Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Ein langes Wochenende

Ich könnte jetzt ja anfangen mit „Hallo liebe Freunde der analogen Unterhaltung bla bla bla“. Mache ich aber nicht, stattdessen sage ich: Tach! Hallo! Und grüß euch! Wir, das heißt, Kaddy und ich, waren jetzt mal 4 Tage in der Bundeshauptstadt Berlin, und haben da mal die Pöppel geschubst. Mehr noch, einige Würfel wurden auch geschoben, die eine oder andere Karte wurde geflippt, und recht zahlenreich haben wir so manches Brett beschwert. Allem obenauf haben wir auch unseren Händen viel zu tun gegeben, indem wir sie ordentlich zum Klatschen einluden. Was wir wirklich alles gemacht haben, das verrät euch unser exklusiver und wirklich ausführlicher Bericht zur Berlin Brettspiel Con 2017 und unsere Erlebnisse zur Preisverleihung des grauen und des roten Pöppels (Kennerspiel und Spiel des Jahres) 2017. Kommt und folgt unserem Bericht der letzten Tage.

Berlin, wir kommen

Am Freitag war es soweit. Kaddy und ich sollten uns auf den Weg machen der Bundeshauptstadt einen Besuch abzustatten. Während Kaddy im Auto die Mukke voll aufdrehte und nach Herzenslust Ärzte-Lieder gröhlen konnte, war ich leider nicht in der Lage mein Zugabteil dergleichen zusammenzuschreien. Ich war in so einem „Psssst“-Wagon, weshalb ich die Lauthalsplärmusik erst gar nicht einpackte, und sogar nur stilles Wasser in meine Flasche lies. Na ja, ganz so „psssst“ war es dann doch nicht im Abteil. Da wurde telefoniert, mit Pads spielerisch rumgedudelts, Menschen jeglichen Alters die Showbühne geboten sich irgendwie mitzuteilen … 2 ältere Damen unterhielten sich zum Beispiel über raue Füße und „über so ein komisches Jucken hier am Ellenbogen“, 2 Kinder direkt zwei Reihen vor mir zankten ohne Pause, und irgendwo diagonal in der Ferne schnarchte ein Typ, was sich anhörte wie die erste Praktikantenstunde beim Schleimabsaugen beim HNO-Arzt. Lecker, dachte ich mir, da schmeckt mein Veggiesandwich aber mal so richtig. Zum Glück hatte ich mir auf den mp3-Player nicht nur die Schweigeminute gepackt, weil „pssst“-Wagon und so, nein, mit den Drei Fragezeichen im Ohr machte ich mich auf nach Rocky Beach, äh, nach Berlin.

In Berlin angekommen trafen Kaddy und ich erst einmal beim Hostel zusammen. Auffallend heiter kreischten sich die Fritten an und klapsten sich gegenseitig auf den Po – eine typische Ruhrpottbegrüßung eben. Den Blicken der Rezeption konnten wir entnehmen: Kaddy und ich, wir sind TrendsetterInnen! #saubi! Der Start war gelungen – jetzt konnte es nur noch so gut bleiben.

„Ob Du ein Hostel kennst hab ich Dich gefragt!“

Mitten in Kreuzberg haben wir ein echt nettes und auch sehr günstiges Hostel gebucht, was uns bis Montag ein zu Hause bieten sollte. Und wir haben extra hier ein Zimmerchen gemietet, damit die faulen Fritten nicht lange latschen müssen. Latschen wohin? Nun, das werde ich euch erst gleich verraten. Jetzt labere ich erst einmal alles zum Freitag zusammen, der nix, aber auch gar nix mit spielen und Spiele zu tun hat. Also, wenn Du ein kompletter Voll-Ludi-Nerd bist, dann scroll weiter runter. Beim nächsten Abschnitt mit Überschrift geht´s für Dich weiter.

