Glück mit Schnabeltieren
Der Jeep knattert durch die staubigen und lehmtrockenen Ebenen ins menschenleere Landesinnere. Australien. Kontinent der Weite, der Stille, der giftigen Tiere. Aber auch der niedlichen Schnabeltiere, der Koalas, der Kängurus, der Emus und der Warane. Wir satteln unteren Jeep, der uns ins Outback führt, hinein in die Ferne und Weite. Unser Ziel: Tiere einsammeln und zusammenbringen, so dass die Ferne besiedelt und mit niedlichen Tierchen reich versehrt ist. Wir schauen heute auf Outback vom Autor Michael Kiesling, was bei Huch! erschienen ist.
Bröööhm, brööööööhm ….
Ein haariger Arm lehnt halb heraus aus dem heruntergelassenen Fenstersims des Jeeps. Im Rückspiegel schauen zwei braune Augen kurz zurück, die mit langen braunen Haaren umsäumt sind. Die zwei braunen Augen erblicken die schuppige Haut eines Warans, der sich mit seiner züngelnden rosafarbenen Zunge leicht um die eigene Nase schleckt. Der Fahrende greift zur Gangschaltung und schaltet einen Gang runter. Laut dröhnt der Motor des Jeeps auf, und das Gefährt nimmt an Fahrt auf. Die haarige Hand fasst von der Gangschaltung wieder zurück zum Lenkrad. Der große Fuß drückt das Gaspedal fester ins Jeepinnere. Es geht bergauf. Links und rechts sind trockene und mit Narben durchzogene Dürreweiten zu sehen. Der Staub wirbelt links und rechts auf.
„Uaaaaaahhhhhh“, gähnt das Koalatierchen vom Nachbarsitz des Jeeps, „sind wir bald da?“, fragt es, und kratzt sich genüsslich am puschligen Bauch. „Nicht mehr weit“, sagt das Känguru, was am Steuer sitzt und den Jeep an die Hügelspitze bringt. „Da vorne ist schon das Outback; gleich hinter diesem Hügel. Da treffen wir die Ranger, die uns unser neues zu Hause zeigen werden.“ „Zzzzzsssss“, züngelt der schuppige Waran von hinten, „hoffentlich sind die anderen schon da, hab keinen Bock irgendwo alleine rausgelassen zu werden.“ „Keine Sorge, die Ranger versuchen schon sehr uns zusammen zu bringen. Du zu Deinen Waran-Kollegen, und unser kleiner Faulpelz zu den anderen Schnarchtierchen. Das wird schon klappen!“, sagt das Känguru, „Achtung, haltet euch fest, ich geb noch etwas mehr Gas, jetzt geht´s den Berg runter. Gleich sind wir da. Die Emus und die Schnabeltiere sind schon einen Jeep vor uns angekommen. Also Leute, haltet eure Hüte fest, ich geb Stoff.“
Und mit einem lauten Knattern rollt der Jeep den Hügel runter und hinterlässt eine große Wolke aus Staub und aufgewirbelter kleiner Steine. Mit Karacho düst der graue Jeep auf die bewachsene Ebene zu – das Outback.
Tierverteilung
Warum ihr euch fragt, warum ein Känguru ein Auto fährt, und warum auch Kollege Koala und der olle Waran mit an Bord sind, spielt jetzt einfach mal keine Rolle. Denn schließlich geht es bei Outback um das, was nach der Autofahrt passiert: Die Tiere wollen ins Outback herausgelassen werden. Wir, die Ranger, wollen die 5 unterschiedlichen Tierarten im Outback verteilen. Unser Ziel ist es: Am liebsten nach Arten sortiert, denn nur wenn auch Kängurus bei Kängurus und die anderen bei sich gleichen sind, bringt das Punkte.
Die Tiere sind auf dem Jeep verteilt, und in einer Art Kniffelverfahren bringen wir unsere Tierchen ins Outback. Mit Würfeln, die unsere Tiere zeigen, bringen wir unsere Tiere ins ferne Outback. Je mehr Tiere wir von einer selben Sorte würfeln, desto weiter können wir diese Tierart ins Outback bringen. Dabei versuchen wir die Sortierung und Ordnung der kleinen Tierchen stets im Auge zu haben.
Leichter gesagt, als getan, denn Frau Fortuna ist bei manch Würfelwurf echt ne Drecksau und scheut sich n feuchten Kehricht ums tierliebende Sortieren. In einem Wurf hat man Glück, und Emu kommt zu Emu, und bei einem anderen Würfelwurf sitzt man zähneknirschend am Tisch und kratzt mit den Nägeln die Tischplatte kaputt.
Tiersortierung und verdorrtes Land
Egal, was die Würfel zeigen, sei es einen glücklichen und passenden Tierwurf, oder einfach nur Dreck, irgendwas ist immer für einen Ranger drin – und sei es auch nur verdorrtes Land. Bei Fehlwürfen, die gut und gerne in jeder Partie mal vorkommen, ist ein Bereich des Outbacks nicht besiedelt, und damit verdorren. Ein trockenes Plättchen wird ausgelegt und bringt Minuspunkte. Bäch, pfui daibel.
So versucht man das eigene Land schön mit Tierchen zu besiedeln, und vermeidet dabei am besten trockene leere Stellen im eigenen Outback. Wenn dann noch die Tiere zu einander passen, ist die Freude um so größer, da nur so die Punkte purzeln und dem Sieg zuspielen.
Spielfreude im Outback
Ich kann für die Spielfritten schreiben, dass Outback ein ganz großartiges und sehr kurzweiliges Spiel ist. Uns hat das Spiel echt sehr viel Freude gemacht und abgeholt. Die Aufmachung finden wir echt toll, die Tiere sehen niedlich aus und die Verteilung ist auch recht tricky. Über dem ganzen Verteilen steht die große Fortuna, denn das Glück ist im Spiel mit einprogrammiert. Zwar versucht man durch die Verteilung der Tiere dem Zufall ein Schnippchen zu schlagen, aber das gelingt nicht immer. Zufällig werden Tiere gezogen, zufällig fallen die Würfel. Der Zufall ist sehr groß im Spiel, und dennoch trübt das nicht die Spielfreude. Im Gegenteil, oft ist die Spannung und der Wunsch: „Hoffentlich kommt jetzt ein Schnabeltier!!!!“ sehr groß und sorgt für angeregte Spielstimmung. Das hat uns sehr gefallen.
Auch gefallen hat uns die Variante, die das Spiel gleich mit sich bringt. Mit Outback Plus kann man das Spiel gleich etwas anders spielen. Bonusplättchen und Wertungsvarianten machen das Spiel abwechslungsreich. Das finden wir echt sehr schön.
Was uns nicht gefallen hat sind die kleinen fisseligen Punkteanzeiger. Warum sind die denn so mickrig? Kommt bitte nicht ans eigene Outback-Tableaux, denn nach einem kleinen Stoß an die Landschaft, purzeln die kleinen ovalen Punkteanzeiger schnell kreuz und quer. Das finden wir etwas ippsig. Ansonsten ist Outback ein Topp-Spiel, was wir echt sehr gerne spielen.