To War!

Frittenrezensionen Kartenspiele
6

Gute Fritte

Auf in die Schlacht!

To War! steht im Zeichen von Minimalismus. Hierbei handelt es sich um ein reines 2-Personen-Kartenspiel, in dem nur einige Karten vorhanden sind und das auch in Sachen Design eher schlicht auftritt. Und damit soll man Kriege führen? Ja, genau! Das soll man.

Wir danken Board Game Circus herzlich für das Rezensionsexemplar!

Worum es geht

Na, darum, den anderen platt zu machen. So einfach ist das! Naja, nicht wirklich. To War! ist definitiv nicht einfach. Was es aber ist: Schlicht, kurzweilig und knackig. Wie das ganze funktioniert ist schnell erklärt: Jeder hat eine eigene Truppe die aus bestimmten Einheiten besteht. Sie haben Verteidigungs- und Angriffswerte und können sich in verschiedene Richtungen bewegen. Insgesamt gibt es 4 verschiedene Armeen: Die Nordischen, die Westlichen, die Fernöstlichen und die Südlichen. Vom Prinzip her sind sie alle gleich aufgebaut, nur, dass sie unterschiedliche Werte haben.

Zu Beginn der Partie wird ein Raster ausgelegt – meine Einheiten und die meines Gegners stellen sich quasi gegenüber an der Linie auf. Dann gehts los. Ich bringe eine neue Einheit ins Spiel und bewege sie in Form der Karte gem. ihrer Möglichkeiten. Anfangs landet sie auf einer meiner anderen Einheiten , die dadurch dann auch wieder aktiviert wird und sich bewegen kann. Das Ganze geht dann so lange, bis einer meiner Kämpfer auf einen Gegner trifft. Stärke und Verteidigung werden verglichen. War ich stärker, stirbt der andere und ich kann seinen Platz einnehmen. War ich schwächer, ist das ein schlecht geplanter Zug gewesen und ich verlasse das Kampffeld.

Das Ganze geht immer abwechselnd hin und her und zwar so lange, bis entweder keine Einheiten mehr nachgezogen werden können (denn man wird immer mit frischen Einheiten vom Stapel versorgt) oder einer es geschafft hat, auf der anderen Seite des Schlachtfeldes anzukommen – dann hat er sofort gewonnen. Andernfalls gewinnt derjenige, der noch die meisten Truppen auf dem Feld hat.

Vor der ersten Partie schwebte ein Fragezeichen über meinem Kopf: „Ich soll jetzt hier Karten hinlegen, die dann verschieben und den anderen fertig machen. Das soll alles sein?“ Naja, okay, dann wollen wir mal. Und schnell wurde mir klar: Aaaah, okay. Das ist das Problem. Denn ich kann nicht einfach irgendwen losschicken, der zuhauen soll. Da ich quasi Kettenreaktionen auslöse durch die Bewegungen meiner Truppen, muss ich sehr wohl planen, wer wohin geht, wer wie stark ist, welche alternativen Wege es gibt und wer im Endeffekt wen angreifen soll. Mit den eigenen Einheiten sollte man nämlich schon schonend umgehen, so man das Ziel hat, als Sieger aus dem Spiel hervorzugehen. 😉 Einmal gehauen kommen sie nämlich nicht wieder. Die Armen.

Im Grundspiel ist es so, dass man immer die oberste Karte seines Stapels aufdeckt und dann diese Einheit in den Kampf schickt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, das ganze etwas strategischer zu gestalten: Dann zieht man immer auf 3 Karten auf und wählt eine der Handkarten aus, die man dann ausspielt. Diese Variante gefällt mir auf jeden Fall um einiges besser, als die „Grundvariante“, weil man einfach mehr Auswahlmöglichkeiten hat und besser planen kann. Ich würde auf jeden Fall auch empfehlen, direkt mit dieser Variante zu starten, weil es – so war es in meinen Spielrunden – direkt auch ein bisschen mehr Spielspaß bringt.

Wie es aussieht

Die Schachtel ist bunt – an den Seiten sind bunte Karten abgebildet, die den Eindruck erwecken, dass es in der Schachtel selbst ebenso bunt zugeht. Weit gefehlt! Das, was an den Karten bunt ist, sind ihre Rückseiten. Und auf den Vorderseiten die Symbole und einige wenige Details. Ansonsten sind schwarz und weiß diejenigen Farben, die wir finden. Gerade weiß ist natürlich eine gute Wahl für so ein Spiel, weil man da die Blutspritzer, die so im Kampf entstehen, besser sieht. 😉

Auf den Karten finden wir unterschiedliche Krieger, manche auf Pferden, manche zu Fuß mit merkwürdigen Masken, wiederum andere haben einen Tierkopf – und es gibt sogar einen, der einen Einhornkopf hat! Wie cool ist das denn?! Ich muss zugeben, dass die Illustrationen nicht so 100%ig mein Fall sind. Ich mag ja quietschbunt und niedlich mit Kulleraugen und so. Also das, was To War! definitiv nicht hat. Ich muss immer an Kunst denken, wenn ich mir die Karten anschaue. Bestimmt kann man bei einem Glas Rotwein da sitzen und die Charaktere der einzelnen Kämpfer analysieren – welche Probleme sie haben, weil sie einen Wolfskopf tragen oder aus welcher Kultur die Masken stammen, die einige anhaben. Da ich eher so der Typ Pommes und Bier bin, wird so was bei mir nicht passieren. Ich habe aber schon einige Stimmen gehört, die die Zeichnungen toll fanden. So gehen die Geschmäcker eben auseinander.

Lecker

  • Ganz schön tricky, seine Einheiten sinnvoll loszuschicken
  • Man wird immer wieder überrascht, was mit so wenig Material möglich ist
  • Die Runden sind irgendwie immer anders

Pfui

  • Die Illus sind nicht so meins
  • Ein bisschen mehr Action hätte mir gut gefallen - Ereignisse, Aktionen, Spezialfähigkeiten?
  • Bitte nicht mit Langzeitdenkern spielen, es sei denn, man ist selbst einer!

Fazit

Kaddy zieht ihren Säbel!

  "To War! ist ein klassisches, taktisches Spiel, das Menschen, die gern Onitama, Schach oder so etwas spielen, auf jeden Fall mögen werden. Hier muss jeder Zug gut geplant sein. Mir fehlt ein bisschen Action - vielleicht in Form von Ereignissen oder irgendwie sowas. Aber ich bin auch schlecht in Onitama und Schach spiel ich auch nicht. ;-) Trotzdem finde ich To War! cool, weil es echt schnell gespielt ist, weil man wirklich nachdenken muss und weil gezeigt wird, dass man mit wenig Material trotzdem ein abwechslungsreiches Spiel erschaffen kann."
6

Gute Fritte