In unserer Reihe der diesjährigen SPIEL-Huldigungen geht es heute weiter mit den ultimativen Überlebenstipps und wichtigen Informationen für die Spielemesse in Essen.
Was bisher geschah:
Hier ging es um Spiele und Bonbons.
Hier ging es ums Meet and Play, bei dem ihr uns treffen könnt.
Wetzt die Klingen!
Im Oktober 2019 wird sich zum 37. Mal die Essener Messe in einen Pool der Nerds, Geeks und Gamer verwandeln. Die Deutsche Bahn und die Essener Verkehrsbetriebe werden unter den Gewichten der Spieler zusammenbrechen. Es ist immer wieder wie Weihnachten: Plötzlich ist die Messe da. Da ist selbstredend folgende Idee der werten Bahninstitutionen die beste:
„Geil! Lass mal ein paar Züge streichen, Baustellen aufstellen und für Chaos sorgen. Das wird ein Spaß!“
Wenn wir die Zeit zurückdrehen, sagen wir mal bis 2014, dann finden wir folgende Informationen im Netz:
„Auf der „Spiel ’14“ werden bis zum 19. Oktober neben 850 Neuheiten auch die Spiele des Jahres vorgestellt.“ (waz.de) und „Über 800 Aussteller aus 41 Ländern zeigen bis Sonntag auf der SPIEL’14 Neuheiten (…)“ (waz.de)
Und heute so:
86.000 qm
1.200 Aussteller
53 Nationen
über 1.500 Neuheiten (Merz Verlag)
BÄM. Take that!
Kein Wunder, dass der Überlebenskampf in den Messehallen von Jahr zu Jahr schwieriger wird. Wir wollen, dass ihr die SPIEL’19 unbeschadet überlebt. Hier, bitte: Unsere Tipps für euch.
1. Kommt pünktlich und verfahrt euch nicht.
Damit ihr überhaupt wisst, wann ihr wo sein müsst, kommen jetzt erstmal die wichtigsten Daten:
Wann? „Vom 24. bis 26. Oktober (Donnerstag bis Samstag) sind die Messehallen von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet, am 27. Oktober (Sonntag) von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr.“ (Merz Verlag)
Aus eigener Erfahrung können wir euch berichten: Es ist auch schon eine Stunde vor Öffnung der Tore voll. Auch schon 1,5 Stunden vor Einlass tummeln sich Unmengen an Menschen vor den Toren der Messehallen und wollen rein. Also entweder ihr kommt richtig früh oder aber ihr lasst euch noch nen Kaffee mehr in den Bauch plätschern und kommt ein halbes Stündchen später – dann könnt ihr das Ansteh-Risiko minimieren. Wenn ihr eure Körper gerne an Fremde drückt, dann kommt ruhig ein bisschen früher! 😉
Wo? Hier! Und es gibt auch einen neuen Eingang.
Wie? Mit Bus und Bahn oder mit dem Auto. Wenn ihr reich seid, lasst euch vom Heli abseilen. Alles andere ist eh Kamikaze. Da können selbst wir euch nicht helfen.
Wieviel? Der Vorverkauf für die Messe ist schon gestartet. Ihr könnt hier eure Tickets kaufen. Da seht ihr auch die Preise. Kauft euch am besten WIRKLICH eine Karte im Vorverkauf, dann spart ihr euch die Schlangen beim kalten Üselwetter draußen. Keine Sorge: Ihr werdet auch mit Ticket überall genug anstehen. Diesen Spaß müsst ihr also nicht verpassen.
Vermeidet Enttäuschungen und habt keine Verpassensangst
Wir alle gehen zur Messe, weil wir Spiele spielen wollen, Schnäppchen jagen und … nix und. Deswegen gehen wir zur Messe.
Aber seid euch darüber bewusst, dass die Wahrscheinlichkeit, EUER Wunschspiel zu spielen, nur hoch ist, wenn ihr sehr hartnäckig seid und auf einen freien Platz wartet – durchaus auch mal ein bisschen länger. Natürlich könnt ihr auch vor der Halle zelten, als erster vor der Tür sitzen und losrennen, sobald sie aufgeht. Dann heißt es: sprinten und hoffen, dass man der erste wird. Auch dann könnt ihr Glück haben. Also: Lasst die High-Heels zu Hause.