Kaddy und ich hatten uns vorgenommen, dass wir den Freitag, den Ankommtag, nichts mit Spielen zu tun haben wollten. Ja, auch das gibt es. Das Leben ist nicht nur Brett und Pöppel, sagen wir ganz gerne mal. Da muss auch mal ne Schaufel Fritten zwischenpassen. Gedacht – getan.
Da Kaddy derzeit ein Veganexperiment absolviert (ich habe damit ja gar keine Probleme), wollten wir zwei erst einmal etwas Veganes zu Essen finden. Nun, das war nicht schwierig. Im gentrifizierten Kreuzberg sollte das unsere geringste Sorge werden. So machten wir uns auf das kleine und eigene Kreuzberg etwas genauer zu durchtapern.
Schon nach wenigen Fußtapsen konnten wir vegan schmausen, wie Gott*in in Gemüseländ. Bei Mustafas´s Gemüse Kebab standen sich die Leute die FlipFlops krumm, und der eine oder andere Vegantempel war auch recht gut besucht. Im Vegetarischen Metzger (unsere Witze vom Vegetarier-Metzger lasse ich jetzt mal an dieser Stelle) fanden wir Frittenglück ohne allerlei Tiergeschmadder dran. Dazu ein glutenfreies Bierchen, ach, was war der Start ein Schöner.
Abschließend gab es noch einen schönen und gemütlichen Spaziergang durch das belebte Kreuzberg. War ja klar, die Sonne schien, es war Freitag, da taperten so vielerlei Mensch durch die Straßen. Unsere Kaffees mit Haferschaum ließen zwar die Phantasie nach aufgeschäumtes Bullensperma aufkommen, schmeckte aber im antizipierten Vergleich mega.

So erfüllte uns der komplette Tag bis in den Abend eine gemütliche und echt schöne Stimmung, die wir bis ins Hostel wieder zurücknahmen. Das echt günstige Bier des Hauses ließen wir im eigenen Schlund verschwinden und chillten dabei gemütlich im Innenhof des netten Hostels. Der Start war echt super. Toll. So könnte es weitergehen. Und es sollte so weitergehen …

… außer bei Kaddy, die hatte nämlich nicht schlafen können, weil in der Nacht im Innenhof ne Party startete, bei der alle teilnehmenden Italiener in Richtung unseres Zimmer gröhlten. Ich hab, wie es sich für den besten Freund so gehört, gepennt.

Spieltag 1 und 2: Samstag und Sonntag

Kaddy und ich waren nicht umsonst nach Berlin gefahren, um dort das Wochenende vom 15. – 16.07.2017 in der Hauptstadt zu verplempern. Nein, wir hatten einen guten Grund. Zwei gute Gründe. Eigentlich waren es drei. Der erste Grund war Hunter, der zweite war Cron und der dritte Grund war: Die Berlin Brettspiel Con 2017! Zum dritten Mal veranstalteten die beiden bekannten Vloggerkollegen aus Berlin ein fettes Event vor dem Termin, der bei fast allen Spielebegeisterten so bekannt ist, wie die Spiel in Essen: Die Verleihung des Preises zum Kennerspiel und Spiel des Jahres.

Hunter und Cron hatten für ihre dritte Con das Kühlhaus Berlin in der Luckenwalder Straße gebucht, und damit eine saugeile Location für verspieltes Treiben gefunden. Auf insgesamt vier Ebenen und mit einem Aufgebot von über 30 Verlagen ist das schon ein fettes Ding, was die beiden ins Kühlhaus gelegt haben. Für uns war klar: Da sind wir dabei! DAS wird prima!

Etage 0

So machten wir uns auf den Weg zum Kühlhaus um 9 in der Früh, und sahen schon auf dem Weg das eine oder andere bekannte Gesicht. Wir hatten schon im Vorfeld mitbekommen, dass bekannte Blogger*innen und weitere Interessierte ebenfalls zur BBC (so werde ich mal die Berlin Brettspiel Con abkürzen) kommen würden. So winkte man sich heftig zu, kam schon vor dem Eingang in Kontakt und baute Gespräche auf. Toll. Ein „fast wie Essen“-Gefühl kam an diesem Tag schon auf. Wir wussten noch nicht, dass dieses Gefühl den ganzen Tag (und den nächsten) so bleiben würde.

