Bumpi

Frittenrezensionen Würfelspiele
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Knusperfritte

Ein Würfel zum Drücken

Auf die Plätze? Fertig? Los! Und schon geht die schnelle Suche los: Jede*r will den richtigen Bumpi-Würfel finden. Bumpi-Würfel sind 5-Seiter, die 4 Tiere und zugleich 4 Farben zeigen, und eine Fläche haben, die einen roten Klecks abbildet. Wenn man auf diesen Klecks draufdrückt und den Bumpi-Würfel niederdrückt, wird der Würfel auseinandergepresst und präsentiert alle Seiten flach am Boden. Sollte der Bumpi-Würfel mit der gesuchten Karte übereinstimmen, wird laut BUMPI gerufen, und der Punkt kann vergeben werden. Wir schauen heute auf das nette und rasche Spiel Bumpi von Brad Ross und Don Ullman aus dem Hause Piatnik.

Würfel nicht gleich Würfel

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie Spielmaterial immer noch anders verwendet, und wie man bekannte Spielmaterialen variieren kann. Zum Beispiel einen Würfel: Der reguläre 6-Seiter ist Standard, aber schon lange ist er nicht mehr
mit seinen Augen Alleinreiter im Spielgeschäft: Farben, Symbole, etc. Die Auswahl ist enorm. Auch weitere Seiter sind dazu gekommen, mittlerweile kann sich der Spielende austoben, wie viele Seiten ein Würfel haben soll. Durch Dice Force kann man seinen Würfel sogar im Laufe des Spiels verändern – hier werden Seiten herausgenommen und durch andere ersetzt.
Die Verwendung von Würfel ist auch nicht mehr nur aus dem Handgelenk herausgeschüttelt. Würfel werden geworfen, gestapelt, balanciert, geschnippt, etc. Auch hier ist die Variation des Würfelgebrauchs enorm.

In Bumpi können wir nun Würfel (5 Seiter) plattdrücken, so dass die Seiten nach rechts, links, vorne und hinten flachgedrückt werden. Damit zeigt ein Bumpi-Würfel seine 5 Seiten und ist ganz schön platt. Lässt man ihn los, schnellt er wieder hoch und wird zum Würfel.

Spielverlauf

Im Spiel sind 54 Aufgabenkarten enthalten. Dieser Stapel an Karten wird gemischt, und die Bumpi-Würfel, 8 an der Zahl, werden breit auf dem Tisch verteilt. Eine Karte wird aufgedeckt, und schon geht es los.

Die Karte zeigt an, was gesucht wird, nämlich ein bestimmtes Tier auf einem bestimmten Hintergrund, zwei Tiere, bei dem der Hintergrund egal ist, eine bestimmte Anordnung von Tieren, bestimmte Farbenanordnungen oder auch die Kombination aus Tier und Farbe in einer bestimmten Anordnung.

Ziel ist es, den passenden Bumpi-Würfel zu finden. Diesen findet man, wenn man den (am besten den) richtigen Bumpi niederdrückt und damit alle Seiten präsentiert. Stimmt der platte Würfel mit dem Gesuchten überein, dann wird BUMPI gerufen. Die Karte wird als Punkt genommen, und die nächste Runde beginnt.
Ist die Bumpi-Gröhlerei falsch, wird eine bereits gewonnene Karte zurückgegeben. Auch hier kommt eine neue Karte ins Spiel.

Wer als erste*r 5 Karten gewonnen hat, ist Bumpi-Meister*in und darf von allen gedrückt werden.

Alle gleichzeitig

Im Bumpi soll man nach und nach die Bumpi-Würfel niederdrücken. Hier ist ein schnelles Auge gefragt, das Kartenanforderung und tatsächliches Bumpi-Würfel-Resultat überein bringt. Da alle gleichzeitig spielen, muss man schon schnell schauen und vieles im Blick haben. Nimmt man sich zurück, und lässt andere drücken? Drückt man selber und ist vielleicht schneller im finden? Oder sage ich auf Glück Bumpi?

