Platz da, ich hab ’ne Ziege im Gepäck!
Wisst ihr noch? Hier haben wir euch das erste Mal von den Adventure Games berichtet.
Also… HIER …
Und nun gibt es seit dem Herbst den inzwischen dritten Teil aus der Reihe: Die Vulkaninsel.
Worum´s geht?
Wir sind wissbegierige und engagierte Studenten und müssen gemeinsam auf die Vulkaninsel. Irgendwelche Schmuggler treiben da ihr Unwesen … und natürlich können wir unsere Nasen aus diesen Dingen nicht raushalten und gehen mal auf die Suche nach vielen Dingen, die da so laufen. Merkwürdige Dinge!
Ein Dank geht an Kosmos, die uns das Spiel als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben!
Prinzipien
Dieses Spiel unterscheidet sich nicht großartig von den vorhergehenden – nur, dass wir hier 4 Kapitel à 75 Minuten spielen. Nach jedem Kapitel kann man eine Pause einlegen und es irgendwann anders fortsetzen. Oder man entdeckt die Story in einem Stück, wenn man genug Zeit hat.
Und genau darum geht’s! Die Geschichte entdecken. Im Laufe der Partie lassen wir uns über die App Geschichten erzählen, wir erkunden Stück für Stück die Orte in der Geschichte und lernen Menschen kennen. Wir sammeln Infos, erfüllen Aufgaben und erkunden Karten. Was genau uns erwartet, das wissen wir meistens selbst noch gar nicht. Langsam aber sicher entfaltet sich die Geschichte vor uns und wir erfahren, was abgeht. Wir kommen an Orte, wo wir Zahlen finden und die können wir mit Gegenständen kombinieren oder erkunden, in dem wir die entsprechenden Zahlen in der App eingeben, oder eben im Heft nachlesen.
Ich weiß gar nicht genau, wie ich anfangen soll, denn … hui, die Vulkaninsel war ein ganz schöner Kampf … Die Monochrome AG und das Verlies haben mir beide gut gefallen. Ich bin also voller Enthusiasmus an die Vulkaninsel gegangen. Ich fang mal vorn an …
Kapitel 1
Das erste Kapitel war okay. Allerdings haben wir danach auch eine Pause eingelegt und ein anderes Mal weitergespielt, weil wir nicht richtig in die Geschichte reingekommen sind. Und wir dachten, dass es an uns liegen würde und deswegen wollten wir das lieber wann anders weiterführen. Aber es war noch ganz okay.
Kapitel 2 und Kapitel 3
Die beiden Kapitel haben wir dann nacheinander am gleichen Abend gespielt. Und wir haben mit Freude festgestellt: Dass Kapitel 1 nicht funktionierte, lag gar nicht an uns! Kapitel 2 und 3 waren noch viel schlimmer! An vielen Stellen funktioniert die App zwar in ihrer Vorlesefunktion, nur leider kann man die Texte nicht parallel mitlesen. Grundsätzlich kein Thema, schließlich kann man ja auch im Abenteuerheft nachschauen und nachlesen. Aber: Ich finde, wenn man eine App zur Verfügung steht, dann sollte sie auch einigermaßen gut funktionieren. Zu den fehlenden Inhalten kam dann auch noch ein Fehler in der App und im Heft, der dem dazugehörigen Hinweis wiedersprochen hat. Das hat uns eine gute Stunde gekostet, herauszufinden, was genau es gerade ist, dass uns nicht weitermachen lässt. Das war schon sehr ätzend und an der Stelle wollten wir schon aufhören und gar nicht weiterspielen. Ich kann so viel verraten: Wir haben etwas anderes gefunden als das, was wir hätten finden müssen und was wir auch gebraucht hätten, um weiterzugehen.
In Kapitel 3 war es dann sogar noch so, dass wir das Gefühl hatten, dass wir uns das (nicht sonderlich gut gelungene) Staffelfinale einer Serie anschauen, in der zu viel Inhalt übrig ist, sodass man es einfach kurzer Hand komprimiert in eine letzte Folge gestopft hat. Das war wirklich nicht schön. Viele Sachen schienen an den Haaren herangezogen, bei denen man das Gefühl bekommen könnte, dass man noch Erlebnisse zum Stopfen gesucht hat. Einzelne Szenen sind mir im Kopf geblieben, die ich ganz cool fand, aber eben nur wenige einzelne.