Nachdem man die kleine Rampe / Treppe, am Kaffee-Tresen und FastFood-Wagen vorbei, auf zum Eingang ging, wurde man gestempelt und in einer sehr abgeranzten aber äußerst sympathischen Atmosphäre begrüßt. Toll! Wir fanden die Location mal so richtig geilo, und freuten uns schon beim Eintreten zur BBC wie kleine Enten am Badetag.

Im Erdgeschoss sah man auch gleich bekannte Gesichter und erkannte schnell die Spiele und Verlage der Aussteller wieder.

Hier mal eine Auflistung der Verlage und der Spiele im Erdgeschoss:

Gleich zur Rechten konnte man die Ravensburger Ecke sehen. Spiele wie Wettlauf nach El DoradoWerwölfe MorgenGrauen, Crazy Race, Paku Paku, und viele weitere warteten auf den Tischen, um gespielt zu werden.

Gleich nebenan war die Game Factory vertreten, an deren Tische sich tummple!, Sleeping Queens, Verfuxt! und Lift it! zeigten. Vor allem um Klask tummelten sich immer ganze Menschentrauben. Das kam wohl richtig gut an. Oder vielleicht wollten die Menschen auch nur für das Klask-Turnier üben – wir wissen es leider nicht. Klask hat uns auf jeden Fall sehr gefallen.

Der Nürnberger Spieleverlag war gleich daneben zu sehen. Wir freuten uns sehr auf bekannte Gesichter zu stoßen und angeregt zu schwatzen. Aber auch spielen konnte man satt: Qwixx, The Game, Tembo, Qwinto, twenty one … Ach, ich kann gar nicht alles aufzählen, was noch zu spielen gab.

Sehr clever und smart ging es auch ein paar Schritte weiter bei HCM Kinzel zu. Eigene Spiele des Verlages, aber auch die Brainburner, die sie im Vertrieb haben, lagen aus. Ich war gespannt auf RushHour Shift, ein 2 Personen Spiel zum Kultspiel, was man gegeneinander spielte. Leider kommt das Spiel nicht ganz an das Original heran, aber die Aufmachung ist super. Gravity Maze und Circuit Maze gab es zum anspielen. Sogar Escape The Room konnte man in Gänze bei HCM Kinzel spielen. Wir gaben darüber hinaus auch Davy Jones´ Schatztruhe einen Blick – ein süßes und schnelles Kinderkartenspiel mit einem gehörigen „push your luck“-Element.

Bei Abacusspiele wurden vor allem die beiden Spielehits Century Die Gewürztstrasse und NMBR9 gespielt. Der Erklärbär von Abacus tat uns richtig leid, da wir ihn jede freie Minute immer NMBR9 erklären sahen. Oh je …

Gegenüber von Abacusspiele gab es einen netten Sonnenschirm mit einem Gewinnspiel von ASS Altenburger, bei dem wir gleich mitgemacht haben. Und gleich dahinter konnte man Spiele von Lookout spielen. Bärenpark und weitere lagen auf den Tischen verteilt.

Hasbro hatten einige Tische in Anspruch genommen und wohl mit Pipi Party dem Niveau die passende Spülung verpasst. Ein besonderer Hingucker war Rudi Reck, bei dem man einem Plastikturner via Knopfdruck das Schaukeln beibringt. Erst nach getanem Looping muss der Augenblick abgewartet werden, bei dem man Rudi zum Springen bringt. Landet er auf den Füßen, gibt es Punkte. Alter, gar nicht so einfach den Knaben auf die Beine zu bekommen.