Bumpi ist wirklich rasant und hier und da auch etwas unübersichtlich. In der Hektik kommen schon mal Flüchtigkeitsfehler auf, wenn man nicht genau schaut. Aber im großen und ganzen kann Bumpi ganz gesittet zugehen. Wenn man mit ruhigen Menschen spielt, ist Bumpi ein gemütliches Plattdrücken von Plastikwürfeln mit einem gemachen „Bumpi“-Geflöte. Unspannend! In Bumpi kommt erst Freude auf, wenn man etwas schneller an die Sache angeht. Das Spielen mit Kindern, denen man vorher eine Portion Zucker auf die Zunge gelegt hat, macht hier echt Spaß und sorgt für Freude.

Tatsächlich hatten wir den meisten Spaß gehabt, wenn man nicht alle Bumpis herunterdrückt, sondern die Plastikwürfel hin- und herschiebt, und alle Seiten wild sich anschaut. Da rutschen die Bumpi-Würfel auf dem Tisch, und nur, wenn man den richtigen Bumpi-Würfel gefunden hat, darf dieser auch niedergequetscht werden. Stimmt es, dann gibt es auch den Kartenpunkt, wenn nicht, dann zählt es als Fehler und eine bereits eingeheimste Karte muss zurückgegeben werden.

Wir man aber auch Bumpi spielt, schnell und turbulent geht es zu am Tisch, was auf jeden Fall für Freude sorgt. Die Frage ist nur: Holt man das Spiel noch einmal aus dem Schrank, wenn man es gespielt hat?

Nun, bisher erweist sich das Spiel bei uns noch als attraktiv. Für eine schnelle Runde als Aufwärmer oder als Absacker ist Bumpi sehr schön. Abendfüllend ist das Spiel auf keinen Fall. Auch Kinder hatten bisher mit Bumpi viel Spaß gehabt. Vor allem Jüngere (ab 5) hatten mehr Freude, als etwas Ältere.

Bumpi ist bespielbares Spielzeug mit einem Spielmechanismus in sich. Aufmerksames Schauen, kombinieren, auch erinnern ist hier gefragt, was bei kleinen Kindern super funktioniert.

Erwachsene werden mit Bumpi jetzt nicht die Riesenfreude in Richtung langanhaltendem Spaß haben. Da nutzt sich Bumpi zu schnell ab. Aber für die ist Bumpi auch nicht gemacht. Außer man spielt mit einer Variante, die wir gerne spielen: 2 Karten auf einmal aufdecken: Beide Karten müssen gefunden werden, und man kann alle Bumpis wild über den Tisch schieben. Das wird schon anspruchsvoller. Erst wenn man weiß, welche beiden Bumpis es sind, müssen beide Bumpis gleichzeitig niedergedrückt werden. Das ist schon etwas hektischer und macht auch Erwachsenen Spaß.

Lecker

  • Eine schnelle und andere Möglichkeit Würfel zu nutzen
  • Hektisch am Ecktisch

Pfui

  • Leider sieht man nicht immer alle Seiten so gut

Fazit

Funfairist meint platt heraus

Bumpi ist ein nettes und flinkes Spiel, das wieder einmal zeigt, dass die Verwendung von Spielmaterial noch lange nicht ausgereizt ist. Würfel plattdrücken? Na wunderbar. Wann blasen wir Würfel auf? Wann werden Kartentürme (ein Pentand zu Würfeltürmen) verwendet? Wann kommen Spielfiguren auf den Markt, die noch ganz anders genutzt werden, als bisher bekannt? Bumpi ist ein nettes Spiel, was uns, aber vor allem Kinder echt Freude macht. Aus Kinderaugen vergebe ich eine sehr sehr gute Knusperfritte. Aus Erwachsenensicht würde ich eher eine lasche Fritte geben. Darum einige ich mich auf ein knuspriges Frittchen. Herzlichen Dank an Dieterle & Partner, sowie Piatnik, die uns dieses Spiel zur Verfügung gestellt haben.
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