Ab nach Indien!
Wusstet ihr eigentlich, dass 1,2 Milliarden Menschen in Indien leben? Wahnsinn, oder? Und Indien ist ja auch für seine Tempel bekannt, die man an jeder Ecke finden kann. Und in Mosale – das ist eine Stadt in Indien – da gibt es Zwillingstempel von 1200. Aber nicht nur das! Auch in Naga Raja von Hurrican gibt es Zwillingstempel. Einen für dich und einen für dich. Denn bei Naga Raja handelt es sich um ein reines Zwei-Personen-Spiel. Und für jeden steht ein Tempel bereit, in dem es angeblich Schätze geben soll. Aber – wie es sich für solche Abenteuergeschichten gehört – es gibt auch Flüche. Und wer zu gierig ist, der geht ohne Schatz, aber mit nem Fluch anne Hacken wieder aus dem Tempel.
Mein Tempel, dein Tempel
Natürlich sind die Tempel noch nicht für uns vorbereitet. Wir müssen uns einen Weg durch sie suchen und wir wissen nur, dass an den Rändern des Tempels Schätze liegen … Naja, und eben Flüche. Aber wir wissen selbst noch nicht, was wo liegt. Wir wissen nur: Wir brauchen VIELE Punkte um zu gewinnen. Und es warten 3 Flüche – die bringen sehr viele Punkte – und einige Schätze auf uns. Wenn wir jedoch zu gierig sind und den dritten Fluch finden, dann … BÄÄÄM! Sterben wir!
Wie finden wir den richtigen Weg?
Es wird über mehrere Runden gespielt und in jeder Runde wird ein Tempelwegteil versteigert.
- Wir spielen Karten aus unserer Hand, die das gleiche Symbol aufgedruckt haben. Die geben in Summe dann die Schicksalsstäbe (das sind diese Würfelstäbe) an, die wir werfen dürfen. Das Problem daran: Die Karten haben neben der Angabe der Anzahl der Schicksalsstäbe auch noch eine besondere Aktion, die ich aktivieren KÖNNTE. Aber ich darf immer nur eine Hälfte von einer Karte nutzen, danach wird sie abgelegt.
- Alle Stäbe, die mir dadurch zur Verfügung stehen, darf ich jetzt würfeln. Für jeden Naga, diese Linien auf den Stäben, darf eine meiner Handkarten aktiviert werden – ich kann also ihre Funktion nutzen. Danach wird sie abgelegt. Das wiederum kann auch nochmal Einfluss auf die Anzahl der Punkte, Stäbe und Ergebnisse meines Gegners haben. Ich muss also gut nachdenken, was ich tue. Derjenige, der nach diesem sogenannten „Duell“ auf seinen Stäben mehr Punkte hat, als der andere, der gewinnt das Tempelteil und darf es in seinem Tempel anbauen. Der andere geht leer aus und hat dann wohl Karten vergeudet … 😉
Dann beginnt eine neue Runde und so erarbeitet man sich langsam den Weg durch seinen Tempel. Hat man einen durchgehenden Weg von einem Eingang zu einem Schatz gelegt, kann man ihn aufdecken. Wird der Weg unterbrochen, wird der jeweilige Schatz wieder umgedreht. Der erste, der entweder 9 Tempelfelder eingebaut oder 25 Punkte oder 3 Flüche aufgedeckt hat, beendet das Spiel. 1 Mal mit seinem Sieg (25 Punkte), einmal gewinnt dann der mit den meisten Punkten (wird beim 9 Plättchen dann ausgelöst) und einmal eben mit seiner Niederlage (Flüche).
Die gesamten Regeln könnt ihr euch auf der Website von Asmodee anschauen, denen wir an dieser Stelle auch recht herzlich danken wollen, da sie uns Naga Raja als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
Die Handkarten
Natürlich ist es nicht damit getan, ein bisschen zu bieten, auf Würfelglück zu hoffen … oder sagt man hier Stäbchenglück?! Naja, wie auch immer. Es ist viel mehr und Naga Raja stellt einen echt vor einige Herausforderungen.
- Welche Karten möchte ich benutzen, um die Anzahl der Schicksalsstäbe zu bestimmen, die ich benutzen darf? Die haben alle immerhin auch ziemlich gute Aktionen, von denen ich an anderer Stelle vielleicht profitieren könnte!? Und: Ich hab so wenig Karten. Immer zu wenig!!
- Bei der Auswahl der Karten und der Stäbe sollte ich auch darüber nachdenken, wie wichtig mit das Tempelteil wirklich ist. BRAUCHE ich das so, wie Frauen das 100. Paar Schuhe brauchen oder BRAUCHE ich das wirklich, so wie ich neue Spiele brauche?
- Sind das wirklich Aktionen, die ich ungenutzt abwerfen möchte!?
- Wie kann ich meinen Mitspieler bestmöglich ärgern? Möchte ich das überhaupt?
Fragen über Fragen, die man sich hier auf dem Weg durch den Tempel stellt. Ich kann auf jeden Fall behaupten: Ich liebe ärgern. Und ich hasse es sehr, geärgert zu werden. Aber da kommt man – gerade in einem Zweierspiel – einfach nicht drumherum, wenn man selbst große Fresse hat.
Für mich trifft hier wieder eine tolle Mischung aus Glück und Strategie aufeinander, die Naga Raja zu einem spannenden Spiel für 2 Personen macht. Der Einstieg ist nicht schwer, das Ding ist in einer halben Stunde durch und trotzdem muss man seine grauen Zellen anstrengen, damit man im Endeffekt derjenige ist, der am Ende lebendig und mit den meisten Siegpunkten aus der ganzen Sache hervorgeht.