Als letztes im Erdgeschoss stellte Kosmos ein Sortiment vor. Wir waren ganz angefixt, als wir die Verpackungen von Das Fundament der Ewigkeit sahen. Leider war das auch schon alles. Der Spielplan konnte noch ersehen werden, aber mehr war da leider auch nicht. Auch die neuen Herbstauskopplungen von EXIT Das Spiel lagen aus. Aber auch hier schlummerte nur leere Luft in der Verpackung. Ohhhh, … Okay, dann bleibt die Vorfreude. Auch konnte man einen Einblick erhalten, was EXIT mit den Drei ??? zu tun hat. Aber leider können wir hier auch keine weiteren Neuigkeiten schreiben. Ohhhhhhh ….
Neben dem Teasern gab es aber auch eine Menge zu spielen: 5 Minute Dungeon, Game of Quotes und vieles mehr gab es zu sehen und zu spielen.

Puh, das war schon eine Menge für das Erdgeschoss. Kommen wir zur ersten Etage.

Etage 1

Im ersten Obergeschoss war immer die Hölle los. Das lag wohl auch daran, dass in der Mitte der Etage der große Flohmarkt und der Verkaufsstand zu finden war. Stets drängelten sich viele Besucher*innen um das Quartier und hielten Augen auf bei den vielen Schnäppchen. Altobelli, was war da viel los.

Aber auch Spielverlage waren vertreten, die wir sehr gerne hier auch anreißen.

Gleich zur Rechten machte Pegasus Spiele mit einem sehr großen Stand auf sich aufmerksam. Nicht nur das menschengroße Captain Sonar war ein Highlight (Kenner*innen werden dieses auf der Messe in Essen schon gesehen haben), nein, auch das vergrößerte Sheep & Thief war ein Hinguckäääähr. Dabei wurden Schafe aus dem Spiel Haste Bock verwendet, was sehr gut ankam. Candy MatchKingdominoMagic Maze und vieles mehr war auf den Tischen vertreten. Ein echtes Highlight war auf den Tischen von der Edition Spielwiese zu sehen, welche gleich mit Pegasus verschmolzen. Das echt knifflige und äußerst ansprechende Memoarrr! war ein echtes Highlight auf der BBC. Wir werden noch ausführlicher berichten über dieses echt klasse Kinderspiel, woran auch sicherlich Erwachsene ihre Freude haben werden.

Feuerland Spiele hatten einen echten Klopper dabei, und es war beinah UNMÖGLICH dort einen Platz zu bekommen. Nach Terra Mystica kommt nun das Gaia Project heraus, was sicherlich vielen Fans den Schlübbi spülen wird. Neben solchen „Kleinigkeiten“ gab es aber auch anderes schnell weggespieltes, wie Scythe und vieles mehr.

Auch der Verlag Games Up war vertreten, die ihre Spiele ausstellten und zum spielen einluden: The Arrival gab es sogar zu einem Sonderpreis.

Asmodee hatten wirklich viele Tische nebeneinander stehen gehabt und boten eine große Auswahl an Spielen. Sehr interessant fanden wir Dice Forge, bei dem Spielende ihr Würfel modifizieren können, in dem sie die Seiten aus den Würfeln entfernen können. Die Optik des Spiels ist auf jeden Fall der Hammer. Aber neben diesem tollen Spiel gab es noch viele weitere tolle Spiele, wie Yamatai, Codenames in unterschiedlichen Ausführungen, Adrenalin, und so weiter und so fort …

Die Jungs von Portal Games hatten auch so manches Schwergewicht bei. Besonders Cry Havoc war ein echter Hingucker und wurde auch sehr gerne gespielt.

Bei Huch! and friends gab es ebenfalls Tische, die immer voll waren. Lyngk aus dem GIPF Projekt haben wir uns genauso intensiv angeschaut, wie auch das echt tolle 2 Personenspiel Ta-Ke.

