Eine verrückte Reise auf einem verrückten Kontinent.
Kaddy: Ach, Funfairist ….The 7th Continent liegt hier in meinem Schrank und der Bericht dazu steht noch aus. Der hätte sicherlich auch schon etwas eher kommen können, aber ich hab kämpfen wollen. Für das Spiel. Für den Spielspaß auf dem 7. Kontinent. Daher hab ich noch mit mir gehadert und gespielt. Aber leider werden die Zeit und die immer wiederkehrenden Versuche, das Spiel doch zu mögen, nicht mit Erfolg gekrönt. Nun verrate ich schon relativ früh, was ich von The 7th Continent halte, aber man muss ja auch mal ein bisschen unkonventionell beginnen, nicht wahr?
Das Spiel ist eigentlich nicht sonderlich schwer, die Regeln sind an sich nicht übermäßig komplex. In der Schachtel steckt auch „Das Lied des Kristalls“, eine Erweiterung mit 40 neuen Karten und einem neuen Fluch.
Hier kommt ihr zum englischen Regelheft, falls ihr mal einen Blick reinwerfen möchtet.
Voohoooorrfreude
Ich habe mich sehr gefreut, als klar war, dass wir ein Exemplar von The 7th Continent für die Rezension bekommen würden (vielen Dank an dieser Stelle, liebes Pegasus-Team!). Ich bin ja grooooßer Fan von Spielen, die Geschichten erzählen, mich da einsaugen und einfach nicht mehr loslassen. Ich mag das Erkunden und auch das Gefühl, an mancher Stelle was zu verpassen, wenn ich Entscheidungen treffe. Also war mir eigentlich klar: The 7th Continent und ich … Lovecraft trifft Jules Verne … GEIL!Weitere Erlebnisse
Doch bevor ich weiter aufzähle, was mir nicht gefällt, und womit ich manch Spielbremse erlebt habe, komme ich doch mal zu meinen Erlebnissen: Ich muss schon sagen, auf der erzählerischen Ebene ist The 7th Continent echt atmosphärisch. Ich kann mir richtig vorstellen, wie wir uns durch die Büsche schlagen, so manch Steilklippe erklimmen, und ich habe schon so etwas wie Spannung erlebt, wenn wir manch verlassenen Tempel erkunden, wo wir vielleicht aus Missgeschick manch Dinge taten oder befreiten, die uns später zum Verhängnis wurden. Das muss ich sagen mag ich am Kontinenten-Kartenspiel sehr: Teilweise haben manch Erlebnisse Auswirkungen auf unser weiteres Tun, da wir Karten freispielen, die im Stapel eingemischt werden oder später uns wieder ereilen. Hier muss ich sagen: Puh, was eine Redaktionsarbeit hier drin steckt. Wahnsinn. Hier müssen hunderte Stunden gespielt worden sein, um so ein fein abgestimmtes Werk zu erschaffen. Bisher sind wir auf keine „Einbahnstraße“ gestoßen, was ich echt toll finde. Also: Geschichte erzählen kann dieser Kontinent.
Kaddy: Ja, und dann kam das Spiel endlich bei mir an. Ich hatte ja schon mitbekommen, dass Funfairist nicht so super begeistert von dem war, was er auf dem 7. Kontinent erlebt hat, aber davon lasse ich mich nicht beeinflussen. Denn es kommt durchaus mal vor, dass unsere Meinungen bei Spielen ziemlich weit auseinander gehen. Also hätte das auch hier so sein können.Ja, da funktioniert natürlich und spielmechanisch spricht da auch nix gegen, finde ich. Aber – und jetzt mal Budder bei die Fische: dieses „Ende“ hab ich mehr als nur einmal ignoriert, weil ich keine Lust hatte, wieder von vorn anzufangen, sondern weil ich irgendwann auch mal ein Erfolgserlebnis haben wollte. Wenigstens eine kleines. Nur miniklein. Der Frust (und zwischendurch sogar Desinteresse ob des weiteren Erkunden) war zeitweise schon unser ständiger Begleiter …
Wie war das bei euch?
Funfairist: Das unterschreibe ich sofort! Auch bei uns war Frust recht oft gegeben. Aber vielleicht nicht so stark, wie bei euch. Bei uns war eher nach ein paar Stunden, wie oben schon geschrieben, Langeweile am Tisch vorhanden. Und auch manches Kopfschütteln. Ja, denn so thematisch und erzählerisch sich The 7th Continent zeigt, so mussten wir doch hier und da echt mit dem Kopf schütteln. Mit den Nebelwanderungen habe ich ja schon manch Unverständnis geschrieben. Aber wo ich echt den Kopf geschüttelt habe, ist manch Kombinationen von Gegenständen gewesen, die wir durchgeführt haben. „Moment, ich verbinde mein Sparten mit meinem Floß, um diesen Vogel zu fangen …“ Häh??? Was mache ich da? Schmeiße ich das Schiff jetzt gegen das Hähnchen, um es plätten zu können? Ne, so manch Kombination habe ich einfach nicht verstanden, und hier hätte ich mir etwas anderes gewünscht. Für mich fühlte es sich an, als sei MacGyver mit in der Truppe, der aus Schilf, Spaten und Tonkrug gar Wundersames zimmern konnte.
							
Funfairist sagt: