Bienvenue à Paris, mais c´est Top Secret!
Ja ja, Paris. Die Stadt der Liebe. Naja oder auch die Stadt der Agenten. So zumindest ist es bei Top Secret. Wir befinden uns bei Top Secret nämlich in Paris und wir haben alle die gleiche Aufgabe: Wir wollen unseren Partner finden, was sicherlich nicht auf romantische Art und Weise gemeint ist, und uns mit ihm oder ihr an einem der besonderen Pariser Ort treffen.
Allerdings stehen uns dafür weder Worte noch große Gesten zur Verfügung. Das einzige, was wir tun dürfen, ist, unserem Partner durch Zwinkern mitzuteilen, dass er oder sie unser Partner ist. Unser Partner wiederum teilt uns dann durch einen geschickten Blick mit an welchem Ort wir uns treffen. So einfach ist das.
Haha. Einfach, sagt sie.
Nein, das ist nicht einfach. Das ist überhaupt nicht einfach! Vom Prinzip her ist es hier bei Top Secret so: auf dem Tisch stehen vier Orte aus Pappe, die man möglichst weit weg voneinander aufstellen sollte. Jeder Spieler hält geheim eine Ortskarte und eine Agentenkarte auf der Hand. Die Agentenkarte zeigt einem, wer sein Partner ist und denjenigen muss man selbst anzwinkern. Und der Partner sollte im besten Fall auch hingucken und das Gezwinkere mitbekommen. Der nämlich hat ja auch eine Ortskarte auf der Hand und sie zeigt den Ort, an dem sich der Angezwinkerte mit dem Zwinkernden treffen möchte. Er muss also mit einem dezenten Blick auf den Ort schauen, um den es geht und der, der ihn anfangs angezwinkert hatte, sollte diesen Blick sehen und deuten können.
Aber das ist noch nicht alles, was man bei Top Secret zu tun hat. Man muss auch noch gut auf alle anderen achten und sie beim Zwinkern erwischen. Das bringt nämlich Punkte, und bringt die anderen auf die Palme. Glaubt mir – die eigenen Zwinkerkünste sind meistens nicht so “Top Secret”, wie man selbst meint. 😉
Top, Sigrid!
Alle Spieler spielen hier bei Top Secret gleichzeitig. Es gibt also keine wirklichen Runden, keinen aktiven Spieler oder ähnliches. Allerdings gibt es noch eine kleine Besonderheit: Ein kleiner Koffer wird immer im Kreis herum gereicht. Und immer dann, wenn man selbst den Koffer vor sich stehen hat, dann darf man auch seine Aufgabe erfüllen. Dann kann offengelegt werden, wer der eigene Partner ist und wo er sich mit einem treffen möchte. Wichtig ist dabei, dass man nicht verwechselt, mit wem man sich wo trifft: habe ich den Koffer, dann nenne ich meinen Partner, also den, den ich auf der Hand und angezwinkert habe, laut. Außerdem sage ich, wo ich mich mit ihm treffe. Das ist dann der Ort, den er mir gezeigt hat.
Ist das, was ich gesagt habe, richtig, darf ich meine Agentenkarte von der Hand als Siegpunkt ablegen und mein Partner darf seine Ortskarte als Punkt vor sich ablegen. Dann zieht jeder eine entsprechende neue Karte nach. So geht es so lange weiter, bis einer keine Karten mehr ziehen könnte. Derjenige, der dann die meisten Punkte in Form von Karten vor sich liegen hat, gewinnt das Spiel.
Wovon lebt Top Secret?
Top Secret ist ein Spiel, in dem wir viel kommunizieren möchten, es aber vorsichtig tun müssen, damit wir nicht erwischt werden. Auf der anderen Seite möchten wir unsere Augen überall haben, um möglichst viele andere dabei zu erwischen, wie sie ihren Partnern geheime Mitteilungen übermitteln. Das sorgt nicht nur für Paranoia am Spieltisch, sondern auch für Gelächter. Besonders lustig ist es, wenn man den Koffer vor sich stehen hat und voller Inbrunst offen legt, dass man sich mit Partner A in der Metro trifft … um dann von ihm dann nicht mehr als ein Stirnrunzeln und einen etwas erschrockenen Blick zu ernten. “Aber ich hab doch auf´s Café geguckt!” “Nein, hast du nicht, du hast auf die Metro geguckt!” Das ist definitiv etwas, was bei uns recht häufig passiert ist und sorgt für Gehässigkeit und Schadenfreude. Und Verzweiflung. Auch wenn sich die Partner irgendwann gefunden hatten, hieß das noch lange nicht, dass sie sich auch am gleichen Ort treffen würden. So wartete Partner A brav an der Metro, während Partner B einen gemütlichen Kaffee im Café an der Ecke trank. Ja, dumm gelaufen.
Ich für meinen Teil kann behaupten, dass ich in diesem Spiel nicht sonderlich gut bin. Es gab nicht nur eine Runde, in der ich niemanden beim Zwinkern erwischt habe und oft genug fingen meine Wimpern gerade erst an, nach unten zu Zwinkern, da wurde ich schon erwischt. Trotzdem hatten wir wirklich viel Spaß – also, auch ich 😉 – und haben sehr viel gelacht.
Allerdings sollte man zu Beginn des Spiels schon darauf achten, dass man die Sitzordnung so ausrichtet, dass jeder jeden sehen kann, ohne, dass einer den Kopf verdrehen muss. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es einen wahnsinnig machen kann, wenn der eigene Partner ums Verrecken nicht zu einem guckt, weil er dafür ungünstig sitzt. 😉