Viele kleine Spiele wurden bei Amigo (ICECOOL durfte selbstverständlich nicht fehlen) und auch bei Hans im Glück gespielt. Wir schauten auf die Neuheit 2017 Majesty von Marc André, was uns als Prototypen vorlag. Leider waren nicht alle Einzelheiten in der Schachtel, die das Spiel verspricht – wir sind gespannt. Bei dem Stone Age Junior Kartenspiel haben wir jedenfalls ziemlich geloost. Oh je …

Schmidt Spiele machten ihre Tische mit Citadels (Hans im Glück), Valletta (Hans im Glück), Black Dog und so weiter voll. Auch die kleinen Würfelspiele, wie Noch mal! und dergleichen lagen aus.

Die Game Doctors machten auf ihre Inlays für Spielverpackungen aufmerksam und stellten schön in Szene gesetzt so manche Spiele mit Holzinlays vor.

Etage 2

Auf der zweiten Etage gab es viele kleine Verlage und auch ziemlich viele Prototypen zu sehen. Wir hatten gar nicht Zeit und vor allem gar nicht die Chance alle Tische samt Spielideen einmal genauer zu begutachten, da manche Stühle mit Menschen zusammengewachsen waren – so schien es uns.

Der Tisch von Board & Dice war immer voll – zumindest immer dann, wenn wir da waren. Leider konnten wir nur kurze blicke auf Pocket Mars und Super Hot The Card Game erhaschen.

Fabian Zimmermann erklärte persönlich sein Spiel Tiefe Taschen aus seinem Verlag fobs. Ein wirklich sehr netter Autor, der während der BBC alle mitgebrachten Spiele loswurde. Am Sonntag war er nur noch mit einem leeren Koffer in den Händen zu sehen. Wir gratulieren.

Ein echter Hingucker bietet Seize The Bean von Quality Beast, ein Workers Placement rund um Kaffee. Klingt jetzt nicht so spannend. Wartet ab, wir werden dazu noch berichten.

Auch Hard Boiled Games war auf der BCC zu sehen, und in einem opulent geschmückten Eckchen konnte man La Cosa Nostra und die Mafiamachenschaften rund um Macht und Geld sehen.

Auch die Edition Spielwiese war oben auf der zweiten Etage anzutreffen. Dort wurden aber Prototypen vorgestellt. Sophia Wagner erklärte sogar höchst persönlich die eine oder andere Runde.

Direkt vor Kopf konnte man Spiele von Sweet Lemon Publishing2Geeks und Digidiced sehen. Wir haben hier direkt in der Mitte bei 2Geeks einen Einblick in die Erschaffung des Allerbesten Baumhauses erhalten und konnten einen Blick auf den Schatten des Throns werfen.

Gleich eine Ecke weiter zeigte Smiling Monster Games, was alles von Über“see“ (also nach Osten hin) auch interessante Spiele zu finden sind. Smiling Monster Games holen ganz gerne asiatische Spiele nach Deutschland und vertreiben einfach andere Spiele. Sei es CaboWooolf!!Jagdfieber oder auch Sirenen in Sicht – bei Smiling Monster Games hat man immer etwas anderes gefunden. Und sei es nur echt schicke Metallmünzen für den eigenen Spielebestand.

Corax Games legte Spiele aus, die so manch Mensch aus den Vorstellungen der Spiele Schmiede kennt. Kein Wunder, gehören doch die beiden einfach zusammen. Sehr begehrt und umringt war Vikings gone wild, ein aberwitziges und echt tolles Spiel um Bier und Wikinger. Super! Auch die Erweiterung zu Not Alone wurde oft nachgefragt.

Gleich nebenan erklärte Matthias Nagy das Spiel 13 Tage – Die Kubakrise 1962 (Frosted Games) das zur Spiel 2017 auf Deutsch erscheinen wird. 2 Spielende schlüpfen in die Rollen von John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow und versuchen nicht gleich in der ersten Runde den Weltkrieg auszulösen, oder doch?

Überhaupt, aber so etwas von überhaupt keinen Platz bekam man beim Schwerkraft Verlag. Nicht nur, aber wohl sehr, durch Terraforming Mars scheint der Verlag gerade in aller Munde zu sein. So waren dieses Spiel und die Erweiterung Hellas & Elysium ein Renner. Auch Klong! wurde gerne bestaunt.

