Pandemie – Die Heilung

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Superfritte

Tatüüütataaatatüüütaataaa!

Pandemie – eines der wohl bekanntesten, kooperativen Spiele, die es auf dem Markt gibt. Zumindestens ist es eines der ersten gewesen, das bei mir in meiner Laufbahn als Brettspielfreundin auf den Tisch kam. Kein Wunder vielleicht, wenn man bedenkt, dass es jetzt schon fast 10 Jahre auf dem Markt ist.

Das Grundspiel von Pandemie ist ein klassisches Brettspiel (dazu auch an dieser Stelle mehr …), in dem die Spieler gemeinsam versuchen, Seuchen einzudämmen und Epidemien zu behandeln, in dem sie die passenden Heilmittel dafür entwickeln. Es gibt inzwischen auch diverse Erweiterungen, die den eh schon nicht sonderlich leichten Kampf um die Rettung der Welt noch ein bisschen verfeinern und – so mag mancher behaupten – noch ein bisschen komplexer gestalten.

Heute wollen wir mal einen Blick auf Pandemie – Die Heilung werfen. Das Würfelspiel zum altbekannten Brettspiel Pandemie.

Pandemie – Die Heilung erblickte das Licht der deutschen Spielwelt im Jahr 2015. Ich hatte auf der Spielemesse in Essen in 2014 bereits die Möglichkeit, die französische Version zu spielen. Ein netter Franzose am Stand von Z-Man-Games erklärte mir das Spiel auf französisch. Kein Problem, ich kann die Sprache ja sprechen und verstehen. Dass sich das aber ein bisschen schwieriger gestaltet, wenn man die Einzelheiten von Pandemie mit dem einen oder anderen Fachwort spontan an den Kopf geballert bekommt, das hätte ich mir vielleicht denken können. Aber gut. Es war trotzdem verständlich und ich war in der Lage, eine kurze erste Runde mit dem guten Baguettemann zu spielen. Alter Schwede, äääf, Franzose. Ganz schön schwer. So auf den ersten Versuch erschien mir das Würfelspiel noch ein bisschen schwieriger, als ich es vom Brettspiel her kannte. Aber geil. Toller Mechanismus und ein bisschen Abwechslung in Sachen Pandemien.

Welcher Mechanismus?

Jaaa … Pandemie – Die Heilung ist eben kein Brettspiel mehr, in dem ihr eure Personen von A nach B bewegt und versucht, Forschungszentren auf dem Spielplan zu errichten. Nö. In Die Heilung hat jeder von euch einen Charakter, den er das Spiel über nutzt, um eben die Welt zu retten und dazu gibt´s auch ein passendes Würfelset, das Symbole enthält, die es dem Charakter möglich machen, sowohl bisher bekannte als auch neue Aktionen auszuführen. Aber: hier spielt nicht nur ihr mit, nein, auch das Würfelglück sollte mit von der Partie sein. Denn ihr könnt natürlich nur diejenigen Aktionen nutzen, die ihr auch erwürfelt habt. Und das kann an einem schlechten Tag schonmal ziemlich müßig werden …

Das Grundprinzip bleibt jedoch das gleiche: Ihr seid als Team auf den Kontinenten unterwegs und versucht Gegenmittel für die unterschiedlichen Seuchen zu finden, die auf der Welt so ausgebrochen sind. Dazu habt ihr die Möglichkeit, mit dem Boot oder dem Flugzeug durch die Welt zu reisen, Gegenmittel zu erwürfeln (wobei gerade diese Aktion unter Betrachtung der Würfelnutzung manchmal wirklich … sagen wir … anstrengend sein kann). Wenn ihr es geschafft habt, alle Gegenmittel zu finden und somit die Seuchen ausgerottet habt, dann habt ihr das Spiel gewonnen und seid gefeierte Helden auf der ganzen Welt. Die Seuche verbreitet sich ebenfalls über die Würfel über die Kontinente. Abhängig davon, wie hoch die gewürfelte Augenzahl ist, kommt der entsprechende Seuchenwürfel auf den Kontinent. Aber es gibt auch noch das CDC, in dem Würfel mit einem Kreuz gesammelt werden können. Denn durch die kann man Aktionskarten erwerben und noch andere ordentliche Aktionen ausführen. Die ganze Anleitung könnt ihr euch übrigens hier anschauen.

Aber – der Preis.

