Pinguine auf Wohnungssuche
Wer kennt sie nicht, die niedlichen Tiercartoons von Uli Stein, der auch mehr als Schweine, Katzen und Hunde rausgebracht hat. Aber hier haben wir es mit Pinguinen zu tun. Diese sind nämlich auf der Suche nach einer gemütlichen 2,5-Zimmer Scholle, mit Küche und Bad und Stellplatz für’s Auto. Sollte gegen Ende des Spiels der Wohnungsmarkt ausgiebig zur Verfügung stehen, so macht das nichts, da die Pinguine die Punkte bringen. Sollte jedoch Schollenmangel herrschen, gibt’s Minuspunkte.
Den Reim gesucht
Ich habe vor ein paar Tagen über Volle Wolle berichtet. Und es ist kein Zufall, dass heute Volle Scholle (HIER gibt es die Regeln) dran ist. Spiele neigen hier und da sehr gerne kleine Reime im Titel einzubauen, oder kleine versteckte rhetorische Kniffs in Regeln zu verstecken, die ein kleines Schmunzeln herbringen können, oder die Augen rollen lassen. Und während es bei Volle Wolle, ganz klar, um Schafe ging, muss es bei Volle Scholle um Pinguine gehen. Klar, es könnten auch Einbären sein, aber damit sind wir ökopolitisch wieder ganz nah am Zahn der Zeit. Sei es drum.
Wir haben es hier mit einem ganz einfachen Bietspiel zu tun. Reihum werden Gebote überboten, oder es wird gepasst. Wer das höchste Gebot machte, bekommt die ausliegenden Schollen. Zu blöd für die, die gleich alles reinpfeffern, um die Schollen zu bekommen, denn das Nachziehen von Karten ist auf 2 begrenzt; und man will ja in Runde 2, 3, etc. ja auch noch was abgrasen, oder?
Hier der Kniff des Spiels. Was nützen Schollen, wenn man keine Pinguine hat? Diese kann man nämlich nur sichern, wenn man nicht als Gewinner einer Bietrunde hinausgeht. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn schnell wird unklar, was man einst sicherte, denn gesicherte Karten (Schollen und Pinguine) können nicht noch mal angeschaut werden.
Alter Hut im neuen (Pinguin)Gewand?
Das Prinzip kennt man aus 100 Spielen, und man fragt sich, wozu braucht man Volle Scholle? Vielleicht wegen der niedlichen Zeichnungen von Uli Stein? Ich muss euch enttäuschen. Ganze 5 Pinguine hat er dem Spiel gezeichnet, wenn man mal die Rückseite nicht mitrechnet. Also das kann der Grund nicht sein? Gibt’s noch einen anderen? Hm, leider nicht. Volle Scholle bleibt leider nur ne olle Scholle, denn zu bekannt ist das Prinzip, und der Kniff, dass Nichtgebotgewinner Pinguine sichern können, macht den Braten nicht fett genug.
Nun, wenn ihr euch amüsieren wollt, und unbedingt dies mit Karten machen möchtet, empfehle ich euch die 11. Folge der Gruselhörspielreihe Geister-Shocker, die „Karten des Blutes“ heißt. Eine echt coole Folge, die ein bisschen an Evil Dead erinnert, ihr wisst schon, diese tanzenden Teufel, ne … ;o) Sehr gut. Gesprochen, spannend und geschlachtet wird da auch.
Das hat zwar rein gar nichts mit Volle Scholle zu tun, aber was soll ich sonst schreiben???