Nichtsdestotrotz ist es immer wieder eine Herausforderung, einen Platz an einem Tisch zu kriegen. Und auch die Messeschnäppchen sind nicht mehr das, was sie mal waren. Vor einigen Jahren noch war es der Himmel der Spieler, nach einer halben Stunde Wartezeit in den Heidelberger Darm einzutreten und dort – beladen mit Spieleschachteln on mass – an die Kasse zu schreiten. Letztes Jahr konnte ich für meinen Teil nur ein Spiel finden, das mich für den Preis auch interessiert hat.
Also: Erwartet nix und lasst euch einfach überraschen, was ihr in eure Taschen packen könnt und welches Spiel ihr letztendlich spielen können werdet. Ihr könnt nicht jedes Spiel spielen. Echt nicht. Nicht in der kurzen Zeit. 😉
Diese 4 Tage Messe sind immer anstrengend – da braucht man zumindest gute Laune, wenn der Körper nicht mehr so ganz mitspielt. 😉
Transportmittel
Und damit meine ich nicht eure Autos, sondern viel mehr die Mittel, mit denen ihr eure neuen Spiele transportieren könnt. Und nicht nur das: Auch Essen, Trinken, eine Powerbank und Platz für Geschenke solltet ihr natürlich auch in euren Rucksäcken einpacken. Wobei wir auch schon beim Thema wären!
Ich nutze jedes Jahr einen Daypack und alle Queen Games Taschen, die ich besitze. Die sind ruckzuck voll – aber man kann ja auch zwischendurch mal zum Auto, die Tüten ausleeren, oder sogar den Verschick-Service der Messe nutzen.
Ihr könnt auch leere Kinderwagen, Sackkarren, Bollerwägen, IKEA-Taschen und andere Mittel nehmen, klar.
Aber, BITTE: Wenn ihr irgendwas auf Rädern habt, das ihr vor euch herschiebt, denkt an meine Worte. Auch, wenn es euch nicht unbedingt bewusst sein mag:
Ihr seid nicht alleine auf der Messe. Menschen mögen es nicht, wenn ihnen nichtmotorisierte Fahrgeräte in die Hacken gerammt werden.
Danke.
Hunger und Körperdüfte
Ihr könnt euch auf der Messe natürlich auch mit Essen und Trinken versorgen: Es gibt Pommes, Brötchen, Würstchen, Brezeln und alle möglichen und unmöglichen Getränke. Aber denkt daran: Wenn ihr euer Bütterchen zu Hause vergesst und euch ne Pommes Currywurst mit Mayo und ner Cola light auf der Messe gönnt, dann könntet ihr davon auch ein Spiel kaufen.
Ein ganzes.
Also: Schmiert euch Bütterchen, packt auch ein bisschen Obst ein, damit die Vitamine …
Blödsinn! Kalte Pizza ist voll lecker, dazu dann Red Bull und Cola, Schoki, Kekse und Gummibären – damit kommt ihr übers Wochenende. Vertraut mir. 😉
Und etwas, das auch ich jedes Jahr dabei habe, ist Deo. Deodorant. Wieso?
Weil es anstrengend ist, den ganzen Tag durch die Messehallen geschoben zu werden – da kommt man schonmal ins Schwitzen.
Weil man unweigerlich an andere Körper gedrückt wird und haufenweise andere Menschen berührt. Ob man will oder nicht. Und da man da so oder so nicht drumherum kommt, versuche ich dafür zu sorgen, dass ich wenigstens gut rieche, wenn ich schon ständig beschubbert werde. Und ich würde mich freuen, wenn es bei meinem unfreiwilligen Schubberpartner ähnlich wäre. Ja, das wäre schön. Bitte riecht alle gut.
Pausen und spontane Treffen
Auch, wenn das ein Punkt ist, der uns allen schwer fällt, weil wir ja ALLES in den paar Tagen sehen, spielen und erleben wollen, ist es ratsam, manchmal einfach mal ein Päuschen zu machen. Sich hinzusetzen, Leute anzugucken und die Errungenschaften zu begutachten. Das könnt ihr im Übrigen auch bei uns im Meet and Play machen. Das wird sicher wie Kurzurlaub sein. 😉
Unter den zig tausend Menschen, die „gemütlich über die Messe schlendern“ (muahaha!), werden sicherlich auch einige sein, die ihr zufällig trefft oder kennenlernt. Essen ist nur einmal im Jahr – vielleicht ist es manchmal auch eine gute Idee, den einen freien Platz sausen zu lassen, um stattdessen einen völlig überteuerten Kaffee mit Person X trinken zu gehen?!
