Duuu, Gunter, sag mal ...

Es ist wieder Frittenplauschzeit!

Liebe Frittenfreunde,

bestimmt habt ihr schon lange danach gehechelt, dass mal wieder ein Frittenplausch bei uns erscheint. Was sollen wir sagen? Heute ist es soweit! Wir haben einen tollen Gast, den wir euch sehr gern vorstellen möchten.

Unser heutiger Frittenplauscher ist Gunter Baars! Wie es dazu kam? Bei Kosmos erschien gerade „Geisterfalle“ – ein Kinderspiel, über das ihr auch bald bei uns etwas erfahren könnt. Es geht darin um: „Spuk-Alaaarm!!! Ein klarer Fall für Geisterjäger! Überall spuken freche Geister – und nur die Spieler können sie stoppen. Jeder Spieler hat eine Kugelbahn und drei Geisterfalle-Kugeln vor sich. Die Kugeln müssen in die Löcher der Kugelbahn gerollt werden, um die Geister einzufangen. Wem dies zuerst gelingt, ruft „Stop“ und beendet die Runde. Die Punkte werden gezählt und eine neue Runde startet. Wer die meisten Geister fängt, gewinnt diese actionreiche Geisterjagd! Für 2 – 4 Spieler ab 6 Jahren.“

Gunter ist der Autor dieses Spiels – und daher war für uns klar: Gunter soll Frittenplauschgast werden. Daher freuen wir uns auch sehr, dass er Bock darauf hatte. 🙂

Wir haben ihn gefragt, was man unbedingt über ihn wissen muss. Das hier ist seine Antwort:

„Ich glaube nicht, dass man über mich irgendwas wissen MUSS. Aber wenn man unbedingt was wissen WILL, dann vielleicht dieses: ich wurde 1962 mitten in Hamburg geboren und lebe heute mit Frau und Sohn (23) am Stadtrand. Unsere Tochter (26) ist bereits ausgezogen. Schon während der Oberstufenzeit arbeitete ich als Gagschreiber für MAD, nach dem Abi dann als Redakteur unter Herbert Feuerstein. Ab 1985 bildete ich ein Comic-Autorenteam mit MAD-Zeichner Ully Arndt. Unsere bekannteste Serie waren die „Ottifanten“, für die wir von 1987 bis 2001 über 5000 Comic-Strips erstellten und außerdem die Drehbücher für 13 TV-Folgen sowie einen Kinofilm schrieben. Tja…und dann kamen die Spiele.“

Ja, und natürlich haben wir ihn auch Löcher in den Bauch gefragt. Und das wollen wir nun mit euch teilen. Von daher:

Viel Spaß beim Frittenplausch mit Gunter Baars!

Über 80 veröffentlichte Spiele, der Großteil davon sind Kinderspiele. Solche Einfälle wie „Der zerstreute Pharao“ muss man ja erstmal haben … Wieviele Spielideen hast du gerade noch inpetto? Und wie hältst du sie fest?

Gunter: als ich Ende der 80er-Jahre anfing, an Spielen zu tüfteln, las ich in einem Artikel über Wolfgang Kramer, dass dieser jede seine Spielideen mit Datum und Kurzbeschreibung für die spätere Ausarbeitung in einem Aktenordner festhielt. Das fand ich eine gute Idee. Da ich aber jung und megahip war, benutzte ich statt eines Ordners eine Datenbank auf meinem Mac. Und die gibt es heute noch.
Wieviele Ideen der inzwischen über 1.000 Einträge wirklich was taugen, darüber schweigen wir besser. Aber ich habe immer so gut ein Dutzend Spiele in mehr oder weniger intensiver Bearbeitung.

Wir wollten dich fragen, warum ausgerechnet die Kinderspiele dein Herz erobert haben. Die Antwort dazu, die wir grandios finden, haben wir bereits gefunden: „Naja, meine Frau meint, dass ich selbst mental noch ein Fünfjähriger bin.“ Daher eine andere Frage: Hättest du auch mal Lust darauf, einen riesigen, mindestens 3kg schweren Klopper zu entwickeln?

Gunter: Moment mal, ich habe sogar schon ZWEI 3 Kilo-Klopper zusammen mit meiner Frau entwickelt: unsere Kinder! Aber für ein Spiel mit diesem Gewicht fehlt mir die Geduld fürchte ich…und zwar fürs Spielen wie für das Entwickeln.

Du warst sowohl bei den Ottifanten als auch beim MAD Magazin aktiv (…die uns aus unserer Jugend noch sehr präsent sind). Wie kam es denn dann dazu, dass du zum Spieleentwickler geworden bist? Hattest du einfach `ne Idee und hast sie aus Jux und Dollerei eingereicht?

