Frittenplausch mit Klemens Franz

Du, Klemens, sag mal …

Klemens – das ist die deutsche Abwandlung des Namens Clemens und der bedeutet der Sanftmütige, der Milde, der Gnädige. Wir würden behaupten, das „K“ in „Klemens“ steht außerdem auch noch für „der Kreative“. Denn Klemens kann gut malen. Am liebsten bemalt er Spiele. Also – Spiele, die noch nicht bemalt waren. Er haucht ihnen Leben und Farbe ein! Und heute hat er ein sattes Frittengelb gewählt, denn er ist unser Gast im Frittenplausch. Also, seid neugierig und lest weiter!

Hallo liebe Frittenfreunde,

heute ist es mal wieder so weit: Es ist Frittenplauschzeit! *whoopwhoop*

Wir haben heute einen Gast bei uns, den die liebe Anita von White Castle uns empfohlen hat und wir freuen uns sehr, dass wir ihn als neuen Frittenplauscher hier bei uns begrüßen dürfen.

Es ist niemand anderes als Klemens Franz! Klemens kennt ihr, wenn ihr Agricola kennt. Oder Patchwork. Oder Caverna. Oder Grog Island. Oder Vor den Toren von Loyang. Denn Klemens hat diese Spiele illustriert und bunt gemacht!
Er ist gelernter Bildhauer – und da liegt es natürlich auch nah, dass er die Bilder auf die Spieleschachteln haut! Aber er ist nicht nur kreativ darin, Bilder zu erschaffen, nein, er ist auch ein Geschichtenerzähler! Seine aktuelle Lieblingsgeschichte hat was mit einer einbeinigen Pantomime zu tun und ein Glas Milch spielt auch eine Rolle in dieser Geschichte. Mehr konnten wir davon leider nicht erfahren, aber wenn ihr genauso neugierig darauf seid, schreibt es uns in die Kommentare! Vielleicht kriegen wir Klemens ja noch dazu, sie uns zu erzählen. ?

Aber jetzt geht´s endlich mal los und der Frittenplausch beginnt!

 

Du beschreibst auf deinem Blog deine Gedanken zum Extraleben zum Thema analog und digital von FM4. Du schreibst: „Gerade kooperativ ist das Angebot mittlerweile so gewaltig. Richtig geiler Scheiß, wenn ich einmal so direkt sein darf.“ Erstmal: Ja, du darfst so direkt sein. Aber was ist denn deiner Meinung nach das beste kooperative Spiel aller Zeiten?

Für „Defenders of the Realm“ darfst du mich jederzeit wecken. In diese Mischung aus Pandemie, archetypischen Larry Elmore Fantasy-Illustrationen und Comic-Sans Grafikdesign hab ich mich irgendwie verliebt. Dabei stimmt bei dem Spiel einiges nicht (Launius barocke Sonderregelschnörkel zu Beispiel) und es dürfte mir vielleicht gar nicht so viel Spaß machen. Tut es aber. Jedes mal. Aber es ist sicher nicht das beste kooperative Spiel aller Zeiten. Kooperative Spiele sind mittlerweile ja in ziemlich unterschiedlichen Genres angesiedelt … ein Ultimativ herauszupicken schaff ich nicht. Hmmmmmpf. Nein wirklich. Geht nicht. Aber vermutlich könnten wir uns auf Pandemic Legacy einigen. Wobei ja angeblich ein Defenders of the Realm Legacy in Arbeit ist.

Stell dir vor, dein liebstes Solospiel, dein liebstes kooperatives Spiel und dein liebstes kompetitives Spiel stehen vor dir. Mitspieler wären, wenn gewünscht, auch ausreichend vorhanden. Für welche Spielart würdest du dich entscheiden? Wovon hängt deine Entscheidung ab? (und welche wären denn das kompetitive und das Solo-Spiel?)

Solo spiel ich analoge Spiel eigentlich so gut wie nie. Ich komm mir dabei seltsam alleine vor. Was ja irgendwie Sinn der Sache ist. Wobei es im Grunde ja nichts anderes ist, alleine vor dem Bildschirm zu sitzen, aber das haben wir vermutlich beim Fernsehen gut gelernt. Also auf jeden Fall was mir Mitspielern. Und dann kooperativ. Oder doch gegeneinander etwas wie Agricola, Marco Polo, Räuber der Nordsee, Orléans oder Lorenzo? Ich mag die klassischen Arbeitereinsetzaufbauressourcenspiele schon wahnsinnig gern. Also vielleicht Orléans kooperativ. Ihr merkt, ich bin da ob des Angebots etwas entscheidungsunfreudig.

Gibt es ein Spiel auf dem Markt, bei dem du denkst „Oh man – das würde ich wirklich gerne nochmal neu illustrieren“, wenn du es siehst? Wenn ja:  Weshalb ist das so? Wenn nein: Keine Ahnung, wir vermuten doch mal, dass du „ja“ sagst…?

Also wenn ich das jetzt beantworte, wär das gemein. Wobei … ich nehm einfach eines „meiner“ Spiele: Merkator. Das hat mir damals zwar wahnsinnig Spaß gemacht und ich hab es ganz bewusst anders als Agricola, LeHavre und Loyang angelegt, aber ich glaub, das hat die Spieler ziemlich verwirrt. Diese kühle, historische Darstellung; so gar nicht naiv-liebenswert. Das hat vermutlich auch dazu geführt, dass es etwas untergegangen ist. Was extrem schade war (merkt ihr, wie geschickt ich hier Werbung mach?). Meine Antwort also: Merkator im typischen Klemens Stil.

