese Spieleschachtel trägt das Pegasus Logo und ist die Würfelvariante zum Brettspiel Istanbul. Der Autor ist Rüdiger Dorn und der hat schon einige Spiele auf dem Markt, deren Namen ihr – zumindest teilweise – kennen werdet.
Istanbul das Würfelspiel ist geeignet für 2-4 Spieler ab 8 Jahren und dauert 20-40 Minuten.
Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an Pegasus Spiele, die uns das Spiel als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
Um was geht´s?
Wir sind alle gemeinsam auf dem Basar von Istanbul und wollen Rubine kaufen.
Möglichst schnell – also schneller als die anderen. Denn je eher wir sie kaufen, desto günstiger sind sie. Und nur der, der am Ende die meisten Rubine sein Eigen nennt, der kann auch gewinnen und den Siegertitel mit nach Hause nehmen.
Und derjenige, der als erstes 6 bzw. 5 Rubine (abhängig von der Spielerzahl) läutet damit das Spielende ein.
Natürlich kommt man nicht einfach so an die Rubine. Ressourcen und Lira müssen erwürfelt und so gesammelt werden. Mit Hilfe der Ressourcen kann man auch an Basarkarten kommen, die einem einen einmaligen Bonus verschaffen. Oder aber man besorgt sich mit Hilfe seiner Würfelergebnisse und Ressourcen Moscheekarten, die einem einen dauerhaften Vorteil verschaffen.
Vom Prinzip her stehen jedem Spieler 5 Würfel zur Verfügung, die er immer in seinem Zug würfeln darf. Das sind seine Gehilfen, die auf den Markt geschickt werden, um dort entsprechend der Ergebnisse Aktionen auszuführen. (Man kann aber über die Moscheen mehr Würfel erhalten.)
Und wenn man dann genug Kohle oder Ressourcen in Form von Plättchen gesammelt hat und auch ein bisschen Würfelglück hat, das einem dazu verhilft, die gewünschten Ressourcen auch als Würfelsymbol zur Verfügung zu haben, kann man auf den Markt losgehen und dort Rubine kaufen.
Bezahlen kann man die Rubine entweder mit Lira oder eben mit den unterschiedlichen Ressourcen. Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Stände, an denen man richtig gut shoppen kann.
Die offiziellen Regeln könnt ihr euch übrigens hier anschauen.
Und wann geht der Rückflug?
Ja, was soll ich sagen …
Istanbul das Würfelspiel hat mich nicht so wirklich umgehauen. Ich finde es aber meistens auch schwierig, komplexere Brettspiele in Würfelspiele umzubasteln, sodass sie noch richtig gut und rund funktionieren. Das ist für mich ein bisschen so wie mit Filmen, die auf Büchern basieren. Das muss echt knallen.
In unseren Spielrunden waren die meisten Partien irgendwie ganz schön unausgewogen. Zu Zweit war es ein wahres Rennen und die Partien waren ruckzuck und manchmal auch enttäuschenderweise echt flott vorbei. Gen Ende ging´s dann manchmal einfach sehr schnell.
Natürlich kommt das Würfelglück zum Tragen, darüber müssen wir ja gar nicht sprechen. Aber wer hier Würfelpech hat, der hat echt generell Pech. Denn wenn die Würfel ungünstig fallen, dann kommt man irgendwie nicht wirklich voran. Ja, man kann Kristalle erwürfeln
und über Moscheeplättchen erhalten, die es einem erlauben, nochmal zu würfeln. Aber irgendwann sind auch die alle. Und dann muss man aus dem vor sich liegenden Übel wählen, welche Würfel man für seine beiden ausschlaggebenden Aktionen einsetzen will.
Gerade die Moscheeplättchen bringen einem echt ne Menge. Aber auch nur dann, wenn gerade, wenn man am Zug ist, das ausliegt, das man auch haben will (und dann braucht man ja auch noch die entsprechenden Ressourcen, um sie zu bezahlen).
Irgendwie scheinen die meiner Meinung nach untereinander auch schon irgendwie ein bisschen unausgewogen. Gerade diejenigen, die einen neuen Würfel oder Kohle bringen sind ganz schön heiß begehrt und schnell weg. Die Moscheeplättchen, die einem Extralira beim Nehmen von Ressourcen liefern, wollte irgendwie nie jemand wirklich haben und wenn sie doch jemand hatte, waren sie irgendwie nicht wirklich hilfreich. Warum? Weil wie von Geisterhand nicht mehr die gewünschten Symbole auf den Würfeln erschienen! ?
Wettrennen
Für mich ist Istanbul das Würfelspiel kein Handelsspiel, in dem ich geschickt meine Ressourcen planen muss, sondern viel mehr ein Wettrennen, bei dem ich mich auf Holzklötze verlassen muss.
Ich sollte auf jeden Fall zusehen, dass ich schnellstmöglich an Rubine komme – wie auch immer ich das anstelle: Ich kann mich breit aufstellen und viele verschiedene Zahlungsmittel sammeln oder mich auf einen bestimmten Teil konzentrieren.
Wenn ich es erstmal geschafft habe, mir einen Vorsprung in Form von Rubinen zu erarbeiten, dann wird es für meine(n) Gegner schon eher schwierig, noch aufzuholen. Gerade im Spiel zu 2.
Da kann es durchaus schonmal sein, dass das Spiel recht flott entschieden zu sein scheint. Wir hatten es häufig, dass manche Spieler zum Beispiel das Geld einfach haben links liegen lassen und sich dafür auf bestimmte Ressourcen gestürzt haben. Diese Taktik kann durchaus funktionieren (und hat ihnen auch zum Sieg verholfen). Aber das Geld wurde von ihnen wirklich gar nicht angefasst – so könnte man also auch eine Partie in kleinerer Runde unter Ausschluss des Geldes spielen und es würde trotzdem funktionieren. Schade, so doch gerade Geld eine zentrale Rolle auf dem Basar spielt. Man muss ja nicht immer tauschen, man darf auch mal einkaufen. Mit Münzen bezahlen und so.
Hübsch & schnell
Was ich jedoch sagen möchte, ist, dass ich das Spiel wirklich hübsch finde. Die Illustrationen gefallen mir gut und sind thematisch echt passend und auch die Basartafel sieht toll aus. Die Rubine und Kristalle glitzern und auch das restliche Spielmaterial ist hochwertig.
Auch muss man sagen, dass der Einstieg ins Spiel ein recht einfacher ist, da die Regeln nicht sonderlich komplex sind. Und die Tatsache, dass man aus dem, was einem geboten wird, die besten 2 Möglichkeiten als Aktionen heraussuchen muss, überfordert auch die wenigsten, wie ich behaupten würde. Daher ein Spiel, das auch am Gelegenheitsspielertisch einen guten Platz finden dürfte. Ich denke eh, dass ich mit meiner Meinung über Istanbul Das Würfelspiel eher alleine da stehe und vermute, dass viele Menschen dieses Spiel lieben. Das will ich ihnen auch nicht absprechen. Auch in meinen Spielrunden waren SpielerInnen dabei, die durchaus noch ein Ründchen drangehangen hätten.
Aber für mich hält sich der Wiederspielreiz in Grenzen – und er sank auch von Partie zu Partie.