Gunter: Ich habe schon in der Jugend leidenschaftlich gerne gespielt, später dann auch erste eigene Ideen entwickelt. 1988 betreuten wir neben den Comics auch das Merchandising für die Ottifanten. Und als dann von Schmidt-Spiele die Frage nach einem Ottifanten-Spiel kam, war meine Bewährungs­probe gekommen. Das Spiel erschien 1989. Durch diese Veröffentlichung bin ich auf den Geschmack gekommen und habe meine Tüftelei intensiviert. 1990 bot ich bei Ravensburger „Diamonds“ an, das dann 1993 als „Mister Diamond“ erschien.

Was machst du um neuen, kreativen Wind und frische Ideen zu kriegen, wenn´s mal stockt? Gibt´s da ein Geheimrezept?

Gunter: Geheim ist da nix. Ich lasse das Projekt erstmal liegen und arbeite an was ganz anderem. Meistens kommt die entscheidende Idee dann von ganz allein…allerdings kann das auch schon mal ein paar Jahre dauern.

Welches ist das liebste deiner bisher entwickelten Spiele? Und warum?

Gunter: Grundsätzlich ist mein Liebling immer das Spiel, an dem ich gerade arbeite. Aber sicher, „Der zerstreute Pharao“ hat schon einen besonderen Platz in meinem Herzen. Nicht wegen seines Erfolges, sondern wegen seiner tollen Ausstattung (für die ich dem Verlag sehr danke) und seines eleganten, haptischen Spielmechanismus.

Bist du eigentlich auch in deiner Freizeit (falls vorhanden ;-)) Brettspieler oder gibt es andere Hobbies, denen du nachgehst?

Gunter: Wir spielen sehr viel und gern im Freundeskreis. Ansonsten immer gerne Fußball. Und das nicht nur in der Glotze. 14 Jahre lang habe ich die Mannschaft meines Sohnes von der G-Jugend bis zur A-Jugend trainiert…das war eine tolle Zeit.

Welche 3 Spiele würdest du mit auf eine einsame Insel nehmen? Genug Freunde dürftest du, wenn nötig, natürlich auch mitnehmen 😉

Gunter: Die Wahl fällt nicht leicht, weil Favoriten manchmal wechseln. Aber mit „Tichu“, „Legenden von Andor“ und „Codenames“ ließe sich das Inselleben sicher verschönern.

Welches Spiel würdest du am liebsten in kochendes Frittierfett tauchen, damit du es niemals wieder spielen müsstest?

Gunter: Also die Spiele meiner Autorenkollegen sind alle großartig, das ist mal klar! Aber einige nie veröffentlichte Prototypen in meinem Regal könnte kochendes Frittenfett nur besser machen.

In welchem Spiel würdest du gerne einmal 24 Stunden in real verbringen, wenn du dir eines aussuchen dürftest?

Gunter: „Die Legenden von Andor“ erscheint mir hier passender als z.B. „Tichu“.

Stell dir mal vor, du kommst in eine Pommesbude. Was bestellst du an der Theke?

Gunter: Döner im Fladenbrot, wenn im Angebot. Sonst ein halbes Hähnchen mit Pommes.

Wenn du die Möglichkeit hättest, hier an dieser Stelle jemanden zu empfehlen, der SO cool ist, dass wir ihn auch mal hier bei uns in den Frittenplausch einladen sollten – wer wäre es?

Gunter: Jürgen Valentiner-Branth hat bestimmt viel über die Spielewelt zu erzählen. Er hat in zwei großen Verlagen als Redakteur gearbeitet und betreute damals in seinem ersten Jahr bei Ravensburger meinen „zerstreuten Pharao“. Seit dem sind wir befreundet und ich bin sogar Patenonkel seines Sohnes.

 

Und nun – deine letzte, große, ehrenhafte Aufgabe:
Wir nennen dir 2 Worte und du entscheidest dich für das, das du lieber magst, das schöner klingt, bei dem dein Herz hüpft oder dein Bauch grummelt.

  • Mayo oder Ketchup?

Gunter: Mag ich beides nicht!

  • Bier oder Wein?

Gunter: Mag ich beides nicht!

  • Stift & Papier oder PC & Maus?

Gunter: Mag ich beides ni…Quatsch! Mittlerweile PC & Maus.

  • Schnee oder Sonne?

Gunter: Sonne

  • Zombieapokalypse oder Romeo & Julia?

Gunter: Zombieapokalypse…falls damit ein Film gemeint ist. Bei echten Zombies würde ich mich dann ganz knapp für Romeo & Julia entscheiden.

  • Bruno Bommel oder Opa Bommel?

Gunter: auf jeden Fall Opa Bommel!

  • Deutschland oder Dominikanische Republik?

Gunter: Hamburg…also Deutschland

  • Schoko oder Vanille?

Gunter: Vanille

 

So, das war´s! Das war der Frittenplausch mit Gunter, dem wir an dieser Stelle hier auch noch einmal einen riesengroßen Dank aussprechen wollen für das tolle Interview. Wir hatten sehr viel Spaß.
Und ihr, liebe Frittenfreunde, hoffentlich auch.

Bis zum nächsten Plausch!

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