Lieber ganz Andor oder nur Hadria?
Hadria ist ein Teil des Landes Andor. Von Andor haben wir schon ziiieeemlich viel erzählt – in der großen Spielfritten-Andor-Reihe! Da haben wir ja übrigens auch mit Michael Menzel, dem Autor des Spiels, geplauscht.
Falls ihr das verpasst haben solltet, könnt ihr euch unseren Frittenplausch hier noch einmal durchlesen.
Damals haben wir Michael gefragt, wie es mit APPs zu Andor aussieht. „Damals“ konnte er uns dazu noch keine Informationen geben, aber nun ist es soweit!
Die Entwickler sind brettspieltwelt – kennt ihr nicht? Bei der Brettspielwelt könnt ihr analoge Brettspiele in einer digitalen Version ausprobieren. Ziemlich cool – und es gibt sogar ne ganz ordentliche Auswahl an Spielen da!
Wenn ihr euch die APP von Hadria auch runterladen wollt, könnt ihr das hier tun.
Wenn ihr erstmal einen Einblick erhalten wollt, was die APP so kann, dann seid ihr hier bei uns in unserem Artikel genau richtig!
In der APP „Adventures of Hadria“ erhalten wir, wie auch im Brettspiel von Die Legenden von Andor, einen Auftrag, den wir erfüllen müssen. Es gibt 5 unterschiedliche Szenarien und Aufgaben, die wir in der APP spielen können.
Die Grafiken sind wie gewohnt super schön und sehr atmohsphärisch und werden von nicht weniger atmosphärische Musik untermalt. Das gefällt mir wirklich gut. Es gibt die Möglichkeit, zwischen der deutschen und der englischen Sprache auszuwählen. Einstellungsmöglichkeiten, egal welcher Art, findet man in der APP nicht, auch die Credits kann man nicht anklicken. Also startet man ziemlich schnell ins Spiel.
Bei „Adventures of Hadria“ handelt es sich um ein Solo-Abenteuer für Eara, die Zauberin. Eara ist in Hadria unterwegs und – wie sollte es anders sein – das ist sie nicht zum Shoppen. Es warten fiese Monster, spannende Abenteuer und ne Menge Lauferei durch die kalten Gegenden von Hadria. Das Spielprinzip ist jenes aus den Brettspielen. Daher gehe ich hier auch nicht näher darauf ein, wie die Regeln aussehen. Außerdem erklärt die APP Schritt für Schritt, was getan werden kann und muss und leitet den Spieler durch die Abenteuer. Und erst, wenn man ein Szenario beendet hat, ist der Weg in das nächste Abenteuer frei. Ohne Schweiß kein Preis!
Die einzelnen Szenarien sind natürlich unterschiedlich schwer. So braucht man für das erste Abenteuer lediglich eine Minute, während die folgenden Abenteuer auch schonmal gern ein paar Minuten mehr in Anspruch nehmen können.
Denn auch hier bei der APP muss immer ein Blick auf den Erzähler geworfen werden. Er ist schwer bezähmbar, wie eben auch in den Brettspielen.
Das erste Szenario „Der Weg nach Yra“
bringt uns die Grundzüge von Andor bei: Laufen. Das Level ist für all diejenigen, die Andor bereits gespielt haben, mehr als einfach und auch eher unspektakulär.
Spannender wird es dann erst in den darauffolgenden Abenteuern, denn dort warten dann auch mal unterschiedliche Monster auf uns, die wir besiegen müssen und auch Dinge wie Nebelplättchen, Brunnen und weiteres, was wir aus den Brettspielen kennen, findet einen Platz in den Legenden von Hadria. (Dauer: ca. 1 Minute, wenn man weiß, worum es geht)
Das zweite Abenteuer „Die Zusammenkunft“
wartet mit dem ersten Fiesling. Hier hat sich leider auf der Legendenkarte ein Fehler eingeschlichen. „Eara verließ den“ und dann bricht der Satz ab. Vielleicht den hübschen Ritter? Oder den Jahrmarkt? So oder so befindet sich Eara dann in der Feste von Yra und trifft jemanden im Innenhof, den sie sicher lieber nicht hätte treffen wollen. Ihre Aufgabe ist es, den Gor im Innenhof zu besiegen. Wie immer ist die Zeit knapp, die Gegner sind hart und die Überstunden teuer… In diesem Abenteuer wird der Kampfmechanismus erklärt. (Dauer: ca. 1-2 Minuten, wenn man weiß, worum es geht)
„Die Feinde vor der Tür“ ist das 3. Abenteuer in Hadria.
