Märchenhafte Düsternis
Da sind sie wieder, Inka und Markus Brand. Und mit ihnen zusammen zwei neue Schachteln, die unseren Kortex aufs Neue fordern. In dem Einsteigerspiel Exit Das Spiel Der verwunschene Wald wollen wir aus eben diesen entfliehen. Aber so einfach „tapertaper“ geht das nicht. Die Märchenfiguren, die wir treffen, sind nicht sonderlich die beste Hilfe. Also, allein (oder im Team) raus aus dem Wald. Anders schaut es bei Der Friedhof der Finsternis aus, hier in diesem Level für Fortgeschrittene wollen wir nicht raus, sondern rein. Rein in die Gruft. Wir sind auf der Suche nach einem Artefakt, und diese Suche führt uns in die Tiefe zu den Toten. Uaaaahhhh… Wir berichten heute über die beiden genannten Titel der Exit Das Spiel Spiele.
Auf den Weg machen
Ich finde bei dem Spiel Exit Das Spiel – Der verwunschene Wald ist diese Reise und das „sich auf den Weg machen“ richtig zu spüren. Mich hat die Geschichte gleich von Anfang an begeistert und mitgenommen, auch wenn ich ehrlich gesagt habe etwas Wut bei dem Spiel verspürt habe.
Whaaat? Wut? Nee, gar nicht. Also ich nicht! Ich war auch von der ersten Sekunde mit an Board der MS Märchenwald und hab mich in dem Setting super wohl gefühlt. Da war es wirklich schön! Aber denk nochmal nach, Funfairist. War es wirklich Wut, was du gefühlt hast? Nicht vielleicht eine Blähung oder so?
Ja, Wut! Alter, was leben denn da für beknackte Nichtswisser im Wald? Ehrlich! Ich krieg die Tür nicht zu. In Der verwunschene Wald wird man von Typ zu Typ geschickt, nur um zu erfahren, dass niemand ne Ahnung hat. Warum heißt dieses Abenteuer nicht: Exit Das Spiel – Die verwunschene Stadtverwaltung?
Sorry, ich rege mich schon auf, und ich glaube, ich halte mal eben meine Klappe, sonst spoiler ich noch. Also, durchatmen.
Richtig, denn wer spoilert, kommt auf den Spoilerscheiterhaufen und wird verbrannt. Und die Überreste landen dann auch dem Friedhof der Grauens … äh … der Finsternis, meine ich natürlich. Dann erzähl ich einfach mal, während Funfairist sich mal wieder ein bisschen runterregulieren kann, vom Friedhof.
Der Friedhof der Finsternis ist ein Fortgeschrittenen EXIT und stellt uns – im Gegensatz zum Waldspaziergang – schon vor etwas herausforderndere (komisches Wort) Rätsel und Denksportaufgaben. Hier und da gab es – was eigentlich ungewöhnlich für uns ist – am Tisch auch mal nachdenkliche Stille. Bei einigen Rätseln musste man echt mal ein bisschen intensiver hinschauen und nachdenken, bis es KLICK gemacht hat. Ich hätte mir ja noch was mit leichenfleddernden Zombies gewünscht, aber wahrscheinlich bin ich damit die einzige. Auf. Der. Ganzen. Welt.
Wieder einmal haben es Inka und Markus Brand geschafft, mich zu überraschen und die Frage in mir entstehen zu lassen, wo das Ende der Rätselfahnenstange ist. Ich kann es nicht sehen. Es geht bis Narnia, denke ich.
Der Friedhof hat mich atmosphärisch schon ziemlich gut angesprochen … (Könnte vielleicht daran liegen, dass ich gerne Grusel- und Paranomal-Dingsbums-Videos gucken, die ganz oft auf Friedhöfen spielen. Mit Frau in weißem Gewand und so …) Aber hin und wieder musste man dann doch ordentlich kreativ werden, um an die benötigten Antworten zu kommen … Aber auch hier hat wieder mal ein wirklich gutes Spiel das Licht der Welt erblickt.