Lange hat mich der Preis von Pandemie – Die Heilung davon abgehalten, es mir zu kaufen. 36 Öcken (Stand heute) für ein Würfelspiel ist ja schon nicht so ohne. Und das Brettspiel hab ich ja schon. Und überhaupt. Für 40 EUR kriegt man schon ein richtig fettes Spiel. Aber Naja. Zum Glück habe auch ich einmal im Jahr Geburtstag und meine Eltern haben mir den Wunsch erfüllt, die Welt zu retten. Im Nachhinein muss ich sagen: Das Geld lohnt sich. Ich finde, das Spielgefühl ist ein völlig anderes, als beim Brettspiel. Natürlich ist es auch noch nervenaufreibender, wenn man den Glücksfaktor mit einplanen muss. (Ha! Geiler Satz! Den Glücksfaktor mit einplanen. Ja, genau, Kaddy … ). In einigen Spielerunden wurde extrem viel geflucht und es wurden auch diverse SpielerInnen übelst fertig gemacht, weil sie nicht das gewünschte Würfelergebnis geliefert hatten. Dass Würfeln nicht jedermanns und jederfraus Stärke ist war uns in diesem Moment herzlich egal. Wir hatten schließlich eine Aufgabe! Wir mussten doch die Welt retten!

Quote.

Wenn ich so an die diversen Partien zurück denke, dann würde ich vermuten, dass wir die Heilung in 70 % der Fälle verloren haben und in nur 30 % einen Sieg für die Menschheit verzeichnen konnten. Ich weiß noch, wie geil das Gefühl war, als wir das erste Mal Die Heilung geschafft hatten und wie übel ich mich gefreut habe, dass es endlich geklappt hatte. Vorher war es immer so meeega knapp gewesen und da Szenario war ungefähr so:

„Wir hatten das Heilmittel schon in unseren Händen und rannten los in Richtung der Lagerhalle, in der wir das Fläschchen nur noch in der Vorrichtung einsetzen mussten. Das Rolltor schloss sich und wir rannten noch schneller, als wir es eh schon taten. Die Öffnung zwischen Rolltor und Boden wurde immer kleiner und es sah so aus, als wenn es knapp werden würde. Und dann fielen wir alle hin, weil wir über unsere offenen Schnürsenkel gestolpert waren. Die Fläschchen verabschiedeten sich mit einem lauten Klirren und die Arbeit war umsonst gewesen.“

Wahrscheinlich sitzen jetzt einige von euch lachend und gröhlend vor dem Monitor und halten sich den Bauch. Ja, mag sein, dass es da draußen in EURER Welt einfach ist, Pandemie zu gewinnen … 😉 Ich hab irgendwie eh das Gefühl, dass ich bei kooperativen Spielen nicht so der Profi bin. Egal ob Andor, Pandemie, Villen des Wahnsinns oder was auch immer. Ich verliere herzlich gern. Ach, und Ghost Stories. Hat jemand von euch schonmal bei Ghost Stories gewonnen? Ich noch nie. Noch nichtmal auf der App. AAABer ich schweife ab. Zurück zum Thema.

Spaß

Auch, wenn wir es bei Pandemie – Die Heilung nicht immer schaffen *hüstel* die Menschheit zu retten, finde ich das Spiel super. Und auch, wenn der Preis nicht ohne ist, lohnt sich auch dieses Spiel aus der Pandemiereihe, weil es eben was anderes ist, ob man mit Würfeln oder mit Karten ausgestattet ist. Hinzukommend finde ich das Design super. Ich bereue auf jeden Fall nicht, dass meine Eltern das Geld für das Spiel ausgegeben haben 😉 Das ist eines der Spiele, das immer wieder auf dem Tisch landet und auch in allen Runden gut funktioniert. Hinzukommend funktioniert es auch mit 2 Spielern gut, wobei natürlich die Unterstützung der Charaktere noch ein bisschen cooler ist, wenn mehr Spieler an der Partie teilnehmen.

Lecker

  • Neuer Mechanismus in altem Gewand
  • Würfelglück verändert das Spielgefühl
  • Ein haptisches Erlebnis!

Pfui

  • Glück muss man halt erstmal haben ... ;-)
  • Die Gewinnquote ist bei mir irgendwie doch recht niedrig ....

Fazit

Gut, dass ich keiner Epidemie verfallen bin

  ".Und gut, dass ich in meinem wahren Leben nicht dafür zuständig bin, die Welt zu retten. Das ist ganz gut, denn wenn ich nur annäherungsweise so eine Quote wie bei Pandemie hätte … Ja, reden wir nicht drüber ;-) Ich finde Pandemie – Die Heilung echt cool und das Spiel macht echt Spaß – und ist aber auch ärgerlich, weil eben nicht immer Würfelglück in der Luft liegt. Das kennen wir ja alle ;-) Aber trotzdem (oder gerade deswegen?) ist Die Heilung ein wirklich klasse Spiel. Lohnt sich!"
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