Etage 3

Die dritte Etage wurde zum freien Spielbereich ausgesprochen und lud klein und groß zu wirklich unterschiedlichen Spielen ein. Währen an Spieltisch eins das Plastik-Turn-Spiel Rudi Reck gezockt wurde (#fasteinrosenberg) wurde gleich nebenan an Tisch zwei Trickerion gezockt. So unterschiedlich ging es zu auf dieser Etage.

Auch konnte man manch recht unbekanntes Spiel entdecken, was an den Tischen so auslag. Sehr überrascht war ich von dem Spiel Heldentaufe, was man über den Shop vom Meeple Circus erwerben könnte. Ein tolles und überaus schönes Spiel, was auf 2 Ebenen spielt: Oberhalb und Unterhalb. Toll, das hat mir sehr gefallen.

Weitere Hingucker waren die vielen Prototypen, die auch von ihren Entwicklern vorgestellt wurden. Die Prototypengalerie auf Etage 3 ließ Interessierte auf viele neue Spiele hoffen. Hier hattet ihr echt die Möglichkeit einen Einblick mögliche Spiele von Morgen zu schauen. Na? Habe ich euch heiß gemacht? Tja, so soll es sein. ?

Weiter wurden auch Turniere auf der Etage 3 durchgeführt: Klask, Rudi Reck (da haben wir ihn wieder (#fasteinrosenberg)), Im Schatten des Throns, Space Gadgets Dice Duel, Level 8, Noch mal!, und so weiter und so fort …

Egal, auf welcher Etage man sich befand: Spiele gab es hier zuhauf und in einer erfrischenden Unterschiedlichkeit.

Und mehr noch: Auf der BCC wurde auf der ersten Etage jeweils am Samstag und am Sonntag ein Forum eingerichtet, bei dem man interessante Vorträge und Gesprächsrunden auffinden konnte. Wie schaut das aus mit Kickstarter? Und welche Trends gibt es derzeit im Brettspiel? Nun, ihr könnt bald diese Mitschnitte auf der Internetseite von Hunter & Cron nacherleben und sichten können.

Nach dem Spiel

Spiele beginnen nicht einfach mit dem Startspielenden, und hören auch nicht auf, wenn der oder die Sieger*in feststeht. Nein, Spiele wirken auch schon vorher. Die Information über ein Spiel vorher besorgend, wie auch der Kauf des Spiels oder die Verabredung für ein Spiel sind genauso wichtige Bestandteile, wie die Regel, die Phase, die Karte und der Würfel. Und Spiele klingen nach, sie wirken, lassen in uns etwas nachleben. Nach dem Spiel bleibt viel mehr, als die Punktezahl auf der Kramerleiste. Es bleibt eine erlebte und nachklingende Veränderung unserer Selbst.

So war auch die BCC für uns ein nachklingendes Ereignis. Sei es durch die erlebten Spiele, die wir von unterschiedlichen Verlagen erfahren konnten, sei es durch die tollen Gespräche, die wir mit Besucher*innen, Blogger*innen, Autor*innen und vielen weiteren erleben durften, oder auch einfach nur, weil wir Teil dieser Veranstaltung im Kühlhaus Berlin waren.

Einen großen Dank geht an Hunter & Cron, die diese Veranstaltung auf die Beine gestellt haben. Wir hauen gerade in unsere Patschehände für euch. Und auch ein Danke an die Verlage, Erklärbär*innen und allen, die ebenfalls Teil der diesjährigen BCC waren. Danke und Händegeklatsche.