Okay, machen wir mal weiter mit einem Witz:
Fragt ein Mensch die Busfahrerin: „Können Sie mir wohl bitte sagen, wie ich am schnellsten zum Friedhof komme?“ – „Klar! Legen sie sich einfach vor meinen Bus!“
Geht jetzt wieder, Faunfairist? Hahaha … ein lustiger Verschreiber. Funfairist, natürlich. Oder soll ich noch ein paar grandiose Flachwitze auspacken?
Nein, danke. Hör bloß auf! Dann noch mal zurück zum Wald – ich habe mich beruhigt. Neben der Unwissenheit aller spielimmanenten Figuren ist die Geschichte wirklich durchweg super und ziemlich süß. Wie eine große Geschichte zeigt sich die Wald-Episode und wir laufen und rätseln und malen und machen und tun. Das ist echt schnuckelig und für ein Einsteiger-Exit Das Spiel echt super geeignet. Ich finde dieses Spiel sogar mit als einer der besten Vertretungen für Einsteigerspiele. Auch eins, was man sehr gut mit der Familie spielen kann.
Die Rätsel sind nicht zu schwer, aber auch nicht zu leicht. Ich mag es, wie wir durch das Buch geführt werden. Die Geschichte baut sich auf, und man kann sogar das Buch immer weitergeben, so dass alle Beteiligten nach und nach etwas zur Geschichte beitragen.
Ebenfalls das Material finde ich echt super. Auch wenn wir die seltsamen Teile erst später im Spiel „finden“, so sehen wir sie schon gleich zu Anfang in der Kiste. Das rote Blatt ist echt ein tolles Ding und funkelt im Sonnenlicht richtig schön. Eine wunderschöne kleine Tischdeko, die ich mag.
Spekulationen
Tja, wie geht es weiter im Exit Das Spiel Universum? Kaddy? Was meinst Du? Was erwarten wir noch? Fehlt noch etwas? Meinst Du unsere Ideen könnten hier aufgeschrieben mal von der Kosmos-Redaktion und von Inka und Markus wahrgenommen werden, um daraus weitere Exits zu formen?
Was wünschst Du Dir denn noch zu sehen, erleben, zu spielen?
mmh … Gute Frage. Inzwischen habe ich schon so viel gerätselt, dass ich unterschiedlichste Dinge gelesen, durchdacht und erlebt habe. Manche Dinge nehme ich gar nicht mehr so wirklich wahr glaube ich – wie zum Beispiel den Timer bei EXIT. Ja, der läuft, aber im Gegensatz zu früher spielt er bei mir gar nicht mehr so eine große Rolle.
Wenn ich Stress will, geh ich in einen echten Escape-Room, denn dort wird man (da bin ich mir sicher) nach 60 Minuten in einen Folterkeller gesperrt. Die Gefahr besteht nicht, wenn ich EXIT zu Hause spiele. Daher sehe ich auch gar nicht so sehr die Notwendigkeit, mich zu stressen (auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass das natürlich eigentlich ein A und O dieses Spieletyps ist). Wenn ich nämlich nicht so viel Zeitstress habe, habe ich viel mehr die Möglichkeit, mich auf Kleinigkeiten zu konzentrieren und Details zu erspähen, die ich vielleicht nicht sehe, wenn ich durchrenne. Ich kann mich über Dinge freuen und austauschen, die aufgrund des Timers eigentlich keinen Platz finden würden … Das finde ich auf der einen Seite schön – aber auf der anderen Seite fehlt mir das gehetzt werden dann doch ein bisschen … wenn ich überlege, wie die ersten EXITs von mir zerpflückt wurden und wie ich jeden einzelnen Hinweis aus denen rausgeprügelt habe, während Sekunde um Sekunde runtertickte … Ich glaub, ich fänd es cool, wenn es wirklich die NOTWENDIGKEIT des Stresses gäbe … Was, wenn man ein EXIT mal verlieren könnte? Wäre das nicht auch mal denkbar?! Wenn ich trödle, dann muss ich halt die Konsequenzen davon tragen. Fänd ich legitim.
