Frittenplausch mit Jürgen Adams

Es ist wieder Frittenplauschzeit!

Leute, wir haben die Fritteuse für euch angeschmissen und einen neuen Frittenplauschgast an die Theke gezerrt. Heute ist es Jürgen Adams, seines Zeichens Spieleautor! Der Jürgen hat uns auch ein paar Infos durchgegeben, damit ihr ihn direkt besser kennenlernen könnt. Das hier sind sie:

„Als beinahe waschechter Münchner (mein Vater war Hamburger) lebe ich seit knapp 30 Jahren in Haar bei München. Ich bin verheiratet und habe vier, mittlerweile erwachsene Kinder. Nach dem Abitur habe ich Sport und Chemie für das höhere Lehramt studiert. Seit 1976 war ich am Asam-Gymnasium als Sport- und Chemielehrer tätig und habe dort 1994 den Asamesischen Schulzirkus gegründet, den ich 15 Jahre geleitet habe. Aus den Erfahrungen von unzähligen Auftritten ist 2004 mein ersten Spiel ZIRKUSFIEBER entstanden. Durch mein Engagement im Bereich Jonglieren und Zirkuskünste, ich war neben meinem Schulzirkus auch Mitveranstalter der Europäischen Jonglierconvention 2011 in München, fand ich erst danach wieder Zeit, mich dem Entwickeln von Spielen zu widmen. Meine Hobbies, die größtenteils mit der ganzen Familie teile, sind Volleyball, Basketball, Skifahren und Jonglieren und natürlich Spielen und Spiele erfinden.“

Also, lehnt euchjetzt  zurück und habt Freude! Viel Spaß!

Mit „Ab durch die Mauer“ hast du in diesem Jahr den Preis des innoSPIEL 2019 gewonnen. Das ist, wenn wir richtig informiert sind, dein 4. Spiel überhaupt, dein 2. beim Zoch Verlag. Wie fühlt es sich an, wenn man so einen Preis entgegennimmt? Hast du mit sowas gerechnet?

Jürgen: In Nürnberg sind 2019 beim Zoch Verlag zur gleichen Zeit  GO GECKO GO und AB DURCH DIE MAUER auf den Markt gekommen. Um es kurz zu sagen, es war megacool. Dass meine Spielidee mit dem kombinierten Dreh- und Schiebemechanismus etwas ganz Besonderes ist, war mir schon bewusst. Als ich mit meinem ersten Prototypen selber zum ersten Mal sah, wie die Geister beim Drehen des Spielplanes scheinbar durch die Mauer tanzen, wusste ich, dass mir etwas Außergewöhnliches gelungen ist. Bei der Pressekonferenz habe ich allerdings nicht mit dem 1. Platz gerechnet dafür war die Konkurrenz zu groß. Umso größer war die Freude, als ich den Siegerpokal überreicht bekommen habe.

Wie lange bist du schon den Brettspiele verfallen? Gibt es ein Spiel, dass du als „den Auslöser“ bezeichnen würdest? Erzähl mal …

Jürgen: In meiner Familie wurde schon immer gerne gespielt, früher in meiner Kindheit vor allem Kartenspiele. Mit Monopoly und den ersten von der Jury „Spiel des Jahres“ ausgezeichneten Spielen wie z.B. Scotland Yard nahm die Begeisterung für Brettspiele immer mehr zu. Nachdem ich inzwischen selber vier Kinder und eine spielbegeisterte Frau habe, wurde und wird innerhalb der Familien mehr oder weniger regelmäßig gespielt. Unser Sohn hat vor über 20 Jahren zu Weihnachten EL GRANDE von Wolfgang Kramer geschenkt bekommen. In der Begeisterung über dieses tolle Spiel kam ich am ersten Weihnachtsfeiertag auf die Idee, selber ein Spiel zu erfinden. So entstand mein erstes Spiel ZIRKUSFIEBER, das ich im Eigenverlag erfolgreich auf den Markt gebracht habe.

Was machst du um neuen, kreativen Wind und frische Ideen zu kriegen, wenn`s mal stockt? Gibt´s da ein Geheimrezept?

Jürgen: Da das Spielentwickeln für mich in erster Linie ein sehr schönes Hobby ist, mache ich mir keinen Stress. Die meisten meiner Spielideen sind dadurch entstanden, dass ich Augen und Ohren offen halte und das Erlebte, sofern es mich berührt hat, in ein Spiel umsetze. So entstand letztlich GO GECKO GO. Auf einem Campingplatz in Italien habe ich Wasserschildkröten beobachtet, die sich auf einem Steg sonnten. Dabei kam es immer wieder vor, dass kleine Babyschildkröten auf größeren Schildkröten saßen.

Bist du Spieler durch und durch oder hast du auch noch andere Hobbies? (na gut, die Antwort kennen wir ja schon – aber die anderen noch nicht! ;-)) Hast du sie mehr oder weniger lieb als dein Hobby „Spielen“? 😉 Siehst du Parallelen zwischen ihnen?