Eine private und nennenswerte Danksagung möchte ich noch ein paar besonderen Menschen aussprechen, und da schreibe ich für Kaddy, wie auch für mich selbst: Danke an die Autoren Ulrich Blum (Dir gleich doppelt-Dank), Sophia Wagner und Fabian Zimmermann, wie auch an die beiden Lars, die mit uns den Sonntag Abend so dermaßen geilo ausklingen ließen. Leute, das war #saubi mit euch. Ich würde beinah schreiben, #fasteinrosenberg oder auch #scheidenpilz. Wir fanden es einfach nur mega. Auch hier lassen wir die Handinnenflächen so kräftig in einander schlagen, bis es klatschend schallert.

Noch lange nicht zu Ende geklatscht

Wir schreiben Montag den 17. Juli 2017. Kaddy und ich haben schon früh die von der letzten Nacht angezechten Leiber von Grund auf renoviert; sprich, wir haben geduscht und so, und haben in recht schneller Zeit die Koffer gepackt. Überrascht, wie fit wir eigentlich sind, und dank viel Make Up, konnten wir unser Hostel-Zimmer verlassen mit der Fassade, wir wären ausgeschlafen. Der wachmachende Kaffee von Ökotussi hat uns dann aber doch die Tränensäcke abschwellen lassen und die Vorfreude auf das Anstehende, machte uns zu echt fitten Fritten. Heute stand nämlich nichts anderes an, als die Preisverleihung des Kennerspiels und des Spiel des Jahres 2017.
So machten wir zwei uns auf den Weg zum Kurfürstendamm zum Swissotel, denn dort sollte die Verleihung stattfinden.

Um ca. 09:20 Uhr kamen wir an und brauchten noch etwas Sauerstoff, bevor wir mit dem gläsernen Fahrstuhl in die erste Etage zur Anmeldung hochfuhren. Da wir uns im Vorfeld schon akkreditiert hatten, verlief die Anmeldung sehr reibungslos und äußerst schnell.

Schnell erblickte man auch die bekannten Gesichter der ebenfalls eingeladenen Menschen. Fast war es wie ein Blogger*innen-Treffen in Essen vor dem Tagungsraum, den der Verein zum Spiel des Jahres für den heutigen Vormittag gebucht hatte.

Schnell wurden Gespräche begonnen und fortgeführt, die man schon gestern oder auch vorgestern begonnen hat. Zwischenzeitlich wurde die Gruppe der Wartenden auch durch Sprechende der Verlage, Redakteur*innen und Autor*innen erweitert.

Nach einer kurzen Wartezeit wurde die Schar an unterschiedlichen Menschen in den Tagungsraum hineingelassen, der in blauer und roter Farbe ausgeleuchtet war. Auf der Bühne sah man schon die beiden abgedeckten Holzaufsteller: Ein Aufsteller war anthrazit abgehängt – darunter verbarg sich der Gewinner des Kennerspiels 2017. Und ein Aufsteller war ummantelt von einem roten Tuch, was den Gewinner des Spiel des Jahres 2017 unter sich trug.

Kaddy und ich dachten zwar kurz daran besser als ein Flitzer zu sein und das Tuch mal eben so runter zu reißen, besannen uns dann aber eines besseren uns tranken lieber eine Cola (Light).

Nach nur wenigen Minuten erschallte eine Stimme durch die Boxen, und in Windeseile wurde es ganz still im Raum – die Verleihung sollte JETZT starten.

Bernhard Löhlein, der nicht nur im Radio K1 moderiert, sondern auch Sprecher des Vereins Spiel des Jahres ist, begrüßte nicht nur ausführlich alle Teilnehmenden, sondern stellte auch die Jury vor.

Tom Felber, der Vorsitzende des Vereins, übernahm das zu verraten, was genau passiert, wenn die Jury tagt, und spielt, und sich berät und wieder alles über den Haufen wirft. Was ganz spannend war, so verriet er, dass selbst die Jurymitglieder nicht wissen, wer letztlich welchen Preis gewonnen hat, da die Abstimmung und Auswertung geheim abläuft.

Nach nur wenigen Minuten wurde gleich Butter bei die Fische gemacht. Es wurde ernst. Zumindest für den anthrazitfarbenen Pöppel: Die drei Spiele für den Kritikerpreis wurden per Videoclip vorgestellt.