Nein, ist es nicht. *pffft* Aber lasst euch trotzdem die Chance offen, auch mal spontan zu sein. Die Menschen in der Szene sind nämlich zu großen Teilen schon ganz schön großartig!
Macht euch ne Liste
Damit ihr die Zeit vor Ort möglichst effektiv nutzen könnt, macht es Sinn, vor der SPIEL’19 schonmal Zeit zu investieren und eine Liste all der Spiele anzufertigen, die ihr euch anschauen möchtet.
Keine Ahnung wie?
Es gibt zwei Möglichkeiten, die ich auch so nutze. Ihr könnt so richtig Oldschool eine Excel-Liste erstellen, in die ihr reinschreibt, welches Spiel ihr sehen möchtet, von welchem Verlag es ist, an welchem Stand es zu finden sein wird. Ich für meinen Teil habe da auch immer noch ein paar weitere Felder, in denen ich ankreuzen kann, wie mir das Spiel gefallen hat.
Bei Boardgamegeek habt ihr die Möglichkeit, die Liste der Neuheiten durchzugehen. Das sind inzwischen über 1.000. Viel Spaß!
Ich persönlich nutze auch gern die Übersicht auf spielen.de.
Alternativ könnt ihr euch auch eine App installieren, die Event Badger heißt. Die gibts für Android und für Apple.
In dieser App findet ihr die Neuheiten und könnt angeben, ob ihr das Spiel sehen wollt oder nicht. 2 Wochen vor der Messe werden die Hallenpläne in die App geladen und alle Spiele, die ihr euch anschauen wollt, könnt ihr dann auch dort mit Stand sehen. Das ist sehr praktisch, wenn man digital veranlagt ist.
So kann man schonmal zu Hause gucken, was einen so auf der Messe erwartet und kann losrennen, um sich einen begehrten Platz zu sichern. Und es wäre schon ärgerlich, wenn einem was durchgeht, was man schon gern gesehen hätte – nicht wahr?
Das ultimative Survival-Kit und die perfekte Ausstattung
Natürlich sind Geschmäcker unterschiedlich. Aber mein persönliches Survival-Kit für die Messe sieht wie folgt aus:
– vielleicht lacht ihr mich jetzt aus, aber … denkt UNBEDINGT an euer Ticket. Es ist nämlich sehr – ich wiederhole: SEHR – ärgerlich, wenn man schon die Hälfte des Weges zur Messe hinter sich gebracht hat und dann umdrehen muss, weil das Ticket zu Hause liegt.
– T-Shirt und warme Jacke, die man klein knüddeln kann (braucht man in den Hallen nicht, aber draußen wird´s schon kalt sein), um nicht zu frieren
– großer, abgeranzter, aber stabiler Daypack, um viel tragen zu können
– alle verfügbaren Queen Games Taschen, um unpraktische und blöde Plastiktüten auf der Messe zu vermeiden
– Brötchen mit Salami und Käse, um sie zu essen
– 1 Liter Cola für mich und Cola light für Funfairist, um Zucker zu trinken
– Kinderriegel und Schokobons von Funfairist, um Zucker zu essen
– Traubenzucker, um nicht aus Versehen umzufallen
– Red Bull. Viel, um nicht einzuschlafen
– Deo, um nicht zu stinken
– Notfallpflaster, um Aua zu minimieren, falls man sich Blasen gelaufen hat.
– Aspirin, um Kopfschmerzen entgegenwirken zu können
– Frittenmerch, um andere glücklich zu machen
– Powerbank, um das Handy laden zu können, um Social Media zum Explodieren zu bringen
– Bonbons, um die Stimme zu schmieren
– Desinfektionsmittel, um die Haut wegzubrennen, wenn´s nötig ist
– Stift und Zettel für Notizen oder Autogramme (z.B. von Marc-Uwe Kling *fangirlmoment*)
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