Hallo, geht’s hier nach Masmorra?
Manchmal, wenn mir langweilig ist, dann ziehe ich meine Abenteurerausrüstung an, gehe aus dem Haus und suche mir einen Dungeon. Denn dort warten nicht nur wertvolle Schätze, die ich mir in die Tasche stopfen möchte, sondern auch Monster, die ich zermatschen kann. Macht ihr das nicht auch in eurer Freizeit? Großartig. Scheiß auf Shoppen gehen!
Wenn ihr Masmorra zu Hause habt, dann könnt ihr das sogar machen, ohne das Haus zu verlassen. Im Jogger! Geil?
An dieser Stelle direkt einmal ein herzliches Dankeschön an Asmodee, die uns dieses Spiel als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
Also, was ist dieses Massmora?
Jeder von uns ist bei Masmorra ein Held, der in den Dungeon hinabsteigt, um dort möglichst viel Kohle zu machen, Monster zu zerhauen und auch die anderen Mitspieler zu ärgern. Allerdings hängt Letzteres davon ab, in welchem Modus gespielt wird. Denn bei Masmorra können wir uns aussuchen, ob wir miteinander oder gegeneinander spielen wollen. Dafür gibt es dann auch unterschiedliches Spielmaterial, obwohl das Grundgerüst des Spiels gleich bleibt:
Wir entdecken langsam den Dungeon, indem wir die einzelnen Räume peu à peu erkunden. In diesen Räumen warten allerdings nicht nur Goldmünzen und Schätze auf uns, sondern auch oberfiese Monster, die uns nicht so gern dort unten zu Besuch haben. Wir sind ja quasi in deren Wohnzimmer eingestiegen, ohne, dass wir eine Einladung dazu hatten.
Mithilfe von Würfeln entscheidet sich jede Runde auf´s Neue, welche Aktionen einem zur Verfügung stehen. Die Würfelsymbole geben wir dann quasi aus, um die verschiedenen Aktionen auszuführen. Aber natürlich ist jeder von uns ein Unikat, weswegen jeder auch eine besondere Spezialfähigkeit hat, die hin und wieder den eigenen Arsch retten kann. Aber nicht nur das, nein, es gibt auch besondere Karten, die Aktionen außerhalb der Würfel ermöglichen. Durch sie kann es passieren, dass uns weitere Würfelsymbole zur Verfügung stehen, die wir gar nicht gewürfelt haben, und trotzdem als Aktion nutzen dürfen, oder aber, dass wir unsere Mitspieler ärgern können, wenn wir in kompetitiven Modus spielen, oder andere, mehr oder weniger interessante Dinge.
In der Schachtel und im Herzen
In der Schachtel von Masmorra finden wir auch einige niedliche Miniaturen, obwohl ich sagen muss, dass ich, wenn ich „Cool Mini Or Not“ lese, schon etwas mehr erwartet hätte. Jaja, so ist das, wenn man verwöhnt ist, ich weiß, ich weiß … 😉 Aber die Miniaturen, die es im Spiel gibt, die sind wirklich niedlich. Im Allgemeinen gefällt mir das Design des Spielmaterials gut, ich mag den Comic-Stil. Allerdings sieht das Spiel in meinen Augen schöner aus, als das Spielerlebnis im Endeeffekt ist. Ja, es ist witzig, seine Mitspieler im kompetitiven Modus zu ärgern. Ja, man freut sich, wenn man es schafft, die Monster im Dungeon niederzumähen. Ja das Spielmaterial sieht „niedlich“ aus. In den ersten Runden waren die Gemeinheiten, die man den anderen Mithelden zukommen lassen kann, auch schon witzig und gemein, aber das war irgendwie schnell abgenutzt.
Schade.
Aber irgendwie hat das alles nicht für viel mehr als „nett“ gereicht und nach einigen Partien wurde es auch noch ein bisschen weniger als „nett“ und führte dazu, dass ich mich gelangweilt fühlte. Und das, obwohl so viele Möglichkeiten in der Schachtel sind, um das Spiel abwechslungsreich zu gestalten. Kein Dungeon wird so aussehen, wie der aus der letzten Partie, man kann mit- und gegeneinander spielen, episch oder nicht episch …
Masmorra – Dungeons von Arcadia ist übrigens eines der zahlreichen Spiele aus der Arcadia-Reihe. Da gibt’s jede Menge verschiedene Schachteln, die alle auch die gleiche, liebevolle Gestaltung wie dieses Spiel hier genossen haben. Allerdings muss ich zugeben, dass ich leider nicht angefixt bin, herauszufinden, was in den anderen Schachteln steckt.
Das Spiel hier hat übrigens auch eine Geschichte, die folgendermaßen lautet: „Unter den Straßen der prächtigen Stadt Arcadia, versteckt vor den Augen ihrer Bewohner, liegt Masmorra. Während des letzten großen Angriffs auf die Stadt eroberte der schreckliche Magier Malaphyas den Dungeon im Sturm und gestaltete ihn zu seinem persönlichen Schreckenskabinett um. In Masmorra: Dungeons von Arcadia übernimmt jeder Spieler einen tapferen Helden, mit dem er den gefährlichen Dungeon unter der Stadt Arcadia erkundet, um Monster zu bekämpfen und Schätze zu heben. Ob jeder gegen jeden, als epische Schlacht oder gemeinsam im Team, Masmorra kann auf verschiedene Weisen gespielt werden. Und immer ist es an den Helden, Arcadia abermals aus den Fängen einer großen Bedrohung zu befreien!“
Meiner Meinung nach bekommt man davon nicht viel mit – und es spielt auch keine große Rolle, ob wir Arcadia retten wollen oder ob wir uns einfach gegenseitig einen auf die Mütze geben wollen. Und: Unter der Erde kriegt keiner von uns mit, ob wir uns unter Arcadia befinden oder unter Rumeln-Kaldenhausen. Natürlich gehört die Geschichte dazu, um das Spiel in das Arcadia-Universum einzubetten, aber für mich war sie in diesem Fall hier überflüssig. *Schultern zuck*