BiberClan

Frittenrezensionen Kartenspiele
6

Gute Fritte

Biberspaßiger Biberburgenbau

„Töröööh, töröhtöröhtöröööhhhhh…“ schallt es von den Zinnen der Biberburg herab, und die kleinen Biberbeinchen klappern in den Rüstungen, wenn sie die Stufen auf und ab laufen. Nun, so könnte das Bild sein, wenn man an einen BiberClan denken würde, der in einer Biberburg auf und ab marschiert. Aber, in BiberClan, den gleichnamigen Spiel von Jörg von Rüden, aus dem Hause Amigo Spiele, lassen wir keine Biber stramm stehen, oder Schwerter schwingen. Stattdessen stapeln wir unsere kleinen Nager aufeinander, und bilden dadurch selber unsere Biberburg. Schaut mit uns auf ein nagerscharfes Kartenspiel aus dem Hause Amigo Spiele.

Biber mit Motorsägen

Ein altes Sprichwort sagt: „Küsse keine Biber! Vor allem nicht, wenn sie eine Motorsäge in den Pfoten haben.“ Doch gerade in BiberClan ist der MotorsägenBiber mit seinen 8 Punkten schon sehr begehrt. Darum kann man hier ganz gerne mal ne Ausnahme machen.

BiberClan, wer hier an das Spiel Biberbande aus dem gleichnamigen Spieleverlag denkt, ist schon recht nah an der Wahrheit, denn BiberClan ist sozusagen Teil 2 von Biberbande, auch wenn es sich anders spielt. In BiberClan bauen die Mitspielenden je eine eigene Burg auf: Die Biberburg, oder auch eine BiberClan Biberburg (Rhabarber Barbara …).

Diese Burg besteht aus 5 teils übereinander gestapelter Biber. Unser Ziel ist es die Burg zu besitzen, die die meisten Punkte besitzt. Darum sind hohe Zahlen sehr willkommen. Jedoch sind auch Drillinge oder Vierlinge sehr begehrt, da sie noch zusätzlich Punkte bringen. Punkte, besser Biber, bekommen wir durch Karten auslegen oder tauschen in die eigene Biberburg. Hier ist das Spiel BiberClan dem Vorläufer Biberbande sehr ähnlich: Auslegen, tauschen, Verwirrung stiften. So beisst sich ein Biber durch!

Auch wenn die Regeln am Anfang etwas verwirrend sind, nach einer gespielten Partie ist die Zugweise sehr verinnerlicht und klar.

Ein fixes Bibervergnügen

Seinem Vorgänger ähnelnd versucht auch BiberClan durch Verdeckung und Enthüllung, Ärger und bösem Tausch, die Stimmung am Spieletisch zu beeinflussen. Meistens in Form von Freude des aktiven Spielers, und meistens in Form von Ärger bei Beklauten. Ja ja, Freude und Ärger putzen sich hier gegenseitig die Biberzähne bei dem Spiel.

BiberClan lebt davon, dass Karten getauscht und Unruhe und Verwirrung am Spieletisch erzeugt wird. Etwas an Hütchenspiel erinnert das Kartengeschiebe – immer auf der Suche: Wo sind die fetten Punkte, oder welche Zahl benötige ich für meinen Drilling oder Vierling. Einen Fünfling hatte ich bei allen meinen Partien nicht gehabt. Aber auch das ist möglich, um das Spiel sofort zu gewinnen.

BiberClan sollte man auch so spielen, dass viele Karten die Plätze tauschen. Dadurch kommt wirklich mehr Freude ins Spiel. Sollte jede*r Spielende nur die eigene Biberburg bauen, so wird es schnell langweilig am Tisch. Unsere schönsten Runden hatten wir, wenn gemeinsam böse und gemein rumgetauscht wurde, Karten abgeworfen wurden und Pläne zunichte gemacht werden. He he he, BiberClan ist damit ein fieses Spiel, und steht seinem Vorgänger in nichts nach.

Tatsächlich würden wir aber eher zu Biberbande greifen, als zu BiberClan. Nicht, dass BiberClan schlecht wäre, ganz im Gegenteil, aber bei BiberClan sind die geschützten Karten schon ein Unding, und teilweise stoppen sie das fiese Handeln von Mitspielenden.

BiberClan spielt sich zudem (im Gegensatz zur Bande) etwas behäbiger, etwas langsamer, etwas „jeder macht sein eigenes Ding“. Biberbande zeigt sich lebendiger, tauschsüchtiger und noch böser. Zusätzlich muss man sich bei Biberbande mehr merken, als beim Clan.

Dennoch hat uns BiberClan wirklich ausgesprochen gut gefallen. Wir finden es gut, dass keine Ratten mehr zu sehen sind, sondern das Biber und Biberinnen auf den Karten zu sehen sind. Das mögen wir sehr.

Des Weiteren ist die Gestaltung so gehalten, dass man Biberbande und auch BiberClan zusammen spielen kann. Für noch mehr Negerspaß.

Lecker

  • Nettes Ärgerspiel, besonders on größeren Runden
  • Schnell gespielt
  • Zusammen mit Biberbande kombinierbar

Pfui

  • Der Memoryeffekt ist kleiner, als bei Binderbande

Fazit

Funfairist bibert zusammen

Ich gebe dem BiberClan eine echt gute Fritte. Ein schönes und auch „ärgerliches“ Familienspiel, was in größeren Runden bei uns wesentlich besser ankam, als in einer kleineren 2er oder 3er Partie. Bei der Wahl würde ich eher zu Biberbande greifen, aber sollte BiberClan auf dem Tisch liegen, dann sage ich hier nicht nein, sonder: Zubeißen! Herzlichen Dank an Amigo Spiele für das Rezensionsexemplar.
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Gute Fritte