Dann wird klar, dass der Gor aus dem letzten Abenteuer nicht der einzige Gegner sein konnte. Denn die Feste wird angegriffen. Von mehr als einer Kreatur. In diesem Abenteuer geht es auch um den Glauben. Die Aufgabe ist es, zu überleben und den Glauben nicht zu verlieren. Was im Angesicht eines Gors manchmal sicher schwierig erscheinen mag ? Und spätestens
In „Die Boten der zwei Orden“
müssen die Spieler sich auf die Suche nach Torven machen, einen Zauberer, den man nach der Schlacht vor den Toren der Festung nicht mehr gesehen hatte. Die Spitzburg erwartet Eara, denn sie soll dort den Eremiten suchen und finden. Damit sie nicht so alleine ist, wird sie Vernon, einem Zauberer eines anderes Ordens, begleitet.
Zu guter Letzt wartet der Eremit als letztes Abenteuer auf uns.
Was sagt die Fritte dazu?
Ich bin ein bisschen zwiegespalten, muss ich ehrlich zugeben. Dass es eine APP für Andor gibt, finde ich super! Auch die Umsetzung der Regeln und der Atmosphäre, die ich an Andor so schätze, ist völlig in Ordnung. Nichtsdestotrotz gibt es einige Dinge, die mich stören – die liegen jedoch eher in der praktischen bzw. gestalterischen Ecke.
Die Legendentexte, die angezeigt werden, sind oftmals abgeschnitten. Das bedeutet für den Spieler und die Spielerin, dass, auch, wenn der Text nicht nötig ist, um zu spielen, manches darauf im wahrsten Sinne des Wortes im Verborgenen bleibt. So endet der Satz des Abenteuers „Der Weg nach Yra“ mit dem Wort „Versammlung“. Was danach kommt, wissen nur die Entwickler ? oder diejenigen, die „Adventures of Hadria“ am PC spielen. Dort passt nämlich der ganze Text auf die Karte. Bei mir, bei einem IPad, leider nicht. Es gibt auch keine Möglichkeit zu scrollen und wenn man in der Nähe des Pfeils auf das Tablet tappt, wird automatisch die nächste Seite geöffnet. Das finde ich schade.
Was ich im Spiel selbst ungünstig finde, ist, dass es keine Möglichkeit gibt, ein Menü aufzurufen. Daher kann man das Szenario, das man gerade spielt, auch nicht verlassen, ohne die APP komplett zu schließen. Das finde ich ziemlich umständlich..
Auch hätte ich es schön gefunden, wenn die Karte, auf der wir uns bewegen, nicht nur der Länge nach bewegbar wäre sondern auch einen kleinen Blick auf den Norden und Süden der Ecke, in der wir gerade umherirren, freigegeben hätte.
Natürlich fehlen die kooperativen Züge aus dem Brettspiel. Gerade diese Dinge sind ja auch etwas, das Andor zu etwas besonderem macht. So steht man allein im Schnee und schaut in die Gesichter der Gors.
Ansonsten muss ich sagen, dass ich es wirklich toll finde, nun eine Andor App in der Hand zu halten und auch mal spielen zu können, ohne vorher den Tisch auf die volle Länge zu vergrößern, damit das ganze Spielmaterial von Andor auf den Tisch passt. Außerdem spielt man „Adventures of Hadria“ solo und braucht somit auch niemanden, der mitspielt. Und man braucht nicht so viel Zeit und kann es einfach mal so zwischendurch spielen. Und dann gibt´s auch noch direkt Abenteuer, in die man sich stürzen kann und das ganze für umsonst! Das ist alles klasse.
Ich glaube, dass Michael Menzel und brettspielwelt hier ein gutes Fundament für eine APP gebaut haben, an der aber noch gearbeitet werden kann. Ich sehe hier viel Potential – und wer weiß? Vielleicht kann man Adventures of Hadria auch bald als Pass´n´Play spielen? Ich fänd es auf jeden Fall grandios!
Daher vergebe ich heute noch keine Fritte. Ich hoffe, dass es Updates für Hadria geben wird und dass dann die einen oder anderen Dinge noch angepasst und verbessert werden.
So oder so – ein must have für jeden Andor-Fan. Verkehrt macht ihr hiermit sicher nichts.