Wenn du dir ein allgemeines Thema für ein Spiel wünschen dürftest, dass du so riiiichtig gerne mal bebildern würdest – welches wäre es?

Leichte Frage! Mittelalter in Europa! Wobei das fast zu exotisch sein dürfte. Also eher was Gediegenes: Schottland. Wobei. das durfte durfte ich ja schon zweimal machen. Dann eher Western. Walnut Grove, Riverboat und Montana waren da zwar schon recht nah dran, aber einmal so richtig vor Klischees triefend in Brauntönen zu waten. Das wär es! Oder noch besser: Weltraum-Western. Ja. Weltraum-Western. Irgendwo zwischen Firefly und Bravestarr.

Du spielst gerne Spiele, die du illustrierst, vorher einige Male, wenn die Möglichkeit besteht. Macht das für dich einen merklichen Unterschied aus, während deiner Arbeit am Spiel?

Ja absolut. Ich behalte dann die Mechanismen dann viel besser im Kopf und muss nicht immer nachlesen oder nachfragen. Ein Gefühl für den Spielfluss – und wie man diesen ergonomisch ab- und bebildern kann – zu bekommen, ist ungemein hilfreich. Vieles passiert dann automatisch und ich muss nicht erst die Regeln im Kopf auf Verdacht zusammenstöpseln und mir den Fluss vorstellen. Wobei hier ein guter Redakteur (oder natürlich -in) viel abfangen kann. Manchmal muss der Illustrator im Blindflug geleitet werden. Das fühlt sich tatsächlich an, wie einer dieser Katastrophenfilme, in denen ein Passagier unter Anleitung aus den Funktower eine Boing landen muss.

Wenn man sich deine Referenzen so anschaut, dann bist du ja eine Würfellegendewollmilchsau – du gibst Spielen ein wunderschönes Gewand, du entwickelst Spiele und du schreibst über Spiele. Wenn du einen Wunsch frei hättest und mal für einige Zeit in einen anderen Beruf wechseln könntest – egal, welcher – welcher wäre es?

Dann würd ich ganz gern zu analogen Spielen forschen. Da ist viel aufzuholen. Vor allem die Betrachtung zeitgenössischer Brettspiele liegt teilweise brach. Und auch visuelle Aspekte sind zu wenig erforscht und dokumentiert. Wie hat sich die Bildsprache analoger Spiele in den letzten 40 Jahren entwickelt? Wie spricht Papier zu uns? Wie ist es möglich so wahnsinnig komplexe Strukturen mit statischem Material abzubilden und spielbar zu machen? Und erst Erzählstrukturen in Spielen … ein Herzensthema  … aber ihr meintet vermutlich was ohne Spiele. Also: Lasst mich einen japanischen Garten anlegen. So mit Sand, Rechen und viel Atmen. Ein. Und. Aus.

Welche 3 Spiele würdest du mit auf eine einsame Insel nehmen? Genug Freunde dürftest du natürlich auch dorthin einladen. ?

The 7th Continent. Damit wir endlich alle Flüche und Erweiterungen spielen können. Agricola und alle Karten. Und, das ist mir jetzt fast ein wenig unangenehm, weil es schon wieder kommt, aber Defenders of the Realm würd ich auch einpacken. Um auch hier einmal in Ruhe alle Erweiterungen ausprobieren zu können. Und in irgendeiner dieser riesigen Schachteln würd ich noch ein Port Royal mitschmuggeln.

Welches Spiel würdest du am liebsten in kochendes Frittierfett tauchen, damit du es niemals wieder spielen müsstest?

Warum stellt ihr solche Fragen? War jemand einmal besonders gemein zu euch? Und warum denk ich bei Frittierfett immer an den Toxic Avenger? Wenn es aber sein muss, nehm ich Monopoly. Das schlecht zu machen, macht sich immer gut.

In welchem Spiel würdest du gerne einmal 24 Stunden in real verbringen, wenn du es dir aussuchen dürftest?

Orléans. Weil es im Beutel dunkel ist und so richtig abgeht.

Stell dir vor, du hättest jetzt hier die Möglichkeit, jemanden zu empfehlen, der deiner Meinung nach SO besonders ist, dass er mal bei uns zum Frittenplausch eingeladen werden sollte. Wer wäre es?

Weil ihr es am Anfang ins Spiel gebracht habt: Versucht euch doch am Robert Glashüttner von FM4. Auch ein Österreicher.

Und jetzt kommt deine letzte Aufgabe! Wir servieren dir jetzt jeweils 2 Begriffe. Und du entscheidest dich für einen von ihnen. Hör auf deinen Bauch, dein Herz oder auf deine innere Stimme! ?

  • PC-Maus oder Pinsel? Tablet und Stift.
  • Vampir oder Werwolf? Trotz meiner Augenbrauen: Vampir.
  • Kaffee oder Tee? Kaffee.
  • Spanien oder Sansibar? Kroatien.
  • Pink oder schwarz? Pink.
  • Holz oder Stein? Holz.
  • Horror oder Komödie? Horrorkomödie.
  • Plus oder Minus? Plus. Ordentlich. In Kroatien.
  • Ordnung oder Chaos? Chaos.
  • Würfel oder Karten? Würfel.

So, liebe Frittenfreunde, nun kennt ihr auch Klemens! Wir hoffen, ihr habt genauso viel Spaß mit diesem Plausch, wie wir es hatten. Und Klemens. Hoffentlich. ?

Habt ihr noch eine Frage, die euch jetzt auf der Seele brennt, die aber hier nicht beantwortet wurde? Sagt uns Bescheid, wir versuchen dann, die Antwort für euch noch zu kriegen!

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