Noch ein Aufreger unsererseits: Es gab etwas, das wir nicht besaßen. Das hatte zur Folge, dass ab dem Zeitpunkt, ab dem wir es hätten haben können, die App immer sagte: Wenn ihr XY habt, lest hier weiter. Sonst tut das.
Immer und immer wieder.
Es ist so nervig.
ZUR HÖLLE WIR HABEN ES NICHT!! HÖR AUF DAS ZU SAGEN!!
Neben diesen Sachen gab es auch bereits schon Fehler, die seitens Kosmos bekanntgegeben wurden. Es gibt auch die passenden Korrekturen im Internet. Ich verlinke euch das mal …
Nach Kapitel 3 haben wir den Kram dann wieder weggepackt und den Abschluss auf ein anderes Mal verschoben. Ich kann euch verraten: Richtig große Lust auf das letzte Kapitel hatten wir nicht ….
Das Ende
Dann war es soweit! Ein Abend unter der Woche war frei und wir dachten: Lass es uns zu Ende bringen. Ich hatte ja immer noch bis zum letzten Moment die Hoffnung, dass das Ende so geil ist, dass es ALLES raus reißt. Und zuerst hat uns der Beginn des vierten Kapitels auch ganz okay gefallen – und dann kamen Fehler, fehlende Texte in der App und zu viele zusammengepresste Inhalte … Und dann war es vorbei.
Ganz ehrlich? Das war nicht schön. Also das ganze Spiel, nicht das 4. Kapitel an sich. Gar nicht schön. Es war eine vollgestopfte, überfüllte und unrealistische Story … ab einem gewissen Punkt hat es sich angefühlt, als würden wir einfach nur Zahlen ins Tablet tippern. „Bei XYZ gibts keine Infos? Naja, dann schauen wir halt hier.“ Spannungsbogen? Nein, danke. Eher der Langeweilebogen.
Fassen wir mal zusammen, was mich gestört … nein, genervt hat:
- Man kommt über die App nicht an gewisse Gegenstände, die man aber zwingend braucht. Schaut man im Heft nach und in der Hilfe, kommt man sehr wohl daran.
- In der App sind oft die Texte nicht vorhanden zum Nachlesen. Manche hören mitten im Satz auf. Manche beginnen mit: „Wenn ihr das und das habt, lest weiter bei 0815, ansonsten lest hier weiter.“ Und danach steht in der App gar nix mehr. Sprich: Wenn ich nicht genau zugehört habe, wenn zu viele Zahlen auf einmal aufgezählt werden oder sonst was, dann muss ich entweder nochmal alles von vorne anhören oder doch im Heft nachlesen. Das ist allerdings irgendwie ja nicht Sinn der Sache.
- Die Orte sind so an den Haaren herbeigezogen, dass es wirkt, als hätte man eine ganze Menge Ideen in zu wenig Platz stecken wollen.
- Der Bayrisch-Akzent ist vielleicht am Anfang noch witzig, wird dann aber auch bald unwitzig und eher anstrengend. (keine Sorge, das ist nur in einem bestimmten Teil so und nicht überall)
- Diese Geschichte ist ebenfalls eher … naja. äh. Nee.
- Es gibt Stellen in dem Spiel, die man erstmal nicht versteht. Später kriegt man eine Ahnung, was das soll. Und trotzdem ist es irgendwie total überflüssig.
- Die Erwartungen waren ganz schön hoch, nachdem mir die ersten beiden Adventure Games gut gefallen haben – die Vulkaninsel hat mit Bravour abgeloost! Glückwunsch! Nein danke!
Leute, daher meine klare Empfehlung: Wenn ihr ein Adventure Game spielen wollt, dann besorgt euch bitte die Monochrome AG oder das Verlies, aber bitte lasst das hier im Laden stehen.