„Ja, und dann haben wir dann hier noch dieses Weltraumspiel“
Kaddy rollt mit den Augen. Na, das ist ja was ganz Neues.
„Das ist ein Kartenstichspiel!“
Kaddy rollt mit den Augen. Na, das ist ja was ganz Neues.
„Da sind kleine und große Karten drin. Mit Zahlen in 4 Farben. Und dann gibts noch Raketen.“
Kaddy rollt mit den Augen. Na, das ist ja was ganz neues.
„Aber es gibt auch rosa Karten!“
Ach, erzähl mehr!
„Die Crew ist ein KOOPERATIVES Kartenstichspiel“
Aha. Im Weltraum? Spannend.
„Naja und man darf nicht miteinander reden, während man bestimmte Aufgaben erfüllen muss“
WHAAAAT? Na, lass mal hören!
„Also: Als Team müsst ihr Missionen erfüllen. Da darf dann jemand von euch zum Beispiel nur eine bestimmte Anzahl an Stichen haben. Oder es ist vorgegeben, welche Karte in einem bestimmten Stich bei einer bestimmten Person drin sein muss. Und nur, wenn alle Stiche so aussehen, wie sie sollen, schafft ihr das Level.“
Öh.
SHUT UP AND TAKE MY MONEY!!
Das is doch mal ne Einleitung, oder?
Hach ja, die Crew. Die liegt schon ein bisschen länger bei mir und kennengelernt habe ich sie auf den Pressetagen von Kosmos – das habt ihr sicherlich damals auch mitbekommen. Heute ist endlich der Tag der Tage, an dem ich euch von meiner Meinung zu diesem Spiel berichten will. Zuerst einmal geht ein Dank an Kosmos raus, weil sie so gut waren, uns die Crew als Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen.
Im Endeffekt habe ich euch auch schon in der Einleitung beschrieben, worum es bei Die Crew geht. Ich verlinke euch jetzt an dieser Stelle mal die Regeln, damit ihr euch bei Bedarf an ihr sattlesen könnt.
Aber nicht wundern: Die erste Hälfte sind die Regeln und die andere Hälfte steht im PDF auf dem Kopf. Das ist richtig so, denn das, was auf dem Kopf steht, sind die Missionen, die man erfüllen kann. 50 Stück sind es. Und in jeder Mission müssen wir gemeinsam eine andere Aufgabe erfüllen. Ach, ein paar Regelfeinheiten will ich dann an der Stelle doch noch erwähnen:
Wir wissen ja jetzt schon:
Gemeinsam erfüllen wir eine vorgegebene Aufgabe, ohne, dass wir miteinander über unsere Karten und Vorhaben sprechen dürfen. Dazu werden alle Karten komplett aufgeteilt, sodass alle gleich viele Karten haben. Dann wird die Mission vorgestellt. Es gibt immer einen Kommandanten, das ist der, der die 4er Rakete hat, und der muss hin und wieder auch Entscheidungen in Bezug auf die Missionen treffen.
Das mit dem Nicht-Sprechen ist zwar wirklich so, aber es gibt natürlich ein aber … wir haben eine andere Kommunikationsmöglichkeit: Einmal in der Mission dürfen wir ein Funkplättchen auf eine Karte legen, die wir von unserer Hand vor uns ablegen, sodass alle sie sehen können. Abhängig davon, wo auf der Karte dieser Chip platziert wird, bedeutet das unterschiedliche Dinge:
Angenommen, ich lege eine grüne 4 vor mir aus. Lege ich meinen Chip oben auf die Karte, heißt das: Das hier ist meine höchste grüne Karte. Lege ich den Chip nach unten auf die Karte bedeutet das: Das ist meine niedrigste grüne Karte. Und wenn ich den Chip in die Mitte der Karte lege, dann bringe ich damit zum Ausdruck, dass das meine einzige grüne Karte ist.
Jaja, wenn die Systeme mal immer funktionieren würden …
Das ist natürlich nicht der Fall. Schließlich sind wir im Weltall und da herrscht bekanntlich Chaos. Aber WENN die Systeme funktionieren, dann können die echt gut helfen. Das Problem daran ist einfach immer: Wann ist es denn der beste Zeitpunkt, eine Information zu übermitteln? Ich darf ja nur einmal pro Mission EINE (1) Info verteilen. Wenn man gerade die Aufgabe hat, dass jemand einen Stich mit einer EINS (1) gewinnen muss, dann kann das schonmal aufregend werden.
1. Ist es störend, dass man nicht reden darf.
2. Ist es ganz schön aufregend, den richtigen Zeitpunkt für seine Kommunikationsmöglichkeit zu wählen.
3. Ist es WAHNSINN, was für Aufgaben man da erfüllen soll. 😉 (aber es ist möglich. Manchmal vielleicht nicht im ersten Anlauf, aber es geht wirklich.)
Dabei bedient sich dieses Spiel völlig bekannter Spielmechanismen, die weiß Gott nicht neu sind (ja, deswegen sind sie ja bekannt… ach, Kaddy … ;-)) :
Einer spielt eine Karte, deren Farbe Trumpf (also das beste und wertvollste quasi) ist. Die anderen müssen auch eine Karte spielen, die die gleiche Farbe hat. Hat man die Farbe nicht mehr, spielt man eine andere Farbe oder eine Rakete. Die höchste Zahl der Trumpffarbe kriegt den Stich. Alternativ die gespielte Rakete, die den höchsten Wert hatte, denn Raketen sind quasi Joker und die sind viel besser als Trumpf.
Was aber natürlich neu ist, ist die Idee, das ganze mal kooperativ zu machen, Missionen dazu zu packen und dann auch noch ein Kommunizierverbot an den Tisch zu setzen. Und das macht aus Die Crew ein – wie ich finde – fantastisches Spiel. Ich würde sogar soweit gehen und meine Vermutung aussprechen, dass die Crew 2020 für einen Spiel des Jahres Pöppel nominiert werden könnte. Da ich die Entscheidungen der Jury nicht mehr so richtig einschätzen kann, kann ich allerdings an dieser Stelle nicht sagen, ob Spiel des Jahres (dafür hat es eigentlich zu viele Regeln) oder Kennerspiel des Jahres (dafür ist es eigentlich aber auch wieder nicht komplex genug… oder?! Es ist abwechslungsreich, und kann auch herausfordernd sein. Aber komplex? mh.) … Naja, das Potential für eine so wichtige Auszeichnung hat das Spiel für mich auf jeden Fall. Und ich bin ja nicht Jury. Ich bin Fritte. Und ich mag es!
Das mögen sogar Leute,
die eigentlich mit den Worten „Ich mag aber keine Stichspiele!“ versuchen wollten, um dieses Spiel herumzukommen. Aber is‘ nicht, ich kann sowas von hartnäckig sein (an der Stelle geht ein Gruß an Marion raus ;-)) ! Und was soll ich sagen? Diese Menschen fanden es so cool, dass sie jetzt sogar selbst Crew-Besitzer sind.
„Hab ich doch gesagt!“
😉 … mein Lieblingsspruch in solchen Momenten.