Ab an die Schiffe!
Es ist gar nicht so lange her, da habe ich euch von Imhotep erzählt, dem „Schleicherspiel“. Wieso ich das so nenne? Weil ich drum herum geschlichen bin, obwohl es ein großartiges Spiel ist, das ich nun erst kennen- und lieb haben gelernt habe.
Auf der Spielemesse in Essen im letzten Jahr hat Kosmos das passende 2-Spieler-Spiel zu Imhotep herausgebracht, nämlich Imhotep – Das Duell. Und wie ich es auch schon in dem anderen Artikel angekündigt habe: Ich wollte sehr gern auch in das Duell hineinschnuppern, um herauszufinden, ob es mir genauso gut gefällt, wie die große Schachtel.
Mein Flehen wurde erhört und Kosmos hat mir freundlicherweise auch Das Duell als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Viiieeelen lieben Dank an dieser Stelle schon einmal!
Und? Magst du die kleine Schwester genauso wie den großen Bruder?
Ich bin Einzelkind. Ich mag grundsätzlich weder Brüder noch Schwestern. Aber ich will hier noch nicht zu viel verraten. 😉
Ihr solltet auf jeden Fall erstmal einen Blick auf den Bericht zum „originären“ Imhotep werfen, falls ihr das Spiel noch nicht kennt. Wenn ihr das große Spiel schon zu Hause habt und nun überlegt, ob das kleine vielleicht noch einen Platz daneben finden soll, dann seid ihr hier richtig und solltet auf jeden Fall auchweiterlesen.
… oder zum Fazit springen und meine ganze Arbeit bis dahin ignorieren. Ja, mach ruhig! Scroll nach unten!!
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Okay, du hast dich nicht getraut. Richtig so. Schließlich möchte ich dir ja auch im Detail erklären, was ich am Duell mag und was ich am Duell nicht mag.
Grundsätzliches
Einer von euch ist beim Duell Nofretete und der andere ist Echnaton. Die beiden waren übrigens damals mal ein recht bekanntes Pärchen. 😉 Jeder von euch möchte am Ende des Spiels die besten Bauwerke errichtet und die meisten Punkte abgesahnt haben. Da geht´s also mit den Ellenbogen durch die Gegend und immer nach vorn – bzw. oben, wenn man es auch architektonischer Sicht betrachten möchte.
Aber … ist es nicht eigentlich in einer guten Ehe so, dass man gemeinsam an einem Bauwerk arbeitet, damit man zusammen etwas erschafft … ? Naja, das war bestimmt in der Antike anders. Denn hier arbeiten Nofretetetete und Echnaton gegeneinander und ihr werdet euch sicherlich auch des Öfteren mal gegenseitig ärgern. Und zwar richitg. Was ich ja niemals (!) tun würde – meinen Ehemann ärgern … also … bitte. 😉
Kern
Das Herzstück vom Imhotep Duell ist ein 3 x 3 Felder qroßer Plan, auf den wir unsere Figuren platzieren. Auch gibt es verschiedene Plättchen mit Bauwerksteilen und anderen Dingen, die wir auch aus dem großen Spiel kennen. Die werden mit den Schiffen, die wir auch schon kennen, zum Tableau gefahren und können dann dort abgeladen werden. Auch hier gibt es eine feste Reihenfolge, wer welches Plättchen bekommt – was wiederum vom Standort der eigenen Figur abhängt.
Die so eingesammelten Plättchen legt man bei sich an den Bauwerken an (jeder hat ja eigene) und bekommt darüber Punkte am Ende des Spiels. Es kann wieder an Pyramiden gebaut werden, ein Obelisk will errichtet werden und auch Tempel und die Grabkammer sind wieder da. Nur, dass jeder nun sein eigenes Süppchen kocht bzw. jeder seine eigenen Bauwerke hat. (Zur Erinnerung: Im Grundspiel haben alle an einem Bauwerk .. nein, mehreren Bauwerken, aber gemeinsam jeweils an einem jeder Art gearbeitet). Die Schiffe werden nach dem Abladen, solang noch möglich, wieder aufgefüllt und von Neuem beginnt die Rangelei um die besten Plätze auf dem Tableau.
Tun können wir, in Form von Aktionen, folgende Dinge: eine eigene Figur auf dem 3 x 3-Tableau platzieren, ein Boot entladen (also: Plättchen verteilen) oder ein Aktionsplättchen spielen (die blauen, die wir in Form von Karten auch aus dem großen Imhotep kennen).
Tic Tac Toe
Durch das 3 x 3-Tableau fühlt es sich ein bisschen an, wie Tic Tac The spielen. Wieso? Mit jeder Spielfigur, die ich platziere, muss ich genau überlegen, welche Option die für mich beste und wahrscheinlichste ist, von der ich profitieren kann? „Wenn ich meine Figur da hinstelle, dann kann mein Mitspieler dieses Boot dort entladen und ich hab gar nichts davon, obwohl da ein Stück Pyramide drauf liegt, das ich wirklich gern hätte. Aber wenn ich hierhin gehe, dann kann ich gleich vielleicht das Boot da hier entladen.“ So oder so ähnlich geht´s in den Köpfen ab, wenn man sich dazu entscheidet, mit seiner Aktion eine eigene Spielfigur zu platzieren. Knifflig ist es vor allem, weil die Standorte der Figuren sich immer auf 2 Boote beziehen könnten.
Die Figur rechts oben kann entweder den letzten Stein vom Boot links oben bekommen, wenn dort eines abgeräumt wird, oder aber den letzten Stein vom Boot rechts unten, wenn das drankommt. Dann muss man eben sehr gut überlegen, welche Plättchen dem Gegner was bringen und welche eher für ihn uninteressant sind, um schlussendlich eine Entscheidung zu treffen.
Aber ich kann mich nicht entscheiden!
Dann hilft es nichts: Anstatt eine Person auszusenden wird ein Boot ausgeleert. Aber welches nur?! Wenn ich das Boot dort vorn leere, dann bekomme ich das und das Plättchen, aber mein Gegner bekommt das, was ich ihm eigentlich nicht überlassen möchte, weil das für ihn eine Punkteflut bedeutet. Aber wenn ich das Boot hier entlade, dann bekomme ich ein Plättchen, das ich eigentlich gar nicht so super gern haben möchte ….
Aaaaaah!!
Wenn auch das nichts ist: Spiel halt ein blaues Plättchen!
Ach, du hast keine …
Dann beiß in den sauren Apfel und beweg dich oder ein Boot. Und heul leise.
(Tja, der Ton auffe Baustelle ist halt nicht heititei.)