Wer besteigt den Thron?
Rita Modl hat ein Kartenspiel bei Corax Games veröffentlicht, in dem ein Würfel eine entscheidende Rolle spielt: King of 12. Allerdings wird hier nicht viel gewürfelt, sondern durch Bluff und etwas „Erahnglück“ Punkte gemacht. Wer es als erster schafft 2 Karten zu sichern, kann den Thron der 12 Königreiche besteigen. Kommt mit und erfahrt mehr über King of 12.
Verstärkung mit an Bord
Wie unterschiedlich manch Spielerfahrung am Tisch ausfallen kann, nicht wahr? Ich habe es schon oft erlebt, dass manches Spiel manch Spielenden den Schlüpfer spült vor Begeisterung, und andere, die in der selben Partie mit am Tisch saßen, haben ein müdes Lächeln und ein „na ja“ auf den Lippen. Wieso ist das so?
Diese Situationen kennt ihr sicherlich auch, nicht wahr? Und bei King of 12 habe ich diese Erfahrung gleich 2 x erlebt. Einmal am eigenen Leibe, und dann bei der Berichterstattung einer Freundin mit diesem Spiel.
Darum habe ich mir für diese Rezension einmal Verstärkung dazu geholt: Hallo Mik.
Hallo!
Du bist ein echter Verfechter des Spiels und findest es richtig gut, nicht wahr?
Nun, meine Erfahrung mit dem Spiel war ja jetzt nicht sonderlich von Begeisterung gekrönt. Ich kann mich noch sehr gut dran erinnern, wie wir es zusammen gespielt haben. Und nach unserer Runde sagte ich:
„Öhhh, okay!? Das soll es jetzt sein?“
Wir haben weiter gespielt und noch eine Runde gemacht. Und noch eine Runde. Und dann irgendwann haben wir abgebrochen – ich glaube so war es.
Genau, so war es.
Ein paar Wochen später hast Du das Spiel mit einer Freundin von uns gespielt, und bei ihr war die Reaktion wohl noch etwas heftiger, nicht wahr? Was hat sie noch mal gesagt?
Das Spiel empfand sie nicht wirklich spannend.
Einen Würfel imaginär verändern, er liegt vor einem, doch wird er nicht wirklich verändert.
Genau! So war es. Und sie sagte ja noch auf Dein Nachfragen, ob ihr weiterspielt gleich „NEIN!“.
Wie komisch das ist, dass manch Spielmenschen mit dem Spiel so gar nichts anfangen können, und andere es total witzig und spaßig finden.
Aber mal langsam mit den Pferden, um was geht es denn im Spiel. Mik? Willst Du mal kurz zusammenfassen?
Im Spiel King of 12, ein Würfel-Stichspiel von der Autorin Rita Modl, geht es darum, als einziger die meisten Siegespunkte in einer Runde zu erhalten.
Jeder Spieler erhält zu Beginn einen W12 Würfel und 7 Handkarten (jeder Mitspieler erhält die gleichen Karten). Es gibt verschiedene Arten von Handkarten – vom Ändern des eigenen Würfelwerts, über den Tausch der Würfel mit einem oder mehreren Spielern bis hin zur Umkehr der Siegesbedingungen zur kleinsten Zahl.
Zuerst würfelt jeder Mitspieler seinen W12 Würfel, dieser Wert ist erst einmal ausschlaggebend für die Runde.
Jeder wählt eine seiner Handkarten, legt diese verdeckt vor sich hin. Dann decken alle gleichzeitig ihre Karte auf und aktivieren die jeweiligen Effekte der Karte, doch Vorsicht ist geboten, sollten sich zwei oder mehr Spieler für die gleiche Karte entscheiden, haben ihre Karten keinen Effekt und deren Würfelwerte werden nicht verändert.
Nachdem die Effekte abgehandelt wurden, werden die Siegespunkte verteilt: 2 Punkte erhält der Spieler mit dem höchsten Würfelwert, 1 Siegespunkt geht an den Spieler mit dem zweitgrößten Würfelwert. Sollten 2 Würfelwerte gleich sein, werden diese Spieler bei der Siegespunktwertung ausgeschlossen und erhalten in diesem Durchgang keine Punkte. Anschließend wird der nächste Durchgang gespielt und jeder Spieler wählt wieder verdeckt eine Karte. Dies geschieht solange, bis ein oder mehrere Spieler nur noch eine Karte in der Hand haben.
Anschließend wird nachgesehen, wer die meisten Punkte verdient hat. Haben zwei oder mehr Spieler die gleiche Anzahl an Punkten, fallen Sie aus der Wertung raus und der zweithöchste Spieler gewinnt die Partie. Wer eine Runde gewinnt, legt aus seinem Kartendeck eine gewählte Karte unter seinen Würfel, die er nun nicht mehr spielen darf. Wer zuerst 2 Karten aus seinem Deck verbannen konnte, ist der King of 12.
Spielgefühl
An sich mag ich Spiele, bei denen alle gleichzeitig ne Karte spielen oder so, und dann aufgedeckt wird, und man sieht, was dann passiert. Auch mag ich es, wenn gleiche Werte sich aufheben, da hier der Ärgerfaktor sehr groß ist. Das bietet King of 12 ja an so vielen Stellen: Karten aufdecken, Würfelwerte zählen und vergleichen, Siegpunktmarker berücksichtigen. Das ist schon super. Und dennoch fehlt mir etwas am Spiel. Ich glaube es ist die Spannung. Ja, das kann ich so sagen. Ich finde, das Spiel spielt sich unspannend runter, obwohl durch diese Ärgerfaktoren eigentlich Spannung aufbauen müsste.
Ich finde King of 12 ist ein super Spiel, um unerfahrene Spieler an Stichspiele heranzuführen, als Spieleabend-Einstieg oder als kleiner Absacker. Es lässt sich mal eben fix erklären und ist schnell von der Hand gespielt. Ich bin kein Freund von Stichspiele, jedoch bei King of 12 mache ich da gerne eine Ausnahme. Gut gelöst, finde ich auch die Mechanik, dass nicht immer der gewinnt, der die meisten Siegpunkte erzielen konnte. Denn hier muss aufgepasst werden, dass man auch als einziger die höchsten Punkte erzielt hat.
Fazit
Schon komisch, wie unterschiedlich das Spielgefühl so ausfallen kann. Ich bin gespannt, was noch andere sagen werden, wie sie das Spiel erleben und was sie zum Wettkampf auf den Thronplatz sagen werden. Die nächsten Runden werden kommen, und darauf bin ich gespannt.
Also ich spiele es weiterhin richtig gerne. Mal nebenbei: Wollen wir ne Runde zocken? Komm schon, nur eine …
Ähhh, ich, also, nun … Okay, aber nur eine Runde …
Aber bevor wir spielen, danke Dir für Deine Worte und bei der Unterstützung dieser Rezension.
Bitte schön!