Dreamscape

Brettspiele Frittenrezensionen
6

Gute Fritte

Hinlegen und vorher Kissen aufschütteln!

Als ich die ersten Bilder von Dreamscape gesehen habe, noch bevor ich wusste, worum es darin geht, war ich vom Artwork extrem angefixt. Wie schön ist bitte dieses Spiel?! Es sah aus wie Watte … mit Pfefferminzduft. Und dem Duft von Tannennadeln.

Das Spiel verspricht, dass wir gut einschlafen können, wenn wir bei Dreamscape nur die Scheiben auf die richtigen Plätze legen. Naja, ich höre eigentlich am liebsten Bibi Blocksberg zum Einschlafen. Mal schauen, ob Dreamscape Bibi ab sofort ersetzen kann?

Ein Dank geht auf jeden Fall schonmal an Huch!, die uns Dreamscape für die Rezension zur Verfügung gestellt haben.

Worum geht es bei Dreamscape?

Es ist eigentlich ganz einfach: jeder von uns hat ein Traumlandschaftstableau, auf dem wir unterschiedliche Traumsplitter zuerst einmal in unseren Händen sammeln. Dort ist allerdings nicht unendlich viel Platz und daher müssen die Scheiben möglichst bald in die Traumwelt gelegt werden. Das machen wir jedoch nicht einfach nur so, nein: Unsere Aufgabe ist es, die Muster von den Traumkarten auf unserem Tableau nachzubauen. Dabei können wir das Muster drehen und spiegeln wie wir möchten, jedoch muss die Anordnung der unterschiedlichen Scheiben der Anordnung der Scheiben auf der Karte entsprechen. Natürlich sprechen wir der Atmosphäre wegen nicht einfach von irgendwelchen Scheiben, sondern von Traumsplittern, die Wasser, Land, Gras oder Bäume und Steine darstellen. Sprich: wir erschaffen ein eigenes Traumland mit unterschiedlichen Landschaftsarten. Es sollte aber dazu gesagt werden: um das wirklich zu sehen, braucht es wirklich eine Menge Fantasie.
Allerdings kann ich die Traumsplitter nicht nur dafür benutzen, sie auf meinem Tableau auszulegen. Ich kann sie auch abwerfen, um ihre besondere Fähigkeit zu benutzen. Zum Beispiel kann eine grüne Scheibe so zu einem Baum werden und Bäume brauche ich auch immer mal wieder, um das Muster meiner Karte nachzubauen.

Hans, guck in die Luft!

Und dann gibt es da noch die Träumer. Ein Träumer ist eine weiße Holzfigur, die auf meinem Tableau durch die Gegend geht, und zwar immer dann, wenn ich eine weiße Scheibe abwerfe. Auch der Träumer muss auf bestimmten Karten auf einen bestimmten Platz gebracht werden, um das Muster zu erfüllen.
Wie komme ich überhaupt an diese Scheiben?
Auf dem Spielplan gibt es sechs Orte, die mit unterschiedlich vielen Traumsplittern (abhängig von der Spieleranzahl) gefüllt sind. In meinem Zug habe ich vier Aktionen, mit denen ich mich bewegen, Traumsplitter aufnehmen oder spezielle Fähigkeiten der Orte ausführen kann. Auf jedem Ort auf dem Spielplan ist auch ein Schlüsselsymbol abgebildet. Wenn ich mich dorthin bewegen möchte, und die Farbe, die unter dem Schlüssel liegt, liegt auch in der Hand auf meinem Tableau, dann darf ich diese Bewegung sogar kostenfrei machen und muss keinen Aktionspunkt dafür bezahlen. Außerdem habe ich die Möglichkeit, Spezialaktionen von bereits erledigten Traumlandschaftskarten auszuführen.
Es gibt auch noch eine Variante – die Albtraumvariante natürlich – bei der ein fieser Typ auf dem Spielfeld auf uns wartet und uns Albtraumsplitter aufs Auge drückt, wenn wir an ihm vorbeigehen. Die müssen wir auf unserer Landschaft einbauen, aber, wie ihr euch vorstellen könnt, bringen sie uns nichts Gutes.
Ich verlinke euch hier einmal die Regeln vom Verlag, falls ihr Lust habt euch noch mehr Details zu diesem Spiel durchzulesen.