Noch ein großes EXIT, wie die Katakomben des Grauens, fänd ich cool. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, so viel zu rätseln. Oder aber was mit Einhörnern, das fänd ich auch toll. So richtig pinkglitzergirlyunicorn-mäßig … EXIT – Das Augengeschwür oder so. ? Und dann noch was mit Blut. Irgendwas … Oh ich weiß! The Last of Us EXIT wäre geil. Oder ein Skyrim oder Assassins Creed EXIT *sabber*
Und du? Hast du da was, was dir bei EXIT fehlt?
Mich würde mal ein Box-übergreifendes Exit gefallen. Ein Exit Das Spiel Spiel, was sich erst erschließt, wenn man Box 1 bis 4 zum Beispiel zulegt. So zu sagen ein 5. Exit gratis. In jeder Box sind Teile und Rätsel und Hinweise, die erst in der Verbindung mit allen 4 Spielboxen einen Sinn ergeben. Das würde ich mir wünschen.
Auch wünsche ich mir, dass die App noch mehr eingebunden wird ins Spielgeschehen. Ich bin ja ein ganz großer Unlock!-Fan, und ich weiß, dass die App noch mehr könnte, als etwas Trala-Musik zu spielen und die Zeit zu stoppen.
Fern ab dessen: Ich bin ja ein absoluter Serienkiller-Fan, und ich mag es, wenn im Film Figuren gejagt werden. Zeitdruck spielt hier eine Rolle. Ich würde es ganz toll finden, wenn Exit Das Spiel mehr Zeitdruck und „episodenhaftes Erleben“ möglich machen würde. Warum werden wir nicht gejagt? Man könnte einen Kartenstapel haben, von dem alle 5 Minuten eine Karte aufgedeckt werden muss, die etwas an der Geschichte rüttelt, oder so. Oh ja, das wäre etwas …
Wir schweifen ab
Ich weiß noch, mein allererstes EXIT war der Pharao. Wir haben glaube ich 700 Stunden dafür gebraucht. Es war mitten in der Nacht, die Leute am Tisch sind uns langsam weggepennt, aber Tanja und ich (HUHU!) haben durchgezogen. Aber sowas von. Um halb 4 sind wir dann betrunken ins Bett gegangen – allerdings mit heldengeschwellter Brust und ohne den jeweiligen Partner, weil die am Tisch geschlummert haben … Hach ja …
Kaddy!! Wir schweifen ab. Kommen wir so langsam zum Fazit. Kaddy, was würdest Du abschließend zu den zuletzt erschienen Exit Das Spiel Abenteuern sagen?
Also: Der verwunschene Wald ist SO SO super, wirklich. Ich hab mich wirklich gefühlt, als würde ich durch den Wald marschieren. Wir hatten eine tolle Playlist im Hintergrund an und ich hatte sehr viel Freude an diesem SPIEL. Irgendwie war es so heimelig, wohlig, warm, gemütlich da. *seufz* Das war richtig schön. Und es sieht so schön aus. Und die Rätsel haben so viel Spaß gemacht.
Der Friedhof ist ja atmosphärisch gesehen mal genau das Gegenteil: Zwar herrscht auch dort Ruhe, aber ein Spaziergang über den Friedhof macht eher nicht so wohlig warme Gefühle … bei mir. Und bei euch hoffentlich auch nicht. ? Da haben mir manche Rätsel echt Kopfzerbrechen gemacht. Und ich glaube, es ist noch niemals in der Geschichte der EXITs vorgekommen, dass ich Funfairist per Telefon helfen musste, weil er in der Geschichte festgefahren war … und du? Was sagst du zu den beiden Boxen?
Ich finde den Wald richtig klasse und war von der Geschichte sehr angetan. Den verwunschenen Wald mag ich richtig gerne. Auch der Friedhof war ein tolles Spielerlebnis, wobei mich die Geschichte und auch die Rätsel nicht sonderlich abgeholt haben. Tatsächlich haben wir ein Rätsel überspringen können, was ich bei Exit Das Spiel noch nie erlebt habe. Hm, das war eher so la la. Dennoch, ein gutes Szenario, auch wenn ich manch andere Abenteuer der Reihe besser finde.