„Wenn ich lüge, wächst meine Nase nicht.“ Pinocchio
oder auch: „Das sind nicht 20 Zentimeter, nie im Leben, kleiner Peter …“ (Ohrwurm für euch alle. Gern geschehen.)
Size Up ist eine kleine, gelbe Schachtel, die nicht besonders viel beinhaltet:
100 Karten mit den Zahlen von 1 bis 100 (die entweder mm oder cm darstellen)
68 Karten mit Gegenständen bzw. Körperteilen, deren Länge man schätzen muss (Augenabstand, Ohrenlänge, Fingerlänge, …)
1 Maßband (in cm und in Inch bis 150 cm)
Das war´s auch schon. Da kann man auch keine große Geschichte drumherum basteln. Es gibt kein Thema, das sich durch das Spiel zieht, außer vielleicht: das Maßband hat immer Recht! Danke an Helvetiq, die uns dieses Spiel freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
Wie geeeeeht das?!
Es ist denkbar einfach. Jeder bekommt 8-10 Karten mit Zahlen zwischen 1 und 100 auf die Hand – die Anzahl variiert abhänging von der Anzahl der Spieler. Dann wird eine Gegenstands-Karte aufgedeckt, auf der etwas abgebildet ist, das gleich gemessen bzw. vorher geschätzt werden muss: Gegenstände, Körperteile oder „Freestyle“ – das ist dann etwas, das sich derjenige, der die Karte aufgedeckt hat, aussuchen darf.
Dann geht’s los: der oder die Aufdeckende sagt noch dazu, ob in mm oder in cm gemessen werden soll und dann muss jeder in der Runde eine oder mehrere Karten (da geht’s dann um die gesamte Summe) ausspielen, die die eigene Schätzung der Länge des Dings darstellen.
Dann wird wirklich mit dem Maßband gemessen und wer am nächsten am Ergebnis dran ist, der bekommt die Karte als Punkt. Dann beginnt eine neue Runde, man füllt seine Zahlenkarten auf und weiter geht´s.
Wer als erstes eine vorgegebene Anzahl an Gegenstandskarten als Siegpunkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.
Und? Wann wird´s spannend?
Ja, das frage ich mich auch. Ich kann euch leider keine Antwort darauf geben … bei den ersten Dingen, die man so gemessen hat, war es noch wenigstens ein bisschen witzig, aber das war schon innerhalb der ersten Partie verpufft.
Fast alle Karten beziehen sich auf Körperteile: Finger, Nase, Ohren, Mund, was auch immer. Dann gibt´s noch Freestyle-Karten, bei denen man sich selbst einen Gegenstand im Raum oder ein Körperteil aussuchen darf, das gemessen werden soll und es gibt Objekt-Karten, die sich nur auf Objekte beziehen. Es wird übrigens nie ein eigenes Körperteil gemessen, wenn man die Karte aufgedeckt hat. Dann wird es immer ein Körperteil eines anderen.
Ist das das ganze Spiel?
Ja. Das soll wirklich schon alles sein. Ich hab es jetzt nicht mit 10 Menschen auf einmal gespielt, aber in allen Spielerzahlen bis fünf Personen ist Size Up echt schnell echt lahm geworden. Es hat einfach nicht sollen sein, glaube ich. Und ich frage mich: Warum ist es ein Spiel, ein Maßband an meinen Finger zu halten? Ist es spannend, ein Ohr meines Mitspielers auszumessen?
Vielleicht für andere Menschen – ich kann mir vorstellen, dass es Menschen gibt, denen das mehr Spaß macht, als mir – aber für mich … nicht. Also wirklich nicht.