Macht Dreamscape Spaß?

Mir hat Dreamscape Spaß gemacht, ja. Allerdings habe ich ein anderes Spiel erwartet, als mich im Endeeffekt in der Schachtel erwartet hat. Dreamscape ist nicht sonderlich verträumt, sondern vielmehr eher verkopft … denn ich muss knapp bemessene Entscheidungen treffen … Ich träume mich bei diesem Spiel nicht weg, sondern vielmehr versuche ich, möglichst pragmatisch zu planen, welche Aktion ich mir in dieser Runde wirklich erlauben möchte. Sind die Traumsplitter, die gerade ausliegen, wirklich interessant für mich? Soll ich sie einbauen, oder doch lieber ihre Spezialfunktion nutzen? Das Ganze hat für mich nicht viel mit Träumerei zu tun …
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich die Illustrationen in diesem Spiel einfach großartig finde. Die holen mich total ab und geben mir ein wohlig, warmes Gefühl. Nur leider passt das Design für mich nicht so gut in zum Spiel, wie ich es mir erhofft hatte … „Vorbereitung der Traumwelt – Traumsplitter sammeln – Aus den gesammelten Traumsplittern Träume erschaffen“ – so heißen die Phasen des Spiels. Die könnten aber auch „Regale auffüllen – Einkaufen gehen – Essen kochen“ heißen und es würde spielerisch nicht wirklich einen Unterschied machen … Und ob die Siegpunkte nun Schlummerpunkte oder „KG auf der Waage“ heißen ist auch gehopst wie gesprungen.
So oder so ist Dreamscape ein schönes Spiel, das man einige Male spielen sollte, um den Dreh rauszuhaben. Man muss sammeln und bauen, umbauen, umplanen und Muster erfüllen. Das ist auch schon alles.
Traum hin oder her.
Dreamscape ist ein Scheibenlege- und -puzzle-Spiel in äußerst hübschem Gewand. Kein Hyperbrainer, aber auch kein Nobrainer. Aber vor allem kein Dreamer.
Nicht mehr und nicht weniger.

Lecker

  • Boah, was für ein schönes Artwork! Das mag ich sehr - und das Material ist wirklich hochwertig.

Pfui

  • Allerdings geht es im Spiel nicht so verträumt zu, wie die Schachtel vermuten lässt. Schade

Fazit

Kaddy schiebt Scheiben

  "Dreamscape ist nicht das, was es von außen verspricht, zu sein - zumindest war das in meiner Wahrnehmung so. Ich hab mir eigentlich vorgestellt, dass in so einer Schachtel irgendwas total Verträumtes steckt. Etwas, das mich in Pastellfarben hüllt, weich und flauschig ist und durftet, wie ein frischbezogenes Bett. Das gesamte Spiel sieht auch so aus - aber was man da tut fühlt sich für mich nicht nach Träumen an. Im Gegenteil: Ich muss entscheiden, in welche Ort der Traumwelt ich mich bewege, welche Traumsplitter ich nehme, welche Karte ich auf meinem Traumlandschaftstableau nachbauen möchte ... Und ob das Träume und Traumsplitter oder Schokolade und Schokisplitter sind ... spielt irgendwie keine Rolle. Das fand ich tatsächlich etwas schade. Davon mal abgesehen, macht Dreamscape Spaß, wenn man Lust auf Entscheidungen-treffen und Bilder nachbauen in Pastell-Gewand hat. Eine Gute Fritte - aber eine schwächelnde ... "
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Gute Fritte