Beep beep buuup beep
„Weltraum … genau mein Thema. Nicht. Aber Star Clicker sieht so toll aus und verspricht offenbar ein gutes Spielerlebnis zu werden – also lass ich Weltraum mal Weltraum sein und freue mich darauf, Star Clicker kennenzulernen.“
Jaja, die Aversionen gegen bestimmte thematische Genres werde ich einfach nicht los. Ich kann mit Weltall wirklich nicht viel anfangen und sicherlich hab ich schon einigen Spielen und Filmen unrecht getan, als ich sie zur Seite geschoben habe, weil ein Raumschiff drauf war. Aber: So ist es nunmal. Aber Star Clicker hat es geschafft, durch meine Firewall zu düsen und auf meinem Spieletisch zu landen. Und von der Reise will ich euch heute erzählen.
Anschnallen, wir heben ab.
Worauf schaut man als erstes, wenn man ein Spiel auspackt? Richtig, auf die Anleitung. Und die von Star Clicker kommt erstmal mit einer Überraschung daher: Einem Comic auf den ersten Seiten. Über den erfährt man, wer wir sind und was uns eventuell so erwarten könnte. Voll süß. Ich mag den Stil von Gyom, dem Illustrator. Die Geschichte ist in etwa folgende: Unsere Eltern lassen uns auf unserem Heimatplaneten C-64 (ob das eine Anspielung auf den Commodore 64 ist?) offenbar alleine zurück, weil sie ins All fliegen. Da scheint es eine Basis zu geben, in der wir uns aufhalten und über die erfahren wir, dass die Bösewichte aus dem Weltraum uns angreifen wollen. Schnell ist klar: Wir müssen die Angriffe abwehren und daher steigen wir in die Jets. Aber so ganz genau wissen wir nicht, wie man die steuert. Aber: Wir müssen kämpfen! Also: Los gehts!
Joa, und dann finden wir uns auch schon alle im All wieder, alle sitzen im eigenen Raumschiff und bewegen sich über das Spielfeld. Unser gemeinsames Ziel ist es, 8 Störsender unter den verdeckten Plättchen zu finden und sie zu zerstören. Dabei sollten wir darauf achten, dass wir nicht von Kriechern überrannt werden und dass sie unseren Heimatplaneten nicht zu oft angreifen, ansonsten verlieren wir nämlich.
Ja, das Bewegen, das ist so eine Sache … denn wie schon erwähnt sind wir noch nicht so wirklich Profis in unseren Cockpits. Vor uns steht ein Panel mit verdeckten Knöpfen. Was auf der anderen Seite des jeweiligen Knopfes ist, wissen wir zu Beginn des Spiels nicht. Drehen wir einen um, führen wir die abgebildete Aktion aus … und merken sie uns im besten Fall, damit es nicht zu unschönen Situationen im weiteren Verlauf des Spiels kommt. 😉 Durch diese Knöpfe können wir uns in eine der 4 Himmelsrichtungen bewegen, schießen oder eine bereits aufgedeckte Aktion kopieren (das ist der Replikator). Wenn wir uns bewegen, dann decken wir Plättchen auf, auf denen wir landen. Das kann dann entweder eines der Störsenderteile sein, das wir finden, es gibt Felder, die uns noch weiter bewegen lassen, wir können Energie finden oder wir finden Felder, auf denen wir Kriecher anlocken, wenn wir darauf stehen bleiben. Denn wie es bei kooperativen Spielen nunmal so ist: Wir machen unser Ding, dann macht das Böse sein Ding. In diesem Fall bedeutet das: Neue Kriecher schwärmen aus und wollen uns fertig machen. Wohin die kommen und was die dann dort tun erfahren wir über Disketten, die wir aufdecken.
Gar nicht so einfach …
Wie ihr euch vielleicht schon denken könnt, ist es gar nicht so einfach, sich zu merken, was hinter welchem Knopf steckt, zumal man ja auch noch durch andere Dinge abgelenkt wird: Man muss seinen Zug durchführen, die anderen sind auch noch dran, irgendwann kommen die Bösen noch zum Zug … Tja, und wenn man dann wieder an der Reihe ist, dann fühlt es sich manchmal an, als wäre nie etwas gewesen … als hätte man noch nie einen einzigen dieser Knöpfe auf dem Panel gedrückt – dabei sind es noch nichtmal viele! Ja, man kann sich das sicherlich merken, aber man muss das auch wirklich aktiv tun, damit es eben nicht von anderen Dingen aus dem Hirn verdrängt wird.
Hat man Level 1 erfolgreich abgeschlossen, also alle Störsender gefunden und eliminiert bevor man selbst gegrillt wurde, kann man sich an die nächsten 3 Level begeben, wenn man ein bisschen mehr Abwechslung sucht. In diesen Leveln kommen zum Beispiel die Superfähigkeiten der einzelnen HeldInnen ins Spiel: Die können dann einmal pro Runde genutzt werden. In Level 3 kommen neue Disketten ins Spiel, außerdem kommt ein Marker namens „Kaputter Replikator“ ins Spiel. Dass das nichts Gutes bedeuten kann, darüber müssen wir vermutlich nicht sprechen, oder? 😉 Und auch Level 4 sorgt nochmal für Neuerungen in Star Clicker. Hier müssen nun gegnerische Sonden neutralisiert werden, bevor der letzte Störsender zerstört werden kann. (Das sind die Teile, auf denen man nicht stehenbleiben sollte, weil sonst neue Kriecher kommen.)
Viel Abwechslung
Mit kleinen Änderungen sorgt Star Clicker in 4 Leveln auf jeden Fall dafür, dass einem nicht langweilig wird. Wie sieht´s mit dem Spielspaß aus? Ja … mh. Also. Ich finde, Star Clicker macht Spaß. Es sorgt für Lacher am Tisch, erfordert Absprachen im Team und hat durch den Memo-Faktor auch immer ein bisschen „knistern“, finde ich. Allerdings schlägt mein Euphorie-Meter nur bedingt aus. Ich finde, Star Clicker sorgt für solide Unterhaltung, aber „JUHU! Nochmal!“ hat in meinen Runden danach niemand geschrien. Und vermutlich wäre Star Clicker für mich auch nicht erste Wahl, wenn es um kooperative Spiele geht. Aber: Star Clicker macht meiner Meinung nach nichts falsch. Es funktioniert gut und unterhält und sorgt für ein lebendiges Spiel-Erlebnis. Allerdings trifft es mich jetzt nicht so hundertprozentig … und ich glaube, das hat gar nichts mit dem Thema zu tun, denn das ist niedlich umgesetzt und stößt mich nicht ab. 😉