The Game – engl.: das Spiel
Ich kenne The Game von Funfairist, denn der hat mal das Kartenspiel mit zu mir geschleppt, als wir uns wieder einmal zum Spielen getroffen haben. The Game ist ein Spiel vom Nürnberger Spielkarten Verlag und der Macher heißt Steffen Benndorf. Der erste Gedanke, den ich hatte war: „Wooooow!!! Wie kreativ dieser Spielname ist!“ Und dann hab ich mal weiter nachgedacht und mich dann ernsthaft gefragt, warum erst jetzt? Warum ist denn vorher noch keine auf den Gedanken gekommen, ein Spiel einfach mal The Game zu nennen?! Vielleicht ist es ja auch gar nicht das erste Spiel, das so heißt, aber es ist das erste Spiel, das ich kenne. Naja, wie auch immer. Ich hatte auf jeden Fall so meine Bedenken, denn ich erwartete eine ähnliche Portion Kreativität auch innerhalb der Spielschachtel. Nichtsdestotrotz habe ich mich breit schlagen lassen und habe mitgespielt. Ich hab mir die Regeln angehört – Funfairist war so nett und hat mir das Lesen erspart – und dachte mir dann: „Joa.. gut, klingt ja nicht so schwierig, das sollten wir hinkriegen“
Was hat denn Funfairist so erklärt?
The Game kann man alleine spielen, aber wenn man Freunde hat, auch mit denen. Gespielt wird gemeinsam (oder alleinsam) gegen das Spiel. Bei The Game geht es einfach darum, alle Karten, die im Spiel sind, abzulegen. Es gibt 4 „Startkarten“, die ausgelegt werden und an denen man alle seine Handkarten anlegen muss. Es gibt 2 x „aufsteigend“ und es gibt 2 x „absteigend“. Aufsteigend bedeutet: Bei 1 anfangen und bei 99 aufhören. In möglichst kleinen Schritten. Absteigend bedeutet, das ganze rückwärts zu machen: Von 100 bis 2. Auch in möglichst kleinen Schritten. Alles in allem sind es 98 Karten, die angelegt werden wollen.
Wirklich viele Regeln gibt es beim Anlegen nicht: Eben aufsteigend oder absteigend. Es gäbe da vielleicht den Hinweis, dass es schlau wäre, das, wie gerade schon angedeutet, in möglichst kleinen Schritten zu tun. Denn es darf sich nicht (eeeiiiigentlich… ;-)) mit dem Mitspieler unterhalten werden.. So nach dem Motto: „Ich leg ne 5 – oder hast du noch was für drunter?!“ Und es kann schonmal die eine oder andere Ohrfeige geben, wenn man mal geschmeidig 15 Punkte überspringt und der andere nun 15 Karten weniger spielen kann…. (Nein, keine wahre Geschichte…. nein………)
Zu Beginn eines Spiels erhalten alle Spieler eine vorgegebene Anzahl an Handkarten und müssen immer, wenn sie am Zuge sind, mindestens 2 Karten ablegen. Sie dürfen natürlich auch mehrere Karten spielen, wenn sie das können und es sich anbietet. 2 Karten müssen aber in jedem Fall auf einem der 4 Stapel landen, egal, wieviel sie im Endeffekt kaputt machen.
Zaubertrick?
Nicht ganz… aber: es gibt noch einen Trick, wie man sich bei den Mitspielern entschuldigen kann, wenn man Scheiße gebaut hat. Legt man eine Zahlenkarte, die genau 10 höher oder niedriger ist (abhängig davon, auf welchem Stapel die Karte liegt), als eine ausliegende Karte, darf man die Zahl dadurch erniedrigen („Du kleine, dreckige Zahl!!“) oder erhöhen (dazu fällt mir kein blöder Kommentar ein). Und so gewinnt man mit ein bisschen Glück die eine oder andere Chance darauf, dem Gewinnen ein bisschen näher zu kommen. Falls ich mich jetzt schwierig ausgedrückt habe, hier mal ein Beispiel:
Funfairist hat eine 91 auf den „aufsteigend“ Stapel gelegt. Kaddy hat im vorherigen Zug ganz schön Mist gebaut und einen grooooßen Zahlenhaufen übersprungen. Sie hat eine 81 auf der Hand und kann sie auf den „aufsteigend“ Stapel legen. Damit haben die beiden 10 Zahlen mehr zur Verfügung und…. werden ja trotzdem nicht gewinnen. Dieses Spiel kann man ja gar nicht gewinnen, glaube ich. Verdammt nochmal. Egal, ob man das einmal oder 10 Mal spielt! Ich hab das noch nie gewonnen!!!