Jürgen: Was meine Hobbies anbelangt, gibt es einiges zu erzählen. Als ehemaliger Sportlehrer spielen viele Sportarten für mich eine große Rolle. Das reicht vom Skifahren hin zu Ballsportarten, vor allem Volleyball und Basketball. Was mein Leben und das meiner Familie aber sehr geprägt haben, ist Jonglieren & Zirkus und Bewegungskünste. Ich spiele seit über 44 Jahre regelmäßig Volleyball oder Basketball. Im Zweifelsfall entscheide ich mich für die sportliche Betätigung, die mich, so hoffe ich, jung gehalten hat. Deshalb war ich nur ein paar Mal auf dem Haarer Spieleabend. Während es bei den Ballsportarten ähnlich wie beim Spielen ums Gewinnen geht, sehe ich Gemeinsamkeiten zwischen dem Jonglieren in der Gruppe und den kooperativen Spielen. Bei beiden geht es vor allem um den Spaß, aber auch um ein gemeinsames Erfolgserlebnis.

Was, würdest du sagen, macht die Brettspielszene zu dem, was sie ist? Also in Bezug auf die Menschen, den Umgang … na, alles eben? Warum ist sie so, wie sie ist? Und findest du sie so gut?

Jürgen: Die Brettspielszene ist einerseits unglaublich vielfältig und international und andererseits irgendwie familiär. Man spielt nicht nur innerhalb der Familie oder im Freundeskreis, sondern auf diversen Veranstaltungen mit „fremden“ Personen. Durch den gemeinsamen Spaß am Spielen kommt es zu einem Zusammengehörigkeitsgefühl, so dass nicht selten  neue Freundschaften entstehen. Warum das so ist, erkläre ich mir damit, dass der Mensch zum Spielen geboren ist.

Natürlich finde ich die Spielszene insgesamt sehr gut. Als Gegenpol zur digitalen Welt ist sie in der heutigen Zeit vor allem für die Jugend wichtig. Es gibt aber auch Dinge, die mich stören. Jedes Jahr kommen immer noch mehr neue Spiele auf den Markt, so dass es selbst für Vielspieler immer schwieriger wird, den Überblick zu behalten. So passiert es, dass gute Spiele schnell in Vergessenheit geraten.

Mit welcher Person – egal ob tot oder lebendig – würdest du gerne mal ein Spiel spielen? Welches wäre es und wer wäre dein Mitspieler – und weshalb?

Jürgen: Mit Picasso, und zwar DIXIT. Ich wäre sehr gespannt auf die Kreativität dieses genialen Malers. Wie würde er die magischen Bilder interpretieren bzw. umschreiben.

Welche 3 Spiele würdest du mit auf eine einsame Insel nehmen? Genug Freunde dürftest du, wenn nötig, natürlich auch mitnehmen 😉

Jürgen: DIXIT, ZUG UM ZUG EUROPA und „SCHAFKOPF“ (bayerisches Kartenspiel)

Welches Spiel würdest du am liebsten in kochendes Frittierfett tauchen, damit du es niemals wieder spielen müsstest?

Jürgen: MONOPOLY. Ich kann mich an kein Spiel erinnern, das ich so oft und mit großem Frust verloren habe. Vielleicht aber doch nicht. Es wird die Zeit kommen, wo meine Enkelkinder mit mir Monopoly spielen wollen.

In welchem Spiel würdest du gerne einmal 24 Stunden in real verbringen, wenn du dir eines aussuchen dürftest?

Jürgen: Robin Hood. In meiner Kindheit habe ich Robin Hood geliebt und wir haben uns Pfeil und Bogen gebastelt und sind auf Bäume geklettert oder haben im Englischen Garten Lager gebaut.

Stell dir mal vor, du kommst in eine Pommesbude. Was bestellst du an der Theke?

Jürgen: Currywurst mit Pommes ….

Wenn du die Möglichkeit hättest, hier an dieser Stelle jemanden zu empfehlen, der so super ist, dass wir ihn auch mal hier bei uns in den Frittenplausch einladen sollten – wer wäre es?

Jürgen: Frank Bebenroth, Autor des Kartenspiels DRECKSAU.

Und nun – deine letzte, alles fordernde, ehrenhafte Aufgabe: Mayo oder Ketchup?
Wir nennen dir 2 Worte und du entscheidest dich für das, das du lieber magst, für das, das schöner klingt, das, bei dem dein Herz hüpft oder das, bei dem dein Bauch grummelt.

  • Mayo oder Ketchup?

Jürgen: Ketchup

  • Bier oder Wein?

Jürgen: In dieser Reihenfolge!

  • Keulen oder Bälle?

Jürgen: Keulen

  • Sonne oder Schatten?

Jürgen: Sonne

  • Thriller oder Komödie?

Jürgen: Thriller

  • blau oder grün?

Jürgen: blau

  • Berge oder Meer?

Jürgen: Meer, obwohl ich auch die Berge liebe.

  • Gecko oder Krokodil?

Jürgen: Gecko natürlich!

 

ZACK! Schon wieder vorbei! Wir hoffen, ihr hattet genauso viel Spaß wie wir mit diesem Frittenplausch und Jürgen. Daher: Danke an dich, Jürgen, dass du dir Zeit für uns genommen hast!

Bis zum nächsten Frittenplausch!

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