Godzilla kommt aus Frankreich?
Ein Monster, monströs riesig und unglaublich kraftstrotzend, wurde nahe der Stadt gesichtet. Ein weiteres Riesenvieh hat man in der Bucht gesehen. Im Zentrum wütet bereits eine andere Kreatur und die scheint stinksauer zu sein. So als Menschlein mittendrin kann man schon mal auf den Gedanken kommen: Wie bin ich bloß in diese Scheisse geraten? Dann würfelt man einfach und haut dem nächsten Mitspieler eine auf die Zwölf. Godzilla war gestern, heute zertrümmern Kreaturen wie das Cyber Bunny, der Giga Zaur oder der King die Stadt in dem Spiel King Of Tokyo, dank IELLO, dem Spieleverlag aus Lourdes in Frankreich und dem Autor Richard Garfield. Zum Glück hat uns der Heidelberger Spieleverlag das Spiel nach Deutschland geholt!
King of Tokyo hautnah
Einen kleinen Tisch, mehr braucht ihr nicht um King Of Tokyo zu spielen. Das Mini-Spielbrett, das Tokyo darstellt liegt in der Mitte und drumherum werden die 66 Karten, ein Haufen Energiesteine und 28 Marker drapiert. Dazu gibt es sechs schwarze und zwei giftig grüne Würfel. Damit ist schon mal alles aufgebaut.
So und nun? Die Monsterwahl! Jeder der zwei bis maximal sechs Mitspieler wählt oder erhält eines der Monster. D.h., es gibt den Monsteranzeiger, um Leben und Punkte zu zählen und den Pappkameraden samt Plastikhalterung. Die Startwerte werden eingestellt und los geht’s! Ziel bei der ganzen Sache: Wer zuerst 20 Punkte hat gewinnt, oder wer als letztes Monster übrig bleibt ist siegreich. Ja, richtig verstanden: Kuscheln war gestern. Ihr haut euch schön gegenseitig auf die Mütze, um zu überleben und zu gewinnen. Und so ein Spiel kann für den Einzelnen schnell vorbei sein. Wer es länger aushält und clever agiert, der hat ca. eine halbe Stunde Spielspaß.
Das Spielprinzip ist ziemlich simpel wie spaßig. Ihr startet mit null Punkten und zehn Lebenspunkten. Wer an die Reihe kommt, darf mit den sechs schwarzen Würfeln bis zu dreimal würfeln und dabei rauslegen oder wieder aufnehmen, was er will. Dabei gibt es Punkte für Zahlendrillinge und jede weitere passende Ziffer, Energiesteine für das Blitzsymbol und für jedes Herzsymbol einen Lebenspunkt zurück. Wer Tatzensymbole würfelt, verpasst damit seinem Gegner monstermäßige Hiebe, die diesen dann jeweils einen Lebenspunkt kosten. Am Ende des Spielzugs kann der Spieler dann noch Karten kaufen, die er mit Energiesteinen bezahlen muss. Diese Taktikkarten haben es in sich. Sie geben den Monstern zusätzliche Fähigkeiten, Stärke, Leben, Würfel oder schaden den Mitspielern.
Der Clou dabei ist, dass mindestens immer einer der Mitspieler in Tokyo, also auf dem Mini-Spielbrett steht und dort Gegner und Zielscheibe für alle anderen ist. Das Tokyo-Monster kann allerdings auch gleichzeitig an alle anderen Monster außerhalb der Stadt austeilen. Allerdings kann diese Spieler seine Kreatur nicht mit Herzsymbolen heilen, das geht in Tokyo nicht. Er bekommt aber für jeder Runde, die er in Tokyo bleibt, Punkte. Wenn es mit den Lebenspunkten eng wird, kann das Tokyo-Monster die Stadt verlassen, wenn es einen Treffer kassiert und die Kreatur, die die Tatzen ausgeteilt hat muss in die Stadt.
Spielmotivation
Was macht den Spielspaß bei King Of Tokyo aus? Das Spiel läuft schnell, ist einfach zu verstehen und eröffnet dem Spieler bereits nach einer Eingewöhnungsrunde die verschiedenen Möglichkeiten, in dem Spiel zu agieren. Es gilt mit einer guten Mischung aus Karten, passenden Würfelwürfen und cleverer Beeinflussung der Mitspieler, die Gegner auszustechen oder schnell Punkte anzuhäufen. Interaktion par excellence sag ich da nur. Genau das richtige Spiel für jede Spielpause und um ordentlich Leben in die Bude zu bringen.