Und? Wie sieht’s mit der Kreativität aus?
Also mal ehrlich. Bis ich das Spiel dann mal gespielt habe, hab ich ja echt gedacht, dass das nichts werden kann, mit mir und The Game. Was soll ich sagen? Ich hab’s jetzt auch in meine Sammlung aufgenommen. Das Spiel ist schnell aufgebaut, schnell erklärt, schnell gespielt… und demotivierend! SO SEHR! Aber irgendwie muss ich es doch immer wieder probieren.. und kann auch nicht nach einer Runde wieder wegpacken… Ein super, super, Icebreaker, wie ich finde. Oder auch gut dazu geeignet, wenn man mal alleine zu Hause sitzt und mal ne Runde knobeln möchte. Da geht das genauso gut!
Aha. und was ist mit „Guten APPetit“!
Ach ja, genau!
Nicht nur, dass ich mir das Kartenspiel zugelegt habe, nein, ich musste natürlich auch noch die passende APP für iOs dazu kaufen. Wahrscheinlich hatte ich insgeheim die Hoffnung, dass die APP leichter zu schaffen sei, als das Spiel. HAHAHA. Von wegen…
Auch die APP mutiert zum Arschloch. Bessere Chancen, alle Karten loszuwerden, hatte ich auch digital nicht. Aber auch das iPad kann ich dann nicht aus der Hand legen und muss es nur noch einmal versuchen, ob es funktioniert. Das ist ein bisschen wie das „Nur noch 5-Minuten“ am Morgen, wenn der Wecker geht.
Bei Start des Spiels hat man die Auswahl zwischen 3 Schwierigkeitsstufen (da variieren die Anzahl der Handkarten und die Anzahl der Karten, die man ablegen muss). Schwer… hahaha.. schwer. Ich weiß gar nicht, ob der Button überhaupt benutzbar ist. Hat da jemand schonmal draufgedrückt??? Wenn das Spiel dann aufgeht, ertönt eine martialische Fanfare und eine fiese Männerstimme sagt: „Spiel so lange du kannst“. Gesagt – getan. Es geht los und die Karten müssen gelegt werden. So hört sich das dann an:
Die Regeln in der APP sind dieselben wie beim Kartenspiel.
Es gibt lediglich noch 2 weitere Module, die man in der APP wählen kann: The Game – On Fire (da müssen alle vorhandenen ausliegenden Schnapszahlen bis zum Ende der Runde verdeckt sein, weil sonst das Spiel verloren ist) – für diejenigen, die The Game zu einfach finden. Hahaha. Hahaha.. Meine Frage in die Runde: gibt es euch, diejenigen, die das Spiel zu einfach finden?! Und dann gibt’s noch The Game – Lift up. In dem Modus erhält man Punkte dafür, wie gut die gelegten Karten passen. Je niedriger der Abstand zur bereits ausliegenden Karte also ist, desto mehr Punkte gibt´s. Die beiden Varianten habe ich noch nicht besonders häufig gespielt, weil ich ja wie ein Dackel versuche, den Riesenstock aus dem Wasser zu ziehen. Immer und immer wieder.
Ich finde, die App steht dem Spiel in nichts nach, wenn man alleine spielt. Zu 2. ist das was anders, aber als Solospiel finde ich die APP genauso gut wie das Kartenspiel.