EXIT – Das Spiel von Inka und Markus Brand (Kosmos)

Räuber der Nordsee von Shem Philips (Schwerkraft Verlag)

Terraforming Mars von Jakob Fryxelius (Schwerkraft Verlag)

Die Autoren / Redaktion wurden nach jedem Clip auf die Bühne gebeten, so dass genau für eine Frage Zeit blieb.

Um die Enthüllung wurde kein TamTam gemacht. Zu Zweit nahmen Tom Felbert und Bernhard Löhlein das anthrazitfarbene Tuch ab und enthüllten den Gewinner.

Besser die Gewinner, denn die EXIT-Spiele heimsten den Preis Kennerspiel des Jahres 2017 ein. Ein lauter Freudenschrei erhellte den Raum, und man sah, wie Markus und Inka beide aufsprangen und sich tierisch freuten. Auch Ralph Querfurt und Sandra Dochtermann (Redaktion), Silke Ruoff (Pressesprecherin) und weitere Menschen freuten sich lautstark und lagen sich in den Armen.

Im Saal wurde lauthals geklatscht und auch wir waren dermaßen gerührt und freudig, dass die Augen fast tränenerfüllt und die Haut mit Entenpelle übersäht waren.

Die Bühne füllte sich mit den Preisträger*innen und nach einer gestellten Frage und einem Blitzlichthagel von Fotografen, wurde die Bühne auch schon wieder geräumt.

Ohne viel TamTam wurde auch schon weitergemacht. Jetzt ging es dem in rot verhüllten Pöppel an den Kragen. Doch zuvor wurden die Nominierungen per Videoclip vorgestellt und wieder hatten die Autoren / Redaktion die Möglichkeit für eine Antwort auf die Bühne zu kommen.

Kingdomino von Bruno Cathala (Pegasus Spiele, Blue Orange)

Magic Maze von Kasper Lapp (Sit Down!, Pegasus Spiele)

Wettlauf nach El Dorado von Reiner Knizia (Ravensburger)

Auch hier wollten Tom Felbert und Bernhard Löhlein recht schnell zur Sache kommen, und den roten Rock runterreißen, nur leider hakte es etwas am Pöppel. Schnell war das aber behoben, und so wurde die Spannung im Saal noch höher. Der Gewinner der Auszeichnung Spiel des Jahres 2017 ging an: Kingdomino.

Genau vor uns sprang eine ganze Horde von Menschen mit roten Poloshirts auf, und fielen sich in die Arme. Fast wie eine Fußballtruppe erstürmten die Menschen die Bühne, und mit ihnen kamen eine Vielzahl an Menschen mit in den Gang, um ein perfektes Bild von den Preisträgern knipsen zu können.

Bruno Cathala, der eine Vielzahl an Spielen, auch wirklich sehr guten und äußerst schönen Spielen, bereits herausgebracht hat, kann den siegreichen Holzpöppel nun endlich sein Eigen nennen. Wir gratulieren dem Preisträger sehr.

Das gemeinsame Bild der Kennerspiel- und Spiel des Jahres-Preisträger ward der letzte Punkt auf der Bühne gewesen. Danach rauschten alle noch eine Etage höher, um über das Essen herzufallen, was dort aufgebaut war, ähhh, ich meine, um mit allen Teilnehmenden zu sprechen, Fotos zu machen, und um Glückwünsche auszusprechen und Freude zu teilen.

Die diesjährige Verleihung war wirklich eine sehr schöne und gut organisierte Veranstaltung. Wir hatten eine Menge Freude und freuen uns sehr für beide Preisträger.

Und auch allen Mitnominierten wollen wir unsere Glückwünsche aussprechen. Allein sich aus der Vielzahl an spielen soweit nach vorne „gespielt“ zu haben, bedarf echt guter Spiele. Auch für euch lassen wir die Flossen in einander sausen und klatschen in stehender Position.

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