Schnell, schneller, Ligretto
Wenn ich an Ligretto denke, dann denke ich an Schweißflecke, umgekippte Tische, keine Getränke auf Tischen, Aussprüchen wie: „Arschloch!“, und Kartenwust. Bei Würfel Ligretto geht es da schon etwas gesitteter her, zumal man doch eher sitzen bleiben kann, und nicht stehend am Tisch gebeugt spielt – so spielen wir nämlich Ligretto mit Karten. Oder doch nicht? Ist die Würfelvariante doch purer Stress?
In der Schachtel von Würfel Ligretto ist nicht viel. Ein Spielfeld was in 4 Farben je die Würfelzahlen 1 bis 6 zeigt, dann ein Beutel mit 24 Würfeln in den Farben rot, gelb, grün und blau. Und neben den vier schmalen Würfelbechern gibt es noch die Spielanleitung zu Ligretto Würfelspiel.
Auf die Plätze, fertig, los …
Das Spiel ist echt super simpel und sehr einfach. Man zieht aus dem Beutel Würfel (die Anzahl hängt von der Mitspieleranzahl ab), dann legt man das Spielbrett in die Mitte. Jeder bekommt ein Würfelbecher. Ziel ist es, die eigenen Würfel am schnellsten auf das Brett zu bekommen, dabei darf man nicht willkürlich die Würfel platzieren, sondern muss der Reihe nach (als von 1 bis 6) in der entsprechenden Farbe eine Reihe bilden. Da man nicht im Besitz aller Würfel in den Farben ist, muss man auf die Aktivität der Mitspieler hoffen, denn meine gewürfelte 2 werde ich erst dann los, wenn einer oder eine vor mir die eins erwürfelt. So fragt man sich oft: Soll ich jetzt selber mein Glück versuchen, und noch einmal würfeln? Oder soll ich eben warten? Das Blöde an der Sache ist nur, dass man, wenn man sich entscheidet, neu zu würfeln, alle Würfel würfeln muss. Und wer weiß schon, ob nicht kurz danach die eins auf den Platz kommt? So kommt man schnell in die Situation: Ach hätte ich mal gewartet.
Wer als erste die Würfel auf das Spielfeld legen konnte, schreit Ligretto Stopp und schon ist die erste Runde fertig. So einfach geht es.
Schnell gucken und handeln
Die Devise bei dem Spiel heißt: Schnell sein. Man muss schnell würfeln. Man muss schnell gucken (Was habe ich gewürfelt? Was liegt schon? Was wird gebraucht? Was würfeln die anderen?). Und man muss schnell reagieren, das bedeutet: Würfeln, Würfel nehmen, Würfel hinlegen. Das alles sollte ziemlich fix gehen, denn sonst schreit jemand anderes: Ligrtto Stopp. Und das geht echt schnell bei diesem Spiel.
Leider bremst der Würfelbecher etwas aus, da dieser sehr schmal ist. Manchmal ist man so hektisch dabei, dass die Würfel an der Seite herausplumpsen, und man eher mit dem Bücken und Suchen nach den Würfeln beschäftigt ist, als mit der eigentlichen Sache. Darum: Auch wenn es schnell zur Sache geht, Ruhe bewahren und einfach machen – klappt schon irgendwie.
Wenn wir Würfel Ligretto spielen, so geht es, wie oben schon erwähnt, recht gesittet zur Sache. Zumindest sitzen wir am Tisch, und stehen nicht wie bei der Kartenvariante. Trotzdem ist es hektisch, laut (aufgrund der klappernden Würfelbecher) und wild. Manchmal fliegt auch der eine oder andere Würfel über den Tisch – das ist keine Seltenheit. Einen riesigen Vorteil hat das Würfelspiel dem Kartenspiel gegenüber, und zwar die leicht zu reinigende Oberfläche. Während bei den Karten ein Desaster vorliegt, wenn doch eine Cola, ein Bier oder sonst ein Getränk drüber schwappt, so sind die Würfel schnell zu reinigen. Okay, das Spielfeld kann sich schon vollsaugen, und auch der Sack könnte etwas abbekommen, aber längst ist das Spiel nicht so anfällig für Wasserschmadder, als das Kartenspiel. Das finde ich super.